Köln - Sparkasse schenkt Autonomen Haus

Verkaufskästen des Kölner Express

Sparkasse schenkt Autonomen Haus – prangt in großen Lettern auf den Verkaufsboxen des Express, eine Art Bildzeitung für Köln. Während außen auf vielen der im gesamten Stadtgebiet verteilten Kästen das zu lesen ist, was wohl niemand für möglich hielt, findet sich im Innern der Zeitung als Beilage eine Pressemitteilung der Sparkasse KölnBonn. „Bereits eingeleitete rechtliche Schritte“ werden zurückgenommen heißt es dort und Ziel sei es „in sofortige Verhandlung mit den derzeitigen Nutzerinnen und Nutzern zu treten“. Die Sparkasse scheint verstanden zu haben, dass nach dem Gespräch mit Oberbürgermeister Roters nun sie selbst am Zuge ist.

 

Etwas ungläubig und kopfschüttelnd steht ein älteres Ehepaar vor den Verkaufsboxen. Ob sie sich wirklich über die Ankündigung der Sparkasse unterhalten oder doch eher der Fußball für Aufregung sorgt bleibt unklar. Doch viele Menschen in Köln werden heute über die Schlagzeile stolpern.
In die scheinbar festgefahrenen Verhandlungen um das seit April besetzte Autonome Zentrum in Köln-Kalk ist Bewegung gekommen.
Nicht weiter zuschauen wollte die Sparkasse KölnBonn, lange hatte sie auf ein positives Signal aus der Politik gewartet. Nun endlich hat OB Roters letzten Donnerstag bei einem Gespräch mit Vertreter_innen der Kampagne Pyranha grünes Licht gegeben - Verhandlungen mit den Besetzer_innen dürfen selbstverständlich geführt werden.
Und die Sparkasse KölnBonn, als große Förderin der Kultur in Köln möchte da natürlich nicht zurückstehen….
Oder ist da etwas nicht mit der Führungsetage abgesprochen worden?
Gibt es vielleicht Unstimmigkeiten innerhalb der Sparkasse?
Fragen wir nach…!
Gratuliert der Sparkasse zu ihrem mutigen Schritt!!
Informiert Pressevertreter_innen, schreibt Leser_innenbriefe an den Express, den Kölner Stadtanzeiger.
Telefoniert mit OB Roters und der gesamten SPD Fraktion!!
Es ist ein freudiger Tag, das müssen wir feiern, das müssen wir ihnen mitteilen!!

Uns werdet ihr nicht los!
Kein Tag ohne!

Ansprechpartner_innen bei der Sparkasse KölnBonn:
Norbert Minwegen, Telefon 0221-226 2190
Christian Schilling Telefon 0221-226 58242
Ulrike Kohl, Telefon 0221-226 2724

OB Jürgen Roters ist zu erreichen unter:
oberbuergermeister@stadt-koeln.de

auch das Bürger_innen-Büro der Stadt Köln freut sich sicher über Dankesanrufe:
0221 / 221-26070
bzw. ihre Service-Nummern
Bürgerberatung: 0221 - 221-24000
Bürgerbüro: 0221 - 221-26080

Lokalredaktion Express.de
Tel 0221- 224-2440
Fax 0221- 224-2700
E-Mail:  post@express.de

Kölner Stadtanzeiger, ksta.de
Tel. 0221-224-0
online@ksta.de

 

Medieninformation

Die Sparkasse KölnBonn hat sich entschlossen die ehemalige Klöckner-Humboldt-Deutz-Kantine in Köln-Kalk der Kampagne Pyranha zur Verfügung zu stellen. Die Sparkasse KölnBonn wird die bereits eingeleiteten rechtlichen Schritte zurücknehmen und in sofortige Verhandlung mit den derzeitigen Nutzerinnen und Nutzern treten. Ziel ist es einen für beide Seiten gesicherten rechtlichen Rahmen zu schaffen und die Räumlichkeiten für die Nutzung bereitzustellen.

