Tausende AntifaschistInnen blockieren „Nationalen Antikriegstag“ in Dortmund
Lange vor dem 4. September haben wir unser Blockadekonzept angekündigt. Wir haben Anreiseempfehlungen ausgegeben und immer offen gesagt, dass wir mit unseren Blockaden den Naziaufmarsch verhindern wollen. Diese Strategie ist aufgegangen.
Wir haben es geschafft, in der ersten Phase unseres Blockadekonzepts fast zwei Stunden den Dortmunder Hauptbahnhof zu blockieren und die Anreise der Nazis massiv zu behindern. Schon diese Blockaden wurden durch teilweise massive und völlig übermäßige Gewaltanwendung von Seiten der Polizei aufgelöst. Wir verweisen an dieser Stelle auf unseren Aktionskonsens.
In der zweiten Phase haben wir trotz massiver Polizeipräsenz in Hör- und Sichtweite zu den Nazis protestiert. Dies gelang obwohl wir von Seiten der Polizei massiv mit Versammlungsverboten, Massenfestnahmen, Polizeikessel, Platz- und Ortsverweisen überzogen wurden.
Die dritte Phase unserer Blockaden waren gar nicht mehr notwendig. Die Nazis haben ihre Standkundgebung so sehr in die Länge gezogen, dass ihren eigenen Teilnehmern offensichtlich langweilig wurde und sie nach und nach den Kundgebungsort am Dortmunder Hafen verließen – bei laufender Kundgebung!
Das Ziel der Nazis, einen Aufmarsch durch die Dortmunder Nordstadt zu veranstalten, haben wir mit unseren Blockaden erfolgreich durchkreuzt. Auch die Tatsache, dass anreisende Nazis nicht mehr zu ihrer Kundgebung durchkamen, ist unserem Widerstand zu verdanken.
Jahrelang haben Stadt und Polizei Dortmund zugesehen, wie die rechte Gewalt in in der Stadt zunahm, linke Jugendliche und MigrantInnen auf offene Straße angegriffen wurden und dann ganze Stadtteile unter der Kontrolle von Neo-Nazis und Autonomen Nationalisten stehen. Die Bombendrohung der Rechten ist dabei nur die Spitze des Eisbergs.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, die Nazidemo am Ende doch noch zu erlauben, zeigt einmal mehr: Wir müssen die Dinge selbst in die Hand nehmen. Das offene und aktive Blockieren als Akt des zivilen Ungehorsams bleibt notwendiges und richtiges Mittel, Nazidemos tatsächlich zu verhindern.
Wir danken Allen, die sich heute in Dortmund an den Blockaden beteiligt haben. Wir werden unseren Widerstand fortsetzen, heute in Dortmund, morgen anderswo.
Der Antikriegstag, der Widerstand gegen Faschismus, Sozialabbau und Krieg bleibt unser!
fremde lorbeeren
"Das offene und aktive Blockieren als Akt des zivilen Ungehorsams bleibt notwendiges und richtiges Mittel, Nazidemos tatsächlich zu verhindern."
Die Bullen haben aus Sicherheitsgründen nur eine Kundgebung erlaubt, nachdem die Versammlung der Nazis durch das BVG erlaubt wurde. Blockade hin oder her, wären die Nazis nicht als Gruppe von der Kundgebung aus weggekommen. Toteler Propagandaquatsch, dass ihr euch das jetzt selber zuschreibt. Spricht nicht gerade für eure Glaubwürdigkeit.
Erfolg?
Ich kann nicht verstehen wie man so tun kann als ob wir wahnsinnig erfolgreich waren.
Das Blockadekonzept war sicherlich richtig, es ist aber so nicht aufgegangen bzw. wurde durch Polizeirepression massiv durchkreuzt. Teilweise war es dann so dass die Antifas Straßen parallel zur Nazi-Route auf- und abgelaufen sind immer nach der Suche nach einer Lücke. Wir kamen einfach nicht an die Route ran, haben keinen Nazi gesehen oder gehört. Die Infos über Ticker und Infotelefon waren widersprüchlich ohne Ende. Am Schluss war nicht klar, waren jetzt 400 von der Polizei gekesselten Nazis unterwegs oder waren die beim Hafen....
Nicht gerade ein erfolgreicher Tag.
Realität?
DSSQ scheint jeglichen Bezug zur Realität verloren zu haben. Nicht nur, dass es ein Bündnis aus dem gruseligsten Rest, die in der Linken noch zu finden sind, bestand, das erste Fazit liest sich auch eher so, als ob die Kader, und danach stinkt dieses ganze Bündnis, irgendwo in der ALB-Zentrale bei Papa Bernhardt oder in Duisburg gesessen haben, nichts Mitbekommen haben und sich nun zusammenfabulieren wie sie ganz allein die Nazidemo verhindert haben.
Mal ganz abgesehen von der vollkommen depperten Idee den Bahnhof mit ein paar hundert Menschen, wenn überhaupt, zu blockieren und dieser wirklich ins bodenlose peinlichen "Sitzblockade" an irgendeiner Kreuzung, die noch nicht einmal in der Nähe der Nazi-Kundgebung war. Anstatt einfach mal die Hamburger Gitter zu überrennen, als noch kaum Bullen da waren wird da brav auf irgendwelche MdB's gewartet die das dann klar machen.
