Südblockade: Der Castor dreht um!

Südblockade gegen 11:30 Uhr

Am frühen Vormittag begann in Berg (Pfalz) die Südblockade. Rund 1500 Menschen hatten sich am Sportgelände versammelt und zogen gegen 10:30 Uhr in Richtung Bahnhof / Bootshaus wo die Abschlusskundgebung stattfinden sollte. Einige hundert Meter vor der Abschlusskundgebung spaltetet sich eine größere Gruppe von der Demonstration ab und lief durch Gärten zu den Gleisen. Die Polizei war mit nur wenigen Kräften an diesem Teil der Gleise und hinderte niemanden sich auf die Gleise zu setzen.

Als sich diese Nachricht auch bis zur Kundgebung durchgesprochen hatte liefen beinahe alle demonstrierenden in Richtung Gleise. Dort sorgte die Sambaband bereits für gute Stimmung und es wurden überall Kleinigkeiten zum Naschen verteilt.

 

Die Strecke wurde auf ca. 800 Meter von rund 1000 Protestierenden besetzt gehalten.

 

Gegen 13:30 Uhr begann die Polizei mit der Räumung der Gleise. Nach knapp einer Stunde und ca. 20 Metern geräumter Schiene wurden die Räumungen abgebrochen. Kurze Zeit später verkündete die Polizei gegenüber der Presse, dass der Castor bei Strasbourg / Kehl über die Grenze fährt.

 

Die Polizei zog ihre Kräfte größtenteils ab und auch die BlockiererInnen verließen nach und nach die Gleise.

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Presseerklärung der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen 06. November 2010


Zur Stunde befinden sich 1276 Menschen auf den CASTOR-Gleisen in der Nähe des rheinland-pfälzischen Berg. Anzeichen für Umleitung des CASTOR-Zuges über Kehl.

1276 Menschen ist es gegen 11:45 Uhr gelungen, die Polizeiabsperrungen zu überwinden und auf die CASTOR-Gleise im pfälzischen Berg zu gelangen.

Die DemonstrantInnen wurden bislang mehrmals durch die Polizei aufgefordert, die Besetzung zu beenden. Die Polizei trifft derzeit Vorbereitungen für die Räumung der Blockade, es gibt jedoch noch keine Anzeichen dafür, dass die Räumung unmittelbar bevorsteht.

Seit 12 Uhr wird nach vorliegenden Informationen in der Umgebung des Kehler Bahnhofs die Bahnstrecke durch massive Polizeikräfte überwacht.

"Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass der CASTOR-Zug möglicherweise über die Bahnstrecke Kehl – Karlsruhe umgeleitet wird", so ein Sprecher der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen. "Damit könnte der CASTOR-Zug zum ersten Mal in der Geschichte der Atommülltransporte aufgrund einer Protestaktion seine Fahrtroute ändern müssen. Wir sehen dies als großen Erfolg unserer Proteste", so der Sprecher weiter.