Es ist so weit, der HVV erhöht mal wieder seine Preise. Dabei ist es den Verantwortlichen völlig egal, dass sich bereits jetzt viele kaum noch das Ticket leisten können, um von A nach B zu kommen, Schwierigkeiten haben ihren Arbeitsplatz aufzusuchen oder die Wahl der Freizeitmöglichkeiten noch weiter eingeschränkt wird als es ihre geringen Einkommen ohnehin zulassen.
Doch sollte Bewegungsfreiheit weder vom Geldbeutel abhängen, noch sind die Fahrpreiserhöhungen irgendwie gerechtfertigt. Alleine letztes Jahr verzeichnete der HVV ein Plus von 32,9 Millionen
Euro, 4,4 % mehr als noch im Jahr zuvor. Zusätzlich riegeln immer mehr
Baustellen ganze Stadtteile ab, während Bahnen und Busse vielerorts
komplett überfüllt sind.
Video: https://vimeo.com/197084186
Viertel wie Steilshoop oder Osdorf warten
seit Jahrzehnten auf ihre Erschließung, während die Bonzenhochburg in
der Hafencity sofort eine Anbindung mit einer eigenen ganz neuen
Bahnlinie U4 bekam.
Wundern brauchen wir uns darüber nicht, die
Stadt Hamburg setzt wie schon bei der Elbphilharmonie lieber auf
Prestigeobjekte, statt auf die Bedürfnisse der Menschen zu achten.
Schon für Olympia wollte die Stadt mit dem HVV mehrere Bahnhöfe aus dem
Boden stampfen, während anderswo in der Stadt der Bus jede Stunde fährt.
Doch wo blieben diese Versprechungen ohne Olympia?
Hilfssheriffs und Möchtegerncops
Doch nicht nur die viel zu teuren Tickets machen uns zu schaffen. Gewaltbereite Sicherheitsdienste und Hochbahnwachen denken inzwischen nur weil sie eine Uniform und ein schickes Hütchen tragen, dürften sie sich uns gegenüber respektlos und aggressiv verhalten. Ihre Aufgabe ist es nicht uns zu schützen, sondern das Eigentum des HVV. Bei ihrer Arbeit beschränken sie sich schon lange nicht mehr auf Bahnhöfe, sondern laufen auch in den Straßen Patrouille und spielen Polizei. Gleichzeitig baut der Konzern sein Überwachungssystem massiv aus.
Wir haben es
satt, dass wir immer und überall von den Kameras der Hochbahn gefilmt
werden, dieser Kontrollwahn verhindert weder schwere Straftaten noch
hilft es nennenswert bei ihrer Aufklärung. Viel mehr soll der Mensch ein
gläserner Bürger werden, der ängstlich nichts hinterfragt und immer als
Untertan seine Pflicht erfüllt. In Zeiten in denen unser Surfverhalten
im Internet, Bewegungsprofile und sämtliche Daten gesammelt werden, ist
das Letzte was wir brauchen noch mehr Kontrolle und Überwachung.
HVV für Lau
Wir brauchen keine weiteren Touristenmagneten! Sondern die Teilhabe aller Menschen an dieser Stadt. Zu einer lebenswerten Stadt gehört für uns, dass der Nahverkehr kostenlos ist! Durch steigende Mieten und Spekulationen werden ärmere Menschen immer weiter an die Randgebiete der Stadt gedrängt. Zwar würde kostenloser Nahverkehr noch lange nicht zu der sozialen Stadt führen, die wir uns wünschen, doch würde dies zumindest das Leben für einen großen Teil der Bevölkerung deutlich erträglicher machen.
Über die Finanzierung braucht man schon
garnicht streiten, vor allem wenn man sich die unzähligen Subventionen
für irgendwelche Banken oder Konzerne anschaut, die ohne eine
öffentliche Diskussion bewilligt werden. Nicht nur das Volk sondern auch
die Umwelt würde entlastet werden, denn der Verkehr ist der zweitgrößte
Verursacher für Kohlendioxid. Doch solange wir in einer
kapitalistischen Gesellschaft leben, in der nicht wichtig ist was wir
als Menschen benötigen, sondern was am meisten Profit bringt, wird es
keine Menschlichkeit geben.
Maximale Bewegungsfreiheit statt Verdrängung!
