Es rumort sich etwas Rechtes zusammen in Freising (Oberbayern)

Nicht umsonst kleben Nazi-Sticker an Abfalleimern...

Die viergrößte Stadt in Oberbayern, nicht weit von München und Erding entfernt, blieb von Naziaktionen viele Jahre größtenteils verschont. Doch nun sichten sich Nazisticker der "Nationalen Aktion" und auch Neonazis aus anderen Städten arbeiten derzeit in Freising. Eine kleine Übersicht über Rechte, Neonazis und die NPD im Landkreis und Stadt Freising.

 

Freising ist in den letzten Jahrzehnten nur damit aufgefallen, dass zum einen der Papst in Freising studierte und Erzbischof von München und Freising war, zum anderen durch den Amoklauf von 2002 mit vier Toten. Sonst tritt Freising nicht weiter im Geschehen der Zeit auf, auch die linken Kräfte sind sehr überschaubar. Eine eigene Antifa gibt es de facto nicht.

Politische Rechte traten in Freising bisher nicht auf, wenn man von Christian Götz (NPD, 1,74% bei Bundestagswahl 2005) absieht, der später jedoch für den Landkreis Pfaffenhofen kandidierte, und nicht in Freising wohnt.

Robert Dietrich (Foto, rechts in beige-blau) war später für die NPD Erding-Ebersberg-Freising zuständig, der jedoch in Dorfen wohnt und das Amt anscheinend nicht mehr leitet. Er trat schon häufiger durch einen ausgeprägten Zynismus und Gewalttaten auf. "Von uns gehen keine Gewalttaten aus."  steht im krassen Kontrast zu seiner Verurteilung [Link 1] [Link 2] wegen eines Angriffs auf Personen im Jugendzentrum Dorfen. Dieses hat er auch als "Drogenumschlagplatz" bezeichnet und sich der Schließung ausgesprochen, was später (nicht nur wegen ihm) auch folgte.

Dirk Reifenstein trat zu den Landtagswahlen 2008 im Landkreis Freising an und bekam 556 Erststimmen, was 0,81% für den Landkreis ausmacht. Zweitstimmen holte die NPD 568 Stück, bzw. 0,83% gesamt [Link]. Über Reifenstein sind nur wenige Informationen bekannt.

In Freising existiert laut "Bayern-gegen-Rechtsextremismus.de" zudem eine Skinhead-Kameradschaft, die aus 10 bis 20 Personen besteht, welche sich jedoch nur zu internen Stammtischen in der Region Freising und Erding sowie zu Festen (Geburtstag o.ä.) trifft. An diesen sollen auch szenenahe Personen aus München und Rosenheim teilnehemen. Jedoch tritt die Kameradschaft nicht an die Öffentlichkeit, weswegen relativ wenig über sie bekannt ist.

Zumindest Robert Dietrich (Ex- NPD Erding-Ebersberg-Freising) kennt Sebastian Deisl ("Freie Kräfte Erding"), da beide zusammen auf Demos gesichtet wurden.  Ohne Erding diskreditieren oder Freisings rechte Szene herunterspielen zu wollen kann man sagen, dass aus Erding mehr rechter Aktionismus und Präsenz kommt, und zusammen mit München wohl attraktiver für Neonazi-Aktionen ist.

Überraschend dass daher in den letzten Wochen mehr und mehr Nazipropaganda in Freising zu sehen ist. Erst wurden am Bahnhof Sticker der "Nationale Sozialisten Bundesweite Aktion" gesichtet, am 11. Mai wurden schließlich in der gesamten Innenstadt um den Marienplatz Sticker dieser Art gefunden. Da passt der Zufall gut ins Bild, dass zwei Handwerker, die die Flagge des Deutschen Reiches von 1933 - 1945 (Schwarz-Weiß-Rot) hinter einem "D" als Aufkleber auf deren Wagen hatten, vor der örtlichen Fastfood-Kette "Kochlöffel" arbeiteten. (Link) Auch wenn nicht davon auszugehen ist, dass besagte Personen auch Propaganda verteilen, da diese von der Kochlöffel-Zentrale zur Filiale in Freising geschickt wurden und die Handwerker selbst aus Rosenheim kommen.

