Faschos in der Region Neckar/Enz

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Wie Neonazis unsere Bürger bedrohen und unsere Städte verschmutzen

Erklärung des Jugendbündnisses für Offenheit und Toleranz Neckar/Enz

In den letzten Tagen nehmen die Provokationen der Neonazis in unserer Region immer mehr zu. Sie geben sich nach außen hin unpolitisch, bezeichnen sich als bürgerlich und heimattreu, doch hinter dieser Fassade verbirgt sich all zu oft die braune Ideologie des Faschismus: Hass auf Juden und Jüdinnen, MigrantInnen, Homosexuelle, Menschen mit Behinderung und andere Gesellschaftsgruppen, die nicht in ihr autoritäres Weltbild passen.

 

Abgesehen haben sie es vor allem auf die sogenannte „kriminelle Antifa“, wie es auf ihrem Propaganda-Blog heißt (anti-antifa-ludwigsburg.de). Wen sie genau damit meinen, ist unklar, zumal linke Gewalttaten im Kreis Ludwigsburg gegen null tendieren.

 

Angefangen hat alles mit unscheinbaren Aufklebern, die auf einen gewissen Asatru-Versand verweisen, der nachweislich Nazi-Musik vertrieben hat. Dann tauchten Plakate auf, in letzter Zeit wieder vermehrt. Darauf wird aufgerufen „Antifa Gruppen“ zu zerschlagen. Diese Plakate stammen wohl aus dem Ruhrgebiet und werden von dort aus an Neonazis in ganz Deutschland verschickt. Darauf: ein klarer Aufruf zur Gewalt, somit ein Aufruf zu kriminellen Handlungen.

 

Die vermutlich jüngeren Neonazis sind auch mit Sprühereien in Bietigheim-Bissingen in Erscheinung getreten. So wurde am ersten Mai das Bietigheimer Jugendhaus mit Hakenkreuzen beschmiert und das historische Untere Tor mit Anti-Antifa Parolen geschändet. In derselben Nacht wurde die Stadtkirche mit satanistischen Symbolen besprüht, vermutlich von denselben Tätern. Denn in der Nähe der Stadtkirche fanden sich die bekannten Aufkleber, die schon vorher auf Laternenmästen aufgetaucht sind.

 

Vor einigen Wochen wurde das Ellental Gymnasium in Bietigheim ebenso Opfer von rechter Umweltverschmutzung: neben den Sprühereien, fand man dort nun das erste Mal Aufkleber, die die Ludwigsburger Neonazis selber produziert haben. Die Schulleitung hat sofort die Polizei eingeschaltet.

 

Die Neonazis, die sich als unpolitische Anti-Antifa Gruppe geben und scheinbar etwas gegen linke Gewalt unternehmen wollen, arbeiten selber mit kriminellen Methoden, in dem sie beispielsweise Bietigheimer Bürger, die sich gegen Rechtsradikalismus engagieren, öffentlich diffamieren und auf ihrem Internet-Blog zur Gewalt aufrufen. So wird ein Übergriff mit Steinen und Flaschen auf einen Informationsstand der Leonberger Jugend gegen Neonazis auf dem Blog in Schutz genommen. Das Motto „Haut den Roten auf die Pfoten“ ist ein Aufruf zur Gewalt, so zeigen die Neonazis, dass sie angeblich gegen etwas kämpfen, für das sie selber stehen: Gewalt gegen Menschen.

 

Die Taktik ist es Angst zu erzeugen. So wirbt man auf dem Blog der Anti-Antifa Ludwigsburg damit Leute zu einer Musik-Veranstaltung in Vaihingen/Enz zu schicken, um Personen zu fotografieren – denn man vermutet mal wieder gewalttätige Linke unter den Gästen. Die Veranstaltung wird organisiert von verschiedenen Jugendorganisationen und lokalen Sponsoren und wendet sich selber gegen neonazistische Umtriebe in der Region.

 

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf wachsam zu sein und sich nicht täuschen zu lassen durch die Fassade der modernen Neonazis. Es geht um die Würde unserer Städte, die frei sein wollen von Fremdenhass, Antisemitismus, Rassismus, Gewalt und Demokratiefeindlichkeit.

 

Für eine Gesellschaft ohne Angst, ohne Diskriminierung und ohne rechte Gewalt.

 

Jugendbündnis für Offenheit und Toleranz Neckar/Enz

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