Erik & Sons weiter im Berliner Europacenter

"Erik & Sons" im Berliner "Europacenter"

Am 11. Dezember eröffnete im Berliner Einkaufzentrum "Europacenter" am Tauentzien der Laden "Viking Brands", der ausschließlich Klamotten der Marke "Erik & Sons" verkauft. Durch die Namens- und Sortimentsänderung wurde lediglich eine Nazimarke durhc eine andere ausgetauscht. Gab es bei der Eröffnung des Ladens "Nordic Brands", der ausschließlich "Thor Steinar" verkaufte und im Stil der Schaufensterdeko haargenauso wie der neue Laden aussah, noch massive Kritik aus der bürgerlichen Presse, dem Centermanagment und regionaler Antifa-Gruppen, passiert diesmal wenig. Seit dem 11. Dezember kann im "Europacenter" ungestört Nazidreck gekauft werden.

 

Die Klamottenmarken "Thor Steinar" und "Erik & Sons" sind beide Teil eines Nazifreundeskreises aus dem Landkreis Dahme-Spree, wo seit den 90iger Jahren eine aktive und militante Naziszene existiert. Zu Beginn der 90iger kam es immer wieder zu Übergriffen auf alternative Jugendliche und Hausbesetzer_innen. In Zeesen, wo die alte, heruntergekommen Gründgensvilla von Kreuzberger Künstler_innen besetzt und Instand gesetzt wurde, eskalierte mehrfach die Gewalt. Ortsgruppen der später verbotenen “Freiheitlichen Arbeiter-Partei” (FAP) und eine deutsche Sektion des Ku Klux Klans, die zu Beginn der 90iger auf dem Funkerberg Kreuze brennen ließen,  hatten regen Zulauf. Allerdings konnte in Königs Wusterhausen und der Umgebung ein starker antifaschistischer Selbstschutz organisiert werden. Trotzdem war und ist Königs Wusterhausen ein Zentrum freier Nazis, die mit “Thor Steinar” und “Erik & Sons” auch auch eine ökonomische Infrastruktur etablieren konnten, die ihnen ein einträgliches “ziviles” Leben sichert.

 

“Erik & Sons” als Modemarke wurde in Abgrenzung zur Marke “Thor Steinar”, die sich verstärkt und gerne auch juristisch um bürgerliche Anerkennung bemühte, etabliert und suchte seit seiner Anmeldung Kontakt zur Freien Nationalist_innen Szene. So war der aktuelle Geschäftsführer Udo Siegmund mehrfach bei Aufmärschen von schwedischen “Nationalsozialist_innen.  Im vergangenen Jahr sponsorte “Erik & Sons” außerdem eine Solipartie der aktionistischen Nazis vom Nationalen Widerstand in Berlin in der Kneipe “Zum Henker” in Schöneweide. Außerdem versuchte die Geschäftsführung auf der Trabrennbahn Karlshorst ein Rechtsrock-Konzert mit der Naziband “Kategorie C” durchzuführen, das allerdings aufgrund der Kündigung der Mietvertrages abgesagt werden mußte

 

War der “Thor Steinar”-Laden im Europacenter relativ schnell verschwunden, kann die Nazimarke “Erik & Sons” weiter problemlos und weitestgehend ungestört verkauft werden. Von Interventionen des Centermanagments gegen diese Etablierung eines Naziladens im Europacenters ist seit der Eröffnung am 11. Dezember nix zu hören. Aber auch antifaschistischer Protest bleibt bisher aus.

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