Zum zweiten Mal nach 2008 kündigt der Bezirksverband Schwaben der bayerischen NPD am 19. März 2011 einen sogenannten "NPD-Schwabentag" in Günzburg an. Für die Großveranstaltung mit Redner_innen und Rechtsrock haben die Neonazis erneut das städtische Veranstaltungszentrum "Forum am Hofgarten" angemietet. Einlass soll um 12.00 Uhr, der Beginn um 14.00 Uhr sein.
Die NPD begann Anfang Februar damit, für dieses Event einen Auftritt der NPD-Politiker Udo Pastörs (Lübtheen) und Sascha Roßmüller (Rain bei Straubing) zu bewerben. Mittlerweileist klar: der "Schwabentag" wird dagegen ein großes Neonazi-Konzert sein: die NPD Neu-Ulm wirbt mit einer ganzen Reihe bekannter neonazistischer Bands. Auf mehreren unterschiedlichen von der NPD vernatworteten Flyern für die Veranstaltung sind Auftritte der Neonazi-Kapellen "Frontalkraft" (Cottbus), "National Born Haters" (Neu-Ulm/Illertal) und "Fight Tonight" (Sangershausen) sowie des neonazistischen "Liedermachers" "Fylgien" (=Sebastian Döhring, Berlin) angekündigt. Auf einem weiteren offiziellen NPD-Flyer wird statt der Band "Fight Tonight" die Geraer Nazikapelle "Eugenik" beworben. Der Begriff "Eugenik" steht für die nationalsozialistische "Rassenhygiene", die zu den Massenmorden an als „lebensunwert“ definierten Menschen und zu grausamen Menschenversuchen in den Konzentrationslagern, z. B. unter dem aus Günzburg stammenden NS-Täter Josef Mengele, führte.
Im Jahr 2008 war die Stadtverwaltung Günzburg in drei Gerichtsinstanzen mit ihrer Weigerung gescheitert, der NPD die Räume zur Verfügung zu stellen, nun will die Stadt nicht nocheinmal die NPD-Anmietung negativ bescheiden. Der Günzburger Oberbürgermeister Gerhard Jauernig warnt dennoch vor der NPD: "Die NPD ist eine rechtsextreme Partei. Sie vertritt in Wort und Gedankengut menschenverachtende Thesen, die mit unserem Demokratieverständnis nicht vereinbar sind."