Die Verantwortlichen
Na für die Preiserhöhung beim HVV ist zu 100% der SPD geführte Senat verantwortlich. (Die Zuschüsse zum HVV werden gekürzt, der HVV macht keinen Gewinn, also steigen die Preise).
Wo die Verantwortlichen sitzen dürfte euch also klar sein. Los geht's.
Heulsusen
Zum einen gibt es für Anspruchsberechtigte vergünstigte Sozialtickets....
Zum Anderen sollte man mal auf andere Städte schauen - in Barcelona kostet eine Fahrt auf dem T10-Ticket 99,5 Cent - und das Ticket ist 75 Minuten gültig.
Das funktioniert weil in Barna der Zugang zur Metro mit Schranken/Sperren/Gates verbarrikadiert ist - asoziales Schwarzfahrerpack hat wenig Chancen ein Verkehrsmittel zu erreichen. Und mit einer hohen Zahlquote bleiben die Ticketpreise niedrig.
Wer sich doch darauf einläßt ist mit dem 20fachen-Fahrpreis dabei und die Personalien werden erfasst. Beim dritten Mal droht Haft - und das System funktioniert durchaus gut.
HVV - von Barcelonas Metro lernen heisst siegen (und sparen) lernen!
Denk nach
"Asoziales Schwarzfahrerpack"?
Das tolle 'T10-Ticket', von dem Du berichtest und das es nur geben könne, weil 'Asoziales Schwarzfahrerpack' wegen Schranken nicht in die Bahnhöfe kann, kostet also 1 € Pro Fahrt? D.h. wenn Du Einmal hin und zurück musst bezahlst Du 2 €? Und wer den Luxus haben möchte, sich noch etwas mehr zu bewegen dann 3 oder 4 € pro Tag?
Die Sozialtickets in Hamburg von denen Du hier redest werden für SGB2-Empfänger*innen z.B. zwar übernommen, aber es ist ein krass eingschränktes Ticket: Mensch kann erst ab 9 Uhr fahren und dann zwischen 16-18 Uhr nicht mehr. Es gibt nur eine eingeschränkte Zone in der eins damit fahren kann, wer z.B. die Zone zwischen Bahnhof Altona und Berliner Tor gewählt hat, aber eine*n Freund*in in Bergedorf oder auch nur Wandsbek hat, muss jedes mal Krass draufzahlen, in einer Woche kannst Du so easy 20 Euro loswerden. Einzige Alternative ist dann ein Ticket mit erweiterten Zonen das krass teuer ist.
Also muss etwas verändert werden am HVV. Probs an die Leude, für die Aktion!! Laßt euch nich erwischen!
Solidarische Grüße!
Denk mal mehr nach
Der HVV gewährt Inhaberinnen und Inhabern der Sozialkarte einen Preisnachlass von 20,40 Euro pro Monat auf Zeitkarten.
Ab dem 1. Januar 2017 beträgt der Preisnachlass 20,80 Euro.
Wer kann die vergünstigten HVV-Zeitkarten erwerben?Sie können den Preisnachlass erhalten, wenn Sie Ihren ersten Wohnsitz in Hamburg haben und
- Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II ( Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld),
- Sozialhilfe nach dem dritten Kapitel des Sozialgesetzbuches XII,
- Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem vierten Kapitel des Sozialgesetzbuches XII oder
- Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten oder
- zu einer Bedarfsgemeinschaft gehören, die eine der genannten Sozialleistungen erhält.
Erhalten auch Angehörige eine Sozialkarte?Alle Mitglieder einer Bedarfsgemeinschaft, also auch Partner und Kinder, wenn sie im gleichen Haushalt leben, können die Sozialkarte erhalten und damit um 20,40 Euro (ab 1. Januar 2017: 20,80 Euro) ermäßigte Monatskarten erwerben.
Während Kinder im gleichen Haushalt im Sozialgesetzbuch XII und im Asylbewerberleistungsgesetz grundsätzlich bis zur Volljährigkeit berücksichtigt werden, gilt im Sozialgesetzbuch II dabei sogar eine Altersgrenze bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres.
Wo bekomme ich die Sozialkarte?Wenn Sie zum Berechtigtenkreis gehören, stellt Ihnen die Dienststelle, die Ihnen regelmäßig Ihre Sozialleistungen bewilligt (also Ihr zuständiges Soziales Dienstleistungszentrum des Bezirksamtes / Fachamt Grundsicherung und Soziales oder Ihr zuständiges Jobcenter bei team.arbeit.hamburg) auf Antrag kostenlos eine Sozialkarte auf dem Berechtigungsformular für Abonnementskarten aus.
