Hausbesetzung und Neonazis in Esslingen

Hausansicht vorne

Erklärung der Besetzer
Am Abend des 2.6.2010 haben wir ein Gebäude am Esslinger Bahnhof besetzt.
Im Folgenden eine Schilderung aus unserer Sicht.

 

Zum Gebäude


Das Gebäude liegt unmittelbar am Bahnhof Esslingen. Das von uns besetze und angestrebte Gelände umfasst einen kleinen Garten, ein paar Parkplätze, ein ehemaliges Bürogebäude der Bahn sowie eine frühere Zugverladehalle. Das Gebäude befindet sich in einem bautechnisch akzeptablen Zustand, ist jedoch zu größten Teilen vermüllt. Die Halle (ca 70 auf 30 Meter groß) ist in perfektem Zustand (wasserfestes Dach). Im Gebäude könnte eine Küche sowie ein Veranstaltungsraum/Kino/Umsonstladen etc. eingerichtet werden, die Halle könnte für Hallenfußball/größere Konzerte/Sprühkunst etc. genutzt werden.

Das Gebäude ist komplett im Besitz der Stadt.

Zur Besetzung und Verhandlung


Die eigentlichen Arbeiten (Aufräumen, Getränke besorgen, Stromgenerator anschließen und Wasserkanister zur Klospülung anschaffen) wurde schon in den Nächten vor der Besetzung erledigt. Als die Leute eintrafen konnte also sofort mit einer kleinen Besetzerparty begonnen worden. Eine Begrüßung gab es vom Dach und den Fenster aus mit Fahnen/Transparenten und Sprechchören per Megaphon.

Ca. 10 Minuten später traf dann die Polizei ein, umzingelt das Gelände und ließ keinen mehr durch. Ein Delegierter führte die Verhandlungen und wurde dabei telefonisch von einem Anwalt unterstützt. Nach über einer Stunde war dann klar, wir können einen Tag und eine Nacht bleiben. Die Polizei würde keine Kontrollen durchführen und über eine weitere Nutzung solle nach dem Wochennde verhandelt werden. Das war für uns ein tragbarer Kompromiss. Nun wurde gefeiert, das Gebäude von innen noch etwa mehr verschönert und Gespräche mit der Presse geführt. Es waren zumindest zeitweise zeitweise etwa 80 Leute vor Ort.

Die Polizei hielt sich an die Absprachen, man muss erwähnen, dass sie fast die gesammte Zeit über sehr kooperativ war.

Neonazis und Rechte Hools


Gegen 2 Uhr Nachts kam es zu einem Angriff von ca 15. Neonazis und rechten Hools auf Personen unmittelbar vor dem Gebäude. Irgendwie war es wohl auch deren Plan das Gelände zu betreten. Durch entschlossenes Handeln uns, und unser Projekt, zu verteidigen konnten diese jedoch noch vor Eintreffen der Polizei verjagt werden. Auf unserer Seite kam es zu keinerlei ernsthaften Verletzungen, der ein oder andere Naziarsch dürfte nicht nur verbalen Unmut erfahren haben.

So starteten 10 Nazis der gleichen Gruppe (wo waren die Fehlenden 5?!) 2 Stunden später einen erneuten Angriffsversuch. Diesemal schlichen sie ich von den Gleisen her an die Rückseite des Gebäudes, wurden beim näherkommen immer langsammer, warfen aus 50 (!) Meter Entfernung eine Flasche in unsere Richtung und rannten wie Profi-Sprinter davon.

Erneut 2 Stunden später schafften sie es selbst diese Aktion noch zu toppen. Diesmal schlichten sie sich zu 4t an das Gebäude heran riefen hastig eine Parole und rannten erneut.

Der Abend zeigt deutlich, dass sich die Neonazi und rechte Hooliganszene in Esslingen einfach viel zu ungestört ausbreiten konnte. Irgenwie haben sie nicht so gaanz damit gerechnet, dass sie Abends in Esslingen auf Gegenwehr stoßen.

Und ein paar Worte zum Schluß...


