Jahresrückblick der Roten Antifa [NRW]

Roter Jahresrückblick 2010

Mit unserem Jahresrückblick möchten wir in aller Kürze auf die Ereignisse des Jahres 2010 zurückblicken. Natürlich ist der Rückblick nicht annähernd vollständig, viel mehr soll er einen Überblick über unsere politische Praxis bieten und auf ein kämpferisches und erfolgreiches neues Jahr einstimmen.


Luxemburg-Liebknecht-Lenin Gedenken

Auch in diesem Jahr nahmen an der Gedenkdemonstration für die von faschistischen Freikorps ermordeten Revolutionäre Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht mehr als 9000 Menschen teil. Wir beteiligten uns, zusammen mit GenossInnen aus verschiedenen Städten Deutschlands, mit einem kommunistischen Block an der Spitze der Demonstration. An der Gedenkstätte der Sozialisten, gedachten den Tag über insgesamt wohl um die 100.000 Menschen den ermordeten Genossinnen und Genossen.


Naziaufmarsch in Dresden verhindert - No Pasaran

Zum ersten mal gelang es dieses Jahr einem breiten bundesweiten Bündnis in Dresden den jährlichen Naziaufmarsch mit rund 5000 Teilnehmern zu blockieren und damit zu verhindern. Mehr als 12.000 Menschen hatten sich auf den Weg nach Dresden gemacht, um sich an den vom Bündnis „Dresden Nazifrei“ organisierten Blockaden zu beteiligen. Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmung seitens der Polizei und Staatsanwaltschaft fachten die Mobilisierung zusätzlich an.


Krisendemonstration in Essen: Kapitalismus bedeutet Krieg und Krise!

Mitte März veranstaltete das „Wir zahlen nicht für Eure Krise!“ Bündnis NRW eine landesweite Großdemonstration gegen die Abwälzung der Krisenfolgen auf den Rücken der Arbeitenden Bevölkerung. Wir organisierten einen antikapitalistischen und antimilitaristischen Block unter der Losung: „Kapitalismus bedeutet Krieg und Krise!“. An der Demonstration beteiligten sich mehr als 6.500 Menschen. Von Anfang bis Ende provozierte die Polizei die Demonstration und nahm wahllos TeilnehmerInnen fest.


Pro NRW und NPD in Duisburg

Für Ende März kündigten Pro NRW und die NPD getrennt von einander an, durch Duisburg-Marxloh zu marschieren. Dagegen stellten sich zwei breite Bündnisse welche dieses verhindern wollten. Durch die organisierten Massenblockaden, an denen mehrere tausend Menschen teilnahmen, konnten beide Routen zumindest massiv verkürzt werden. Durch die Brutale Vorgehensweise der Polizei gab es zum Teil schwer verletzte DemonstrantInnen.


Auf die Straße am 1.Mai! Auf zur Gewerkschaftsdemo! Heraus zum revolutionären 1. Mai!

In diesem Jahr fand zum zweiten mal unsere revolutionäre 1.Mai-Demo in Duisburg statt. Mehr als 320 GenossInnen beteiligten sich an der lautstarken Demonstration. Während der Demonstration wurden Grußwörter anderer Revolutionärer 1.Mai-Demonstrationen aus sechs Städten verlesen. Nach dem in der Demonstration Bengalos gezündet wurden versuchte die Polizei in die Demonstration einzudringen, was jedoch verhindert werden konnte.

Bereits am morgen beteiligten wir uns mit einem eigenen Block an der 1.Mai-Demonstration der Gewerkschaften.


8. Mai, Jahrestag der Befreiung

Am 8. Mai, dem Jahrestag der Befreiung vom Faschismus demonstrierten rund 600 AntifaschistInnen durch die Düsseldorfer Innenstadt. Auf mehreren Kundgebungen wurde über die Ausbreitung von Rassisten und Faschisten informiert, sowie thematisch auf den 8.Mai eingegangen. Im Anschluss wurde noch eine Kundgebung von Pro NRW blockiert.

Auch in Dortmund demonstrierten rund 60 AntifaschtInnen gegen Krieg und Faschismus.


Europaweite Proteste gegen israelischen Angriff!

