KA: Nach dem verhinderten Nazi-Aufmarsch - Spontandemo in Söllingen

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Mit einer antifaschistischen Kundgebung und einer Spontandemonstration machten etwa 80 Antifaschist_innen am Samstag Nachmittag gegen das Neonazi-Zentrum in einem Gasthaus in Rheinmünster-Söllingen mobil. Nach dem verhinderten Neonazi-Aufmarsch in Karlsruhe und einer Antifa-Kundgebung mit 400 Teilnehmer_innen am ursprünglich geplanten Treffpunkt des Heß-Marschs wollten sie auf "die Wurzel" der rechten Umtriebe in der Region aufmerksam machen.

 

Laut Tobias Jahnke, dem Sprecher der Autonomen Antifa Karlsruhe sollte mit der Aktion ein Zeichen gesetzt werden, um Neonazis den Nährboden zu entziehen. "Wir sind überzeugt davon, dass die Idee für den Heß-Marsch in Karlsruhe im Neonazi-Zentrum von Rheinmünster-Söllingen geboren wurde. Hier können sie sich ungestört treffen, vor allem über Musikveranstaltungen rechten Nachwuchs rekrutieren und Geld für ihre Propaganda erwirtschaften. Wir sehen uns daher in der Pflicht, diesem Zentrum den Garaus zu machen."

"Wir wollten auch den Einwohnern von Söllingen unsere Unterstützung signalisieren und ihnen bewusst machen, dass sie nicht alleine sind, wenn sie sich gegen den braunen Sumpf wehren", so Jahnke weiter. Für die kommenden Wochen kündigt Jahnke verschiedene weitere Aktionen gegen das Neonazi Zentrum im Gasthaus "Rössle" an.

 

http://antifaka.blogsport.de

  • söllingen.mp3
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Die Nazis lassen sich nirgends blicken, 400 Antifas halten Kundgebung ab und dann der Besuch beim Nazizentrum in Rheinmünster-Söllingen mit 80 Leuten. Der Tag war ein Erfolg für die Antifas aus Karlsruhe und Region.

"die wurzel"? - ist die wurzel faschistischer tendenzen und umtriebe dieses zentrum in söllingen?

wenn sich die bewohner söllingens gegen den braunen sumpf wehren würden, wären sie glaub ziemlich schnell mirt dem zentrum fertig. weder bräuchten sie da noch unterstützung, noch brauchen sie im andern fall welche für probleme, die sie gar nicht haben bzw. gar nicht bewältigen wollen

...über Fragen, die du dir da stellst. Kannste dir aber auch sparen, denn die Stimmung war gestern recht eindeutig zugunsten der AntifaschistInnen.

die frage nach der wurzel des faschismus kann ich mir sparen? selbst der schwur von buchenwald macht sich ja zum ziel diese wurzel zu beseitigen. man soll aber nicht fragen dürfen, was die wurzel ist?

politische menschen meinte ich setzen auf wirksamkeit ihres protests und nicht wie partygäste auf so etwas wie stimmung. keine ahnung was mit stimmung gemeint sein soll. ich meinte nur, dass wenn ein dorf ein problem mit einem nazizentrum hat schnell damit fertig werden müsste. weil dem nicht so ist, wird wohl so sein, dass die leute dort kein problem mit dem zentrum haben. die dann dabei unterstützen?

mag sein, dass die "Wurzel" Formulierung etwas missverständlich ist - ich gehe aber davon aus, dass die VerfasserInnen eben vom Nazizentrum als Ausgangs-, Sammlungs- und Planungsort für die jüngeren Neonaziaktivitäten in der Region ausgehen. Selbstverständlich ist das Zentrum selbst nicht die Wurzel für faschistische Ideologien.

Deine Analyse nach dem Motto "Wenn die Dorfbewohner das Zentrum nicht selbst innerhalb kürzester Zeit wegbekommen, dann haben sie kein Problem damit..." halte ich für fatal. In so einem Dorf mit ein paar hundert Einwohnern existieren kaum antifaschistische Erfahrungen wie es meinetwegen in größeren Städten der Fall ist. Ein Teil der Bevölkerung hat damit vielleicht wirklich kein allzu großes Problem, ein anderer Teil verlässt sich dabei auf staatliche Lösungen, aber ein weiterer Teil möchte durchaus etwas unternehmen. Du könntest ja mal einen Vorschlag machen, wie sich ein 1000 Einwohnerdorf mal eben schnell gegen Konzerte mit 300 Nazis zur Wehr setzen soll? Da führt kein Weg am kontinuierlichen Aufbau von Strukturen etc. vorbei, um das Ding langfristig wegzukriegen

