Überblick 2.10. Bremen antinationale Demo

Plakat

Am 1.- 3. Oktober erwartet Bremen eine Reihe von linksradikalen und antinationalen Aktionen und Protesten gegen die dort stattfindenen "Eineheitsfeierlichkeiten" zum 20. Jahrestag der "Wiedervereinigung" am 3.Oktober 1990.
Ein Versuch einen Überblick über das spannende Wochenende in Bremen zu geben...

 

Auf nach Bremen am 2. Oktober

 

Die Einheitsfeierlichkeiten vom 1.-3- Oktober die in diesem Jahr in Bremen stattfinden sorgen momentan für reges Treiben in der radikalen Linken.So wird es am 2. Oktober in Bremen eine bundesweite anti-nationale und linksradikale Demonstration geben, bei der unter dem Motto „Kein Tag für die Nation – Kein Tag für Deutschland ein Protest artikuliert werden soll der Staat, Nation und Kapital eine klare Absage erteilt.


Die Farce vom „normal gewordenen“ Deutschland das „aus der Geschichte gelernt hat“ sowie der Mythos eines „unverkrampften“ Patriotismus soll aufgezeigt und das Streben nach einer befreiten Gesellschaft auf die Strasse getragen werden.Denn wenn die Nation zum nun mehr 20. Mal die sogenannte Wiedervereinigung feiert, dann heißt das erneut die „nationale Schicksalsgemeinschaft“ mit allen ihren Übeln als das beste was „uns“ geschehen konnte dargestellt wird.

Getragen wird der Protest von verschiedensten linksradikalen Gruppen.Hauptsächlich dreht sich alles um das organisierende Bremer Bündnis 3.10.
Auf deren Homepage findet ihr die aktuellsten Infos zur Demonstration am 2. Oktober sowie Infos zu Pennplätzen, Mobilisierung etc.

Bremer Bündnis http://bremen310.hopto.org/

Aktuelles:In der Bremer Zeitung Weser Kurier wird die Zahl der eingesetzten Polizisten nach oben korrigiert:


  • Außer auf Ordner bauen die Veranstalter nicht zuletzt auf die Polizei, die ihr Kontingent kurzfristig aufstocken will. Wie Pressesprecher Ronald Walther bestätigt, sollen statt 2000 Beamte doch lieber 3000 zu Spitzenzeiten im Einsatz sein. Ob das Plus an Kräften bewilligt wird, bleibt abzuwarten. Walther: 'Mit einer Entscheidung rechnen wir in der kommenden Woche.' Der Antrag auf mehr Personal sei erst kürzlich gestellt worden. Warum die Zahl der Beamten erhöht werden soll, lässt er offen. Wie berichtet, haben Autonome angekündigt, die Einheitsfeier 'massiv' zu stören. Bereits bei den Festlichkeiten vor 16 Jahren war es zu Ausschreitungen gekommen.

Quelle: Weser Kurier


Wir erinnern uns, 1994 kam es in Bremen zu heftigen Riotsmehr Infos zum linksradikalen Protest 1994 (Aufrufe, Auswertungen und Texte zu den Protest damals) HIER und HIER


doch auch jetzt gab es bereits militante Aktionen die Bezug auf den 3. Oktober nahmen:Dokumentation der militanten Aktionen HIER


Anreise zur Demo 2.10.

Zur Demo am 2. Oktober wird es aus mehreren Städten Busse geben:

  • Bustickets von Köln zur Demo gibt es über: bus [@] no-racism.de
  • Bustickets von Berlin zur Demo gibt es bei Schwarze Risse LINK im Mehringhof und in der Kastanienallee.
  • Bustickets von Frankfurt zur Demo per Mail an antifa_f [@] yahoo.de

Gemeinsame Anreise mit Zug zur Demonstration am 2. Oktober

  • Hannover: 14.00 Uhr | HBF
  • Göttingen
  • Hamburg

Pennplatzbörse vom Bremer Bündnis erreicht ihr unter pennplatz310 (ääät) einfachsicher.ch

  • Ermittlungsausschuss (EA)Für Festnahmen, Platuverweisen und anderen Problemen mit der Polizei in Bremen EA Nummer 0421 78744
kommende Veranstaltungen zur Kritik an der Nation und Deutschland:
  • Deutschland und sein Ethnonationalismus - Di, 28. September | 19.3o Uhr | Infoladen Bremen | St. Pauli-Str. 10-12 Veranstaltung mit Detlev Claussen mehr Infos HIER
  • "Wie normal ist Deutschland?" 01. Oktober | 2o.oo Uhr | Kulturzentrum Lagerhaus (Schildstr.12-19)Podiumsveranstaltung zur Kritik der Identifikation mit der Nation. Infos HIER