5. Juli 2010

Seit April 2010 wird die Immobilie KHD-Kantine in der Wiersbergstraße 44 von der Kampagne „Pyranha – für ein Autonomes Zentrum“ besetzt gehalten. Eine beeindruckende Initiative junger Menschen hat innerhalb kürzester Zeit das seit acht Jahren ungenutzte und leer stehende Gebäude in Stand gesetzt, etwaige Mängel behoben und für kulturelle, soziale und politische Projekte sowie Veranstaltungen nutzbar gemacht.

Die Sparkasse KölnBonn hat sich dazu entschieden, das Haus in der Wiersbergstraße 44 den Besetzerinnen und Besetzern zu überlassen. Es ist seit Jahren ein wichtiges Anliegen der Sparkasse das kulturelle Leben in Köln zu fördern, zum Beispiel durch die Stiftung Kultur.
Die Sparkasse sieht im Autonomen Zentrum eine klare Bereicherung für das kulturelle Leben im Stadtteil Kalk und unterstützt daher das Anliegen der Kampagne Pyranha.

Wie Oberbürgermeister Jürgen Roters nach einem Gespräch mit Vertretern der Kampagne Pyranha deutlich machte, ist es „den Besetzern unbenommen einvernehmlich mit der Eigentümerin vertragliche Regelungen zu treffen“. Die Sparkasse KölnBonn als Eigentümerin ist über dieses bereits erwartete Signal seitens der Politik und der Stadt Köln erfreut und bietet der Kampagne Pyranha Verhandlung zur weiteren Nutzung des Gebäudes an.

Für die Immobilie ehemalige KHD-Kantine existiert unserseits kein Nutzungskonzept, zudem ist die Sparkasse KölnBonn im Zuge der EU-Maßnahmen gezwungen Abstand vom Immobiliengeschäft zu nehmen. Es liegt daher Nahe das Anliegen der Besetzerinnen und Besetzer ernst zu nehmen und einen klaren rechtlichen Rahmen für die weitere Nutzung des Gebäudes zu schaffen.

Die Sparkasse KölnBonn freut sich auf konstruktive Verhandlungsgespräche. Wir wünschen der Kampagne Pyranha alles Gute.

Zuständige AnsprechpartnerInnen der Unternehmenskommunikation sind

Norbert Minwegen, Telefon 0221-226 2190
Christian Schilling Telefon 0221-226 58242
Ulrike Kohl, Telefon 0221-226 2724

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Demonstration am Samstag nach der (möglichen) Räumung des Autonomen Zentrums Köln (Kalk) ab 15 Uhr auf der Domplatte (direkt beim HBF Köln). Im Anschluß an die Demonstration sollen ab 18Uhr in der kölner Innenstadt "Reclaim the Streets" Aktionen, o.ä., stattfinden. (Kursierende Infos)

Aufruf zur Demo nach (möglicher) Räumung des AZ

Redigierte Fassung, wie sie auch im Plotter unter Texte zum Juli 2010 steht, mit ein paar mehr Korrekturen:

"Alles muss [Mensch selbst] machen!

      Für ein Autonomes Zentrum statt [kapitalbestimmter], Politik, Staat und Polizei!

"Die Besetzung fremden Eigentums ist - mit welchem Ziel auch immer - illegal und nicht hinnehmbar. Insofern kann sie auch keinesfalls akzeptierte Basis für politische Forderungen sein! Die Stadt unterstützt demzufolge die Eigentümerin, die von den Besetzern das sofortige Verlassen des Gebäudes fordert und keine Duldung zulassen will. Es wird deshalb auch keinesfalls städtische Unterstützung oder Finanzhilfe für ein Projekt in der ehemaligen KHD-Kantine geben. Im Übrigen steht es frei, in Köln kulturelle Initiativen zu starten. Allerdings lässt die aktuelle Haushaltslage der Stadt keine Förderung neuer Projekte zu." [sic.] (Jürgen Roters Oberbürgermeister von Köln)
     
