[Berlin] Polizei beendet Soliparty

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In der vergangenen Nacht wurde eine Veranstaltung der Soligruppe „Freiheit für Tobias!" von Einheiten der Berliner Polizei angegriffen.

 

Gegen 4:45 drangen zwei Dutzend Polizist_innen in die dicht gefüllten Räume des linken Veranstaltungsraumes „Meuterei" ein und erklärten die Veranstaltung für beendet. Ohne Angabe von Gründen bahnten sie sich den Weg in die Kellerräume, wobei die anwesenden Personen geschubst und mit Fausthieben traktiert wurden. Eine blutende Platzwunde am Kopf erlitt eine Person, als Beamt_innen sie die Kellertreppe hinunter stießen. Im Folgenden wurden die Gäste unter Anwendung körperlicher Gewalt auf die Straße hinaus gedrängt, und durch weitere Einheiten mit gezückten Pfeffersprays und Schlagstöcken erwartet. Zwei Personen wurden dabei im Gedränge festgenommen. Der Tatvorwurf ist bis dato unbekannt, ebenso wie die Begründung der Polizeiaktion.

 

Polizeikräfte, die zur Verstärkung eintrafen, verteilten an die Anwesenden Platzverweise und drängten sie in die umliegende Seitenstraßen. Als bei Temperaturen um die 5°C Personen verweigert wurde, ihre Jacken und weitere Bekleidung aus den Veranstaltungsräumen zu holen, verlangten die Betroffenen nach den Dienstnummern der eingesetzten Beamt_innen. Mit Verweis auf die Zuständigkeit des Einsatzleiters verweigerten die Polizist_innen die Herausgabe. Als sich schließlich ein Einsatzleiter ausmachen ließ, wurden die Betroffenen unter Gewaltandrohung nicht zu ihm durch gelassen. Gegen 5:30 zogen sich die Beamt_innen auf ihre Fahrzeuge zurück und fuhren noch in der folgenden halben Stunde verstärkt Streife im Kiez.

 

Keine Freunde, keine Helfer!

 

freiheitfuertobias.bogsport.de

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Was ist denn 'die Meuterei' für ein Veranstaltungsort? Besetztes oder legales Haus?

Solche krassen Fascho-Methoden dürfen nicht unbeantwortet bleiben.

Das war aber nicht die "illegale Technoparty" neben der "brennenden Eisfabrik" von der die Zeitungen schreiben?????

Die Meuterei ist nicht die Eisfabrik, hat also nichts mit der Party zu tun, bei der es gebrannt hat. Die Meuterei ist auch nicht besetzt, sondern eine selbstverwaltete Kneipe mit Tanz- und Veranstaltungsraum.

 

Ein organisierter Selbstschutz muss für solche und ähnliche Veranstaltungen da sein. Leider habe ich sowas schon oft erlebt, dass über zeitlich weit entfernte Repression geredet wurde, aber gegen die Repression direkt vor der Tür nichts getan wurde.

Flaschenwürfe auf Polizisten bei Einsatz gegen linke Party

Kreuzberg - Bei einem Einsatz wegen ruhestörenden Lärms ist die Polizei in der Nacht zu Sonnabend aus einer 60-köpfigen Menge heraus attackiert worder. Es flogen Flaschen und Steine auf die Beamten, fünf wurden leicht verletzt. Anwohner hatten gegen 4.40 Uhr die Polizei geholt, da aus dem Loka "Meuterei" in der Reichenberger Straße sehr laute Musik drang. Die linke Szene feierte dort eine sogenannte Solidaritätsparty unter dem Motto "Freiheit für Tobias". Ein Mann wurde festgenommen, mehrere andere erhielten Anzeigen wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung. Wie berichtet, wirft die Staatsanwaltschaft Tobias P. vor, ein Auto angezündet zu haben. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest. Die Veranstalter warfen der Polizei im Internet einen "Angriff" auf die Party und ein unverhältnismäßig brutales Vorgehen vor. Unterdessen teilte eine andere unterstützergruppe mit, dass der neue Prozess gegen Alexandra R. noch in diesem Monat beginnt. R. war im November 2009 vom Vorwurf der versuchten Brandstiftung freigesprochen worden, die Staatsanwaltschaft war in Revision gegangen.   Ha