 

Durch die Offenlegung der Thor-Steinar-Datenbank im Januar 2010 wurde nebenbei bekannt, dass 8 Personen aus Freising Klamotten der einschlägig bekannten Kleidungsmarke gekauft haben. Keine der Namen sind jedoch bisher durch rechte Aktionen bekannt. Von daher kann es sich in der Tat um Mitläufer oder Zufallskäufer handeln und ist für eine Analyse wohmöglich nicht von Bedeutung.

 

Ob dies von pubertierenden Kindern, die ohne gefestigten Charakter oder wirklich eigener Meinung mit den Stickern rechte Ideologien der "Coolness" wegen verbreiten wollten, oder dies gezielt aus der introvertierten Kameradschaft oder sogar rechten Kräften aus dem Landkreis Freising, Erding oder München kommt, ist nicht geklärt. Was wir nur wissen ist, dass wir solche menschenverachtende Ideologie  und Propaganda weder von Altnazis, Nationalen Sozialisten, Mitläufern noch irgend jemanden anderen dulden. Deswegen ist es notwendig, dass von allen Seiten auf weitere Naziaktivitäten in Freising Acht gegeben und dagegen angegangen wird.

Es gibt kein ruhiges Hinterland! Weder in Freising, noch sonstwo!

 

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Vergessen wir nicht, dass Felix Benneckenstein vor einigen Jahren mit von der Partie war. Er war mit Robert Dietrich so gut befreundet, dass, wenn ich mich nicht irre, sie sogar zusammengewohnt haben.  

Felix wohnte in Erding bis ca. 2007, dann soll er sich in Passau aufgehalten haben. Darueber habe ich wenige Informationen.

Benneckenstein hatte gute Kontakte zu Maximilian Deisl, der Mitglied der Kameradschaft Junge Offensive Herzogstadt Erding (JOH) war. Die Struktur dieser ehemaligen Gruppe ist noch unklar, mensch hielt zunaechst Benneckenstein fuer den fuehrenden Kopf, da sich Deisl selten oeffentlich zeigte, jedoch gab der oertliche Staatsschutz zu verstehen, dass vielleicht Deisl die ganze Zeit der echte Anfuehrer der Kameradschaft war. Das konnte bis jetzt nicht nachgewiesen werden.

Nicht zu vergessen ist die Beziehung Benneckensteins zu Norman Bordin, die zu der Zeit (Ende 2006) einen Tiefpunkt erreichte.

Mit Benneckensteins Abwesendheit konnte endlich Deisls "starke" Persoenlichkeit ans Licht kommen. Er organisierte Feier, Folksfestbesuche (2008 wurde dabei einen dunkelfaerbigen Migranten von einigen Neonazis verpruegelt; Deisl hatte ueber das Internet zu einem kameradschaftlichen Treffen in Erding eingeladen), neonazistische Plakate und Flyer waren in der Stadtmitte oft zu sehen und die zerrissenen Papiere wurden durch neue ersetzt. Der 27-jaehrige Maximilian Deisl hat sich inzwischen aus der oeffentlichen Szene zurueckgezogen, er hat sich modische 5 cm lange Haare wachsen lassen. Er pflegt weiterhin seine neonazistische Freundschaften. Ob er mit seiner Freundin Monika Leiß zusammen ist, kann ich leider nicht sagen.

 

Indymedia-Berichte ueber Erding findet ihr hier:

http://de.indymedia.org/2008/05/216506.shtml

http://de.indymedia.org/2007/04/173840.shtml

 

Die Jugend-Antifa Erding hat sich aufgeloest, aber vielleicht finden sich neue Interessenten (auch keine so junge), die dort antifaschistische Arbeit organisieren wollen.

Erding - Am Rande der Tage der Toleranz ist es in der Nacht auf Sonntag entgegen erster Meldungen doch zu einer Gewalttat gekommen.

Gesucht wird nach einer sechsköpfigen Gruppe aus vier Männern und zwei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren, die dem rechtsextremen Milieu zuzuordnen ist.

Der Haupttäter, ein Mann mit Glatze, schwarzem T-Shirt und tätowierten Oberarmen, griff gegen 2 Uhr am S-Bahnhof Erding einen 19- und einen 20-Jährigen an. Der Jüngere wurde dabei so schwer verletzt, dass er die Nacht im Krankenhaus verbringen musste, teilte die Polizeiinspektion Erding am Montag mit. Das zweite Opfer kam mit schmerzhaften Prellungen davon. Es soll Alkohol im Spiel gewesen sein.