"Die Krise lässt den Gegensatz von [(Waren-/Mehr-)]Wert und [(eigentlichem)]Gebrauchswert [(sowie dem natürlichen Wert)] noch deutlicher hervortreten, etwa im Bild des [us-]amerikanischen Polizisten, der durch ein verlassenes Haus patrouilliert, um sicherzustellen, dass seine bankrotten Bewohner[Innen] tatsächlich ausgezogen sind und nun unter einer Brücke oder in einer der vielen neuen Zeltstädte ihr Dasein fristen.
Eine Gesellschaft, in der die bewaffnete Staatsmacht dafür sorgt, dass ein Haus seinen menschlichen Zweck nicht erfüllt, ist offenkundig verrückt, und sobald die Proletarisierten im Bild dieses Polizisten das Wesen der Gesellschaft erkennen, könnte die Geschichte eine unerwartete Wendung nehmen."  ([In] Kosmoprolet Nr. 2)

Der Zeitpunkt [einer möglichen] Räumung des Autonomen Zentrums Köln rückt näher. D[ie] Eigentümer[In] des Objektes sowie die hoheitliche Repräsentanz der Unterdrückungsordnung (auch Demokratie genannt) in Köln haben Ihr Urteil gefällt, die "BesetzerInnen" der Wiesbergstr. 44 sollen mittels Polizeigewalt aus dem Gebäude geschleifft, geschlagen und getreten werden. In zwei Monaten haben verschiedene Linke und linksalternative Gruppen es geschafft ein seit Jahren von einer windigen Briefkastenfirma [(ein sog. Tochterunternehmen)] der Stadtsparkasse zum Verfall freigegebenes Gebäude wieder mit Leben zu füllen. Zwei Interessenstandpunkte stehen sich damit unversöhnlich gegeneinander. Beide beanspruchen den Gebrauchswert des Objektes für sich. Die einen wollen das Haus für unterschiedlichste Zwecke nutzen. Für sie hat der Ort den Gebrauchswert dort Partys zu feiern und politische sowie kulturellen Veranstaltungen durch zu führen. Die andere Seite hat ebenfalls ganz handfeste materielle Interessen, als potenzieller Bebauungsort für Immobilien zugeschnitten auf die gehobenen "Mittelschicht", findet sich ihr Gebrauchswert als Industriebrache, die einestages ein "gutes Geschäft" wird, also als Tauschwert fungieren kann.

Wäre es so schlicht und einfach, wäre es gewiss eine Freude, wenn eines Tages die Damen und Herren Sparkassendirektor[Inn]en vorbeikämen und das Objekt mit ihren [(echten, körperlichen)] Hintern für ihre Interessen "besetzen" würden. Jedoch in der Welt des Privateigentums brauchen sich die Eigentümer[Innen] [(und BesitzstandswahrerInnen)] leider keine Arschtritte abholen, diese heikle Angelegenheit besorgt der Staat [(mit der sog. gewaltengeteilten Exekutive)] für sie. Schließlich hat er [(der ideelle Gesamtkapitalist)] allein durch seine Gewalt die Freiheit und Gleichheit der bürgerlichen Gesellschaftordnung gestiftet. Er verpflichtet die ökonomische Konkurrenz unter Respektierung des Privateigentums abzuwickeln: [jede und jeder] wird gezwungen, die ausschließende Verfügung über den Reichtum der Gesellschaft anzuerkennen und zum Prinzip [des] ökonomischen Handelns zu machen. Das Privateigentum, die ausschließende Verfügung über den Reichtum der Gesellschaft, von dem andere in ihrer Existenz abhängig sind, also Gebrauch machen müssen, ist die Grundlage des individuellen Nutzens und damit auch Schadens.
Ihm verdankt sich die moderne Form der Armut, die sich selbst als Mittel fremden Eigentums erhalten muß, dessen Wachstum selbstverständlich dem Staat am Herzen liegt.