Jugendblock auf der bundesweiten Demo am 2. Oktober

 

Die Gruppe A Gauche ruft zu einem Jugendblock mit zahlreichen Specials auf: 

Frage nicht nur, was die Nation gegen dich tut. Frage dich auch, was du gegen die Nation tun kannst! Vom 1. bis zum 3. finden in Bremen die zentralen Jubiläumsfeierlichkeiten der deutschen Wiedervereinigung statt. Dabei wird versucht Deutschland mit hochkarätigen Politiker_innen und einem umfangreichen Kulturprogramm als offene und aufgeklärte Nation zu präsentieren. Doch für uns steht fest: Hinter dieser scheinheiligen Fassade gibt es genügend Gründe der nationalen Feierei entschieden entgegen zu treten! Abschiebung, rassistische Pogrome, nationalistische WM-Feierei, eine Nation die zu großen Teilen Sarrazins rassistischen Thesen zustimmt, Hartz4, Allgegenwärtigkeit von Konkurrenz in Job und Schule - alles Gründe Deutschland nicht abzufeiern! Wir wollen zu keiner nationalen Gemeinschaft gehören. Was du gegen die Nation tun kannst:


  • 30.09.10: Komm doch um 17:00 in die Buchte: Wir malen Transpis und besprechen, wie wir uns sicher auf einer Demo verhalten können
  • 02.10.10: Komm zum Jugend block auf der "kein Tag für die Nati on - kein Tag für Deutschland" Demo. Triff dich mit uns ab 15:30 mit uns in der Buchte (Buchtstraße 14). Danach gehen wir gemeinsam zum Hbf und demonstrieren kreativ und bunt gegen das Abgefeiere der Nation in Bremen.
Mehr Infos zum Jugendblock bei agauche HIER

 

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im internet wird auch zu chaostagen aufgerufen:-)

http://www.youtube.com/watch?v=Fc75NTw715s

ich hätte da mal eine kleine Verständnisfrage: Ihr protestiert ja gegen den "Zwang zur Lohnarbeit", die Marktwirtschaft, das Konkurrenzprinzip, gegen niedrige Hartz4 Sätze., usw. Auf der anderen Seite seid Ihr gegen den Staat (Staat, Nation, Kapital, Scheiße) und wollte ihn abschaffen. Der Staat ist aber nunmal diejenige Instanz, die die Sozialhilfe, oder sogar das in Euren Kreisen so beliebte bedingungslose Grundeinkommen, auszahlt. Wovon wollt Ihr also leben, wenn Ihr sowohl gegen Marktwirtschaft seid als auch gegen den Staat (und damit gegen staatliche Leistungen). Ich verstehe das Konzept des Kommunismus, ich verstehe auch das Konzept des Anarchismus (und finde beides aus unterschiedlichen Gründen sehr kritikwürdig), aber bei Euch verstehe ich noch nicht mal das Konzept. Ich hoffe wenigstens Ihr versteht es.

Hallo lieber peter,

eine durchaus berechtigte Frage die du gestellt hast. Nebst einer nationalstaatlichen Organisation der Gesellschaft, die primär dafür sorgt den Mehrwert der Produktion von Vielen auf Wenige zu verteilen (Umverteilung usw.), gibt es Beispielsweise die Möglichkeit einer Syndikalistischen Organisationsform. Dabei werden die Produktionsmittel in die Hände der Produzenten gegeben (Kommunismus usw.) sowie auch die Entscheidungsmacht über den eigentlichen Produktionsprozess, und meiner Meinung nach auch die Sinnhaftigkeit eines Produktes (hast du dich vielleicht schon mal gefragt warum es diese kleinen Plastikmilchpötte gibt, die man sich an irgendeinem Bahnhofskiosk in den Kaffee kippt...). Die Übertragung des Mehrwerts auf die Individuellen Produktionsgemeinschaften (von mir aus nach Branchen) ermöglicht jedem Mitglied (und der Mensch ist ein soziales Wesen) die Grundlegende Versorgung. Und somit verliert jede nationalstaatliche Organisation der Verteilung, des endlichen Reichtums unserer Welt, ihre Bedeutung. Es geht nun nicht gegen die Marktwirtschaft an sich, es geht aber gegen deren perversion. Da sie sich von einer Kommunikationsform zum Austausch von Waren zu einer Fabrik imaginärer, nicht real existierender Produkte entwickelt hat.

