Am 26.03.2011 fand in Frankfurt am Main der Antispe-Actionday statt. Die vegane antifa süd hatte im Vorfeld zu einem linksradikalen, antifaschistischen und herrschaftskritischen Antispe-Black-Block auf der "Frankfurt Pelzfrei"-Demo mobilisiert.
Durch
verschiedenstes Mobi-Material wurde erreicht, dass dieses Jahr
mehr Teilnehmer_Innen des herrschaftskritischen Blocks nach
Frankfurt gereist sind (Videos, Aufruf usw. lassen sich hier noch
einmal anschauen: http://antispeaction.blogsport.de/material/).
Das Motto des herrschaftskritischen Blocks war "Gegen
Pelzhandel, Herrschaft und Ausbeutung" und damit ganz klar
nicht nur gegen Tierausbeutung, sondern generell die Ausbeutungs-
und Herrschaftsverhältnisse des Kapitalismus gerichtet. Während
insgesamt mehr als 1000 Menschen sich an der "Frankfurt
Pelzfrei"-Demo beteiligten, liefen ca. 100 Menschen vorne in
dem von Transpis abgeschirmten, und mit "Winkelementen"
ausgerüsteten, herrschaftskritischem Block. Durch die sich im
Vergleich zu letztem Jahr stark erhöhte Teilnehmer_Innenzahl
(ca. 650) ist die Mobilisierung klar als Erfolg zu werten. Trotz
anderer Großdemos am selben Tag, z. B. gegen Atomkraft, ist es
gelungen aus dem ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus Leute
für die Demo zu mobilisieren. Schon am Anfang erwartete die Demo
ein immenses Polizeiaufgebot, hauptsächlich bestehend aus BFE,
welches durchgehend den herrschaftskritschen Block in ein Spalier
hüllte. Auch die Geschäfte am Rande der Demo wurden teilweise
sogar mit zwei hintereinander stehenden Reihen Polizei, sowie Gittern, abgeschirmt. Massiv wurde auch versucht in den Block
hineinzufilmen und immer wieder wurde der Block wegen
Kleinigkeiten gestoppt, wie z. B., dass Transpis festgeknotet waren,
oder Teilnehmer_Innen vermummt gewesen sein sollen. Trotz dieser
Einschüchterungsversuche ließ sich der Block nicht stoppen und
legte eine kämpferische und entschlossene Demo hin. Mehrmals kam
es zu kleinen Auseinandersetzungen mit der Polizei, wo der
herrschaftskritische Block versuchte Polizeiketten zu
durchbrechen um z. B. zu MaxMara und in einen McDonalds zu
gelangen, dies wurde jedoch durch das große Polizeiaufgebot
verhindert. Allerdings gelang es der Polizei nicht,
Demoteilnehmer_Innen rauszuziehen oder die Transpis zu entfernen.
Besonders hervorzuheben ist auch noch die klare antifaschistische
Positionierung des Blocks. Durch Antifa-Fahnen und Demosprüche,
wie "Alerta, Alerta -- Antifascista", "A-, Anti-,
Anticapitalista", "Antispe und Antifa - zusammen sind
wir unschlagbar!" oder "Gegen Herrschaft und Repression
- Für die vegane
Revolution!" wurde jede Vereinnahmung
durch Nazis verunmöglicht. Dennoch wurde sich durchgehend auch
gegen die Tierausbeutungsindustrie gewandt und so verdeutlicht,
dass sich die Konzepte Antispe und Antifa miteinander verbinden
lassen. Demosprüche wie "Für die Freiheit, für das Leben
- Pelze aus dem Kaufhaus fegen", "Feuer und Flamme der
Pelzindustrie - Friede mit ihr, nie, nie, nie!" oder "Wer
stoppt den Pelzhandel? - WIR !!!" machten den Passant_Innen
klar, dass die Tierausbeutungsindustrie nicht unhinterfragt ist
und es viele Menschen gibt, die bereit sind sich dem radikal
entgegenzustellen. Für uns war die Demo ein klares Signal, dass
die Antispe-Bewegung fähig ist sich politisch zu positionieren,
und eben nicht von Nazis oder anderen anti-emanzipatorischen
Gruppen oder menschfeindlichem Gedankengut vereinnahmt werden
kann. Darum war die Demo ein Erfolg, sie hat die Vorurteile
widerlegt, die teilweise versucht wurden von Antideutschen aus
der Bahamas-Ecke am Vortag zu perpetuieren. Diese Demo hat gezeigt,
Antispe ist verknüpft mit Antifa, die Antispe-Szene hat ihren
berechtigten Platz in der linksradikalen Szene.
Und
deshalb werden wir, die vegane antifa süd, wohl auch nächstes Jahr
wieder zu einem herrschaftskritischen Block auf einer
Antispe-Demo mobilisieren, vielleicht auch wieder in Frankfurt!
Denn: Antispeziesismus bleibt herrschaftsfrei! Für die soziale
und vegane
Revolution!