Der Staat schreibt sich selbst das Monopol auf die Anwendung von Gewalt zu, um das Leben seiner Insassinnen und Insassen zu organisieren und den Warenaustausch zu regeln. Er begreift sich als die Instanz, die als einzige in dieser Gesellschaft Gewalt anwenden darf [(und soll und darf de fakto - in der gängigen Lehrmeinung - auch nur so begriffen werden, welche dann wiederum zum Massenphänomen verklärt wird)]. Im Bewusstsein der bürgerlichen Demokratie stellt sich Gewalt sozusagen immer als legitim und/oder notwendig dar, wenn sie vom Staat ausgeht, und immer als falsch und illegitim, wenn andere sie für sich in Anspruch nehmen. Die Unterscheidung zwischen legagel, weil staatlicher, und illegaler, weil nicht staatlicher, Gewalt verweist auf den primär zu kritisierenden Normalzustand des permanenten Gewaltverhältnisses im bürgerlichen Staat. Eigentlich jedoch ist die Demokratie aus Sicht des Staates [(des sog. Souveräns)] friedlich und die Anwendung von Gewalt wird ihm [(vorgeblich)] nur durch innere oder äußere [(als solche definierte)] Feinde aufgezwungen. Gewalt dient also nach diesem Verständnis lediglich als notwendiges Mittel zur Aufrechterhaltung der staatlichen [(kapitalistischen)] Ordnung und damit dem Schutz seiner Bürgerinnen und Bürger [(die wie das Besitztum behandelt werden).] Verkauft wird das dann als "Gewaltfreiheit".

Das der ehemalige Polizeipräsident und jetzige Oberbürgermeister [(Jürgen Roters von der SPD)] auf die "Störenfriede" im Autonomen Zentrum weniger gut [-] für die Damen und Herren Eigentümer[Innen aber] stets gut zu sprechen ist, liegt nicht an den Charakterdefiziten der Person Roters, [sondern] vielmehr [ist das eine] Vorraussetzung für die pflichtgemäße Erfüllung seinen "Amtes". Der Ruf nach andere[m] politischen Personal ist demnach [genau] so absurd, wie der nach einer "besseren politischen Lösung". [Denn diese Art von] Politik ist ein notwendiger Bestandteil der heutigen [erzwungenen] Gesellschaftsformation. Sie ist selbst ein Ausdruck des bürgerlichen Staates, welcher sich wiederum nur durch Politik konstituieren kann. So ist das Wesen von [(scheinbar demokratischer)] Politik [hier] schon immer die Aufrechterhaltung der kapitalistischen Gesellschaft, bzw. das Ringen um die richtige Staatsform und [vor Allem] -verwaltung, egal, wie gut oder schlecht es auch die jeweiligen Personen meinen. Das Parlament oder der Stadtrat ist nur eine spezielle Form der Repräsentation von Herrschaft, die mittels des Wahlaktes die Illusion der [Mit]bestimmung der Beherrschten aufrechterhält. Zur Wahrnehmung dieser Funktion bedarf es zwar der Präsenz der tatsächlichen gesellschaftlichen Macht im Parlament, nicht aber unbedingt der tatsächlichen Macht des Parlaments. Der kommende Polizeieinsatz in Köln-Kalk verdeutlicht vielleicht die Tatsache, daß sowohl reaktionäre und konservative als auch sozialdemokratische und linksalternative Politik nur auf die [B]este aller möglichen staatlichen Verwaltungsformen der bürgerlich-kapitalistischen Warenproduktion hinauslaufen kann. Wo die "Haushaltslöcher gestopft" werden sollen, da geht es nicht nur den Ärmsten der Armen an den Kragen, da hat selbst der [vermeintlich] "rote Roters" kein Herz für "Besetzer[Innen]" mehr.

Da Bitten und Betteln noch nie unsere Stärke waren, wir die Schutzmänner und Frauen des Eigentums verachten und auf das ekelige und schleimtriefende Geschäft der bürgerlichen Politik [x] mal so [viel] Null Bock haben [wie sie Amtshilfe], rufen wir zur Demonstration am Samstag nach der Räumung des Autonomen Zentrum[s] Köln auf. Schließlich muss [Mensch] alles [selbst] machen, also [hier] den Staat, die Polizei und die Politik abschaffen. Denn dann steht einem "Aquarium mit Tanzfläche" gewiss nichts mehr im Wege. [(Soviel zum Dadaismus nach Max Ernst.)]

