Tödliche Polizeigewalt in Berlin

No Justice, No Peace

Zwei Fälle tödlicher Polizeigewalt in Berlin werden nicht so schnell in Vergessenheit geraten wie es sonst leider üblich ist. Die Freunde und Angehörigen von Dennis J. und Slieman Hamade fordern Aufklärung und Gerechtigkeit.

 

Der Fall von Dennis J. dürfte politisch aktiven Menschen inzwischen bekannt sein, hier gibt es die Hintergründe:

http://nojusticenopeace.blogsport.eu/

Inzwischen wurde die Revision der Angehörigen als Nebenkläger gegen das milde Urteil des Landgerichts Neuruppin vom BGH verworfen. Die Revision des Polizeibeamten Reinhard Rother gegen 2 Jahre auf Bewährung wegen Totschlag läuft noch.

 

Ein weiterer Fall aus Berlin Schöneberg wird demnächst bekannter werden. Slieman Hamde starb am 1.März 2010 an inneren Blutungen.

„Wir haben seine Schreie gehört. Plötzlich war es still.“

Am frühen Morgen des 28.02.2010 alarmieren Slimans Eltern die Polizei. Sie wünschen sich Hilfe. Ihr Sohn kann nicht schlafen, die Musik der Nachbarn ist zu laut und er ist wütend. Seine Familie hat Angst, dass es Streit gibt. Die Polizei kann Sliman nicht gegen seinen Willen mitnehmen. Als sein Vater sagt, Sliman könne nicht zu Hause bleiben, zerren sie ihn ins Treppenhaus und verletzen ihn beim Versuch der Fesselung. Er blutet im Gesicht. Ein Polizist versprüht Reizgas im gesamten Hausflur und schlägt Sliman brutal mit dem Schlagstock gegen die Beine. Das Gas ist überall, niemand kann die Wohnung verlassen, keiner kann helfen. Sliman schreit und schreit, aber plötzlich ist es still. Die anrückenden Sanitäter versuchen Sliman wiederzubeleben, aber er stirbt im Krankenhaus. Sliman wurde 33 Jahre alt.

Die Staatsanwaltschaft hat am 30.04.2010 die Ermittlungen gegen die Polizei eingestellt. Das werden wir nicht hinnehmen!

Oury, Dennis, Sliman – Wir werden Euch nicht vergessen!

Wir rufen auf: Gegen Polizeigewalt, gegen staatliches Töten, gegen Täterjustiz! 

Mehr Infos dazu hier:

http://nojusticenopeace.blogsport.eu/2010/09/07/uber-den-tod-von-slieman-hamade/

 

Polizei und Staatsanwaltschaft weigern sich den Tod von Slieman aufzuklären, genauso wie bei Dennis J. oder Oury Jalloh.

Deshalb gibt es am 5.März eine Demonstration in Berlin.

"Gegen Polizeigewalt" , 17:00 Uhr, U-Bahn Bülowstraße, Schöneberg

 

Unterdessen wurde bekannt, daß bis gestern noch ein Mensch wegen des Polizeieinsatzes im Rahmen der Liebig14 Räumung auf der Intensivstation eines Krankenhauses lag. Diagnose: perforierte Lunge nach mehreren Rippenbrüchen durch Tonfaschläge.

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"Am frühen Morgen des 28.02.2010 alarmieren Slimans Eltern die Polizei. Sie wünschen sich Hilfe. Ihr Sohn kann nicht schlafen, die Musik der Nachbarn ist zu laut und er ist wütend. Seine Familie hat Angst, dass es Streit gibt. Die Polizei kann Sliman nicht gegen seinen Willen mitnehmen."

 

Den Zusammenhang muss mir mal jemand erklären. Warum sollte die Polizei Sliman überhaupt mitnehmen? Ich denke, die Musik der Nachbarn ist zu laut?! Was hat das mit demjenigen zu tun, der schlafen will? Und warum sollte der mitgenommen werden und warum sagen die Eltern, er könne nicht hier bleiben?

 

Mal genauer und sachlicher erklären. Klingt sehr verwirrend.

Da haste wohl noch nicht das Vergnügen gehabt, von Nachbarn durch laute Musik und damit einhergehendem Schlafentzug gefoltert zu werden: Das macht extrem aggressiv und unzurechnungsfähig. Leider wird das nicht anerkannt, man darf deshalb nicht legal die Nachbarn mit chinesischer Wasserfolter oder so bestrafen und kann es nur in sich rein fressen oder in seiner Wohnung auslassen.

Ein kleines Kind in der Familie kann nicht schlafen, weil der Nachbar zu laut feiert. Auch nach mehrmaligem Bescheidsagen, dass sie bitte die Musik leiser drehen sollen passiert nichts dergleichen. Sliman wird wütend und laut, es wird gestritten, ob man nochmal rübergehen soll. Die Eltern rufen die Polizei um eine Eskalation zu vermeiden und die Situation zu entspannen. Er ist immernoch wütend als die Polzei kommt, schreit und beschwert sich. Die Polizei will Sliman deswegen mitnehmen. Er will nicht. Den Rest kannst du ja lesen.