Kundgebungen vor dem Weihnachtzirkus in Dresden

Zirkus

Am 21. und 22. Dezember protestierten Aktivist_innen der Tierrechtsgruppe Dresden gegen Tierausbeutung im Dresdner Weihnachtszirkus. Wie schon in den vergangenen Jahren, versammlten sich auch dieses Jahr Tierbefreier_innen vor dem Zirkus am Dresdner Ostragehege. Mit Transpis, Megaphon und Flyern wurde auf die Gewalt gegen Tiere im Zikus aufmerksam gemacht. Unterstützt wurde die Aktion von der Samba-Gruppe "Planet S", wodurch zusätzlich Aufmerksamkeit erreicht wurde.

 

Parolen wie „Tierquälerei muss doch nicht sein, deshalb fordern wir: Zirkus ohne Tier“ wurden laiutstark bis ins Zirkuszelt hineingetragen. An die auffallend wenigen BesucherInnen wurden Flyer mit Information verteilt. Außer einiger verbaler Aussetzer („Ich lasse euch in die Elbe schmeißen“) blieb es von Seiten des Zirkus friedlich. Dies war wohl auch auf die anwesende Präsens der Polizei zurück zuführen, die an beiden Kundgebungstagen die gesamte Zeit vor Ort war.

 

Blogseite der Tierrechtsgruppe: http://tierrechtsgruppedd.blogsport.de/

Libertäres Netzwerk Dresden: https://www.libertaeres-netzwerk.info/

 

Hintergrund: Zirkus und Tierausbeutung


Tiere sollten in einer zivilisierten Gesellschaft schon lange nicht mehr zu den Attraktionen in einem Zirkus gehören. Die "Dressuren wilder Tiere" sind altertümliche Relikte, die aber leider immer noch in vielen Zirkusbetrieben dazu gehören. Was dem Besucher verborgen bleibt: die Tiere im Zirkus werden unter erbärmlichsten Bedingungen gehalten; die andressierten Kunststückchen werden oftmals nur durch harten Drill und brutalste Prügelstrafen möglich gemacht. Den Tieren soll der letzte Rest eines eigenen Willens gebrochen werden.

 

 

Artgerechte Haltung nicht möglich

 

Typische Zirkustiere haben in ihrer natürlichen Umgebung sehr viel Platz zur Verfügung. Sie können den ganzen Tag laufen, springen, klettern, schwimmen oder fliegen, so wie es ihren Bedürfnissen entspricht. Sie pflegen Kontakte zu ihren Artgenossen, beschäftigen sich mit der Nahrungssuche und betreiben Haut- oder Fellpflege. Haltung im Zirkus bedeutet für die Tiere jedoch lebenslanger Verzicht auf ihre natürlichen Verhaltensweisen und lebenslanger Tiertransport. Oft treten dadurch typische Verhaltensstörungen auf, wie z.B. das "Weben" oder das ständige Hin- und Herlaufen der Tiere. Stellen Sie sich vor, man sperrte Sie Ihr Leben lang unschuldig ins Gefängnis; kaum Abwechslung - Sie würden auch verzweifeln oder mit der Zeit "durchdrehen". Jeder würde diesen Zustand als ein erhebliches Leid ansehen. Den Tieren im Zirkus wird dieses Leid angetan, nur damit Menschen unterhalten werden - ein unerträglicher Vorgang.

 

Argumente

 

  • Die Behauptung, dass die Tiere, die nun vorhanden sind, nicht wieder ausgewildert werden können, ist zwar richtig, kann aber die katastrophalen Haltungsbedingen im Zirkus nicht rechtfertigen: Die Tiere, die da sind, könnten in großen Tierparks untergebracht werden. Es gilt jetzt vor allem zu verhindern, dass weitere Wildtiere in den Zirkusbetrieben enden oder in dieses Elend hineingeboren werden.