[Die AZlerInnen und der Antifa AK Köln rufen also auf zur:]

Demonstration am Samstag nach der (möglichen) Räumung des Autonomen Zentrum[s] Köln [Kalk] um 15 Uhr auf der Domplatte (direkt beim HBF Köln). Im Anschluß an die Demonstration werden ab 18 Uhr in der kölner Innenstadt "Reclaim the Streets" Aktionen stattfinden.
(Mehr Infos dazu hier: http://reclaim.blogsport.eu/)
[Macht mit.]

Für ein Autonomes Zentrum! Für die Abschaffung von [Kapital], Polizei, Staat und Politik!"

Lasst es krachen.

Wichtig ist es jetzt jedoch nicht zu verzweifeln und den Kopf hängen zu lassen sondern:
Weiterzumachen!
"Ganz wie im falschen Leben: wir tanzen heiter weiter am Abgrund und tun so als ob’s kein Morgen gäbe. Jetzt erst recht: Kommt ins AZ. Macht weiter Veranstaltungen. Informiert euch. Organisiert euch. Besonders wichtig: Diese Woche gibt es viel zu tun, also kommt vorbei und packt mit an! Egal wann, egal wie lang."
Bei Räumung: Ablauf, Aktionskonsens + Kommentar (Update)
http://unsersquat.blogsport.eu/aktionskonsens/#more-1372

Copypasty aus Indynormalo von unter dem gleichen Artikel:


"Hier noch ein Kommentar dazu, welcher in etwa der Meinung des Plenums entspricht, aber nicht offiziell “abgesegnet” wurde:

Eure Räumung wird lang, laut, hässlich und teuer.

Warum wir schon im Vorfeld keine militante Verteidigung ankündigen?

Machen wir uns nichts vor – wir sind hier nicht in Dänemark oder den 80ern. Wir im AZ sind geteilter Meinung über Militanz, aber wir sind uns einig: die Wiersbergstraße 44 ist durch uns nicht dauerhaft zu verteidigen. Auch nicht mit Steinen oder meterhohen Barrikaden aus Sofas, Tofu, Wut und Hass. Spätestens wenn sich die Staatsmacht wie in Erfurt mit Hubschraubern aufs Dach abseilt, zeigt sich die absurde Stärke des “Rechts” in ihrer vollen Pracht. Wir werden in Kabelbinder-Polonaise nach Brühl verfrachtet und der Tag ist vorbei. Das zu recht gute ‚Image’ des Autonomen Zentrums wird dabei durch einen einzigen fliegenden Stein zerstört, während die Medien endlich die Bilder von den Bösenbösenautonomen zeigen können, die sie hier (ganz enttäuscht) bisher nie gefunden haben. Das Haus würde trotzdem geräumt werden und wir fangen wieder ganz von vorne an, nur diesmal ohne viele abgeschreckte Unterstützer_Innen.

Klar ist: Die sinnlose und brutale Räumung wird uns rasend machen vor Wut.

Aber warum sollten wir deshalb einen von vornherein aussichtslosen und selbstzerstörerischen Kampf führen, wenn es andere Wege gibt, unsere Wut auszudrücken und dabei unser Ziel nicht aus den Augen zu verlieren?

Unser Ziel ist ein Autonomes Zentrum. In den letzten Monaten sind wir sehr viele mehr geworden. Wir haben uns in dieses Haus und die Idee verbissen, weil wir merken wie gut sie ist. Die Idee hat tausende angesteckt und überzeugt.

Deshalb rufen wir alle diese Menschen dazu auf, an der Räumung teilzuhaben. Möglichkeiten gibt es viele – ob sitzblockierend auf dem Vorplatz, angekettet im Hof, skatend im Haus oder tanzend auf dem Dach. Von uns wird keine Gewalt ausgehen – aber wir werden es ihnen auch ganz bestimmt nicht zu leicht machen. Dafür hat das Plenum im Vorfeld beschlossen (und wir hoffen dass sich alle daran halten!):

Das staatliche Spiel der Gewalt spielen wir nicht mit. Im AZ gelten unsere Spielregeln – und wir versprechen stattdessen den Staatsvertreter_Innen: Wir werden “Katz und Maus im Riesenhaus” mit euch spielen! Und wir kennen das Haus mittlerweile ziemlich gut… Also nehmt euch genug zu trinken mit, denn das wird ein langer und heißer Tag in euren Kampfanzügen, bis ihr uns aus den letzten Winkeln gepflückt habt.

