Autonome FrauenLesbenMädchen Demonstration 8.3.2011

Müssen wir Frauen wieder streiken?

100 Jahre Internationaler Frauenkampftag

Mit der heutigen Demonstration knüpfen wir an, an 100 Jahre Frauenkampftag.

In Wien fand am 19.März 1911 die erste große Demonstration für Frauenrechte statt, 20 000 mehrheitlich Frauen, Arbeiterinnen gingen gemeinsam auf die Straße. Doch die Geschichte des Frauenwiderstands hat schon lange vorher begonnen, seit es Herrschaft über Frauen gibt leisten Frauen vielfältigen Widerstand.

 

Wir beziehen uns auf Frauenwiderstandsgeschichte, erkennen die Unterdrückungsverhältnisse  und machen sie sichtbar, verteidigen das Erkämpfte und führen den Kampf für internationale Frauenbefreiung in Verbundenheit mit allen Frauen der Welt.

 

Wenn wir als Feministinnen für Frauenbefreiung kämpfen, organisieren wir uns gegen die HERRschaft von Patriarchat, Kapitalismus und Rassismus, begreifen und bekämpfen die Gesamtheit der Verhältnisse. Solange eine dieser Unterdrückungsformen weiterhin besteht, kann keine von uns wirklich frei sein.
Diese Lebensbedingungen sind weder Zufall noch Schicksal, sie sind die Folgen eines Gesellschaftssystems, das HERRschaftsverhältnisse bewusst produziert.  Dieses System ist veränderbar!

 

Frauen Feministinnen Lesben haben beschlossen das Patriarchat zu beenden. Wir lassen uns nicht länger zurichten, ausbeuten, unterdrücken, verheiraten, vergewaltigen oder abschieben. Wir leisten organisierten Widerstand, heute und jeden Tag überall auf der Welt.

Her mit dem schönen Leben! Jetzt!

 

Feministischen Gruß und Kuss an alle Revolutionärinnen und kämpfenden Frauen Lesben in allen Regionen und Ländern der Welt,

Es lebe der internationale Frauenbefreiungskampf!

 

 

DemoTreffpunkt: 8.März 2011, 17 Uhr Christian-Brodaplatz, 1060 Wien (Westbahnhof/Innere Mariahilferstr.) 

 

nach der Demo: FrauenLesbenFestl im FZ – Beisl

 

Eigenständige FrauenLesbenorganisierung – Warum eine FrauenLesbenDemo?

Selbstorganisierung von FrauenLesben begreifen wir als notwendigen Schritt für  die Befreiung von uns allen und für jede einzelne. Nur so können wir gesellschaftliche Widersprüche, in denen wir uns als FrauenLesben bewegen, bewusst begreifen, diese diskutieren und analysieren, um sie letztendlich aufzulösen und Freiheit zu entwickeln. Wir brauchen eine Utopie, freie unabhängige Frauenperspektiven, mit denen wir unsere Selbstentfremdung als Frauen überwinden, die uns durch das Patriarchat seit Jahrtausenden aufgezwungen wird.

 

Feminismus ist die Grundlage für die Befreiung der gesamten Gesellschaft (inklusive der Männer). Wenn Männer ihr Dasein nicht mehr auf der Grundlage von Frauenausbeutung bestimmen können und Frauen ohne (Hetero-)Sexismus und Patriarchat selbstbestimmt leben, werden die Arbeitsverhältnisse, Lebensbedingungen und Beziehungen radikal auf den Kopf gestellt.

 

Was wäre, wenn wir Frauen keine Versorgungsarbeit mehr leisten?

Die gesamtgesellschaftliche Arbeitsteilung rund um Haushalt, Kinder, Alten- und Krankenpflege liegt in der Verantwortung aller. „Mütter“ und Frauen ganz allgemein werden entlastet, können ihren eigenen Interessen nachgehen, ab jetzt liegt die Umsorgung von Kindern nicht mehr allein in ihrer Hand, und Kinder werden von Eltern nicht mehr als Besitz angesehen; die „Alten“ werden nicht auf ein Abstellgleis gestellt, sondern bleiben aktiver und bereichender Bestandteil, die „Drexarbeit“ wird im Kollektiv untereinander aufgeteilt. Frauen haben selbstverständlichen Zugang zu allen Berufen. Menschliche Vielfalt wird als Bereicherung empfunden und nicht durch Normierungen zerstört.

 

Was wäre, wenn wir Frauen aus den Klauen der patriarchalen Kleinfamilie ausbrechen?

