Hausbesetzer verschwunden

Erstveröffentlicht: 
07.04.2011

Polizei findet leeres Haus vor.

 

Gestern morgen um kurz nach sieben wollte die Polizei das besetzte Haus in der Johann-Sebastian-Bach-Straße 36 im Stadtteil Herdern räumen. Allerdings war das Gebäude leer, alle Besetzer waren verschwunden, als die Beamten zur Tat schreiten wollten. Seit vergangenen Freitagabend hatten linke Autonome das leerstehende Haus illegal besetzt. Am Montag hatte die Freiburger Stadtbau als Eigentümerin Strafantrag gestellt. Die Gruppe, die sich "Freiraumkampagne Plätze, Häuser, Alles" nennt, kämpft nach eigenen Angaben für den Erhalt der 95 Wohnungen aus den 1950er-Jahren, die die Stadtbau abreißen und durch Neubauten, zur Hälfte Miet- und zur Hälfte Eigentumswohnungen, ersetzen will. Nach Ansicht der Besetzer gibt es in Freiburg zu wenig günstigen Wohnraum. Daher wollten sie mit der illegalen Aktion auf den Abriss der Häuserzeilen aufmerksam machen

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Die Arbeiterwohlfahrt, die zwischen 1996 und 2009 als Generalvermieter der "Kleinrentner"-Wohnungen in der Johann-Sebastian-Bach-Straße im Stadtteil Herdern auftrat, musste unabhängig von Leerstand den vollen Pachtbetrag nicht wie im gestrigen Artikel geschrieben an die Heiliggeistspitalstiftung als Grundstückseigentümerin zahlen, sondern an die Freiburger Stadtbau, der die Gebäude gehören. Die Stiftung weist darauf hin, dass sie vielmehr auf einen Erbbauzins verzichtet habe, da die "Kleinrentner"-Wohnungen für Senioren mit niedrigem Einkommen dem Stiftungszweck – der Altenhilfe – entsprachen. 

 

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/so-ist-s-richtig-xos2xbiqx