Wir sind gespannt und aus Erfahrung etwas besorgt darüber, wie „fair“ die deutsche Polizei in geschlossenen Räumen unter Ausschluss der Öffentlichkeit „spielt“. Unser Aktionskonsens bedeutet nämlich auch: Wenn jemand verletzt wird, dann sind wir das durch euch. Aber das ist uns egal – ihr könnt uns die Köpfe einschlagen, doch nicht unsere Ideen.

Viele von uns werden es nicht mehr rechtzeitig auf das Gelände schaffen, bevor im Morgengrauen der Stadtteil abgeriegelt wird. Aber das macht nichts. Stadt, Staat und Bank sagen wir: Das Haus steht in der Wiersbergstraße, doch die Idee ist nun überall. Versucht sie doch zu fangen!

Rund um euren Belagerungsring werden wir auftauchen und immer wütender und zahlreicher an euren Polizeiketten rütteln. Während andere auf Straßenkreuzungen in Köln und ganz Deutschland den RäumungsRave tanzen. Andere lachend in viele weitere leere Häuser einziehen. Wieder andere überall in den Filialen der Stadtsparkasse und den Ämtern der Stadt ihre Meinung kundtun. Ihr werdet hochsommerlich schwitzend den schwarzen Block, sambatrommelnde Hippies und nervige Clowns in Schach halten müssen, während immer mehr eurer Hundertschaften den Berufsverkehr verstopfen und dazu aus einer Armada von Soundsystems ‘Bass, Bass, Bass’ dröhnt.

Und so wird es die nächsten Wochen weitergehen, denn nach dem Haus ist vor dem Haus. Währenddessen wird in Zeitungen, Blogs und Gesprächen mal wieder all der Dreck unterm kölschen Klüngelteppich beleuchtet, der die Doppelmoral der Urheber dieser Räumung verdeutlicht.

Wir sind schon sehr gespannt was unsren Freund_Innen aus Nah und Fern noch so alles einfällt, um ihre Unterstützung und Wut über diese sinnlose Tat auszudrücken…

Denn sinnlos wäre eure Räumung, und das wisst auch ihr. Die Wiersbergstraße 44 ist perfekt geeignet für unsere Idee eines Autonomen Zentrums, und ihr habt nicht einmal eine andere dafür. Ein leerer oder zerstörter Raum ist euch wichtiger als eine Nutzung durch hunderte und tausende eurer Bürger_Innen.

Das ist euer Recht. Aber es ist nicht unseres. Und das werden wir zeigen – wenn ihr es so wollt.

Der Kampf für ein Autonomes Zentrum hat gerade erst begonnen. Wir werden ihn weiterhin friedlich, aber entschlossen und kreativ führen. Ob in der Wiersbergstraße oder anderswo.

Und das wird lang, laut, hässlich und teuer für euch."

 

Siehe:

 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Und hier noch was für die FreundInnen der harten brutalen Realität:

 

Morgengrauen
Uniformen
barrikaden
Wasserwerfer

Ref:
Mainzer Straße - mitten in Berlin, Mainzer Straße - mitten in Berlin,  Mainzer Straße - mitten in Berlin, Mainzer Straße - mitten in Berlin, Mainzer Straße - mitten in Berlin, Mainzer Straße - mitten in Berlin, Mainzer Straße - mitten in Berlin, Mainzer Straße - mitten in Berlin, ...

Pflastersteine
Gummiknüppel
Polizisten
Arme Krüppel
Sie wollen nicht verhandeln -
Sie wollen nur Gewalt
Sie wollen nicht verhandeln -
Sie wollen nur Gewalt
Kommunikation - ... ach das hatten wir doch schon ...!

