Am 3. Juli vor 65 Jahren starb der saarländische Antifaschist Max Braun - eine Würdigung

v.l.n.r. Karl Mössinger, Max Braun, Richard Schuler, Hugo Brück in Neunkirchen, 25. 8. 1933. Quelle: Sammlung Luitwin Bies

Wir erinnern an den Antifaschisten und Sozialisten Max Braun

Vor 65 Jahren starb der Vorsitzende der saarländischen Sozialdemokraten und militante Antifaschist in seinem Londoner Exil. Mathias Josef, genannt Max Braun, wurde am 13. August 1892 als drittes von vier Kindern in Neuss geboren. Er konnte das Lehrerbildungsseminar besuchen und erhielt 1912 eine Anstellung als Volksschullehrer im rheinischen Overath.


Noch vor dem ersten Weltkrieg war Braun der SPD beigetreten und nach Kriegsende zum Vorsitzenden der Sozialdemokraten in Neuss und zum Chefredakteur der örtlichen SPD-Zeitung, des „Freien Sprecher“, gewählt worden. 1923 kam Braun nach Saarbrücken und übernahm die Chefredaktion der SPS Zeitung „Volksstimme“. Der Journalist und Redner wurde schnell zu einer der Führungspersönlichkeiten der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung an der Saar. 1929 wurde er zum Vorsitzenden der 6.000 Mitglieder zählenden SPS gewählt.

 

Max Braun war in der politischen Landschaft des Saarlandes eine Ausnahmeerscheinung, da er für eine unbedingte Aussöhnung mit Frankreich eintrat und den deutschen Nationalismus und Militarismus verabscheute. Als er 1925 den gerade zum Reichspräsidenten gewählten ehemaligen kaiserlichen General Paul von Hindenburg als “Junker und Militaristen“ und als „Gamaschenkopf mit dem Brett vor der Stirn bezeichnete“ war die Empörung groß. Durch den Entrüstungsschrei der politischen Rechten verschreckt, leitete der reichsdeutsche SPD-Vorstand ein Schiedsgerichtsverfahren gegen Braun zur Untersuchung seiner „nationalen Zuverlässigkeit“ ein. Hindenburg ernannte dann acht Jahre später, am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler und wurde so mitverantwortlich für die Errichtung der NS-Terrorherrschaft.

„Heim ins Reich“ – die Volksabstimmung 1935


Das Saarland entstand als politische und administrative Einheit aus preußischen und bayerischen Gebieten, die im Vertrag von Versailles 1919 unter die Verwaltung der UNO-Vorläuferorganisation „Völkerbund“ gestellt worden waren. Das Gebiet umfasste 1.900 km² und hatte ca. 800.000 Einwohner. Die saarländischen Bergwerke, die größtenteils dem preußischen Staat gehört hatten, wurden der Kontrolle Frankreichs unterstellt. Die Schwächung des deutschen Rüstungspotenzials und materielle Entschädigung für die riesigen Verluste des Krieges, der von 1914-18 auf französischem Territorium ausgetragen worden war, bestimmten die Politik Frankreichs gegenüber der Saarregion. Die Tatsache, dass fast das gesamte Nordfrankreich (über 20 Departements) durch die Kämpfe und die deutsche Ausplünderung des Landes in eine Wüste verwandelt worden war, wird bis heute im Saarland kaum zur Kenntnis genommen.


Die Zeit der Völkerbundsverwaltung wurde im Versailler Vertrag auf 15 Jahre festgelegt. Nach Ablauf dieser Zeit sollte eine Volksabstimmung über die weitere Zugehörigkeit des Landes entscheiden. Zur Abstimmung standen drei Möglichkeiten: Anschluss an Frankreich, an Deutschland oder Beibehaltung des bestehenden völkerrechtlichen Zustandes, des „Status Quo“. Bis 1933 war bei allen saarländischen Parteien das zukünftige Votum für das demokratische Deutschland, der „Weimarer Republik“ unumstritten. Die Zerschlagung der Republik, die Errichtung der NS-Diktatur, der Massenterror gegen die Arbeiterbewegung und die beginnende Verfolgung der jüdischen Minderheit veränderte die politische Situation schlagartig.


