Schluss mit Repression gegen Bildungsaktive

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Nachdem es im Anschluss an die große, bunte, friedliche Bildungsstreik-Demo am 9. Juni 2010 zu einer noch friedlicheren, fröhlichen Besetzung des Freiburger Hauptbahnhofes kam, erwartet nun über 200 Bildungsaktive eine Strafanzeige aus diversesten Gründen.

deshalb fordern wir: Sofortige Einstellung aller Strafverfahren gegen Bildungsaktive!!!!!

 

Dieser Forderung werden wir auf der Bildungsstreik-Nachttanz-Demo am Freitag den 18. Juni 2010 Nachdruck verleihen...

 

Aufruf zur bildungspolitischen Nachttanz-Demo


Freiburger Bildungsstreikende rufen für Freitag den 18. Juni 2010 zu einer bildungspolitischen Nachttanz-Demonstration auf. Bisher drückten die Bildungsproteste durch die Beschränkung auf die Bildungspolitik prinzipielle Übereinstimmungen mit den Bildungseinrichtungen aus. Die Umstrukturierungen im Bildungswesen sind jedoch nur sogenannte Sachzwänge, deren Gründe systembedingt sind.


Wir wollen nicht bestehende neoliberale Reformen verbessern, wir wollen weg von einer Welt in der Bildung als Ware gehandelt wird, Lernen outputorientiert gesteuert und kontrollierbar wird. Wir wollen weg von einem bürokratischen Kontrollapparat der uns Vorgaben, Fristen und Ordnungen auferlegt und in dem Zeit-, Leistungs- und Konkurrenzdruck es kaum mehr zulassen sich politisch zu engagieren um die Umstrukturierungsprozesse im gesamtgesellschaftlich-neoliberalen Kontext zu sehen. Dagegen werden wir uns wehren.


Wir wollen freie Bildung für alle!


Da sich industrieller Maschineneinsatz und Technisierung heute kaum mehr lohnen, konzentriert man sich in den Wohlstandsländern auf das Wissen – eine Ware mit der noch ordentliche Gewinne eingefahren werden können. Wie schon erwähnt folgen die Reformen im Bildungssystem alternativlos den Sachzwängen, die das kapitalistische System vorgibt.


So zum Beispiel die Bologna-Reform welche darauf abzielt, die EU in den weltgrößten wissensgestützten Markt zu verwandeln. Bildung verwandelt sich somit mehr und mehr in ein Instrument europäischer Selbstbehauptung in der internationalen Konkurrenz. Mit der Unterzeichnung der GATS-Verträge 1995 werden Dienstleistung wie Bildung als Handelswaren angesehen. Die Erforderungen des Marktes verlangen von den Menschen absolute Anpassung und vorrauseilenden Gehorsam. Wir spielen dieses Spiel nicht mehr mit!


Bildung ist keine Ware!


Wir alle sind der Herrschaft des ökonomischen Profitmotivs untergeordnet. Wenn wir für freie Bildung kämpfen bedeutet das, sich für eine vernünftige Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens, für die Lebensumstände aller einzusetzen. Für eine Aufklärung gegen die Vorherrschaft der Wirtschaftsinteressen mit dem Ziel die Menschen von Herrschaft zu befreien.


Denn Bildung ist Aufklärung und somit Selbstzweck und dient nicht der Profitmaximierung. Bildung kann nicht verglichen und schon gar nicht bewertet werden. Deshalb kommt alle zur


NACHTTANZ-DEMO
Freitag 18. Juni, 22 Uhr, Platz der alten Synagoge


Neoliberale Verwertungslogiken wegtanzen! Freie Bildung für Alle!
Wenn wir nicht laufen gelassen werden, treffen wir uns tags darauf erneut. Gleiche Zeit. Gleicher Ort.


...bis die Scheisse aufhört!


antikapitalistisch       selbstbestimmt          frei

 

SCHLUSS MIT REPRESSION GEGEN BILDUNGSAKTIVE!!!!

FÜR DIE SOFORTIGE EINSTELLUNG DER STRAFVERFAHREN!!!!

SOLIDARITÄT IST EINE WAFFE!!!!

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Donnerstag, 10. Juni 2010 Rückblick auf die Bildungsstreik-Demo und erste Einschätzungen des AK-Presse des Bildungsstreikbündnis Anhören (Länge: 11.52 min) https://linksunten.indymedia.org/en/node/21403

montag 19 uhr, gartenstraße 19:  orgatreffen für die nachttanzdemo

Im Anschluss der Bildungsstreik-Demo "Mut zur Wut! Für ein sozialgerechtes und demokratisches Bildungssystem" am 9. Juni 2010 in der Freiburger Innenstadt, kam es zu einer spontanen Gleisbesetzung am Freiburger Hauptbahnhof durch circa zweihundert Demonstrierende.

 

Aufgrund des Mangels ernst zu nehmender Reaktionen der Regierenden auf die massiven Bildungsproteste im letzten Jahr, begrüßen wir die Gleisblockade als begrenzte Regelüberschreitung des Zivilen Ungehorsams. Dem UStA der PH Freiburg zeigt diese ungeplante Aktion, dass die Grenze der Toleranz bei vielen Bildungsstreikenden gegenüber dem Versagen der Bildungspolitik erreicht ist.

 

Strategien des rein symbolischen Protests haben sich in der Vergangenheit als unzureichend erwiesen. In Hessen haben erst Autobahnblockaden zur Abschaffung der Studiengebühren geführt. Der UStA der PH Freiburg möchte keine Eskalation der Proteste herbeiführen und setzt weiterhin auf einen konstruktiven Dialog mit den Regierenden. Wir sprechen aber auch den Gleisblockierern, den Verletzten und den Festgenommen unsere uneingeschränkte Solidarität aus und fordern die Behörden auf, auf eine Strafverfolgung zu verzichten.