Fazit: Autoritätshörige Kaderstrukturen erklären der dummen Masse wie es richtig ist. Und der Bundestag wird unversehens zur Autonomen Antifa. Nicht, dass das nicht schon lange vorher abzusehen war, aber spätestens seit gestern und diesem Text, der Bände über den Kontakt zur Realität von DSSQ spricht, sollte doch wirklich dem letzten, Steinzeitantiimperialisten ausgenommen, klar geworden sein, dass mit DSSQ nix geht, außer, dass die Kader sich mal so richtig wichtig fühlen können und der Rest irgendwo bescheuert verheizt wird oder dämlich rumsitzt und auf die Order der Führer wartet.
Abschließend, bei dem Niveau des DSSQ-Tickers empfiehlt es sich demnächst auch noch Smilies einzubauen, dann haben die infantilen Sätze auch den richtigen Rahmen. Idioten.
ah ja?
Ich finde es immer wieder lustig, dass DSSQ vorgeworfen wird, dass so sind wie sie sind und nicht so wie das S4-Bündnis. Btw., warum kritisierst du nicht das S4-Bündnis dafür, dass sie nicht das organisiert haben, was DSSQ nicht geleistet hat (und weder leisten konnte noch wollte)- das wäre nämlich eine sinnvolle Alternative und Ergänzung zum Blockadekonzept von DSSQ gewesen.
"Anstatt einfach mal die Hamburger Gitter zu überrennen [..]" nochmal: Die Strukturen, die über DSSQ zusammen kamen, sind in aller Regel eben nicht die Leute, die Gitter überrennen, sondern nun mal die, die sich erstmal hinsetzen und darauf warten, dass jemand mit einer Lageeinschätzung vorbeikommt.
Wenn du doch ach so toll bist, warum organisierst du nicht selbst den Sturm auf die Gitter? Oder allgemeiner, wo war die autonome Struktur, die das organisierte? Na? Aber Hauptsache, das Feindbild pflegen, das ist ja auch viel einfacher, als sich der eigenen Verantwortung zu stellen.
Du hast vollkommen recht
Und es wird ja noch besser: Überall wo gestern größere Gruppen offensiv vorgegangen sind, waren das doch Leute die dem DSSQ Spektrum zuzurechnen sind! Wer hat denn ne Sponti vom Nordmarkt gestartet und versucht mit möglichst vielen Menschen richtung Hafen zu kommen? Wer hat sich denn gestern auf Auseinandersetzungen mit der Polizei eingelassen? Waren da nicht auffälig viele Rote Fahnen und Menschen dabei? DSSQ vorzuwerfen, dass S4 gestern nicht stattgefunden hat, finde ich nicht lustig, sondern traurig.
Emo
Langweilig, aber lustig, dein Emo-Beitrag. Wo warst du in Dortmund? Flyer gegen Antiamerikanismus verteilen oder zu Hause auskatern, nachdem S4 die Demo abgesagt hat?
Wir fanden den Tag auch verwirrend, aber wenigstens haben wir und viele andere Städte Busse in eure Stadt gemacht, und uns den Arsch aufgerissen um den Naziaufmarsch zu verhindern, weil die Dortmunder Reste der Antideutschen Seuche auch perspektivisch keine adäquaten Mittel gegen die Nazis anwenden können und werden. Ihr seid Schreihälse und Spalter - keine Antifaschisten.
Übrigens: Der gruslige Rest der Linken, wie du ihn nennst, hat eure Stadt gestern dominiert. Die über 100 S4-Gruppen brachten knapp 200 Leute zur Vorabend-Demo und am 4.9. habe ich nur versprengte Kleingrüppchen von euch gesehen. Und das darf auch nicht verwundern. Während bei DSSQ richtige politische Gruppen mit echten Mitgliedern aufgerufen haben, waren es bei euch überwiegend Bands, Stickerversände und autonome Kleinstgruppen oder Internet-Combos. Das ist klar...
Eigene Nase
Du sinnierst über autoritäre Kaderstrukturen und stellst dabei Deine Sichtweise über die von allen anderen - wärst Du nicht vielleicht selbst gerne ein autoritärer Kader?
Gestern ist entgegen der Auswertung von DSSQ weisgott nicht alles super gelaufen- aber die Ursachen dafür sind mit Sicherheit nicht allein dem DSSQ Bündnis zuzuschreiben, sondern haben vielschichtigere Ursachen, weswegen ich so ein pauschales abkotzen echt peinlich finde.
1. War bis zum Vormittag nicht klar was an dem Tag Phase sein würde, da die Entscheidung des BVVG's auf sich warten ließ. - Es wurde damit nicht leichter, sich auf die Situation einzustellen.
2. Waren die Bullen dieses Jahr zahlenmäßig und organisatorisch "sehr gut" aufgestellt. So viele Hamburger Gitter und auch Bullen wie gestern waren letztes Jahr auf jeden Fall nicht da.