Braun lehnte alle Versuche der reichsdeutschen SPD Führung ab, die Organisation durch Anbiederungsversuche an das Regime vor dem Verbot zu bewahren. 90 % der SaarländerInnen entschieden sich am 13. Januar 1935 nicht trotz, sondern wegen Hitler für den Anschluss an Deutschland. Die historische Niederlage der saarländischen Arbeiterbewegung und antifaschistischen Demokratie bedeutete gleichzeitig die Entfesselung des antisemitischen Terrors an der Saar. Für Braun war die Solidarität mit der bedrohten jüdischen Minderheit ein Bestandteil seiner politischen und publizistischen Praxis.


Die staatlich organisierte Entrechtung, Ausplünderung und Vertreibung von Saarländern jüdischen Glaubens beginnt am 13. Januar 1935 und endet für Hunderte von Menschen in den deutschen Vernichtungslagern.

 

Gegen Deutschland


Nach dem eindeutigen Votum für Nazideutschland in der Abstimmung am 13. Januar 1935 flüchteten etwa 6.000 SaarländerInnen. Für nahezu 90 Prozent aller SaaremigrantInnen war die französische Republik das Fluchtziel. Es war nicht zuletzt den Bemühungen von Max Braun zu verdanken, dass Diese nach politischen Debatten einen rechtlichen Sonderstatus erhielten, der ihren Aufenthalt und die Integration in die französische Gesellschaft erleichterte.


Nach der Besetzung Frankreichs gelang Braun die Flucht nach London. Eine Verhaftung durch die Gestapo hätte seinen sicheren Tod bedeutet. Mehr als 200 SaarländerInnen, die Frankreich nicht verlassen konnten, kämpften auf Seiten der französischen Résistance gegen die deutsche Terrorherrschaft in den Jahren 1940-45.

 

Die saarländischen AntifaschistInnen und ihr Staat


Am 11. Juli 1945, acht Tage Nach Brauns Tod im Alter von 52 Jahren in seinem Londoner Exil, hissten französische Truppen die Trikolore der Republik auf dem Saarbrücker Rathausturm. Sie ersetzten die amerikanischen Truppen, die Hitlers Wehrmacht in mehrmonatigen erbitterten Kämpfen um die „Saarfestung“ zerschlagen und Saarbrücken am 21. März 1945 besetzt hatten.


Die Stadt lag in Trümmern und war weitestgehend entvölkert. Nur noch 6.000 Menschen lebten in der Stadt, deren Vorkriegsbevölkerung mehr als 140.000 Einwohner zählte. Die US-Truppen befreiten Tausende von ZwangsarbeiterInnen, Kriegsgefangenen und Häftlinge deutscher Konzentrationslager, die zusammen mit den wenigen deutschen AntifaschistInnen diesen Tag lange herbeigesehnt hatten. Die industriellen Regionen des Saarlandes waren schwer zerstört. Der Anschluss an Deutschland und die Beteiligung an dem ungeheuerlichen Eroberungs- und Vernichtungskrieg hatte Zehntausende von Menschen das Leben gekostet und der Welt den politischen und moralischen Bankrott des Landes vor Augen geführt.


Mit der Besatzung durch französische Truppen wurde das Land eng an Frankreich angeschlossen. Für die saarländische Bevölkerung erschien eine Absetzbewegung vom Deutschen Reich sehr attraktiv. Der französische Verzicht auf Demontagen der schwerindustriellen Basis des Landes und Lebensmittelrationen, die weit über denen der hungernden französischen Bevölkerung lagen, machten es leicht sich nun als „Saarfranzosen“ zu definieren.

 

Die Führungsfunktionen der 1946 neu zugelassenen Parteien – Sozialdemokratische Partei Saar, Christliche Volkspartei und Kommunistische Partei Saar – wurden fast ausschließlich von Widerstandskämpfern besetzt. Zum ersten Ministerpräsidenten des Landes wählte eine Koalition von SPS und CVP Johannes Hoffmann. Dieser hatte nach seiner Flucht aus Frankreich schließlich Asyl in Brasilien gefunden, wo er als Butler für den kanadischen Botschafter arbeitete. Sein Hass galt in den Jahren 1933 bis 1945 der deutschen Staatsdoktrin: der wahnhaften Einteilung der Menschheit in verschiedenwertige Rassen und den Glauben an die Auserwähltheit Deutschlands unter der Führung Adolf Hitlers.

