Proteste in rund 50 Städten gegen Castortransporte nach Lubmin und Majak

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AtomkraftgegnerInnen in rund 50 deutschen Städten haben vielfältigen Protest gegen die geplanten Castortransporte angekündigt. Als Auftakt wollen am kommenden Nikolaus-Montag, den 6.12.2010, mehrere Tausend MontagsspaziergängerInnen unter dem Motto "Atommülltransporte? Non! Njet! NiX da!" auf die Straße gehen. Nach dem öffentlichkeitswirksamen Gorleben-Castor, sollen nun ohne großes Aufsehen schon Mitte Dezember zwei weitere Castortransporte quer durch Deutschland rollen. Sowohl der Transport aus dem südfranzösischen Cadarache ins vorpommersche Lubmin bei Greifswald als auch der Transport von Ahaus ins russische Majak sind für den 14.-16. Dezember angesetzt. Jedoch melden sich AtomkraftgegnerInnen zu Wort und machen der Bundesregierung einen Strich durch die Rechnung: "Mit uns wird es keine Castortransporte in 'stiller Nacht' geben. Wir wollen den Transporten zu trauriger Popularität verhelfen, damit die ständigen Gefahren von Atomtechnologien nicht in Vergessenheit geraten," kommentiert Freya Rudek des Lüneburger Aktionsbündis gegen Atom (LAgA).

 

Zudem mahnen die MontagsspaziergängerInnen die akute Gefahr der radioaktiven Fracht an, da die Castortransporte ein unnötiges Risiko für AnwohnerInnen und die eingesetzte Polizei darstellten. Insgesamt geht es den bundesweit vernetzten Montagsaktiven auch um die Laufzeitverlängerungen der Atomkraftwerke und Lobbypolitik.


"Als Umweltschützer blockieren wir den Kurs der schwarzgelben Regierung und wenden uns gegen jegliche Atommülltransporte. Schließlich gibt es kein sicheres Endlager," konstatiert Egbert Bialk vom AntiAtomNetz Koblenz, einer der Initiatoren der Montagsspaziergänge. Renate Backhaus erklärt für den BUND weiter, "Es ist unverantwortlich, deutschen Atommüll nach Majak zu bringen, in eine Region, die zu den am stärksten belasteten Gegenden der Welt gehören. So dürfen wir uns nicht unserer Probleme entledigen."

Die AtomkraftgegnerInnen rufen dazu auf, sich vielfältig, bunt und wahrnehmbar an den überregionalen Demonstrationen zu beteiligen, zu denen bisher jeweils über 15 Busse angemeldet sind: Am Samstag, den 11. Dezember findet um 13 Uhr in Greifswald (beim Zwischenlager Nord/Lubmin) die große Auftaktdemonstration für die ganze Familie statt.

Sonntag, den 12. Dezember beginnt um 14 Uhr die ebenfalls groß und bunt angelegte Demonstration am Zwischenlager Ahaus. An den darauffolgenden Tagen sollen bis zum Tag X zahlreiche Sitzblockaden und weitere Aktionen an der gesamten möglichen Transportroute stattfinden. Besonders in Lubmin und Ahaus selbst wurde die Infrastruktur mit Bettenbörsen, Bus- und Mitfahrzentralen aufgestockt, damit sich
möglichst viele Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus an den friedlichen Protesten beteiligen.

Busse, Mitfahrzentrale: www.ausgetrahlt.de
Hintergrund: www.lubmin-nixda.de + www.kein-castor-nach-ahaus.de
Montagsspaziergänge: www.montagsspaziergang.de
AnsprechpartnerInnen:
Freya Rudek, Lüneburg: 0151 - 588 290 67
Egbert Bialk, Koblenz: 0261-94249722

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Einen russischen Film ueber Majak mit deutschen Untertiteln gibt es bei  http://www.videowerkstatt.de/