Bei Angriffen der israelischen Armee auf einen internationalen Hilfskonvoi, der auf den Weg in den Gaza-Streifen war, wurden mehrere AktivistInnen erschossen und hunderte zunächst in einen israelischen Militärhafen verschleppt und danach aus Israel abgeschoben.

Nach dem Bekanntwerden der Ereignisse gab es europaweite Proteste gegen das Vorgehen der israelischen Armee.


Bildungsstreikdemos in Essen und Köln

Am bundesweiten Bildungsstreik 2010 beteiligten sich im ganzem Bundesgebiet an die hunderttausend SchülerInnen, Studierende und Auszubildene um für freie und kostenlose Bildung zu streiken. Auch in Köln und Essen demonstrierten jeweils 2000 Lernende. Auf beiden Demonstrationen verteilen wir insgesamt 1000 Flugblätter, welche den Bildungsstreik mit einer antikapitalistischen Kritik verbanden. Im November gab es in Bonn im Rahmen der Herbstaktivitäten einen weiteren Bildungsstreik, an dem sich ca. 400 Lernende beteiligten.


Krisendemo in Stuttgart

Am 12.06.2010 gingen in Stuttgart 10.000 ArbeiterInnen, Arbeitslose, Jugendliche und MigrantInnen auf die Straße um gegen die Folgen der Wirtschaftskrise zu demonstrieren. An einem revolutionären Block beteiligten sich 500 TeilnehmerInnen, die kämpferisch und entschlossen eine revolutionäre Perspektive aufzeigten und für eine Überwindung des Kapitalismus eintraten. Bei den Reden von SPD und Grünen auf der Abschlusskundgebung entlud sich der Zorn des revolutionären Block, aber auch großer Teile der restlichen TeilnehmerInnen, die den nun in der Opposition stehenden Parteien die Agenda 2010, sowie die Kriege im Kosovo und Afghanistan nicht verziehen. Mit Lärm und Eierwürfen wurden ihre Reden massiv gestört.


Internationaler Tag der revolutionären Gefangenen

Am Tag der revolutionären Gefangenen demonstrierten in Düsseldorf 70 Personen für die Freilassung aller Revolutionärer weltweit. Die Demonstration lief zum Gefängsnis, in dem Faruk Ereren seit Jahren gefangen gehalten wird. Er ist mit weiteren 5 GenossInnen der DHKP-C nach § 129b von der deutschen Klassenjustiz angeklagt.


Tatort Kurdistan

Am Antikriegstag 2010 demonstrierten 200 Antimilitaristen und KriegsgegnerInnen, anlässlich der Kampange „Tatort Kurdistan“ gegen den Verkauf von Waffen deutscher Rüstungsunternehmen an den türkischen Staat, welche zur Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung und Ermordung tausender Menschen genutzt werden. Auch in vielen anderen Städten gab es erfolgreiche Aktionen zur noch laufenden Kampange.


Faschismus heißt Krieg: „Nationalen Antikriegstag“ in Dortmund verhindern!

Wie im letzten Jahr mobilisierten wir auch in diesem mit dem bundesweiten Antifaschistischen/Antimilitaristischen Aktionsbündnis als Teil des Bündnis „Dortmund stellt sich quer!“ gegen einen der größten Naziaufmärsche in Deutschland nach Dortmund. Die organisierte Blockade des dortigen Hbf's erschwerten dabei die Anreise der Neonazis erheblich. Die diesjährigen Proteste müssen als Teilerfolg bewertet werden und waren ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung.


Solidemo gegen Polizeigewalt bei den S21 Protesten

Am 30.September löste die Polizei eine Besetzung des Stuttgarter Schlossparks mit brutalster Gewalt auf. Mit Knüpplen, Pfefferspray und Wasserwerfern ging sie auf die friedlichen Demonstranten los und verletzte dabei mehrere hundert, einige sogar schwer. Bundesweit kam es in den nächsten Stunden und Tagen zu Solidaritäts- Kundgebungen und Demonstrationen. Auch in Düsseldorf gingen am Tag danach 100 Demonstranten auf die Straße um gegen Repression und Polizeigewalt zu protestieren und sich mit den S21 Protestlern zu solidarisieren.