FrauenLesben leben freie Beziehungsnetzwerke und vielfältige Lebensformen – allein, zu zweit, in Wohngemeinschaften, Kommunen, als Kollektive. Frauen definieren sich nicht mehr über „ihre“ (Ehe-)Männer, treffen eigene Entscheidungen und träumen freie Utopien. Solidarität unter Frauen, ein Leben in Respekt und Verbundenheit zueinander, liebevolle und zärtliche Freundinnenschaften und lesbische Beziehungen werden frei gelebt.

 

Was wäre, wenn wir Frauen uns nicht mehr von ChefInnen ausbeuten lassen?

Arbeiterinnen und Angestellte schließen sich lokal zusammen, in jedem Betrieb auf der Welt organisieren wir Streikkomitees, die miteinander vernetzt sind. Der Generalstreik wird beschlossen, das gesamte Eigentum an Grundbesitz und Produktionsmittel wird kollektiviert.

Nun kann die Selbstverwaltung beginnen, tage- und nächtelang wird darüber diskutiert was sinnvoll ist noch herzustellen, wie viel an Gütern braucht es für die Bedürfnisbefriedigung der Gesellschaft. Monats- und Jahrespläne werden aufgestellt. Der Anbau von Lebensmittel und notwendigen Gütern wird nach regionalen Bedürfnissen bestimmt, die Verteilung der Ressourcen erfolgt über dezentrale Wirtschaftsplanung.

Arbeit bekommt einen neuen Wert, ist kein Zwang mehr.

 

Was wäre, wenn wir Frauen sexuell nicht mehr zur Verfügung stehen?

Die gesamte Sex- und Pornoindustrie, Prostitution, Frauenhandel, aber auch Werbung, Modellagenturen, militärische Bünde und alle anderen Wirtschaftsbereiche, die Frauenkörper als Ware benutzen, brechen zusammen. Frauen stehen ungeahnte Ressourcen zu Verfügung, weil sie nicht mehr darauf achten, in allen Lebenslagen „schön“ und sexy zu sein. Den Status des Sexobjektes gibt es nicht mehr. Anerkennung und Liebe ist nicht mehr an sexuelle Verfügbarkeit gebunden. Wir Frauen haben endlich die Möglichkeit, unsere Sexualität frei zu erforschen und zu kommunizieren – allein oder mit anderen.

 

Was wäre, wenn wir Frauen uns auf dieser Welt grenzenlos bewegen können?

Frauen  können sich allein und zu mehrt, frei und ohne Angst,  nachts und tagsüber  in den Gassen, Wäldern, Bergen, Wüsten und Städten bewegen. Es gibt  keine "Nationalstaaten" mehr, die mit Polizei und Militär Menschen jagen und einsperren, verfolgen und kontrollieren aufgrund "Innerer Sicherheit" oder  als "Wirtschaftsstandorte" gegen andere Länder Kriege führen und sie  ausbeuten. Frauen können sich, ungehindert und frei von Grenzkontrollen und  bürokratischen  Verfahren, bewegen. Asylanträge werden keine mehr  gestellt, Abschiebungen  gibt es nicht mehr. Die Mauern der Knäste und Schubhäfen werden  eingerissen, die Festung Europa wird abgeschafft.

 

Frauen Feministinnen Lesben haben beschlossen das Patriarchat zu beenden. Wir lassen uns nicht länger zurichten, ausbeuten, unterdrücken, verheiraten, vergewaltigen oder abschieben. Wir leisten organisierten Widerstand, heute und jeden Tag überall auf der Welt.

Her mit dem schönen Leben! Jetzt!

 

Feministischen Gruß und Kuss an alle Revolutionärinnen und kämpfenden Frauen Lesben in allen Regionen und Ländern der Welt,

Es lebe der internationale Frauenbefreiungskampf!

 

 

DemoTreffpunkt: 8.März 2011, 17 Uhr Christian-Brodaplatz, 1060 Wien (Westbahnhof/Innere Mariahilferstr.) 