Der Vorfall wurde dem Staatsschutz der Kriminalpolizei Erding übergeben. Gesucht wird nun nach dem Haupttäter sowie nach der gesamten Gruppe. Hinweise erbittet die Polizeiinspektion Erding unter Tel. (0 81 22) 96 80.

(ham)

Seit Januar 2010 besteht meines Wissens sehr wohl eine neue NeoNazi Struktur in Freising, die sich wohl Autonome Nationalisten Freising oder ähnlich nennt. Man möge einfach mal googlen, denn den ihre Website ist bei google gleich zu Anfang zu finden und füllt beinahe eine ganze Seite -.-

Ich kenne ein paar "Linke" in Freising die jedoch ausser am bahnhof sitzen und saufen nicht viel einer solchen Gruppierung entgegnen können.

Wo diese genau Aktiv sind und woher die Mitglieder genau kommen, ob direkt aus Freising oder Umgebung kann ich nicht genau sagen. Fakt scheint jedoch das diese in etwa 10 Mitglieder beinhaltet und auch Kontakte zu München pflegt.

Aufgefallen sind sie in den letzten Monaten ziemlich oft, durch Flugblattverteilungen über Dresden und ein paar Nazi schmiererein im Bereich Arbeitsamt und Wertstoffhof, sowie vermehrtes auftauchen verschiedener Aufkleber in der gesamten Stadt.

ich hab die seite auch schon länger im visir, aber ich werde daraus nicht schlau. kannst du mir noch mehr infos dazu geben?

Ich kann dir auch nicht mehr sagen als auf der Seite zu finden ist. Ich verstehe nicht ganz was du an dieser Seite nicht verstehst oder daraus nicht "schlau" wirst. Es ist eine Neo Nazi Kameradschaft in Freising die im Internet präsent ist. Sie nennen sich laut ihrer Website "Aktionsbund Freising" oder auch "Autonome Nationalisten Freising". Da dort zwar ein Impressum vorhanden ist allerdings kein wirklicher verantwortlicher zu entnehmen ist, bleibt die Frage offen wer die Seite nun verwaltet. Mehr kann ich dir leider auch nicht sagen. Ich kenne mich sowieso nicht so gut aus mit solchen Idioten und übers Internet findet man auch nichts genaueres , leider :-(

 

ich hoff ich konnte helfen?

nein ich habe gedacht du kannst mir ein paar daten mehr geben. aber danke!

Zu Dirk reifenstein: er arbeitet beim weko küchenfachmarkt als monteur. Ich selbst wurde dort von einer zeitarbeitsfirma hingeschickt und habe ihn kennen gelernt. Das interessante ist jedoch dass er beileibe nicht der einzige nazi bei weko küchen ist, Linientreues unternehmen sozusagen.......

Dirk Reifenstein geboren in Dresden, ehemaliger vorsitzender des NPD Kreisverbandes Freising. Seit 2010 vermehrt mit den freien Kameradschaften vorallem mit dem neo Nazi Verein namens "Aktionsbund Freising". Gemeinsam meldeteten er und der Hering die Mahnwache am 17. April 2011 in Freising an, danach die Demo gegen "links" im Juni hier hielt Reifenstein am Ende eine Rede und zu Beginn der Hering. Man kann also davon ausgehen das die beiden gemeinsame Sache machen. Reifenstein wohnt in Attenkirchen und Dominik Hering in Freising Neustift (Alte Poststraße 44)

Reifenstein areitet in Eching / Neufahrn bei Weko Küchen. Hering geht wohl auch arbeiten, zumindest sieht man ihn frühs am Bahnhof in Richtung München. Zur Zeit ist es eher ruhig in Freising, jedoch ist davon auszugehen das in den nächsten Monaten verstärkt wieder mit Aktionen seitens der Nazis zu rechnen ist. Im April wird sicherlich wieder eine Mahnwache / Demo stattfinden und zu den üblichen Terminen....9. November / 1. Mai usw.

Reifenstein fährt einen alten BMW E 30 Cabrio in schwarz, Freisinger Kennzeichen.