 

Das Justizministerium wurde von Heinz Braun, dem Bruder von Max, übernommen. Arbeits- und Sozialminister wurde Richard Kirn, der von der „Roten Armee“ 1945 aus dem Zuchthaus befreit wurde, wo er eine achtjährige Strafe wegen Hochverrats verbüßte.


Die Kommunistische Partei Saar (KPS) bildete zunächst die einzige relevante Kraft, die sich gegen eine enge Anbindung an Frankreich aussprach (wegen dem sich abzeichnenden imperialen Konflikt zwischen der Sowjetunion und den westlichen Alliierten). Sie bildeten die legale deutsche Opposition in der saarländischen Parteienlandschaft. Die politische Grundlinie der KPS stand dabei konträr zur Lebens- und Leidensgeschichte vieler saarländischer KommunistInnen, die Frankreich als Land der Zuflucht und Deutschland als Ort der Verfolgung und des Terrors erlebt hatten.


Die saarländischen AntifaschistInnen empfaden Brauns Tod am 3. Juli 1945 als einen unersetzlichen Verlust für die saarländische Demokratie. Am 19. November 1946 beschloß der Stadtrat von Saarbrücken, die Großherzog-Friedrich-Straße in Max-Braun-Straße umzubenennen, was an seinem 2. Todestag im Jahr 1947 offiziell vollzogen wurde.

 

Im Anschluss an die Gedenkfeiern anlässlich seines 10. Todestages wurde die Urne von Max Braun, die bisher in London aufbewahrt worden war, in Saarbrücken beigesetzt.

 

Auslöschung der Erinnerung


Der Sieg der prodeutschen Parteien in der Abstimmung über das europäische Saarstatut am 23. Oktober 1955 wurde von diesen als endgültiger Sieg über das verhasste „Separatisten und Emigranten Regime“ gefeiert. Die so genannten „Heimatbundparteien“ von CDU, DPS (welche 1951 wegen NS-Wiederbetätigung verboten wurde und aus der später die Saar-FDP hervorging) und einer nationalistischen Abspaltung der saarländischen SPS, den so genannten „deutschen Sozialdemokraten“ hatten 67 % der Stimmen erhalten. Sie stilisierten die Volksabstimmung zu einer nationalistischen Generalabrechnung mit der saarländischen Nachkriegsgeschichte und den sie prägenden antifaschistischen WiderstandskämpferInnen.


Populärer Führer des „Heimatbundes“ war der ehemalige NS-Gauredner und antisemitische Hetzer Heinrich Schneider. Bis heute wird er von der saarländischen FDP als einer ihrer Gründungsväter verehrt. Im Abstimmungskampf formierten sich auf Seiten der deutschen NationalistInnen die künftigen Führungsgruppen des Saarlandes, die die Politik über Jahrzehnte bestimmen sollten. Lebensgeschichtlich hatten Sie ihre Erfahrungen auf Seiten der Mehrheit der Saarländer gemacht, als führende Mitglieder der deutschen Front, als NS-Aktivisten, als Angehörige der Funktions- und Vernichtungselite NS-Deutschlands.


Johannes Hoffmann akzeptierte seine Niederlage und trat zurück. Chef einer parteilosen Übergangsregierung wurde Heinrich Welsch, der ehemalige GESTAPO-Chef von Trier. Seine Nachfolger Egon Reinert und Hubert Ney hatten im Abstimmungskampf an führender Stelle für Deutschland und den Führer gekämpft. Ney empfahl noch 1969 die saarländische NPD zu wählen. Der bis heute Im Saarland hochgeehrte langjährige Ministerpräsident Franz-Josef Röder war 1933 der NSDAP und dem NS-Lehrerbund beigetreten. 1937 wurde er in Den Haag Mitglied der illegalen Naziorganisation und war während der deutschen Besatzungszeit als Funktionär des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in den Niederlanden verantwortlich für die Entsendung holländischer Kollaborateure an deutsche Universitäten.

 

Die erneute Emigration hochrangiger Politiker nach Frankreich wrde mit Genugtuung zur Kenntnis genommen. Verwaltungen, Behörden, Polizei und Justiz wurden im Gefolge der prodeutschen Entscheidung durch Pensionierungen, Versetzungen und bürokratische Willkür von „Separatisten“ gesäubert. Französisch als Unterrichtssprache an der saarländischen Universität wurde abgeschafft. Aber anders als 1935 waren dem Wunsch nach Abrechnung und Ausmerzung enge Grenzen gesetzt.


