SNH-Hoffenheim: Lächerliche Vorstellung der „Freien Nationalisten Kraichgau“

Zwei Vermummte

Lediglich 33 VertreterInnen der „deutschen Jugend“ kamen dem großspurigen Aufruf „Gegen Repression und Staatswillkür, für wahre Meinungsfreiheit!“ nach und zogen zügig und beschützt von einem massiven Polizeiaufgebot durch die unbelebten Straßen des Sinsheimer Stadtteils Hoffenheim. Der „Aufmarsch“ der Nazis war eine Reaktion auf die von BürgerInnen und Antifas verhinderte Nazi-Demo am 18. September 2010. (Bericht auf Indy: http://de.indymedia.org/2010/09/290368.shtml -).
Gegenaktionen

Zu Gegenaktionen hatte unter anderem das „Bündnis für Toleranz Sinsheim“ und die Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD) aufgerufen (Aufruf der AIHD: http://www.autonomes-zentrum.org/ai/texte/2010_11_27_aufruf_sinsheim_aih... -).

Etwa 200 Menschen protestierten mit einer Kundgebung und spontanen Aktionen an der Demonstrationsroute der Nazis gegen das braune Pack. Bereits um 11 Uhr hatten sich rund 40 Menschen aus Parteien und Gewerkschaften an einer Kundgebung des „Bündnis für Toleranz“ beteiligt. Zur Kundgebung stießen nach und nach mehr DemonstrantInnen hinzu.

Im Vorfeld gab es einige Verwirrungen um ein von der Stadt Sinsheim geplantes Verbote antifaschistischer Gegenaktionen, die sich aber am 27. selbst nicht bewahrheiteten. Der Oberbürgermeister ließ sich jedoch - ganz im Gegensatz zum Hoffenheimer Ortsvorsteher - nur kurz blicken (Text zum Verhalten der Sinsheimer Stadtspitze: http://linksunten.indymedia.org/de/node/29162 -).

Nach Beendigung der Kundgebung zogen die meisten mit Transparenten und Fahnen in Richtung Aufmarschstrecke der Nazis, die sich ab 12 Uhr am Bahnhof sammelten.


Die Nazis

Anfangs sammelte sich ein Häuflein von 27 Nazis - stark abgeschirmt von der Polizei - am Hoffenheimer Bahnhof. Dieses setzte sich überwiegend aus den „üblichen Verdächtigen“ dieser Region zusammen. So konnte man neben dem Drummer der Nazi-Band „Blue Max“ André Müller weitere Szeneangehörige aus dem Raum Sinsheim/Waibstadt feststellen. Wichtige Kader der NPD Rhein-Neckar oder des (immerhin mit aufrufenden) „Aktionsbüros Rhein-Neckar“ suchte man vergebens. Das unterstrich erneut die Isoliertheit der Kraichgauer Nazi-Combo, die auch im Vorfeld in verschiedenen Internetforen zum Ausdruck kam (Beispiele aus dem Thiazi-Forum zum Aufmarsch am 18. September: „Das witzige daran war diese Leute sahen sogar aus wie die Typischen Rechten Schläger aus den Aufklärungsfilme, Besoffen und Hohl“ - „Wer nicht da war, wird's nicht glauben was für ein asozialer Kindergarten da vertreten war, um Beispiele zu nennen: lautstark Schlagermusik vom Handy über einen Lautsprecher laufen lassen & anschließend schön kindischen Bullshit im halbbesoffenen Kopf ins Mikro gegröhlt. Dazu ein Banner mit Rechtschraibpfehler“)


Die „Demonstration“ der Nazis

Nachdem sich noch weitere sechs Nazis hinzugesellt hatten, zogen die nun 33 FaschistInnen unter Polizeischutz durch den Ort. Im Großen und Ganzen machte der „Aufmarsch“ eher den Eindruck eines Spaziergangs unter intensiver Polizeibeobachtung, als den einer kämpferischen Demo. Zumal die „Elite des deutschen Volkes“ auch aus den Häusern und Wohnungen heraus von BürgerInnen mit „Nazis raus!“-Rufen bedacht wurden.

An der Zugstrecke kam es immer wieder zu lauten Wortgefechten mit AntifaschistInnen, deren Zahl im Laufe des Vormittags auf rund 200 angewachsen war. Es entstand zudem der Eindruck, als wären die Nazis ganz froh gewesen, als sie wohlbehalten wieder am Bahnhof angekommen waren. Ohne Polizei hätten die „Freien Nationalisten“, die allesamt sehr jung und unerfahren schienen, kaum eine Chance gegen die recht entschlossenen BürgerInnen und Antifas gehabt.


Und danach ...

Die Nazis selbst sind garantiert nicht lernfähig, können nichtmal durchzählen und nehmen weder von ihren Kameraden noch von ihren eigenen Erfahrungen irgendetwas an. (Original-Post aus dem Thiazi-Forum vom 28. November: „Kameraden und Kameradinen, die Demo in Hoffenheim war ein voller Erfolg.

Wir sind mit 40 Mann marschiert und haben unsere Reden gehalten wie wir es uns vorgestellt haben. Trotz mehrfacher Versuche der Antifa uns anzugreifen, zu blockieren oder von sogenanten Kameraden, die im Vorfeld versucht haben uns schlecht zu machen, sind wir als Sieger vom Platz gegangen.

Die nächste Demo wird vorraussichtlich im Führling in Sinsheim stattfinden.

Termin, Thema usw wird noch bekannt gegeben.

