DO - Kommentar zu den Vorkommnisen um die verhinderte AfD-Podiumsdiskussion

Flyer Vorderseite

Am 2. Februar lud das Autonome Schwulenreferat (ASR) der TU Dortmund zur einer Podiumsdiskussion zu den Landtagswahlen 2017 ein. Gäste waren neben der Jungen Union, SPD, Bündnis90/Die Grünen, Die Linke, FDP auch ein Vertreter der Jungen Alternative. Die Teilnahme der Jungen Alternative nahmen antifaschistische Gruppen zum Anlass, zur Störung der Podiumsdiskussion aufzurufen. Im Vorfeld nannte das ASR als Begründung, warum sie die Junge Alternative auch einlud, dass es angeblich eine Verfügung des ASTAs gäbe, alle Parteien, die über 5% kommen könnten, einladen zu müssen. Eine Stellungsnahme des ASTAs offenbarte, dass es sich dabei um eine miese Ausrede handelte um auch der rechtsnationalen AFD eine Bühne zu bieten.

 

Am Tag der Podiumsdiskussion kamen auch bis zu 20 Nazis der Partei Die Rechte um der Veranstaltung beizuwohnen und erneut ein Bedrohungsszenario gegenüber anwesenden Antifaschist*innen aufzubauen. Als eine größere Gruppe Antifaschist*innen in das Foyer in der Nähe das Veranstaltungsraums gehen wollte, versperrten 5 Nazis den schmalen Zugang. Als die Gruppe an ihnen vorbei in das Foyer gehen wollte, wurden zwei anarchistische Genoss*innen angegriffen. Als ein Genosse ein Faustschlag ins Gesicht bekam, setzten sie sich gegen den Angriff zur Wehr. Nach wenigen Sekunden der Auseinandersetzung griffen die anwesenden Polizist*Innen und Securities in das Geschehen ein und drangen die beiden Anarchist*innen vor das Gebäude. Nach einer längeren Verzögerung, in der sich die Situation beruhigte, versuchten die Veranstalter*innen die Podiumsdiskussion zu beginnen. Der ASR sicherte den Nazis in einem Einzelgespräch Sitzplätze oben rechts im Hörsaal zu. Diese wurden durch Antifaschist*innen besetzt und durch die Lautstärke und die unübersichtliche Situation sah sich der ASR gezwungen die Veranstaltung zu beenden. Ein Grund war insbesondere, dass der ASR darauf bestand, dass die Nazis ihre zugesprochenen Sitzplätze erhalten.

 

Jetzt mal ganz im Ernst liebes Autonome Schwulenreferat: Was ist kaputt bei euch? Euer Verhalten ist ein Schlag ins Gesicht für alle Homosexuellen und deren Angehörige, die von Nazis verfolgt und ermordet wurden.

 

Unsere Vermutung warum, das ASR so gehandelt hat, ist eine tiefgreifende Demokratieideologie, die der gesamten Veranstaltung innewohnte. Für uns als Anarchist*innen, war die Teilnahme der AfD bei weitem nicht der einzige Grund für eine Kritik an der Podiumsdiskussion. Für uns geht es um eine grundsätzliche Demokratie- und Parlamentarismuskritik, ohne die wir den Rechtsruck nicht aufhalten können. Gerade weil sich Politik der etablierten Parteien kaum noch voneinander unterscheiden lässt und diese lediglich die allgemeine Perspektivlosigkeit verwalten, kann sich die AfD als angebliche Alternative aufspielen. Rassismus,Chauvinismus und andere Diskriminierungsformen, welche etablierte Parteien aktiv vorantreiben oder mittragen, sind elementarer Teil von kapitalistische Verwertungs- und Konkurrenzlogik.

Also einfach gesagt: In einer kapitalistischen Gesellschaft wird es immer eine Basis für eine Partei wie die AfD geben.

Wir können nicht verstehen wie die anwesenden linksradikalen Kräften sich an diesem Abend nur auf die AfD konzentrieren konnten. Mindestens FDP, CDU, SPD und Die Grünen tragen eine unmittelbare Verantwortung für den Scheißzustand in dem wir leben und die Linke tut ihr übriges um die Illusion des Parlamentarismus zu erhalten.

