Zu Brandanschlägen auf Dieselfahrzeuge bei Autohändlern wird indirekt in einem linksgerichteten Internetportal aufgerufen.
Von Wolfgang Schäffer
Hinweise auf konkrete Aktionen gibt es nicht. Auch werden keine Marken explizit genannt. Dennoch sind Hersteller wie Volkswagen in Alarmbereitschaft und haben ihre Händler schriftlich darüber informiert, dass möglicherweise eine Gefahr droht.
In dem am 25. Juli anonym eingestellten Pamphlet heißt es unter der Überschrift „Zielgerichtete politische Militanz“ unter anderem wörtlich. „Der Dieselskandal gibt uns die Möglichkeit, nicht nur unserem Unmut über herrschende Verhältnisse zum Ausdruck zu bringen, sondern auch eine Veränderung bei der Autoindustrie und in der Politik herbei zu führen, wenn wir konsequent und lange genug handeln. Wir alle wissen, dass und wie gesundheitsschädlich die Abgase von Diesel Fahrzeugen sind und weshalb von Seiten der Politik nichts unternommen wurde, um die Autoindustrie ernsthaft an die Kandare zu nehmen. Wenn nun plötzlich bei KFZ Händlern die Dreckschleudern auf der Verkaufsfläche aus unerklärlichen Gründen in Flammen aufgehen, wird den Schaden zumindest mittelfristig nicht die Allgemeinheit tragen, denn Versicherungen neigen gerade bei Gewerbekunden dazu, nach mehreren Schadensereignissen Verträge zu kündigen. Spätestens dann wird der Händler sich keine solche Dreckschleudern mehr auf den Hof stellen.“
Werde die Autoindustrie ihre Dreckschleudern nicht mehr so einfach los und könne die Politik sie nicht vor solchen Aktionen wirksam schützen („es gibt um Glück viel zu viele Autohändler und Fahrzeughalden“) werde sie ihre Großzügigkeit gegenüber der Politik was Spenden an Parteien betrifft, überdenken / ändern.
„Ganz unabhängig davon, dass man für die Gesundheit der Menschen /die Umwelt etwas Gutes tun würde, würde man bestimmt vom Einen oder Anderen zumindest hinter vorgehaltener Hand Zustimmung bekommen, wenn politische Militanz sich gegen das System richtet, Veränderungen zum Positiven herbeiführen will und nicht das Privateigentum schädigt.“
Denn private Autos sollen nicht in Flammen aufgehen, so der anonyme Schreiber, da man so nicht dem System schade und keine Veränderungen herbeiführe. Mit dem Satz „Lasst uns dem Staat den Krieg erklären und nicht seinen Menschen“ endet der Aufruf zu den Brandanschlägen.
Die Betreiber der Internetplattform sehen die als „dezentral organisiertes, weltweites Netzwerk sozialer Bewegungen. Die Plattform soll diesen Bewegungen die Möglichkeit bieten, frei von staatlichen Kontrollen und kapitalistischen Interessen Berichte, Erfahrungen, Analysen, Träume und Meinungen zu verbreiten, um Gegenöffentlichkeit zu schaffen.“ Mit der Plattform könne man die eigene Geschichte selbst schreiben. „Bewegungen müssen Spuren ihrer Leidenschaft für zukünftige Generationen zu hinterlassen, denn vergessene Kämpfe sind verlorene Kämpfe.“
Zitiert wird aus:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/219497