 

meine rede zielt eigtl. darauf, dass die söllinger bevölkerung (und nicht nur die, das was in D sein leben fristet allgemein) selbst ein teil des problems ist. der verbreitete nationalismus, als dessen radikalisierung er der nährboden für faschismus ist, hat selbst kein großes problem mit nazis, ohne aber selbst faschistisch zu sein. kritik an nazis gibts, wenn es um das ansehen deutschlands etc. geht. deswegen ist es wohl auch immer nötig als breitestes bündnis ein zeichen gegen rechts zu setzen und warum manche bürgemeister in manchen städten gerne mitdemonstrieren (dortmund stellt sich quer, karlsruhe zeigt flagge, "nein neonazi du bist nicht deutschland" ..).

wenn ein ganzes volk selbst nationalistisch drauf ist und seine stellung zu ausländern vom staatsinteresse an ausländern abhängig macht, ist es m.e. fatal gerade denen unterstützung in einem kampf gegen nazis anzubieten, obwohl sie diesen kampf gar nicht führen und oft auch gar nicht wollen. sie selbst sind zu kritisieren.

 

an den anderen:

 

ja, mut brauchts, aber wille eben auch.

und was die wurzel wieder angeht. selbstbewusstsein selbst schafft noch keinen faschisten. bevor jmd. selbstbewusstsein in seinen nazi-aktivitäten kriegt, muss er schon nazi sein. das selbstbewusstsein ist doch nicht grund seiner aktivitäten.

Viele Dinge die hier geschrieben wurden gehen mir als Einheimen Söllinger schon nahe. Es kommt ja einem so vor, als ob die Söllinger Bevölkerung Nazis seien, weil es dieses Zentrum nicht nach dem ersten Konzert dicht gemacht wurde.

Die Söllinger sind jedoch zu 99% gegen dieses Zentrum und die darin stattfindenden Konzerte (ein paar Unverbesserliche gibt es immer). Doch was sollen wir tun. Macht mal konkrete Vorschläge, bei der man hinterher nicht Angst um sein Hab und Gut haben muss. Die Antifa-Demonstranten sind nach der Demo wieder zurück in ihre Stadt. Aber wir müssen alltäglich mit diesem Gesindel auskommen. Söllingen ist, wie schon gesagt, ein 1000-Einwohner-Dorf, da kennt jeder jeden. Ein arbeiten in der Anonymität der Großstadt geht hier nicht. Daher bleibt uns nur der Rechtsweg über stattliche Behörden um dieses Zentrum wegzubekommen. Und die Mühlen arbeiten leider langsam.

kein vernünftiger antifaschist will den söllingern nun die schuld an dem nazis zentrum in die schuhe schieben da kann ich dich beruhigen

wer das macht hat nichts in der brine 

ihr habt nur das pech das ihr einen durchgeknallten gast wirt bei euch wohnen habt der dringend geld braucht

 

die demo war meiner meinung dafür da um druck aus zu üben und den verantwortlichen klar zumachen das söllingen nicht außerhalb der schalgkräftigen antifaschistischen strukturen in den näheren städten lieg.

es sollte klar gemacht werden das man diese zentrum nicht hinnimmt und das man in zukunft sich mit "links"und "rechts"herum schlagen muß

das in zukunft eine streife nicht mehr reicht das der polizei einsatz geld kostet und das dieses zentrum immer wieder in das licht der öffentlichkeit gerückt werden wird

und jetzt wollen wir mal sehn ob die mühlen nicht schneller mahlen

und wenn nicht sorgen wir dafür

 

Im Artikel steht "Wurzel der rechten Umtriebe". Das ist durchaus richtig, wenn sich Neonazis über regelmäßige Treffen, dicke Konzerte etc. ein neues Selbstbewusstsein aufbauen, um dann sogar wiedr einen Heß-Marsch planen.

 

Schon mal dran gedacht, dass es von Menschen Mut abverlangt sich gegen Nazis zu stellen, gerade wenn sie im Dorfalltag vorher kaum mit sowas konfrontiert waren. Insofern hilft es ihnen vielleicht schon, wenn junge Leute mit einem Beispiel vorrangehen.