 

Auch wollen wir nochmal auf das Verhalten der anwesenden Antifaschist*innen eingehen. Uns ist sehr wohl bewusst, dass es strategisch nicht klug ist im Rahmen einer solchen Veranstaltung eine körperliche Auseinandersetzung zu suchen. Aber verdammt nochmal, wenn Genoss*innen angegriffen werden ist der Rahmen egal. Ein Genosse zog sich aus dem Kampf leichte Verletzungen hinzu, die ambulant behandeln werden mussten.

In dieser Situation wurde ein Naziangriff, vor den Augen aller, von den Anwesenden unbeantwortet gelassen und die sich wehrenden Genoss*innen sich selbst überlassen. Uns geht es hier bewusst nicht um eine Straßenkämpfer-Attitüde oder plumpes „Nazis aufs Maul“, aber in dieser Situation wäre so viel mehr drin gewesen. Für uns geht es in erster Linie darum, die Passivität vieler in solchen Situationen gegenüber den Dortmunder Nazis zu durchbrechen, weil sie einen Mythos um sich aufbauen, der sie unangreifbar erscheinen lassen soll, obwohl sie das nicht sind.

 

An die Dortmund Nazis, die ihr das gerade lest: Wir wissen, das ihr euch beim Lesen der letzten Absätze gut fühlt, weil ihr ein Großteil eurer Befriedigung aus dem Einschüchtern von Leuten, die nicht in eurer Weltbild passen zieht. Für uns ist jedoch elementarer Bestandteil unserer Anschauung und unseres Handelns offen mit punktuellen Problemen von uns und unseren Genoss*innen umzugehen. Anders als wir, verliert ihr, die sonst immer alles auf eurer Dreckseite kommentiert, kein Wort darüber, wenn ihr mal aufs Maul bekommt, denn das könnte ja eurem selbst gebastelten Mythos schaden.

 

Lasst uns Perspektiven von unten aufbauen, anstatt auf den parlamentarischen Irrsinn zu vertrauen.

Wenn das ASR anregt sich Gedanken zu den kommen Landtagswahlen zu machen, ist für uns klar, wir geben unsere Stimme nicht ab, sondern erheben sie:

Bald wird eine Kampagne der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA-IFA) anlaufen, in deren Fokus die Wahlen, der Rechtsruck und vor allem der Aufbau solidarischer Strukturen von unten, liegt.

 

Dieser erneute Vorfall an der Uni zeigt, wir brauchen eine starke anarchistische Hochschulgruppe.

Unterstützt sie und organisiert euch (Kontakt: ahog100@web.de)

Achtet auf weitere Ankündigungen.

 

Den Flyertext den wir für den Abend entworfen haben findet ihr als Bild angehängt.

 

Einige Anarchist*innen aus Dortmund

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Shame on you, Schwulenreferat! Shame on you, AStA!

 

Ihr nutzt Räume der Universität um neo-konservative bis ultrarechte, generell aber offen rassistische Positionen wie von der AfD Raum zu geben. Als Einladende ist mensch der/die die den Diskursrahmen definiert und entsprechende DiskutantInnen dafür aussucht und einlädt. Für Euch Schafe ist es anscheinend selbstverständlich die Wölfe einzuladen, diejenigen die angetreten sind einen autoritären bis faschistischen Staat in diesem Land mit Hetze und Gewalt durchzusetzen.

Und dann verweist ihr die Nazis der "Die Rechte" nicht aus dem Unigebäude und lasst das Security und Polizei umsetzen. Selbst dann nicht als das passiert wofür diese Nazis gekommen sind - zur Einschüchterung, Bedrohung und Gewalt gegenüber Andersdenkenden.

Was für ein unverantwortliches Verhalten von Euch gegenüber allen, die an der Veranstaltung teilnehmen wollten.

Was für ein Kniefall vor den Rechten, vor der AfD bis "Die Rechte".