Die Freien Nationalisten Kraichgau“ (alle Fehler im Original)


Für alle AntifaschistInnen:

Freut euch aufs Frühjahr, denn dann werden wieder die üblichen 33 Sinsheimer Nazi-Trottel am Start sein!

Nazi-Aufmärsche angehen!

Frühjahrsputz im Kraichgau 2011!

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Gibt es Bilder von den Nazis?

bilder wurden natürlich gemacht, sowohl von bürgern als auch antifaschist_innen. ob und wo die veröffentlicht werden, ist ne andere sache

... werden noch ausgewertet und veröffentlicht, wenn der zeitpunkt richtig ist. geduld :)

Die Zahl von 200 gegendemonstranten halte ich für sehr hoch gegriffen.

Insgesamt, über die verschiedenen Sammlungsorte verteilt waren nicht mehr als 120 Gegendemonstranten auf den Beinen.

Auf dem regionalen Online-Portal LOKALMATADOR.DE gibt es ein Video zu den Protesten gegen den Nazi-Aufmarsch:

http://www.lokalmatador.de/go/protest1000

 

 

Die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) vom 29.11. schreibt Folgendes:

 

"Vielstimmiges "Haut ab" gegen ein 33-köpfiges Grüppchen

Sinsheim-Hoffenheim. (kel/hh) Auch dem zweiten Versuch von Rechtsextremisten, den Bekanntheitsgrad Hoffenheims für ihre Zwecke zu nutzen, ist am Samstag eisige Ablehnung entgegen geschlagen: Mit "Haut ab", "Nazis raus" und Buh-Rufen quittierten Anwohner den Aufmarsch von 33 überwiegend jugendlichen, schwarz gekleideten und kurzgeschorenen Anhängern der so genannten "Freien Nationalisten Kraichgau". Flankiert von einem großen Polizeiaufgebot marschierte die überwiegend aus dem Raum Mannheim/Heidelberg und Offenburg/Karlsruhe angereiste Gruppe einmal rund ums Dorf durch weitgehend unbelebte Straßen und zog dann wieder ab. Um was es bei der Kundgebung konkret ging, wurde auch auf Nachfrage nicht deutlich.

Im September hatten rund 300 Gegendemonstranten mit einer Brücken-Blockade den Marsch durch den Ort verhindert. Auch diesmal stand den Ultrarechten vereinter Widerstand gegenüber. Mit Kundgebungen in der Dorfmitte und an der Elsenz, an denen sich etwa 150 Menschen beteiligten, wurde Abscheu gegenüber dem Treiben deutlich. "Versöhnen statt spalten" hielt Ortsvorsteher Karlheinz Hess auf einem Transparent dem rechten Umzug entgegen. Auch Oberbürgermeister Rolf Geinert, Bürgermeister Achim Keßler sowie einige Stadträte waren vor Ort. Das Sinsheimer "Bündnis für Toleranz" machte klar: "Hoffenheim will euch nicht". Und 1899-Fans vom Supporter-Dachverband artikulierten ihr Unbehagen ebenfalls eindeutig: "Uns stinkt dieses Treiben der Rechten. Das passt nicht zur TSG".

Mit einem Fürbitt-Gottesdienst in der evangelischen Kirche reagierten die christlichen Gemeinden auf den Aufmarsch und wollten ein Zeichen für das friedliche Miteinander setzen. 160 Besucher folgten dem Ruf der Kirchenglocken. Der Anlass zeige, dass Menschen der Gegenwart nichts aus der schlimmen Vergangenheit gelernt hätten, sagte Pastor Thomas Bock von der freien evangelischen Gemeinde. Pfarrer Wolfgang Oser verwies auf die gemeinsame Verantwortung für Europa und die Welt und unterstrich die Verpflichtung zum Einsatz für Frieden und Toleranz unter den Völkern, zum Kampf gegen Ausgrenzung und Unterdrückung von Minderheiten und Volksgruppen und zur Versöhnung. Oser erinnerte daran, dass in Hoffenheim durch die Zusammenarbeit der jüdischen Brüder Mayer mit den Familien Hopp viel für die Versöhnung erreicht worden sei. Pfarrer Werner Bär betonte, dass alle Menschen als Ebenbild Gottes geschaffen seien. Im Gottesdienst wurden auch die verschiedenen praktischen Hilfen in Sinsheim bei der Integration vorgestellt. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatte Volker Steiger übernommen, die Lieder und Gebete hatten alle den Frieden zum Inhalt. Zum Schluss wurden Friedenskerzen entzündet und persönliche Gebete um Frieden formuliert.

Ob der Spuk der rechten Kundgebungen damit in Hoffenheim ein Ende hat, scheint fraglich. Aus der Neonazi-Szene wurde am Wochenende eine weitere Demonstration für das kommende Frühjahr angekündigt. Ortsvorsteher Hess denkt derweil über einen Strategiewechsel nach: Vielleicht sollte man den Extremisten-Treff das nächste Mal einfach ignorieren, Rollläden runter und das Dorf wie leergefegt wirken lassen."

 

Wann kommen denn endlich mal die versprochen bilder der nazi dumpfbacken.

Die angegebenen Bilder von sinsheim und umgebeung bezieht sich nur auf junge rechtsextremisten,was ist aber mit dem harten kern der  Faschos.

Mit dem Hillebrand (lemming),Bachman (NPD), CHristian F (fidschi) aus karlsbad, und dem Restlichen Pack.