Freiheit für Mumia Abu-Jamal!

Free Mumia! Kundgebung

(Hildesheim) Anlässlich des 56. Geburtstags von Mumia Abu-Jamal (dem 28. im Knast!) fand heute in Hildesheim eine Kundgebung in der Fußgänger_innen-Zone statt. 25 Personen fanden sich ein und informierten Passant_innen über die aktuelle Situation von Mumia Abu-Jamal und forderten seine Freiheit. Hintergrund der Versammlung bildete die Entscheidung des US Supreme Court vom 19. Januar 2010. Das höchste Gericht der USA hat über den 1982 in einem rassistischen Prozess zum Tode verurteilten Journalisten Mumia Abu-Jamal den Beschluss gefällt, die Todesstrafe aufrecht zu erhalten.

 

 

Am 3. Berufungsgericht in Philadelphia soll erneut entschieden werden, ob Mumia Abu-Jamal Anspruch auf einen neuen Juryprozeß hat, der darüber entscheiden soll, ob er hingerichtet wird oder lebenslange Haft bekommt.

Die zuvor drohende unmittelbare Umsetzung der Todesstrafe besteht zwar vorerst nicht mehr. Aber Mumia Abu-Jamals Leben ist weiter in Gefahr. Eine Hinrichtung ist nach wie vor möglich.

 

 

Mumia Abu-Jamal: The voice of the voiceless

 

Seit mehr als 27 Jahren sitzt der afroamerikanische Journalist und ehemalige Black Panther Pressesprecher Mumia Abu-Jamal als politischer Gefangener im Todestrakt von Pennsylvania (USA).

Muma Abu-Jamal kämpft seit seiner frühesten Jugend – zunächst als Pressesprecher der Black Panther Party, später als freier Journalist – gegen Rassismus, Polizeigewalt und Krieg. Vor allem die katastrophalen Auswirkungen herrschender Politik auf die Leidtragenden derselben stehen immer in seinem Fokus. Sklaverei, Zwangsarbeit, Lynchjustiz, der gefängnisindustrielle Komplex sowie die Todesstrafe, der hauptsächlich Angehörige ethnischer Minderheiten zum Opfer fallen, sind bis heute ungelöste Fragen in der US-Gesellschaft. Mumia Abu-Jamal bringt diese Widersprüche immer aufs neue ins öffentliche Bewusstsein. Seine „Waffen“ dabei sind die Schreibmaschine und das Mikrofon. In seinen viel beachteten Radio- und Zeitungskolumnen setzte sich Mumia Abu-Jamal stets für alle die ein, welche selbst kein Gehör in der medialen Öffentlichkeit erhalten.

Schon Ende der 70er Jahre erhielt Mumia Abu-Jamal neben journalistischen Auszeichnungen den Ehrennamen „The Voice Of The Voiceless“ - die Stimme der Stimmlosen.

Seine Verurteilung 1982 war eine Farce. Der Staatsanwalt siebte systematisch schwarze Geschworene heraus, präsentierte manipulierte sowie frei erfundene Beweise und unterdrückte entlastendes Material. Ein offen rassistisch agierender Richter akzeptierte sämtliche Brüche der verfassungsmäßigen Rechte. Seit diesem Prozess, das laut Amnesty International „einen Bruch internationaler Mindeststandards fairer Verfahren“ darstellt, kämpft Mumia Abu-Jamal um ein neues Verfahren.

Er selbst sagt, dass er unschuldig ist.

 

1995 und 1999 konnten bereits unterzeichnete Hinrichtungsbefehle durch juristische Einsprüche der Verteidigung im Zusammenwirken mit einer weltweiten Solidaritätsbewegung gestoppt und Mumia Abu-Jamals Leben gerettet werden.

Im April 2009 verweigerte der US Supreme Court mit nur zwei Worten ein neues Verfahren: „Antrag abgelehnt“. Es ist eine so offen politische Entscheidung, dass sich das Gericht nicht einmal traut, eine Begründung zu veröffentlichen.

 

Es ist allen Beteiligten völlig klar, dass es keine jury-sicheren Beweise gegen Mumia Abu-Jamal mehr gibt. Aber nach wie vor soll ein unbequemer Aktivist, der sich auch im Todestrakt unermüdlich für die Mitgefangenen einsetzt, Rassismus, (Polizei-)Gewalt und die herrschende Weltordnung kritisiert, zum Schweigen gebracht werden.

 

Mehr Infos unter: www.aka-hildesheim.tk & www.freedom-now.de & www.mumia-hoerbuch.de

 

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert