13.11.2010 Zweibrücken - kleiner Text

Stau wegen den Bullen.

Am 13. November '10 trugen Neonazis ihre menschenverachtende Ideologie auf die Zweibrücker Straßen. Es wurde der deutsche "Heldentum" gefeiert, "Heldengedenken".

 

Im folgenden, dokumentiere ich den 13. November, vieles wurde mir im nachhinein erzählt. Ich hab nicht auf die Uhr geguckt, deswegen weiß ich nicht, um wie viel Uhr die unterschiedlichen Punkte geschahn. Mensch kann es auch als Gedächnisprotokoll ansehen.

 

>Plan ausdenken, also langes überlegen.

 

>Immernoch "keinen" gescheiten Plan / Erste Reaktion der Cops: Einige Antifas konnten bis zum Alex.platz vorstoßen. Platzverweise für alle Gegendemonstranten auf dem Hallplatz.

 

>Mehrere Gruppen waren in der City unterwegs, zivile Polizei verfolgte sie, "teilweise" erfolgreich, oder nicht.

 

>Das bekannte Spiel "Katz und Maus" begann. Gegendemonstranten schlossen sich zusammen. Cops machen langsam zu.

 

>Eine Gruppe aus ugf. 10 Antifas versuchte die Naziroute zu blockieren, erfolglos, mehrere Cops (10-15) rannten auf sie zu, die Rucksäcke wurden durchsucht.

 

>Der Großteil an Gegendemonstranten versuchte den Friedhof zu besetzen, die"Ordnungsbehörde" bekam Angst und konnte somit die schwer kriminellen Antifaschisten_Innen nicht aufhalten - Kollegen des Polizeistaates wurden informiert.

 

>Mittlerweile waren mehrere Personen auf dem Friedhof, Polizei vermehrte sich auch.

 

>Alle Gruppen wurden vom Friedhof "entfernt". Mittlerweile stehen der Großteil der Antifas an einer Kneipe, Besitzer schlissen Tür ab.

 

>Polizei blockiert den Verkehr. Mittlerweile vor Ort: Kommunikationsteam, auch Antieskalationsteam genannt. Es wurden Eier gefunden, den schwer kriminellen fanden die Cops nicht. Personalien werden aufgenommen, von jedem.

 

>Transparente wurden heraus geholt. Über eine Spontandemo wird diskutiert.

 

>Polizei forderte alle Antifas auf, die Straßenseite zu wechseln, geschah dann auch.

 

>Weitere Antifaschisten_Innen stoßen zu uns vor. Es wurde verboten, diesen Platz zu verlassen, bevor kein Anmelder bestimmt wurde, die Auflagen (bei einer Spontandemo?) eingehalten wurden, und Ordner zum Dienst antraten.

 

>Spontandemo ist eine beschlossene Sache. Nazis stehen mittlerweile auf dem Friedhof - hingekommen durch eine alternativ Route.

 

>Demo beginnt Richtung Hallplatz. Zivil Bullen hetzen "Bewegung, hopp" oder "Nicht stehen bleiben" usw Menge Polizeischutz.

 

>Flyer wurdeh verteilt. Der deutsche Opfermythos ging zu Bruch "..Opa und Hans Peter - keine Opfer sondern Täter"

 

>Auch ohne Megaphone: Die Leute kommen raus, kommen an die Fenster, laufen aber nicht mit. Durch Polizei eingeschüchtert?

 

>Ab ging es in die Fußgängerzone, großes glotzen, keiner ging mit.

 

>Demonstration am Hallplatz angekommen, Demo wird aufgelöst. Polizei erteilt "Stadtverbote", es ist nur noch der Weg zum Hbf genehmigt. Wer sich nicht daran hielt, müsste in Gewahrsam genommen werden.


Es wurden mehrere Antifaschisten_Innen gezwungen, der Demonstration zu folgen, unterwegs war es untersagt, den Demonstrationszug zu verlassen.

 

Nazis morden, der Staat schiebt ab - das ist das gleiche Rassistenpack!

 

Soli Grüße,

ein Friedhof Stürmer. ;)

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Hier der Text der Antifa Zweibrücken zum Thema Heldengedenken bzw. dem doitschen Opfermythos.

Dieser wurde in Form eines Flyer´s während der Sponti an Passanten verteilt.

 

Wider dem deutschen Opfermythos!

Am 13.11.2010 wollen Zweibrücker Neonazis ihren
alljährlichen "Gedenkmarsch", zur Aufrechterhaltung und Bestärkung des deutschenen Opfermythoses in der Zweibrücker Innenstadt veranstalten.

Deutscher Opfermythos ?! Was issen das ?!

In Deutschland spielten und spielen Opfermythen immer wieder eine große Rolle in der Geschichtsbetrachtung.
Im 19. Jahrhundert äußerte sich diese Haltung vor allem in dem ausuferndem Antisemitismus. Alle Notlangen wurden einer jüdisch-, anglo-amerikanischen-bolschewistischen "Weltverschwörung" in die Schuhe geschoben.So wurde versuchte den Kapitalismus und den Kommunismus als Produkte jüdischer Zersetzungsarbeit darzustellen.

Nach dem 2. Weltkrieg ging die Produktion deutscher Opfermythen nahtlos weiter. Die Menschen in Deutschland sahen sich als Opfer der Nazis, als ein von Adolf Hitler verführtes "Volk".In den darauf folgenden Jahren wurde immer deutlicher das diese Opfermythen meist nur einer deutschen Schuldabwehr dienten bzw. dienen.Immer häufiger und stetig lauter beklagen die Deutschen Ihre Vertreibung aus den "Ostgebieten" und fingen letzendlich auch an die Allierten Bombardierungen deutscher Städte als "Bombenholocaust" und der gleichen zu titulieren.

Mittlerweile geht es soweit, dass sich manch eine_r auch als Opfer aus der, aus dem Holocaust erwachsenen Schuld gegenüber den Opfern, insbesondere Juden zu sehen und dies auch so zu propagieren. Umgekehrt behauptet man, dass die Juden den Holocaust selbst als Opfermythos missbrauchen.


Mit einem „Heldengedenken“ wollen die Neonazis an die Tradition des deutschen Opfermythos anknüpfen, und damit weiterhin die Verbrechen des NS-Regimes relativieren.
Man ehrt unter beispielsweise die deutschen Soldaten, die im Angriffskrieg auf Osteuropa und an weiteren damit verbundenen unzähligen Verbrechen der Wehrmacht starben, und bezeichnet diese nicht nur als Opfer, sonder verklärt die Täter damit auch zu "Helden".Solche Veranstaltungen dienen vor allem auch der Festigung der Nazistruckturen.Durch diese fast schon ritualisierten Aufmärsche durch eine Stadt, in der Ihnnen nur zu oft wenig oder gar überhaupt kein Widerstand entgegengebracht wurde schaffen es die Nazis auch immer wieder neue Anhänger zu gewinnen.


Mit diesem Thema schaffen es die Neonazis aber auch, an den "ganz normalen" deutschen Opferdiskurs anzuknüpfen.
Im Volkstrauertag begegnen sich zwei Linien des aktuellen nationalitischen Diskurses: Auf der einen Seite wird von der Gesellschaft die deutsche Geschichte zu einer Geschichte verdreht, in der es -abgesehen von einer kleinen Tätergruppe um einen wahnsinnigen Österreicher- nur Opfer gab, um dadurch einen positiven Bezug auf die deutsche Nation zu ermöglichen. Man will eine „ganz normale deutsche Nation“ beschwören, um demnach auch den Anspruch zu haben, „wie alle anderen auch“ seine staatlichen Interessen in der Welt mit Nachdruck und gegebenfalls Millitär durchzusetzen.Auf der anderen Seite versucht man natürlich auch einen positiven Bezug auf das deutsche Soldatentum, die Ehre, die Pflichterfüllung und die Vaterlandsliebe zu schaffen und damit eine ideologische Absicherung bspw. deutscher Kriegseinsätze zu betreiben.

Deswegen treffen wir uns heute hier.
Es kann nicht sein das solch eine Verdrehung der Geschichte ohne Prostest über die Bühne geht!

Deutsche Täter sind und bleiben, keine Opfer!
Keine Versöhnung mit der Vergangenheit!

Wider dem deutschen Opfermythos!

 

zwantifa.blogsport.de

Der Flyer wurde ein wenig verändert.

Meine Infos:

 

Angeblich wären 40 Nazis da gewesen - Hat mir ein Bulle gesagt.

 

Wasserwerfer vor Ort (?), Ausage eines Bullen - erzählt bekommen.

 

Die Heeren und Frauen des Antieskalationsteams mussten einen alten Heeren, einen Kollegen, auch ein Anties. Mitarbeiter, zurück halten, der wollte Stress.. - miterlebt

 

Am Hallplatz hat ein Bulle zu seinen Knüppel-Kameraden gesagt: "Soll ich noch ein paar mitnehmen, brauche noch Gartenzwerge", der Typ hat in einem Auto gehockt - erzählt bekommen.

 

Ein Neonazi fuhr an der Blockade vorbei (Bild 3), streckte die Faust heraus - von mehreren Leuten erzählt bekommen. 

 

Polizist bezeichnet Linke als "Idioten", und: "Ihr wollt nicht lernen!".

"Wir sind hier in der Pfalz", sagte ein Bulle, als er einem Demonstranten mit Gewahrsam drohte, habe ich erzählt bekommen. Dieser Polizist öfters durch Aggressionen aufgefallen - teilweise  miterlebt.

 

Einem anderen Genossen hatte seine zwei Wasserflaschen zusammen gebunden, er musste daraus trinken, Polizei dachte, es wären Mollis - Es waren Plastikflaschen. Ihm wurde auch angedroht, dass zwei zivil Polizisten ihn überfahren würden, wenn er nicht sofort aus dem Weg ging - erzählt bekommen.

 

Nach der Demo sind mehrere Nazis in der Stadt herumgelaufen - selbst gesehen.

 

An alle guten-wetter-antifas, danke!!