Die Adressen und Öffnungszeiten der bezirklichen Dienststellen erfahren Sie im Behördenfinder Hamburg oder telefonisch beim Hamburg-Service unter der Telefonnummer 428 28 0.
Wie bekomme ich die vergünstigte HVV-Monatskarte?Sie erhalten die vergünstigten Fahrkarten monatlich direkt bei den Service-Stellen des HVV. Die ausgehändigte Sozialkarte nehmen Sie noch auf dem Vordruck mit dorthin. Bei Jahresabonnements müssen Sie zusätzlich den Abo-Bestellschein des HVV ausfüllen.
Welche HVV-Zeitkarten kann ich günstiger erwerben?Folgende Fahrkarten können um 20,40 Euro (ab 1. Januar 2017: 20,80 Euro) ermäßigt gekauft werden:
Sofern Ihr Arbeitgeber daran teilnimmt, gilt die Sozialkarte auch für das HVV-Großkundenabonnement.
Teilnehmer/innen an einer Arbeitsgelegenheit nach dem Sozialgesetzbuch II („Ein-Euro-Job“), können für diesen Zeitraum jeweils monatlich die AGH-Mobil-Karte erwerben.
Sie entspricht mit der Nutzung der HVV-Ringe A, B und C in etwa einem Großkundenabonnement mit der Ausnahme, dass die Mitnahme weiterer Personen und die unentgeltliche Nutzung des HVV-Bereiches am Wochenende nicht enthalten ist.
Für welche Fahrkarten gilt die Ermäßigung nicht?Ausgenommen von der Ermäßigung sind
- Wochenkarten,
- Semesterticket für Studierende.
Wie lange gilt die Sozialkarte?Die Sozialkarte ist persönlich auf Ihren Namen ausgedruckt und an die aktuelle Bezugsdauer Ihrer Sozialleistungen gebunden. Diese Gültigkeitsfrist wird auch auf der Sozialkarte aufgedruckt.
Wenn Sie Teilnehmer/in an einer Arbeitsgelegenheit nach dem Sozialgesetzbuch II („1-Euro-Job“) sind gilt die Sozialkarte für die Dauer der Maßnahme, jedoch längstens ein Jahr. Der Zeitraum wird ebenfalls aufgedruckt.
Wichtige HinweiseDie Sozialkarte ist keine Fahrkarte. Sie berechtigt nur zum Kauf von Monatsfahrkarten beim HVV, die um einen monatlichen Betrag von 20,40 Euro (ab 1. Januar 2017: 20,80 Euro) reduziert sind. Dieser Rabatt wird von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration getragen.
Sie müssen zum Nachweis der Berechtigung die Sozialkarte bei Ihren Fahrten mit dem HVV bei sich tragen und bei Fahrkartenkontrollen zusammen mit der jeweiligen Monatskarte vorzeigen.
Abos sind immer ein Jahr gültig. Wenn Sie keinen Anspruch mehr auf die Sozialkarte haben, weil Sie zum Beispiel eine Erwerbstätigkeit aufgenommen haben und nun über ausreichendes Einkommen verfügen, müssen Sie für die restliche Abo-Zeit den regulären Preis bezahlen.
Grundsätzlich wird die Sozialkarte nicht über in der Vergangenheit liegende Zeiträume ausgestellt.
Bei Abonnements ist zu beachten, dass der Rabatt nur für den vollen Monat gewährt werden kann, also nur dann, wenn das Abo auch ab dem 1. des Monats gilt. Der Rabatt kann nicht anteilig für einen angebrochenen Monat gewährt werden.
Was
Danke für den langen reinkopierten Text. Hiermal ein paar Sachen für dich, auf die du auch selbst kommen kannst:
CC-Karten kann eins nur für 1 Tarifzone oder ab 3 Tarifzonen haben. Mit der CC für 1 Tarifzone kann eins sich kaum bewegen in der Stadt (Tarifplan: http://www.hvv.de/fahrkarten/abonnement/preise/). Eins kann damit nicht mal von Altona nach Othmarschen fahren oder wenn eins z.B. Zone 101 abo hat von St. Pauli zum Gänsemarkt! Mit der CC für 3 Tarifzonen ist eins ebenfalls völlig eingeschränkt in der Bewegung: Wenn eins Zone 201, 101 und 000 (innenstadt) abo hat , kann eins nicht mal z.B. nach Eppendorf, Winterhude, Barmbek, oder Veddel usw. usw. Wenn eins in Hamm wohnt und 105, 00 und 113 abo hat kann eins nich nach Farmsen, Altona oder Veddel oder Harburg usw. usw. Und das alles dann noch ohne daß eins zwischen 6 und 9 (!) Uhr und 16 und 18 (!) Uhr fahren darf! Was ist das?