Wir sehen die Besetzung als Auftakt. Der Gesprächsbereitschaft der Stadt stehen wir etwas skeptisch gegenüber. Wir haben uns an unsere Teile der Abmachung gehalten, d.h. wir sind dieses mal auch nur eine Nacht und einen Tag geblieben, sind jedoch jederzeit zu neuen  Aktionen bereit. Mit der Stadt und dem Ordnungsamt soll schon nach dem Wochenende über einen Nutzvertrag bis zum geplanten Abriss, jedoch mindetens für 8 Wochen, verhandelt werden.

Der Abend hat deutlich gezeigt: Es gibt ein starkes Bedürfnis nach einem selbstverwalteten, unkommerziellen und antifaschistischen Projekt/Zentrum/Treffpunkt in Esslingen.

Heute Abend (Freitag) wird es ein Interview mit einem der Besetzer im freien Radio Stuttgart gegeben.
Ein Video der Besetzung wird ca. nächste Woche folgen.

Die Häuser denen, die sie nutzen!

Freiräume erkämpfen!

Und zu allerletzt ein fettes Dank an alle, die uns auf die verschiedensten Arten unterstützt haben.

Die Besetzer

Anbei ein Artikel aus der Esslinger Zeitung, wir werden diesen morgen kommentieren.

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SO IST DAS SCHÖN.

Ich lese in letzter Zeit immer öfter von Hausbesetzungen, die nach ein paar Minuten beendet sind, dann verhandelt man mit der Polizei und später dann mit der Stadt.

Wenn man sowieso mit der Stadt verhandelt, wieso dann nicht vor der Besetzung. Sollte die Verhandlung dann scheitern, kann man das Objekt immer noch kurzfristig besetzen?

So oder so wird verhandelt, wenn man eingangs nicht im 80er Style auftritt, wird eventuell etwas. Verliert dann zwar seinen pseudorevolutionären Charakter komplett, aber man hätte immerhin ein Haus.

nun, ich denke das ist soetwas wie "seinen Standpunkt klar machen" - Gesprächsbereitschaft herausfordern.

Es liegt sozusagen schonmal ein Gewicht in derWagschale, dann kann man verhandeln

um eben dem pseudorevolutionären rumgeschleime entgegenzutreten werden häuser besetzt und nicht erbettelt.

man fragt nicht nach einem haus das unbenutzt ist ohne vorher unbedingte entschlossenheit zu präsentieren.

weil man mit illegalen aktionen darauf aufmerksam machen will, dass wir eben nicht auf legalem wege handeln müssen um zu einem für uns positiven ergebnis zu gelangen wird eine grenze bewusst überschritten.

dann liegt es zwar immer noch teilweise an stadt und gemeinde ob im endeffekt freiraum geschaffen werden kann oder nicht- jedoch mit dem bitteren beigeschmack, dass es aktivisten gibt die bereit sind für freiräume zu kämpfen.

zudem ist es ziemlich unwarscheinlich dass ohne besetzung überhaupt ein verhandlungsgespräch möglich gewesen wäre.

manche menschen haben wohl die äußerst aufwendige vorbereitung wie zb putzen, beschaffung von elektrik, getränken, werkzeug, vokü usw.- die mit sicherheit ein grund für das positive interesse der stadt ist, vergessen.

 

zudem ist bekannt dass bei misserfolg dieser aktion weitere aktionen folgen werden!

 

 

 

 

 

sich etwas nehmen, dass viele leute haben wollen und dann sagen "das woll ma jez behalten" ist also pseudorevolutionär. ok.

 

fragen ob man was haben darf und sichs erst bei einem nein nehmen ist mehr revolutionär?

 

komisches revolutionsverständnis!

 

 

zwecks taktik: dass wir in esslingen kein haus geschenkt kriegen wußte jeder. die frage ist überflüssig. so gabs nen überraschungsmoment.

 

erinnert mich an die frage ob demos vorher anmelden.......  (ich bin dagegen)

 

 

fischbotter vereinigt euch!

MYSTERIÖSER HAHN - Stresslingen Antifa !!!!!!!!!!!!!!

 

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