Umstrukturierung der Roten Antifa [NRW]

Am 17. November verkündeten wir die Gründungen der Ortsgruppen Essen und Köln. Nach langen internen Prozessen gingen wir den Schritt zur einer NRW weiten revolutionären Jugendorganisation über, welche gestützt ist auf der Arbeit selbstständiger Ortsgruppen, die durch eine gemeinsame Theorie und Praxis zusammengehalten werden. Es wurde der Grundstein gelegt für eine Ausweitung unserer Organisation auf weitere Städte, in denen an Ortsgruppengründungen mit aller Kraft gearbeitet wird.


Kraftvolle Proteste gegen NPD-Kundgebung in Borbeck //
Katernberg stellt sich Quer! ErfolgrEIcher Protest gegen NPD-Kundgebung!


Mit einer Kundgebung am 09.11. in Borbeck und einer am 27.11 in Katernberg versuchte die rechtsextreme NPD gleich zweimal in einem Monat in Essen ihre rassistische und faschistische Propaganda zu verbreiten. Mit massivem antifaschistischen Protest endeten beide Kundgebungen in einer Blamage für die Essener Naziszene. In Borbeck von jeglicher Möglichkeit der Öffentlichkeitswirkung isoliert und von AntifaschistInnen umzingelt, in Katernberg von hunderten Eiern eingedeckt und großem Lärm gestört, war dies ein Monat voll Niederlagen für die Nazis in Essen und Umgebung.


Terrorhysterie in Deutschland

Mitte November verkündete Bundesinnenminister de Maziere eine erhöhte Terrorgefahr in Deutschland und ließ seit dem Flughäfen, Bahnhöfe und Regierungsgebäude von schwer bewaffneten Polizisten bewachen. Anstatt Bomben wurden jedoch lediglich Attrappen amerikanischer Sicherheitsfirmen und vergessene Koffer voller Müll gefunden. Parallel dazu wurden aus CDU und SPD Stimmen laut, welche die Verschärfung von Versammlungs- und Pressegesetzen und die Beschneidung von Grundrechten forderten. Dies alles wurde begleitet, von einer rassistischen Stimmungsmache gegen Muslime und MigrantInnen.


Erste Ausgabe der "Roten Ruhr" erschienen!

Im Dezember durften wir euch die erste Ausgabe der „Roten Ruhr“, der neuen Zeitung der Roten Antifa [Essen], präsentieren. Als PDF und als Printausgabe wird die „Rote Ruhr“ nun zu Anfang eines jeden Monats erscheinen. Also freut euch auf tagesaktuelle Themen, theoretische Beiträge und sonstige Berichte.



Abschluss

Das Jahr 2010 war für die Rote Antifa [NRW] ein sehr ereignis- und arbeitsreiches Jahr. Mit viel Kraft und Anstrengung konnten wir uns und unsere Arbeit ausweiten und verbessern. Theoretisch und praktisch sind wir einige Schritte vorwärts gekommen. Aus jedem Erfolg nahmen wir unsere Kraft und unsere Motivation, jede Niederlage nutzten wir als Chance zum lernen und reifen. Auch das Jahr 2011 soll uns ein Jahr des Kampfes und der Arbeit sein. Wir danken allen GenossInnen, die uns auf unserem Weg unterstützt haben und weiter unterstützen werden.

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Europaweite Proteste gegen israelischen Angriff!

Bei Angriffen der israelischen Armee auf einen internationalen Hilfskonvoi, der auf den Weg in den Gaza-Streifen war, wurden mehrere AktivistInnen erschossen und hunderte zunächst in einen israelischen Militärhafen verschleppt und danach aus Israel abgeschoben.

Nach dem Bekanntwerden der Ereignisse gab es europaweite Proteste gegen das Vorgehen der israelischen Armee.

 

Toller Hilfskonvoi und noch tollere Proteste gegen Israel...

Die IHH ist ja sozusagen eine Hilfsorganisation, die dabei vor allem behilflich sein möchte, dass Israel endlich von der Landkarte verschwindet. Super Truppe echt. Hut ab vor euren Solidaritätsbekundungen. Man muss auch einfach mal Stellung für die notleidenden Menschen beziehen ohne den Kontext zu suchen. Das klappt bei euch ja ganz gut.

In diesem Sinne : "IHH hilf uns doch, Israel gibts immer noch"