3. Eine stationären Kundgebung, zu der die Faschos bequem per Bahn anreisen können, zu blockieren ist deutlich schwieriger, als eine Demonstrationsrote. In diesem Zusammenhang die Gleisblockaden des HBF's als deppert zu bezeichnen erschließt sich mir nicht.
4 Waren wir einfach nicht genügend Leute, die über symbolischen Protest hinausgehen wollten. Vergleicht doch mal wieviele Busse nach Dresden gefahren sind und wieviel nach Dortmund ~150 zu ~ 15 Die Beteiligung der kritischen Zivilgesellschaftschaft war auch sehr überschaubar - das macht es für die Cops natürlich viel einfacher.
5. Das es zwei Bündnisse in Dortmund mit zwei Tickern gab und gibt, macht es natürlich nicht leichter, koordiniert gegen die Faschos vorzugehen. Lasst uns doch aber mal froh feststellen, dass es gestern zwischen den Anhängern dieser zwei Bündnisse keine größeren Auseinandersetzungen gab, die im Vorfeld zu befürchten waren. - Vielleicht lag das auch daran, dass von offensichtlichen Antideutschen nichts zu sehen oder hören war, außer dem unsäglichen Aufruf von Salon Des Communistes und co. aber auch die wurden "links" liegen gelassen.
Komm geh Heulen!
Dein infatiles rumgeheule hier ist mal echt erbärmlich! Scheint dich ja wirklich zu fuchsen das deine s4 träume gestern geplatzt sind. Nur mal so, die einzigen Versuche gestern als größere Gruppe auf die Route oder an die Nazis zu kommen ging von DSSQ Gruppen aus. Übrigens auch sehr nett anzusehen wie wärend den Auseinandersetzungen mit den Bullen, in deren verlauf mehrere Menschen verletzt und in Gewahrsam genommen wurden, s4 Gruppen einfach daneben standen und zuschauten. Sich dann hier auszukotzen das ja alle so blöde und gemein waren ist einfach nur arm.
Die Sitzblockade war letztendlich das Ergebniss von drei gescheiterten Durchbruchversuchen. Näher an die Route ist man nicht rangekommen. Das die Polizei bei der anmeldung einer Spontandemo versucht hat auf Zeit zu spielen ist klar. Hier liegt meine Erachtens auch der Fehler. Spätestens nach 30 Minuten und dem absehbaren einkesselungsversuch hätte gestartet werden müssen. Ob mit oder ohne Lauti. So hat sich das ganze letztendlich verlaufen. Zusätzlich war es sicherlich nicht gerade hilfreich das unter den Gefangenen etliche Leute waren die maßgeblich die Infrastruktur mitgetragen haben.
Alles in allem gibt es bestimmt viel zu bemängeln und analysieren was hätte besser laufen können. Aber auf einer solidarischen Ebene. Da sind dann Du und deine "Steinzeit"anti-d Freunde sicherlich nicht zu finden.
Grüße an alle Genossinnen und Genossen die troz widriger Umstände ihr bestes gegeben haben um den Aufmarsch zu verhindern.
Nicht den Mut verlieren! Nächstes Jahr wird nachgelegt.
Bericht vom Anarchistischen Funken zum Antikriegstag
http://afunke.blogsport.de/2010/09/05/antikriegstag-dortmund-2010/
man hätte damit rechnen
man hätte damit rechnen sollen das die nazis wie letztes jahr eine stationäre kundgebung zugesporchen bekommen
blockieren kann man nur was sich bewegt
damit wäre dieses jahr eine kraft volle demo meiner meinung nach das bessere konzept gewesen
zusammen stehn, stärke zeigen und abwarten was passiert fals die demo aufgelöst wird kann man immer noch versuchen in kleinen gruppen
weiter zuagieren
ansonsten bleibt fest zuhahlten das die antideutschen und die nazis auf dem absteigenden ast sind
ich bin mir nicht so sicher ob dem dortmunder nazi aufmarsch auch nächstes jahr wieder die selbe bedeutung zukommen wird wie er die jahre hatte...
Gegen die Objektiven
Gegen die Objektiven
Wenn die Bekämpfer des Unrechts
Ihre verwundeten Gesichter zeigen
Ist die Ungeduld derer, die in Sicherheit waren
Groß.
Warum beschwert ihr euch, fragen sie
Ihr habt das Unrecht bekämpft! Jetzt
Hat es euch besiegt: schweigt also!
Wer kämpft, sagen sie, muß verlieren können
Wer Streit sucht, begibt sich in Gefahr
Wer mit Gewalt vorgeht
Darf die Gewalt nicht beschuldigen.
Ach, Freunde, die ihr gesichert seid
Warum so feindlich? Sind wir
Eure Feinde, die wir Feinde des Unrechts sind?
Wenn die Kämpfer gegen das Unrecht besiegt sind
Hat das Unrecht doch nicht recht!!
Unsere Niederlagen nämlich
Beweisen nichts, als daß wir zu
Wenige sind
Die gegen die Gemeinheit kämpfen
Und von den Zuschauern erwarten wir