Anti-Atom Mahnwache + Demo in Flensburg

Demo 1

In Flensburg versammelten sich heute ca. 450 Leute aus unterschiedlichsten Spektren um der Atomkatastrophe in Fukushima zu Gedenken und einer Forderung nach „Sofortiger Stilllegung aller Atomanlagen weltweit“ Nachdruck zu verleihen. Im Vorfeld hatte ein „Spontaner Zusammenschluss Einiger“ mit einem kapitalismuskritischem Aufruf  (siehe Ergänzungen) und Plakaten unter dem Motto „Atomstaat endlagern“ zu Demo und Mahnwache mobilisert.


Schon vor dem Beginn der Mahnwache versammelten sich Aktivist_innen um mit Kreidemalerei für einen sofortigen Atomausstieg zu protestieren. Die Aktion stieß in der belebten Innenstadt auf reges Interesse; viele malten spontan mit und der Aufruf der „Einigen“ wurde noch einmal verteilt.

Um 18:00 sammelten sich dann an die 400 Leute auf dem Südermarkt um auf der von Grünen, ausgestrahlt., DGB und Kirche dominierten Mahnwache zu mahnen, dem Pfaffen bei seinen Ausschweifungen zu lauschen, ausgestrahlt. Fähnchen zu schwenken, und noch ein leises „We shall overcome“ anzustimmen.

Danach -schon um 18:30- machte sich ein Großteil der Mahnwachen-Besucher_innen und einige erst jetzt dazugekommene auf den Weg durch die Innenstadt. Das Frontranspi wurde diesmal allerdings nicht einer Partei oder NGO überlassen und so lief die Demo unter dem Motto „Sofortiger Atomausstieg weltweit – solidarisch&solar statt kapitalistisch-nuklear“.
Auf dem Weg durch die Innenstadt wurde von Aktivist_innen ein Soundsystem angeschmissen und einige kritische Redebeiträge gehalten.

Vor der Deutschen Bank gab es einen Beitrag zu deren Verflechtungen mit der Atomindustrie – mit dem Hinweis, dass dies nur ein Ausdruck kapitalistischer Verhältnisse sei und eine Einteilung in „gute“ und „böse“ Banken zu kurz gedacht wäre.  Auf einer viel befahrenen Kreuzung wurde schliesslich noch einmal länger angehalten um einen Beitrag über die Wichtigkeit von antikapitalistischem, militantem und nicht-militantem Widerstand gegen die Atomkraft zu hören.
Der Beitrag nahm zu dem Bezug auf einige nette Aktionen der letzten Zeit – wie z.B. die Farbeier auf Vattenfall.

Während die letzten beiden Mahnwachen/Demos an Lautstärke, Wut und Inhalten eher schwach waren – am 14.03. zogen ca. 1.000 Menschen schweigend durch die Stadt, am 21.03. sammelten sich 500 Leute zu einer Mahnwache – konnten diesmal kritische Inhalte an Passant_innen und Demoteilnehmer_innen vermittelt werden.

 

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*Montag 28.03.2011 – 18:00 Uhr Südermarkt*


Mahnwache „Fukushima ist überall“
Im Anschluss Demo


„Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit!
Für ein ganz anderes Klima!“

 

Vor gut 2 Wochen wurde uns durch die Reaktorkatastrophe in Japan wieder
einmal vor Augen geführt, dass die Atomtechnologie eine unberechenbare
Hochrisikotechnik mit katastrophalen Folgen für Mensch und Natur ist.

 

*Katastrophaler Normalbetrieb*


Bei den bisherigen Protesten und in der öffentlichen Berichterstattung
geht es fast ausschließlich um Sicherheitsfragen und das sogenannte
Restrisiko.

Doch ist schon der „Normalbetrieb“ von Atomanlagen katastrophal:

 

# Durch Uranabbau, meist in Ländern des globalen Südens, werden
drastische Umweltschäden verursacht. Die Arbeiter_innen und
Anwohner_innen der Uranminen tragen erhebliche Gesundheitsschäden davon.
# Für den auf Jahrtausende strahlenden Atommüll gibt es keine
Möglichkeit der sicheren (End-)Lagerung
# Atomanlagen sind Teil einer zentralisierten Energieversorgungsstruktur
der Konzerne, die der Nutzung erneuerbarer Energien entgegen steht
# Die vorgeblich zivile Nutzung der Atomtechnik ist der Schlüssel zur
militärischen Nutzung
# Die Betreiber der Atomanlagen privatisieren Profite und überlassen
(Folge-)Kosten der Gesellschaft

Mit diesem Wahnsinn muss Schluss sein. Und zwar sofort!

 

*Atomtechnologie: kein Versehen*


Die Atomtechnologie ist fester Bestandteil und konsequenter Ausdruck
kapitalistischer Verwertungs- und Machtsysteme. Für die Konzerne steht
ihr Profitinteresse im Vordergrund, Ausbeutung und Zerstörung von Mensch
und Natur nehmen sie billigend in Kauf. Die Verlängerung der Laufzeiten,
die im vergangenen Jahr von der schwarz-gelben
Bundesregierung – wider alle Vernunft – beschlossen wurde hat die
Verquickung zwischen Politik und Wirtschaft deutlich gemacht. Wie auch
schon der rot-grüne „Atomausstieg“, der diesen Namen nicht verdient hat.
Er war ein fauler Kompromiss und diente vor allem den Energiekonzernen
und sollte den Atomkonflikt befrieden. Wir können uns noch gut daran
erinnern, dass die Grünen-Spitze dazu aufrief, sich nicht an den
Protesten gegen den Castortransport zu beteiligen.

 

*Druck der Straße*


Wir dürfen uns nicht darauf beschränken die politischen Parteien darum
zu bitten, doch endlich mal die Atomanlagen abzuschalten. Es war der
direkte Eingriff Tausender, der die Wiederaufbereitungsanlage in
Wackersdorf verhindert hat und den schnellen Brüter in Kalkar zu einer
Bauruine werden ließ.

 

*Solidarisch und solar statt kapitalistisch-nuklear*


Für uns heißt der Widerstand gegen Atomanlagen auch immer Widerstand
gegen Strukturen einer Gesellschaft, der die Folgen des Betriebes von
Atomanlagen egal sind.
Wir wollen ein ganz anderes gesellschaftliches Klima; eine Gesellschaft
deren Energiepolitik sich nach dem Nutzen für alle richtet und nicht vom
Profit Weniger im globalen Norden abhängt!

 

*Laut und wütend*


Die nukleare Katastrophe in Japan und die herrschenden Verhältnisse
machen uns wütend; wir wollen unsere Wut auf die Straße tragen! Wir
rufen dazu auf, die Demo im Anschluss an die Mahnwache laut und lebendig
zu gestalten.
Kommt alle! Der Gewöhnung und dem Ohnmachtsgefühl zum Trotz!
Atomstaat endlagern!

 

Spontaner Zusammenschluss Einiger