Seite der veganen antifa süd:
http://veganeantifa.blogsport.de/
Seite von "Frankfurt-Pelzfrei" offiziell:
http://www.tirm.de/aktionen.php?id=631
Video von der Demo: http://www.youtube.com/user/TierTime#p/a/u/1/k56yzVi5PfA
..."wurde jede Vereinnahmung durch Nazis verunmöglicht."
na, seid euch da mal besser nicht so sicher.
andere frage:
sind auf eurer antispedemo auch nichtantispes toleriert worden und werden sie das bei der nächsten?
dürfen auch fleischesser-innen mit euch bzw teilen des gleichen kampfes um befreiung vom system solidarisch sein?
wäret ihr bereit teile eurer forderungen zurück zu nehmen um zuerst den kapitalismus zu überwinden?
oder
könnt ihr das immer nur untrennbar als herrschaft miteinander verbunden sehen?
kein zurück in der sackgasse?
@anonym
womit soll mensch sich denn nicht so sicher sein?
was du tust ist das gleiche dumme antispegedisse wie es immer dann kommt, wenn alle anderen argumente ausgehen...antispes gleich nazis und so... ha ha ha!
oder hast du angst, dass die antispebewegung aufwind bekommt und du nicht mehr ungestört "fleisch" essen kannst? möglicherweise hast du recht damit und möglicherweise waren die 1000 personen auf der antispedemo in frankfurt erst der anfang.
und was sollen deine übrigen fragen?
auf einer antispedemo sind nichtantispes ebenso toleriert wie auf einer antifademo nichtantifas!
mal an der eigenen nase fassen, dann klären sich manche fragen von selbst. hoffentlich ist dein denken nicht so schwarz/weiß, dass für dich alle nichtantifas gleich nazis sein müssen. meistens gibt es ja noch was dazwischen...
aber jetzt zu deinen fragen:
solidarisch sein kann erstmal jedeR, die frage ist nur, wie stimmig das ist. es ist sicher möglich gemeinsam mit "fleisch"esserInnen gegen kapitalismus und ausbeutung zu demonstrieren. das tun antispes ohnehin die meiste zeit, weil fast auf allen demos (außer tierrechtsdemos) die mehrheit eben nicht vegan bzw. antispe is(s)t. deshalb können auch "fleisch"esserInnen den kampf gegen tierausbeutung unterstützen, die frage ist nur wie stimmig das ist? "fleisch"esserInnen können durchaus gegen "pelz" oder tierversuche dmonstrieren oder antireparbeit betreiben, als "fleisch"esserIn aber auf eine demo gegen "fleisch"konsum zu gehen? diese frage beantwortet sich wohl von selbst. dabei stellt sich vielmehr die frage, weshalb die ausbeutung von nichtmenschlichen tieren für dich überhaupt wichtig bzw. notwendig ist. lass es doch einfach sein, dann ist auch die unterstützung von anti"fleisch"protesten für dich ein leichtes.
aber wieder zurück zu toleranz und demos:
antispes demonstrieren gemeinsam (mit "fleisch"esserInnen) auf antiatomdemos, stoppen (gemeinsam mit "fleisch"esserInnen) naziaufmärsche, blockieren (gemeinsam mit "fleisch"esserInnen) castoren, versuchen abschiebungen zu verhindern (auch wenn die von abschiebung betroffenen menschen "fleisch" essen), verteidigen freiräume (auch wenn diese von fleischesserInnen genutzt werden)...
und trotzdem sind wir NICHT bereit auch nur eine forderung zurückzunehmen. was glaubst du, warum "FLEISCH" in anführungszeichen steht? weil "fleisch" kein lebensmittel ist, sondern weil "fleisch" ein ausdruck von brutaler gewalt und mord an nichtmenschlichen tieren ist und auch immer sein wird!
alleine den kapitalismus zu überwinden ist zwar ein guter anfang, greift aber viel zu kurz. klar setzen sich antispes für die überwindung des kapitalismus ein, mit all seiner faschistischen und menschenverachtenden theorie und praxis. doch dabei stehen zu bleiben? denk doch mal nach, was herrschaft eigentlich bedeutet. dabei stellt sich die frage, was dich eigentlich vom veganismus abhält? veganismus ist teil der antispeziesistischen praxis und kann problemlos praktiziert werden. zusätzlich kannst du dann immernoch in tausend anderen bereichen politisch aktiv sein, wo bitte liegt hier ein widerspruch???
und findest du es nicht selbst etwas unglaubwürdig, auf einer pelzdemo mit pelzmantel oder auf einer antispedemo mit einem wurstbrot aufzutauchen? auch wenn du noch das fleisch von ermordeten tieren ist, kannst du ja trotzdem mal auf eine antispedemo gehen. wenn du da nicht gerade ein totes tier auspackst wirst du sicher keine ausgrenzung erfahren. antispes sind nämlich eigentlich ganz nett.
du sprichst von toleranz und wirfst antispes indirekt intoleranz vor. die genannten beispiele zeigen sehr deutlich was toleranz von antispeseiten bedeutet, weil antispe die abschaffung von herrschaft und gewalt eben nicht losgelöst betrachtet. antispes setzen sich mit allen emanzipatorischen kräften gemeinsam gegen herrschaft und ausbeutung aller ein, die abschaffung des kapitalismus ist dabei auch ein ziel des kampfes.
die sackgasse von der du sprichst ist wohl eher deine eigene. das ziel von antispe ist eine gesellschaft ohne ausbeutung und herrschaft. und herrschaftsfreiheit hört eben nicht beim menschen über menschen auf. aber mach dich keine sorgen antispes sind sooooo tolerant, dass sie "fleisch"esserInnen nicht gleich aufs maul haun, obwohl diese am laufenden band auftragsmorde vergeben.