Verhinderter Neonazi-Aufmarsch: Antifa sucht sich Alternativ-Demo

 

Karlsruhe/Rheinmünster (ps/dac) - Nachdem der ursprünglich für den gestrigen Samstag geplante Aufmarsch von Neonazis in Karlsruhe an einem Verbot der Stadt gescheitert war, versammelten sich mehrere Personen zu einer Spontankundgebung vor einer Gaststätte in Rheinmünster-Söllingen, die nach Auffassung der Aktivisten ein "Neonazi-Zentrum" beherbergen soll.


So behauptet etwa die Autonome Antifa Karlsruhe, von dem Ort sei der Impuls zu dem gescheiterten Karlsruher Nazi-Aufmarsch ausgegangen. Ein Sprecher sagte, man sei überzeut, "dass die Idee für den Heß-Marsch in Karlsruhe im Neonazi-Zentrum von Rheinmünster-Söllingen geboren wurde".

Etwa 80 überwiegend junge Personen versammelten sich vor Gaststätte und demonstrierten. Nach Angaben der Rastatter Polizei verlief die Veranstaltung ohne Zwischenfälle. Gegendemonstranten waren nicht anwesend. Für die kommenden Wochen kündigt die Karlsruher Antifa weitere Aktionen gegen das vermeintliche Neonazi-Zentrum in Rheinmünster-Söllingen an.

 

http://www.ka-news.de/region/karlsruhe/Verhinderter-Neonazi-Aufmarsch-An...

Karlsruhe

 

400 Menschen demonstrieren gegen Rechts

Rund 400 Menschen haben gestern in Karlsruhe gegen Rechtsextremismus demonstriert. Nach Angaben der Polizei entrollten die Demonstranten an einer Kirche eine rund 20 Meter lange Fahne mit der Aufschrift "Liebe kennt keine Grenzen".

Zwischenfälle habe es nicht gegeben. DGB, SPD sowie mehrere antifaschistische Gruppen hatten zu der Aktion aufgerufen. Grund für die Demonstration war ein von Rechtsextremisten geplanter Aufmarsch mit 700 Teilnehmern. Diesen hatte die Stadt aber verboten.

Bei der Veranstaltung handle es sich "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" um eine zentrale bundesweite Rudolf-Heß-Gedenkversammlung, lautete die Begründung. Es bestehe die Gefahr, dass das Versammlungsrecht missbraucht werde, um nationalsozialistische Ideen zu verherrlichen.

Oliver Hildenbrand, Sprecher der Grünen Jugend in Baden-Württemberg, sagte, die Kundgebung habe deutlich machen wollen, dass gegen Rechts gekämpft werden müsse, auch wenn die Neonazis diesmal nicht marschiert seien. "Das ist nicht nur relevant, wenn sie sich auf der Straße zeigen", betonte er.

Im Anschluss zogen einige der Demonstranten spontan nach Rheinmünster (Kreis Rastatt). Dort soll in einem Gasthaus die Idee für den Aufmarsch der Rechtsextremen entstanden sein. Es sei ein Neonazi-Zentrum und "die Wurzel der rechten Umtriebe in der Region", teilte ein Sprecher der Autonomen Antifa Karlsruhe mit.

Seinen Angaben zufolge beteiligten sich rund 80 überwiegend junge Menschen an der Aktion. Laut Polizei blieb es auch in Rheinmünster friedlich.

 

http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=6797740/17cehrx/...

SWR-Studio Karlsruhe Regionalnachrichten

Redaktion: Oliver Grimm

Letzte Aktualisierung: 22.08.2010, 17.30 Uhr

 

Karlsruhe

 

400 Menschen demonstrieren gegen Rechts

 

Rund 400 Menschen haben gestern gegen Rechtsextremismus demonstriert. Grund für die Demonstration war ein von Rechtsextremisten geplanter Aufmarsch. Er wurde jedoch von der Stadt verboten. Im Anschluss zogen einige der Demonstranten spontan nach Rheinmünster. Dort soll in einem Gasthaus die Idee für den Aufmarsch der Rechtsextremen entstanden sein. Es sei ein Neonazi-Zentrum und die Wurzel der rechten Umtriebe in der Region, teilte ein Sprecher der Autonomen Antifa Karlsruhe mit. Laut Polizei blieb es auch in Rheinmünster friedlich.