Wer ohne diese Zeiteinschränkungen die oben genannten Zonen abfahren können möchte, muss 74,30 € bezahlen (40 € mehr als CC, was zeigt welch Krasse Einschränkung diese tolle günstige Sozialkarte CC ist). (Siehe Tarife: http://www.hvv.de/fahrkarten/abonnement/preise/)
Für die derbe eingeschränkte CC Karte mit 4 Zonen müßen SGB2-Empfänger*innen trotz Zuschuß 30 € bezahlen, was ein riesen Verlust ist. Und dann zwei Stunden mitten am Tag irgendwo festhängen, weil es gerade 16 Uhr geworden ist und du erst ab 18 Uhr wieder fahren darfst. Und es gibt für die uneingechränkte Karte keinen Anspruch auf Ermäßigung.
Wenn eins einen ausbeuterischen 8,50 € - Job hat muss 85 € dafür zahlen.
Jo, so is das. Und das muss geändert werden!
Nachtrag
Und unter den Menschen die ein Anrecht auf diese Pseudo-Sozialkarte haben sind auch Geflüchtete, die durch ihre Familien, die sie unterstützen müssen nocheinmal eine erheblich größere Last haben. Sie sind wg. Sprachbarriere, massiv rassistisch diskriminierenden Verordnungen zu Wohnort und Arbeitserlaubnis, und der Situation plötzlich an einem ganz neuen Ort zu sein, von dem HVV-Kartenpreisen am schlimmsten betroffen. Mit der CC-Karte können sie nicht einmal regelmäßig ihre Stadt kennenlernen, weil die CC Karte an Zonen gebunden ist, die eins vorher festlegen muss.
Deswegen nochmal danke und Probs, an die die die Aktion gemacht haben!
Neee
Neee! Null Pros. Von so ner Sachbeschädigungsscheisze werden die Tickets keinen einzigen Euro günstiger. Davon gibt es auch nich weniger Secu!
Teurer
Es wird dadurch teurer und mehr überwacht.
Wirklich was ändern kann man nur, wenn man sich mit den Verantwortlichen beschäftigt. Und das sind nicht die Leute, die eure Reste und Schäden dann beseitigen müssen.
ÖPNV muss bezahlbar bleiben. ÖPNV muss von der Allgemeinheit (Steuern!) finanziert werden. Keine Privatisierung!
Politischer Druck, Empowerment & Mut
Wie wird es durch solche Aktionen teurer, wenn es zehntausende Sprayer gibt, die den HVV ohnehin im Atem halten? : )
Solche Aktionen sind sehr wichtig denn es is ausdurck der eigenen Menschenwürde, die eins sich nich nehmen läßt und ein Empowerment-Moment für die Gebeuteten, die sich darüber freuen. Auch ist es ein ermutigendes Zeichen, daß es Leute gibt die bereit sind Risikos einzugehen gegen Staat, Nation und Kapital. Leute bekommen dadurch Mut auch selber was einzubringen.
LG
Doppelmoral
Das ist ja eine sehr seltsame Folgerung die du nennst.
Wenn zehntausende Sprayer den HVV in Atem halten, fällt ein weiterer sicher nicht auf. Kostet natürlich trotzdem.
Aber warum sollte sich dann jemand von der 10001ten Straftat ermutigt fühlen, etwas zu unternehmen?
Und warum sind die meisten Grafiken einfach nur inhaltsleerer Bullshit?
ÖPNV ist ein Mittel des Gebeuteten, wir sollten dafür sorgen, daß es so bleibt und trotzdem besser wird.
Aber ob Dienstwagen für ''soziale Parteien'' in Hamburg nötig sind? Vielleicht sollte man da mal etwas sparen.
Danke
Meine Weltbildbestätigung des neuen Jahres, dass du verbunden mit dem Inhalt deiner Aussage von "Scheisze" schreibts. Neoliberale: verzieht euch bitte zu den JuLis!