  • Zirkusbefürworter argumentieren, dass die Tiere sich freuen würden, wenn man zu ihnen ginge; dies sei ein Anzeichen dafür, dass es ihnen gut geht - diese Schlussfolgerung ist falsch: Auch ein in einem kleinen dreckigen Zwinger dahinvegetierenden Haushund freut sich, wenn man zu ihm kommt - gut geht es ihm aber deshalb keinesfalls.

  • Die für Zirkustiere typischen stereotypen Bewegungsabläufe des Kopfschüttelns und Hin- und Herschaukelns sind ebenfalls keine Zeichen der Freude, sondern gefangenschaftstypische, krankhafte Leerlaufhandlungen, welche man bei verhaltensgestörten, nicht artgerecht gehaltenen Tieren vorfindet.

  • Der Standpunkt, Zirkus sei Tradition und schaffe vor allem für Kinder die Möglichkeit einmal Wildtiere zu sehen, rechtfertigt keine Tierquälerei. Kindern diese unnatürlichen und erniedrigenden Handlungen an Tieren zu zeigen ist pädagogisch falsch, da ein völlig verkehrtes und verzerrtes Bild über die Tiere und deren Bedürfnisse vermittelt wird.

  • Die Behauptung, wenn immer weniger Menschen in einen Zirkus mit Tieren gingen, würden diese Zirkusunternehmen immer ärmer und die dortigen Tiere müssten dann leiden, ist nicht nur absurd, sondern auch falsch: Sobald ein Zirkus finanziell nicht mehr in der Lage ist, die Tiere ausreichend zu versorgen, sind die zuständigen Behörden verpflichtet, die Tiere zu entziehen und anderweitig unterzubringen und die Tortour "Zirkus" wäre damit für die dort lebenden Tiere vorbei. Daher sollte man auch keinen für die Tiere bettelnden Zirkus unterstützen.

 

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Warum sind Leute Tierbefreier die nur vom Zirkuszelt stehen und Flyer verteilen? Aber klingt auch cooler, auch wenn man nicht die Eier hat Tiere wirklich zu befreien :D

 

ALF heisst Elitekämpfer, nicht Zettelkrieger!

 

http://maqi.de/

der begriff tierbefreier*innen ist vermutlich ähnlich zu verstehen wie tierbefreiungsaktivist*innen und bezieht sich somit auf aktivist*innen die sich der tierbefreiungsszene bzw. tierrechtsszene (zwei begriffe die zunehmend synonym verwendet werden, ganz im gegensatz zum tierschutz bzw. in abgrenzung zu diesem) zuordnen.

möglicherweise ist es tatsächlich etwas undifferenziert und die bezeichnung tierbefreier*innen ist tatsächlich nur für personen reserviert die nichtmenschliche tiere direkt befreit haben bzw. befreien. gleichzeitig kann es sich bei der verwendung des begriffs aber auch um ein zeichen der solidarität mit tierbefreier*innen handeln.

"...auch wenn man nicht die Eier hat Tiere wirklich zu befreien" wie dumm ist das denn? vielleicht solltest du dir einmal gedanken über dein prollig stumpfes und darüber hinaus noch sexistisches und speziesistisches vokabular machen. rein praktisch kann der boykott von zirkussen mit nichtmenschlichen tieren vielleicht mehr bewirken und nachhaltiger sein, als eine herde elefanten oder löwen zu befreien. aber jede*r soll ja die aktionsform wählen, die jeweils angemessen erscheint.

 

"ALF heisst Elitekämpfer, nicht Zettelkrieger!" befasse dich doch erstmal mit der alf-idee bevor du hier rumpöbelst. zudem heißt alf nicht gleichzeitig auch tierbefreiungsaktion, informiere dich, das könnte helfen dinge zu verstehen. dann wüsstest du vielleicht auch, dass es bei alf um alles andere geht als um eliten. auf eliten ist geschissen!!!

anarchy - animal liberation - human liberation

one struggle - one fight