BNN 23. August 2010 KARLSRUHE S. 11

Friedlicher Protest gegen Gewalt von Rechts

 

Rund 400 Menschen bei Kundgebung und Mahnwache

eki. Die erhoffte Entwarnung gab es am Samstag bereits in den frühen Morgenstunden. „Keine Nazi-Gruppen in Karlsruhe unterwegs“, meldete die Einsatzleitung der Polizei. Damit fiel auch den Teilnehmern einer Mahnwache mit Kundgebung am Gottesauer Platz ein Stein vom Herzen, denn so war ein friedlicher Verlauf ihrer Demonstration gewährleistet.


Eigentlich hatte das Antifaschistische Aktionsbündnis Karlsruhe (AAKA) die Protestaktion zunächst als direkte Reaktion auf den geplanten Nazi-Aufmarsch am Samstag geplant. (Die BNN berichteten.) Doch auch nachdem die Stadt den Plänen der Neonazis mit einem Demonstrations­verbot einen Riegel vorgeschoben hatte, hielt das AAKA, Netzwerk aus Parteien, Gewerkschaften, Initiativen und Einzelpersonen, an ihren Plänen fest. Es gehe darum ein Zeichen zu setzen, betonte Silvia Schulze vom Netzwerk, Organisatorin der Kundgebung. Dieses Zeichen setzten etwa 400 Menschen, die am Samstagvormittag bei einem kurzen Zug vom Durlacher Tor zum Gottesauer Platz schweigend gegen Rechts­radikalismus demonstrierten. „Kein Fußbreit den Faschisten“ oder „Wo Nazis marschieren, wird Widerstand zur Pflicht“ stand auf Trans­parenten zu lesen. „Karlsruhe ist heute nazifrei“, sagte Schulze. Sie freue sich über einen weiteren Teilerfolg des vor zehn Jahren gegründeten Bündnisses gegen rechte Gewalt.


Auch die Karlsruher Grünen-Landtagsabge­ordnete Gisela Splett, die bei der Mahnwache sprach, wertete die rege Beteiligung an der Demonstration als großen Erfolg. Es reiche bei weitem nicht aus, dass der Kampf gegen Neo-Nazis nur mit juristischen Mitteln betrieben werde, sagte sie. Bürger und Demokraten müssten „aufstehen und zeigen, dass sie solche Auswüchse von Rechts­radikalismus in ihrer Stadt nicht dulden“, so Splett. Denn als Sitz des Bundesverfassungs­gerichtes bleibe die Fächerstadt beliebtes Ziel von provokanten Aktionen der Rechts­extremen. „Karlsruhe ist eine freundliche und tolerante Stadt. Das darf sich auch nicht ändern“, forderte Splett.


Nikolaus Landgraf, Vorsitzender des Landesverbands des Deutschen Gewerkschaftsbundes, und Heinrich Fink, Vorsitzender der Verfolgten des Nazi-Regimes, geißelten in Redebeiträgen die geschichtsverachtende Haltung der Neo-Nazis. Demoverbot und Kundgebung seien nicht mehr als ein Etappensieg im Kampf gegen Rechtsradikalismus, mahnte ein Sprecher der „Autonomen Antifa“. In Malsch und Rheinmünster gebe es Treffpunkte der Neo-Nazis, wo diese Nachwuchs rekrutierten. Von dort rühre auch der Anstoß zum Nazi-Aufmarsch.

Hallo,

 

nun, ich  bin ein Bewohner aus Söllingen und bin sehr geschockt darüber, was sich öfters in dem Gasthaus Rössle abspielt. Als ich an einem Abend, ausgerechnet an dem das Konzert statt gefunden hat, mit meinem Hund spazieren ging, da dachte ich, ich seh nicht recht. 100 vielleicht sogar über 200 Faschisten. Sicherheitshalber nahm ich ein wenig Abstand, aus Angst. Ich hab mich echt gewundert was da in dem Rössle an diesem Abend abgeht. Vorallem, weil's im Rössle nie gut gelaufen ist. Paar Tage später erfuhr ich von Bekannten, das die Faschisten jetzt öfters dort ihre Konzerte veranstalten und  immer mehr Faschisten herkommen, vorallem aus den angrenzenden EU-Staaten. Und als ich eure Demonstration am 21.August vom Balkon aus sah, war ich einfach nur erleichtert, dass endlich was dagegen passiert.  Weiter so! Und bitte öfters gegen diese Veranstaltungen in Söllingen demonstrieren/verhindern.

Hallo,

 

danke für Ihre Nachricht. Bitte melden Sie sich doch mal per E-Mail bei karlsruhe [a] autonome-antifa.org oder akb [a] autonome-antifa.org, um genauer sprechen zu können.