Die Wut derer, die nach eigener Aussage niemals Nazis waren, entlud sich daher in einem Amoklauf gegen die antifaschistische Erinnerungskultur des Saar-Staates. Unter Führung des neuen Landtagspräsidenten und ehemaligen Gauredners der NSDAP Heinrich Schneider wurde der Kampf für „die Ausmerzung der unter der Regierung Hoffmann obwaltenden antideutschen Instinkte im öffentlichen Raum“(Heinrich Schneider) geführt. Man begann unverzüglich mit der Umbenennung fast sämtlicher Straßen und Plätze, die nach antifaschistischen Widerstandskämpfern und berühmten Franzosen benannt waren. Im gesamten Saarland wurden mit erheblichen finanziellen Mitteln zerstörte Denkmäler des preußischen und deutschen Militarismus wieder aufgebaut.


Es war Schneider und seinen Nazi-Kumpanen ein besonderes Anliegen die Erinnerung an Max Braun auszulöschen. Bereits 1933 hatte er ihn als Vaterlandsverräter und „Söldling Frankreichs“ beschimpft. Als Vorsitzender der „Saarbrücker Straßenumbenennungskommission“ sorgte er dafür, dass die öffentliche Erinnerung an Max Braun in Saarbrücken ausgelöscht wurde.


Es war eine nachgeholte politische Hinrichtung als im Herbst 1956 der regionale Feudalherr Großherzog Friedrich wieder zum Namensgeber der zentralen Max-Braun-Straße wurde. Brauns Angehörige verstanden die symbolische Bedeutung der Auslöschung dieses Namens und ließen seine sterblichen Überreste nach Neuss überführen.

 

Auch heute,…


…ist Antifaschismus mehr als Gedenken. Wir wollen Max Braun nicht nur in Erinnerung halten, sondern wir versuchen aktiv für die von ihm vertretenen antifaschistischen und humanistischen Ideale einzutreten. In der heutigen Zeit bedeutet dies, sich entgegenzustellen, gegen neue und nicht so neue Nazis aber auch gegen alle anderen den Kampf gegen Aufklärung und Individualismus führenden Kräfte, so wie auch gegen ganz ordinäre Deutschtümler. Dieser Antifaschismus ist nicht staatstragend. Er tritt nicht auf als moralisches Feigenblatt einer „geläuterten Nation“, er weigert sich das Alibi für deutsche Großmachtpolitik zu geben und ist daher immer wieder von staatlicher Repression bedroht.


Diese Repression hat zwei Gesichter, nämlich einerseits die Verfolgung antifaschistischer Aktivitäten mit polizeilichen und geheimdienstlichen Mitteln und andererseits den Versuch linke Politik zu delegitimieren, indem diese mit dem was sie bekämpft in eins gesetzt und als „Extremismus“ gebrandmarkt wird.

 

Für die Verfechter dieser Extremismustheorie macht es dabei keinen Unterschied ob Linke Autoscheiben oder Nazis Schädel einschlagen. So können sie sich vor die Presse stellen, konstatieren, dass Linke Gewalt mal wieder in schockierendem Maße zugenommen habe und sich beruhigt auf die Schulter klopfen – gehören sie doch zur „Mitte der Gesellschaft“. Über den Vorwurf des politischen „Extremismus“ kann so jeder Auseinandersetzung mit Kritik an den bestehenden Verhältnissen begegnet werden. Gleichzeitig rechtfertigt die „Mitte“ ihre Vorstellungen einer Gesellschaftsordnung über ihr undefinierbares nicht „extrem“ sein und blendet dabei aus, dass Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und andere durch Unterdrückung und Gewalt bestimmte Strukturen tief in dieser „Mitte“ verwurzelt sind und sich aus ihr heraus reproduzieren.


Oberflächliche Gemeinsamkeiten werden hervorgehoben und tief gehende Unterschiede negiert und so alles in einen „extremen“ Topf geworfen. Hieraus wird in falschem Umkehrschluss abgeleitet, dass Nazis, solange sie „friedlich“ marschieren, ein geringeres Problem darstellen, als die die Dorfruhe störenden Gegendemonstranten, welchen folglich vorrangig mit Repression begegnet werden sollte.