Was für eine Affront gegen all die Bedrohten und Geschädigten durch den (Neo-) Faschismus, den NSU-Opfern, den fast 200 durch Rechte Ermordeten seit 1990, den rassistischen, frauenfeindlichen und homophoben Angegriffenen.

Ihr seid eine Schande!!!

 

Erinnert sehr an Dortmund - Die Mobile Beratung Arnsberg sucks

Ja, es ist tatsächlich schade, dass der Angriff der (teilweise bewaffneten) Nazis in diesem Moment unbeantwortet blieb.

Dies war aber zum Teil auch der Ausgangslage und der chaotischen Situation geschuldet. Einige Antifaschist*innen waren schon an den Nazis vorbei, als diese angriffen. So war die Gruppe nicht nur gespalten, sondern der Großteil hinter einer Engstelle, die von mehreren Nazis versperrt wurde. Die wenigen Antifaschist*innen auf der anderen Seite waren dort con ca. 10 Nazis umringt. Als versucht wurde den unmittelbar angegriffenen Genoss*innen zu helfen, griffen sowohl Zuschauer*innen, als auch die restlichen Nazis ein.

Das hierbei die Angegriffenen befreit werden konnten und nicht noch weitere Genoss*innen Verletzungen davon getragen haben, war in der  Lage ein eher glückliches Ergebnis.

 

Nach der ersten Trennung und durchkommen der weiteren Antifaschist*innen wäre ein Rückschlag natürlich rein theoretisch möglich gewesen.

Wer aber, unter der Beobachtung mehrerer Polizist*innen und Securities, in Alltagskleidung und ohne Maskierungsmöglichkeiten, ca. 15, zum Teil mit Quarzsandhandschuhen und Zahnschutz ausgestattete, Nazis angreifen will, sollte vielleicht bedenken, ob es für einen Rückschlag nicht geignetere Zeitpunkte gibt.

Egal ob, die Situation strategisch er schlecht erscheint, wenn Genoss*innen angriffen werden, müssen wir einader verteidigen.

Der gegenseitige Schutz muss vorang vor möglichen späteren Strafverfahren haben. Mit so einer Haltung stärkt mensch nur die Faschos und den Staat,

Stimmt absolut, aber ich habe auch nicht geschrieben, dass Genoss*innen nicht geholfen wurde/ihnen nicht geholfen werden sollte.

Unmittelbar verteidigen und helfen, ist etwas anderes, als einen eigenen Angriff zu starten.

Tumulte im Hörsaal

Vertreter von „Junge Alternative“ und der Neonazi-Partei „Die Rechte“ waren bei einer Podiumsdiskussion an der TU Dortmund nicht erwünscht

 

bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/tumulte-im-h-rsaal

 

Neonazi-Block im Hörsaal? Podiumsdiskussion an Universität geplatzt

 

endstation-rechts.de/news/kategorie/die-rechte/artikel/neonazi-block-im-hoersaal-podiumsdiskussion-an-universitaet-geplatzt.html

 

Lautstarke und kreative Proteste gegen AfD: Landtagswahl-Debatte an der TU Dortmund geplatzt

 

http://nordstadtblogger.de/lautstarke-und-kreative-proteste-gegen-afd-te...

 

Geplante Podiumsdiskussion an technischer Universität endet mit Abbruch

 

https://www.youtube.com/watch?v=MdSCsoFpHWc

 

Protest gegen AfD bei Landtagswahldebatte an TU Dortmund

 

https://www.youtube.com/watch?v=QcIJmiHt3r0

 

Das schreiben die Nazis

 

dortmundecho.org/2017/02/tu-dortmund-diskussion-mit-afd-vor-beginn-beendet-linke-wollten-rechte-teilnahme-nicht-akzeptieren/

Wie peinlich ist denn dieser Ulrich Langhorst von den Grünen - du "Nazis muss man aushalten können".

Und dann dieser Couch-Potato Fabian vom Schwulenreferat. Noch nie was von § 175 gehört? -  du "Neutraler".

Da emanzipiert sich die grün-schwule Mittelschichtsparallelwelt von der Emanzipation hin zum Untertan!

Früher nannte man dat "Steigbügelhalter des Faschismus".