 

nach der Demo: FrauenLesbenFestl im FZ – Beisl  (Währingerstr.59/ Eingang Ecke Prechtlgasse, 1090 Wien)

 

 

Veranstaltungen anlässlich 100 Jahre Frauentag:


**4.3-4.4 FZ – Beisl: Ausstellung "Grundsätzlich. Provokativ." Manifeste der autonome Frauenbewegung;


**4.3-30.6 Volkskundemuseum: FESTE.KÄMPFE. Ausstellung zu 100 Jahre Frauentag; Laudongasse 15-19, 1080 Wien

 

**5.3. Infotisch zum 8.März + Theaterperformance zur Frauenbewegungsgeschichte und Olympe de Gouges von THEA.DA
 ***9:00 Brunnenmarkt, 1160 Wien
 ***12:00 Viktor – Adler Markt, 1100 Wien
 ***9:30 im FZ-Beisl Film "Das Schweigen um Christine M. " Klassikerin der feministischen Filmgeschichte

 

**17.3 um 19:30 im FZ – Beisl: Film "Born in flames" über militanten – feministischen – lesbischen Widerstand in den 80ern

 

**18.3 um19:30 im FZ – Beisl Bilder un Infos zu feministischer Selbstverteidigung und Frauen, die sich gege Vergewaltiger gewehrt haben; mit anschließender Diskussion


**19.3 autonome Frauenaktionen zur Demo für Frauenrechte

  **20:0 im FZ – Beisl: FrauenLesbenfest anlässlich 100 Jahre Frauentag

 

**24.3 um 19.30 im FZ – Beisl: Vortrag und Diskussion "Väterrechtler und Männerbundelei" 

 

**25.3. um 19:30 im FZ – Beisl: Film: "wir sind schon da" über Frauen innerhalb der Sans-Papiers Bewegung 

 

**26.3. um 19:30 im FZ – Beisl: zwei Filme zur Frauenhausbewegungsgeschichte in Österreich und Deutschland; anschließend Diskussion 

 

**31.3. um 19h30 im FZ – Beisl: Film und Diskussion "Sin by Silence", eOF Doku über inhaftierte Frauen, die ihre Gewalttäter getötet haben


**8.4. aum 20:00 im FZ – Beisl: Vortrag zu Auguste Fickert; Vorkämpferin für Frauenrechte in Wien

 

**Berichte von Teilnehmerinnen+ Infoveranstaltung zum Weltfrauenkongress in Venezuela/März 2011 

 

**Infoveranstaltung zum Diskussionspapier „Alle Kämpfe beginnen mit Utopien“ der kurdischen Frauenbewegung . . zur Organisierung eines gemeinsamen Weltfrauenkongress wird aufgerufen.

 

vollständiges und aktualisiertes Programm siehe: http://fz-bar.wolfsmutter.com/

 

feministische grüße, autonomes FrauenLesben Plenum 8.3.2011 

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Ihr habt ganz offensichtlich nicht verstanden was Sexismus in der heutigen Welt bedeutet, da sich die "Definition" von Sexismus auf eurer Seite lediglich auf Diskriminierung durch Sexismus auf Frauen bezieht. Dass es jedoch auch Sexismus ebenso gegen männlich sozialisierte Menschen gibt habt ihr wohl nicht begriffen oder wollt es in eurer offenkundigen Männerverachtung auch gar nicht. Traurig, dass es sich bei Euch scheinbar um eine Frauenbewegung handelt, die vorgibt emanzipatorisch und autonom zu sein, jedoch in ihren Intenettexten auf der Homepage reaktionäre und veraltete Klischees bedient... Echt schade.

na komm, ....keks?  klar ist doch, überwiegend sind menschen weiblichen geschlechts, ob natürlichen oder soziale, die von sexist. diskr. betroffen sind. und natürlich nicht-heteros, aber darum gibts ja auch ne schwullesbitrans-bewegung...

 

wenn frauen sich mal untereinander organisieren wollen, is das schon oke, gleiches gilt für queers etc.

 

aus solcherlei empowerment kann dann auch der gemeinsame kampf von frauen, männern, trans, heten, homos, und  allen weiteren nicht-heteronormativen etc gegen sexismus und patriarchat gestärkt hervorgehen.

 

macht aus dem patriarchat kartoffelsalat (veganen).

"Feministischen Gruß und Kuss an alle Revolutionärinnen und kämpfenden Frauen Lesben"

Frauen Feministinnen Lesben haben beschlossen...

d.h. ich als hetero-mann darf nicht mitmachen??

mich kotzt dieses ständige ausgegrenze von nicht-weiblichen in der feministischen szene an. oft heißt es "frauendisko - nur frauen!" oder ähnliches. das kann doch wohl nich euer ernst sein!?!!

 

obwohl ich gegen das gleiche und für das gleiche stehe wie weibliche feministinnen/antisexistinnen kann ich sogut wie NIE mitmachen. entweder weil die sprache in entsprechenden aufrufen so gewählt is dass sie nur weibliche zum mitmachen auffordert oder weil es männlichen tatsächlich VERBOTEN ist an entspr. veranstaltungen teilzunehmen.

 

ich halte das für diskussionswürdig.