Das A im O bedeutet Anarchie ist Ordnung...

Hallo lieber Anonymus,

 

danke für die Antwort,

 

eine durchaus berechtigte Frage die du gestellt hast. Nebst einer nationalstaatlichen Organisation der Gesellschaft, die primär dafür sorgt den Mehrwert der Produktion von Vielen auf Wenige zu verteilen (Umverteilung usw.), gibt es Beispielsweise die Möglichkeit


Ich bezweifle, dass die Funktion des Staates aktuell die Umverteilung von Reichtum von oben nach unten ist, das Gegenteil ist der Fall, und das ist in Maßen auch vernünftig. Glaubst Du wirklich, dass die Armen mehr hätten, wenn es weder Abgaben noch öffentlichen Ausgaben gäbe?

 

einer Syndikalistischen Organisationsform. Dabei werden die Produktionsmittel in die Hände der Produzenten gegeben (Kommunismus usw.)

sowie auch die


Wie werden die Produktionsmittel "in die Hände der Produzenten gegeben"? Durch Enteignung? Das kannst Du nur einmal machen. Danach muss jeder Tankwart sich erst eine Tankstelle kaufen, jeder Schreiner erst seine Sägen, jeder Barista seine Espressomaschine und so weiter. Mir scheint, dass der Gendanke, dass es überhaupt wünschenswert ist, den Besitz von Produktionsmitteln und die Arbeit mit ihnen per Dekret aneinander zu binden, ein reiner, unreflektierter Glaubenssatz ist. Die soziale Durchlässigkeit wäre in einer solchen Welt gleich Null. Wenn Du eine gute Idee hast und jemand anderes an Dich glaubt, was spricht dagegen, dass er Dir Geld für die Umsetzung dieser Idee gibt und dafür einen Anteil am Gewinn erwartet? Das ist ein gutes Geschäft für beide Seiten. Nichts anderes passiert, wenn Du Dich bei einer Bank um einen Kredit bemühst.

 

Entscheidungsmacht über den eigentlichen Produktionsprozess, und meiner Meinung nach auch die Sinnhaftigkeit eines Produktes (hast du dich vielleicht schon mal gefragt warum es diese kleinen Plastikmilchpötte gibt, die man sich an irgendeinem Bahnhofskiosk in den Kaffee kippt...). Die Übertragung des Mehrwerts auf die Individuellen Produktionsgemeinschaften (von mir aus nach Branchen) ermöglicht


Welche Produkte man sinnvoll findet und welche nicht muss jeder für sich entscheiden. Ich finde ein Milchkännchen zum Kaffee auch besser, das ist aber nur unsere Meinung. Die Tatsache, dass genug Menschen Kaffeesahne in kleinen Pötten kaufen ist ein guter Indikator dafür, dass viele andere Menschen das anders sehen und sie werden ihre Gründe haben (z.B. Hygiene).

 

jedem Mitglied (und der Mensch ist ein soziales Wesen) die Grundlegende Versorgung. Und somit verliert jede nationalstaatliche Organisation der Verteilung, des endlichen Reichtums unserer Welt,


Wenn man tatsächlich der Meinung ist, der Reichtum auf der Welt sei endlich, wenn man denkt, dass jemand nur dann einen Gewinn machen kann wenn gleichzeitig ein anderer dabei verliert, dann wird man als mitfühlender Mensch fast automatisch dazu geführt, sich Gedanken über eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Reichtums zu machen. Da diese Grundannahme aber falsch ist, wie man leicht sieht wenn man den Reichtum auf der Welt vor 300 Jahren mit dem heute vergleicht, sind auch alle daraus abgeleiteten Argumente hinfällig.

 

ihre Bedeutung. Es geht nun nicht gegen die Marktwirtschaft an sich, es geht aber gegen deren perversion. Da sie sich von einer Kommunikationsform zum Austausch von Waren zu einer Fabrik imaginärer, nicht real existierender Produkte entwickelt hat.

 

Zur Perversion der Marktwirtschaft: der Versuch einer Trennung zwischen Waren und "nicht real existierenden Produkten" ist unsinnig. Genauso wie Du nicht nur Brötchen kaufst sondern vielleicht auch eine Kfz Versicherung abschließt, genau so handeln Firmen nicht nur mit physischen Produkten sondern versichern sich gegen Preisschwankungen bei Rohstoffen und Wechselkursschwankungen. Nichts anderes sind die sagenumwobenen Derivate. Nur weil man etwas nicht anfassen kann heißt es nicht, dass es nicht existiert.