Ref. Mainzer Straße, Mainzer Straße, Mainzer Straße, Mainzer Straße, Mainzer Straße, Mainzer Straße, Mainzer Straße, Mainzer Straße, Mainzer Straße, ...

Pflastersteine
Gummiknüppel
Polizisten
Arme Krüppel
Sie wollen nicht verhandeln -
Sie wollen nur Gewalt
Sie wollen nicht verhandeln -
Sie wollen nur Gewalt
Kommunikation - ach das hatten wir doch schon
Aggression
Eskalation
Politikerclown
Freiheitsnation

 

Sie kommen
Sie kommen
Hörst du sie schon
Hörst du sie schon
Keine Todesschwadron

Nur eine Räumungsaktion
...

Ref.: Mainzer Straße

Mainzer Straße

Mainzer Straße

Mainzer Straße

Mainzer Straße

Mainzer Straße

Mainzer Straße

Mainzer Straße

Mainzer Straße

Mainzer Straße

Mainzer Straße

Mainzer Straße

...

http://www.youtube.com/watch?v=dmJ26gIBZ5k

2.13. Juli - Ratzsitzung anheizen!

Ein Aufruf aus der Soziale Kämpfe Vollversammlung:

Genug geredet!

Liebe FreundInnen, liebe MitstreiterInnen, liebe Gleichgesinnte,

Am 13. Juli 2010, 15:30 Uhr trifft sich der Rat der Stadt Köln im Rathaus "Spanischer Bau". Dort soll die Stadtverwaltung dem Rat den Haushaltsentwurf für 2010/2011 vorlegen. Im Kölner Haushalt klafft ein gewaltiges Loch von etwa 560 Millionen Euro, welches nun gestopft werden soll. In allen Dezernaten ist mit Kürzungsorgien in Höhen von 7,5 - 12,5 % zu rechnen. Zugleich ist es die erste Ratssitzung nach der Stellungnahme des Oberbürgermeisters zum Autonomen Zentrum. Roters und die Stadtsparkasse Köln haben sich gegen eine sinnvolle Nutzung der Wiesbergstr. 44 ausgesprochen. Unter
fadenscheinigen Vorwänden und mittels Fehlinformierung der
Öffentlichkeit soll das Autonome Zentrum geräumt werden und die
ehemalige Kantine abgerissen werden, ohne dass Pläne für eine Nutzung
des Geländes bestehen.

Es soll mal wieder dort eingespart werden, wo die sozialen Probleme ohnehin schon am überkochen sind. Nämlich bei den Armen und sozial benachteiligten Menschen. Lasst uns diesen Wahnsinn gemeinsam verhindern! Es wurde genug geredet und debattiert - es wird Zeit für konkretes Handeln.

Wir müssen wieder besetzen! Inhaltlich, als auch in der direkten Aktion!

Unser Ziel ist ein Maximum an sozialer, individueller Freiheit, Gerechtigkeit, Herrschaftslosigkeit und Selbstverwirklichung. Wir wollen uns nicht weiter unterdrücken lassen und haben genug von Ängsten, Zwängen und Armut. Wir wollen ein gutes, wildes, selbstbestimmtes Leben - jenseits von Haushaltsplänen und Abrissbirnen. Dafür müssen wir kämpfen!

Fordern wir unser Mitbestimmungsrecht ein und verschaffen wir uns Gehör! Lasst uns eine vernünftige, sinnvolle und menschenfreundliche Alternative zum "Kölner Modell" schaffen!

Überlegt euch, wie IHR euch euer Wunsch-Köln vorstellt und kommt am 13. Juli um 13:30 Uhr INS Kölner Rathaus "Spanischer Bau" (Ratssaal) und lasst uns den Damen und Herren im Stadtrat einen unvergesslich heißen Juli bescheren - der Repression zum Trotz!

Seid kreativ und plant bunte und überraschende Aktionen! Was muss geändert werden? Was stört euch? Was gefällt euch? Was vermisst ihr? Was findet ihr überflüssig? Was berührt euch? Selbstbestimmung statt Rumgejammer!

Der Juli wird heiß - Auf lasst uns brechen!