Keine Nazis in den Elternbeiräten!

Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Stefan Fuchs, Leo technicus, Christian Schura, Sabine Rasch, Norbert Klug (Quelle: loewen-stark.com)

Offener Brief an den Gesamtelternbeirat in Mannheim
In den letzten Tagen gingen zahlreiche Meldungen über die Nationalsozialistin Sabine Rasch aus Mannheim Käfertal durch die Öffentlichkeit. Es begann mit Flugblättern in Käfertal, es folgten zahlreiche Internetveröffentlichungen, Presse- und Radioberichte von verschiedenen Zeitungen und Sendern. Sabine Raschs Mann stritt alle Anschuldigungen ab. Die zahlreichen, gut recherchierten Berichte belegen jedoch anderes.

Sabine Rasch ist nachweislich Nationalsozialistin, Antisemitin, Rassistin, Holocaustleugnerin und – nach eigenen Angaben – ist oder war sie mehrfache Elternbeirätin.

Sabine Rasch ist Moderatorin im wichtigsten deutschen Internetforum für Nazis „thiazi.net“. Unter dem Pseudonym „Enibas“ moderierte sie verschiedene Bereiche des Forums, veröffentlichte hunderte, teils strafrechtlich relevante, Beiträge und gab (ungewollt) Informationen über sich Preis. Damit konnte die Echtheit der Vorwürfe gegen sie überprüft werden. Die Nutzerin „Enibas“ veröffentlichte Fotos von GegendemonstrantInnen bei rechten Aufmärschen. Dabei wurde sie eindeutig identifiziert, da sie gegenfotografiert wurde. „Enibas“ veröffentlichte private Informationen zu ihren Hobbys, ihrer Arbeit als Grafikdesignerin, ihrer Familie, ihren Kindern, ihrem Wohnhaus, die allesamt mit Sabine Rasch übereinstimmen. Und letztlich veröffentlichte „Enibas“ Fotos von sich selbst, auf denen sie eindeutig zu erkennen ist. Kein Zweifel: „Enibas“ ist Sabine Rasch.

Ihre private Website und einige der strafrechtlich relevanten Beiträge im Thiazi-Forum wurden mittlerweile vom Netz genommen.

Sabine Rasch ist eine öffentliche Person. Sie ist nicht nur eine bekannte und beliebte Person in der rechten Szene (die „Übermutter“), sondern trat bereits in einigen Fernsehreportagen auf, um ihre Großfamilie in Käfertal vorzustellen. Die selbstgebackenen Torten mit Hakenkreuzguss verschwieg sie damals genauso, wie die Hakenkreuzfahnen, die sie mit ihren Kindern gebastelt hat. Desweiteren engagiert sie sich in künstlerischen Initiativen und bei Projekten, wie „Löwen-Stark“. Insofern ist es umso wichtiger, dass die Öffentlichkeit über das politische Treiben der Nationalsozialistin informiert wird.

Sabine Rasch hat 10 Kinder. „Enibas“ schreibt: „Kinder in die Welt zu setzen reicht auch noch nicht. Die Kinder müssen auch mit deutschen Werten aufwachsen, mit der Liebe zur Heimat groß werden und sie dürfen nicht in Versuchung kommen durch Rassenvermischung ihr eigenes Volk zu eliminieren.“

Zu ihrer Tätigkeit im Mannheimer Elternbeirat schreibt „Enibas“: „Ich glaube niemand würde mich mehr in den Elternbeirat unserer Schule wählen, wenn ich in der NPD wäre. Dann täte man mich als ,bösen Nazi‘ abstempeln und niemand würde mir mehr zuhören. So gesehen ist mein Einfluss auf die Menschen wesentlich größer, wenn ich nirgends offiziell organisiert bin.“ Sie gibt offen zu, die anderen Eltern mit nationalsozialistischen Gedankengut beeinflussen zur wollen: „Mir persönlich hat das Weltnetz (insbesondere Skadi) enorm geholfen, mein lückenhaftes Wissen über den Nationalsozialismus zu ergänzen. Und als Elternsprecherin in zwei Schulklassen meiner Kinder hat es mir gutes Argumentationsmaterial geliefert.“

Wenn Nazis bereits „ihre Jüngsten“ mit nationalsozialistischem Gedankengut indoktrinieren, liegt es an uns allen, zu intervenieren! Wir sind der Meinung: Nur so können ein Erstarken der Nazi-Szene und eine Wiederholung der deutschen Geschichte verhindert werden. Nazis in der Anonymität zu belassen, die Probleme zu verschweigen oder zu verharmlosen – das hilft ihnen. Deshalb müssen wir uns öffentlich mit Nazis und ihrer Ideologie auseinandersetzen!

Nach eigenen Abgaben ist Sabine Rasch mehrfache Elternbeirätin. Der Deckmantel der Anonymität wurde ihr nun heruntergerissen. Jetzt liegt es an uns! Personen, die rassistisches, antisemitisches und nationalsozialistisches Gedankengut über ihre Funktionen in Elternbeiräten verbreiten wollen, muss das Handwerk gelegt werden!

Nach aktuellen Informationen des Gesamtelternbeirates ist Sabine Rasch zur Zeit nicht mehr in Elterbeiräten aktiv, genauere Informationen sollen jedoch noch eingeholt werden. Nach unseren Informationen engagierte sich Rasch mindestens im Elternbeirat der Käfertaler Grund- und Hauptschule. Auch wenn Rasch nicht mehr solche Ämter ausübt, finden wir es wichtig, die LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen nachträglich aufzuklären.


Wir rufen den Gesamtelternbeirat auf:

  • Informieren Sie sich ausführlich über Sabine Rasch und handeln Sie!
  • Thematisieren Sie die Ereignisse und Erkenntnisse um die Elterbeirätin in der schulischen und außerschulischen Öffentlichkeit!
  • Informieren Sie Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen, zum Beispiel durch Elterbriefe oder bei Elternabenden!
  • Setzen Sie sich für den Rauswurf der Nationalsozialistin aus allen Ämtern und Funktionen ein!


Wie können Sie unser Anliegen unterstützen? Leiten Sie dieses Schreiben an alle ElternbeirätInnen, LehererInnen, SchülerInnen, Medien, PolitikerInnen, FreundInnen und Bekannte weiter. Helfen Sie mit, zur Aufklärung und öffentlichen Thematisierung nationalsozialistischer Betrebungen beizutragen!

Dazu senden wir Ihnen folgende Internetlinks, unter denen Sie Berichte zur Sache nachlesen können.

Flugblattaktion in Käfertal
http://linksunten.indymedia.org/de/node/20938

Communiqué der Autonomen Antifa Freiburg
http://autonome-antifa.org/spip.php?page=antifa&id_article=206&design=2

Artikel bei zeit.de
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-06/neonazi-enttarnung

Artikel in der Frankfurter Rundschau
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2715920_Getarnte-...

Artikel im Mannheimer Morgen
http://www.morgenweb.de/region/mannheim/artikel/20100605_mmm000000009965...

Artikel bei Blick nach Rechts
http://www.bnr.de/content/ae-front-der-frauen-ae