Ulm: Soli-Sponti

Wir demonstrieren wo wir wollen

Soli-Sponti gegen die Räumung des besetzten Hauses im Donautal!

Am Freitag den 27.8. demonstrierten etwa 25 Aktivist_Innen mit Transparenten und Megafon in der Innenstadt von Ulm. Anlass hierfür war die am selbigen Tag um 8 Uhr morgens durchgeführte Räumung des seit über einer Woche besetzten Gebäudes im Donautal. "Hohe Miete muss nicht sein - zieht in leere Häuser ein!" wurde lautstark von der Menge skandiert.

Um 16 Uhr hatten sich spontan mehrere Aktivist_Innen in der Ulmer Innenstadt versammelt um gegen die am Morgen stattgefundene Räumung des besetzten Gebäudes zu protestieren und ihre Solidarität mit den Besetzter_Innen auszudrücken. Die spontane, unangemeldete Demonstration startete in der Hirschstr. mit einer Kundgebung am Berblinger Brunnen. Hier gab es ein Redebeitrag seitens der Demonstrant_Innen und die 2 mitgeführten Transparente, auf denen "Häuser denen die sie nutzen" und "Freiräume erkämpfen" zu lesen war, wurden gut sichtbar hochgehalten. Danach zog die Demonstration mit Parolen wie "Mietvertrag verweigern, Kündigung ins Klo - Häuser besetzen sowieso!" und "Freiräume erkämpfen und verteidigen" kämpferisch durch die Innenstadt, wobei auch immer wieder Redebeiträge per Megafon verlesen wurden. Die unangemeldete Spontandemonstration konnte anfangs ungestört die geplante Route in der Innenstadt von der Hirschstr. über den Münsterplatz bis hinter zur Frauenstraße, anschließend in die Rosengasse, Hafenbad, Kepplerstr., Schaffnerstr. und wieder die Frauenstraße retour, ablaufen. Auf der Kreuzung Frauenstr. - Olgastr. wurde nochmal ein Redebeitrag gehalten, worauf sich die Demonstration weiter Richtung Neue Str. bewegte. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits einige die Demo verlassen, doch der restl. Teil zog  noch mit Transparenten vor das Rathaus, woraufhin sich die komplette Versammlung auflöste.

"Wir wollen das nicht so einfach hinnehmen, dass Gebäude verwahrlosen und ungenutzt leer stehen, während Menschen mit wenig bzw.keinem Geld kein Dach über dem Kopf haben, weil sie sich die immer teurer werdenden Mieten nicht leisten können" und "Wir fordern ein Freiraum für unkommerzielle Projekte und Konzerte, auch für Leute, die kaum Geld haben." rufte ein Aktivist durch das Megafon.

Die Demonstration konnte 1 Std. lang ungestört durch die Innenstadt ziehen. Dabei wurden über 400 Flugblätter verteilt, die die Bürger_Innen stets mit Interesse entgegen nahmen und sofort lasen.

 

Das Gebäude um das es sich handelt befindet sich in der Illerstr. im Donautal und wurde bisher nicht fertig gestellt, da der Bau schon vor längerem gestoppt wurde. Die Besetzung wurde nach über einer Woche am Freitag den 27.8. um 8 Uhr morgens von der Polizei geräumt. Hierbei waren bis zu 8 Einsatzkräfte vor Ort, die sich Zugang ins verbarrikadierte Haus verschafften.

Während der Besetzung hatten sich  die 20 Besetzer_Innen eine kleine Kochecke und im Gemeinschaftsraum Sitzgelegenheiten und ein Tisch eingerichtet. Auf dem Dach des 3-Stöckigen Gebäudes war eine Fahne der  "Antifaschistischen Aktion" gehisst, die bereits von weitem gesehen werden konnte.

 

Schon Wochen zuvor hielten Aktivist_Innen seit dem 5. August für fast 2 Wochen die Max Eyth Landwirtschaftsschule und das Gebäude nebenan besetzt. Dort sollen die Gebäude abgerissen werden, um den Ausbau des Krankenhaus Bethesda zu ermöglichen. Auch diese Besetzung wurde von der Polizei geräumt. Die Situation in Ulm zeigt wie viele Häuser leer stehend, unbewohnt, ungenutzt und 'zum Verfall freigegeben' sind, während Menschen ohne Obdach leben müssen.

Im Widerspruch dazu steht die Umstruckturierungs-Politik der Städte: Alt-Bau wird aufwändig renoviert, Innenstädte durch meist private Investor_innen ,,aufgebessert'' und zu Konsum-Meilen umgestaltet. Dies zieht meist drastische Mieterhöhungen nach sich und verdrängt damit Menschen mit niedrigem Einkommen aus den ,,repräsentativen'' Arealen der Stadt. Ganz nach dem Motto ,,aus den Augen, aus dem Sinn'', werden soziale Ungleichheiten aus dem Bewusstsein gedrängt und lieber zum stumpfen, kritiklosen konsumieren eingeladen. Dahingehend fügen sich Aussagen Ivo Gönner's, die Stadt müsse sauber bleiben, im Bezug auf nicht System konforme Lebensweisen, perfekt in eben genannte Anschauung ein.

 

 

Wir solidarisieren uns mit den Besetzer_Innen und fordern ein Ersatzobjekt zum wohnen und organisieren unkommerzieller Veranstaltungen!

Häuser denen die drin wohnen!

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Etwa 20 Hausbesetzer demonstrieren in Ulm

Ulm.  Etwa 20 Hausbesetzer haben sich am Freitag zu einer spontanen Demonstration in der Ulmer Innenstadt zusammengefunden. Die Demonstranten hatten zuletzt das ehemalige Bewährungsheim im Donautal besetzt gehabt und waren einer für den Morgen angesetzten Räumung offenbar zuvorgekommen.


Mit einem Megaphon und Transparenten bestückt haben am Freitag etwa 20 Demonstranten gegen die Räumung besetzer Häuser in Ulm protestiert und dabei zeitweise den Verkehr in der Frauenstraße behindert.

Die Demonstranten zogen gegen 17 Uhr von der Karlstraße durch die Frauenstraße in Richtung Neue Straße. Sie wollten damit ein Zeichen gegen die  Räumung des ehemaligen Bewährungsheims im Donautal setzen. Als die Polizei am Morgen gegen 8 Uhr dort eintraf, waren die Besetzer jedoch nicht mehr vor Ort.

Anfang vergangener Woche waren die Hausbesetzer nach eigenen Angaben bereits aus der ehemaligen Max-Eyth-Landschaftsschule verwiesen worden, wo sie seit 5. August gewohnt hatten. Daraufhin waren sie in das Gebäude im Donautal ausgewichen. Nähere Informationen sind aktuell nicht verfügbar, da sich unter der von den Demonstranten angegebenen Infonummer niemand meldet.

In einem von den Demonstranten verteilten Flugblatt weisen die Hausbesetzer auf ein für kommenden Montag angesetzes Treffen mit dem Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner hin. Der Oberbürgermeister war für eine Stellungnahme am Abend jedoch nicht zu erreichen.

 

http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/art4329,608836,A

Flyer zur Aktion

supercool!

schöne sache, alles in allem.