 

„Folgerichtig“ denunziert der saarländische Inlandsgeheimdienst Bildungsveranstaltungen linker Gruppierungen als gesellschaftsfeindliche Akte (so schaffte es eine Veranstaltung der Antifa Saar / Projekt AK zum Thema „Wider die iranische Atombombe“ in den aktuellen Verfassungsschutzbericht). Ebenso „folgerichtig“ reicht eine politisch motivierte Sachbeschädigung dem LKA-Saar zur Veranlassung monatelanger Telefonüberwachungen einer Vielzahl von Personen und mehrerer Hausdurchsuchungen.

 

Keinen Kompromiss mit der Barbarei
Gegen Antisemitismus, Rassismus und Deutschen Nationalismus


Antifa Saar / Projekt AK, Juni 2010

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Nach dem eindeutigen Votum für Nazideutschland in der Abstimmung am 13. Januar 1935 flüchteten etwa 6.000 SaarländerInnen.

und schon wieder wird hier eine wahl zum kronzeugen gemacht die keine wahl mehr war

und nein ich versuche nicht mein revoulutionäres subjekt zu retten

aber es kann nicht sein das man der nazi propagander einer freien wahl auf sitzt wenn vor der wahl kommunisten und sozialdemokraten schon in "schutzhaft "sitzen und der reichstag schon gebrannt hatte ....

 

wer das macht der unterscheidet auch zwischen faschisten und NAtionalen Sozialisten und bezieht in der geschichts wissenschaft die position der rechten

Naja . im Saarland waren es ja tatsächlich "freie Wahlen", da das Saarland zu diesem Zeitpunkt unter der Verwaltung des Völkerbundes. AUßerdem gibt es ja wohl tatsächlich Unterschiede zwischen nationalen Sozialisten und Faschisten. Genauso wie man die Kacke versch. Tierarten voneinander unterscheiden kann.

Schön und gut, du hast also gezeigt, dass Wahlen in Deutschland zu diesem Zeitpunkt und wohl schon etwas vorher nicht mehr frei in dem Sinne waren, wie wir es heute verstehen. Was du NICHT gezeigt hast ist, dass sie so weite Teile der Bevölkerung ausgeschlossen haben oder dass sie so sehr manipuliert wurden, dass ihr Ergebnis nicht zumindest ein annähernd adäquates Bild abgeben würde.

es geht mir nicht um "freie wahlen" in deutschland, sondern um die abstimmung im saarland, dass zu diesem zeitpunkt nicht zu Deutschland gehörte. Die SaarländerInnen wussten bereits was in Hitlerdeutschalnd so abging. Zahlreiche politisch Verfolgte und Gefolterte aus dem Reichsgebiet berichteten darüber auf Veranstaltungen im Saarland. Die SaarländerInnen hatten die historisch einmalige Chance sich von Hitlerdeutschland zu distanzieren und somit einen Flüchtlingskorridor ins noch nicht besetzte FRankreich zu schaffen, der Tausenden eine Flucht nach Frankreich ermöglicht hätte.

 

Durch was wurden die Leute den manipuliert. Durch die schönen bunten Hakenkreuzfähnchen oder durch den  nationalsozialistischen Terror?

 

In beiden Fällen wäre Nicht-Mitmachen die Devise und nicht der freiwillige Beitritt zu dem nationalsozialistischen Deutschland.

 

Ich weiß jetzt nicht genau welchen der beiden Beiträge über meinem du geschrieben hast. Mein Beitrag richtete sich an den von "niemand", der behauptete die Wahl im Saarland könne nciht als repräsentativ für die Bevölkerung angesehen werden, da sie keine freie wahl gewesen sei (seine Argumente sind die Inhaftierung von Linken und der Reichtagsbrand). Darüber hinaus deutet er an, dass auch in Deutschland zu dieser ZEit wahlen nicht als "kronzeugen" herangezogen werden könnten. Ich sehe das anders, argumente siehe oben.

Das die Saarländische BEvölkerung sich bei vollem Bewusstsein und mit tiefer inbrunnst an das Faschistische Deutschland geschmissen hat will ich nicht bestreiten. Das der Status-Quo eine einmalige Chance gewesen wäre auch nicht. Da geb ich dir absolut recht...