Südniedersachsen/Göttingen: Neonazi-Führer Jens Wilke in Reckershausen besucht

Foto Nazis aus der Deckung holen

Während der extrem rechte „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ auch an diesem Sonntag wieder eine Kundgebung in Adelebsen abhielt, fuhren Antifaschist*innen aus Göttingen nach Reckershausen. Dort lebt der „Freundeskreis“-Chef Jens Wilke in der Steinhofstraße in einem unauffälligen Einfamilienhaus.

 

Vor Wilkes Haus in Reckershausen wurde eine antifaschistische Kaffeetafel aufgebaut und reichlich Kuchen verspeist. Gleichzeitig verteilten einige Menschen flächendeckend Flyer im Ort, auf denen über die Aktivitäten und das extrem rechte Gedankengut Wilkes informiert wird (siehe Anhang). Auf diesem Wege ergaben sich zahlreiche Gespräche mit Dorfbewohner*innen, die sich entsetzt über Wilkes neonazistisches Treiben zeigten.

 

Eine Sprecherin der Antifaschist*innen bewertet die Aktion als vollen Erfolg: „Es war uns ein Anliegen, die Bewohner*innen in Reckershausen darauf aufmerksam zu machen, dass inmitten ihres beschaulichen Dorfes einer der Köpfe der Neonazi-Szene in Südniedersachsen lebt. Wir haben uns deshalb entschieden, an diesem Sonntag statt zur Gegenkundgebung in Adelebsen zu Wilke nach Hause zu fahren. Wilke belästigt allwöchentlich die Dörfer Südniedersachsens mit seinen Kundgebungen. Daher sehen wir es als notwendig an, ihm die Behaglichkeit in seinem Heimat- und Rückzugsort streitig zu machen. Wir rufen Wilkes Nachbarinnen und Nachbarn dazu auf, sich mit uns gemeinsam gegen den Nazi Jens Wilke zu stellen. Wer wie Wilke völkische und andere extrem rechte Positionen vertritt, muss sozial isoliert werden.“

 

Bereits seit Ende letzten Jahres hält der „Freundeskreis“ in Südniedersachsen regelmäßig Kundgebungen ab. Bisher wird zumeist mit wichtigen Gegenkundgebungen auf diese reagiert, die vor Ort ein klares Zeichen gegen Nazis setzen. Der „Freundeskreis“ schrumpfte durch dieses Engagement im Laufe des letzten Jahres erheblich. Er bleibt jedoch derzeit konstant bei 30-40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Sprecherin erklärt dazu abschließend: Es fehlt bislang an einer Strategie, den Freundeskreis, der bereits an Stärke verloren hat, endgültig aus dem Takt zu bringen und seine Auflösung zu erwirken. Wir streben an, uns in Zukunft noch besser mit den Bewohner*innen Reckershausens und dem Umland zu vernetzen um gemeinsam Strategien gegen Jens Wilke und rechtes Gedankengut in der Region zu entwickeln. Ein größeres und als Kundgebung angemeldetes Nachmittags-Kaffeetrinken an einem der nächsten Sonntage könnte ein nächster Schritt sein. Wir würden uns sehr freuen, wenn die zahlreichen neuen und alten südniedersächsischen Initiativen gegen Rechts in der Planung der zukünftigen Aktivitäten in Reckershausen mitwirken.“

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Das ist doch mal ne ganz coole Aktion. Das nächste Mal sind wir auch dabei (sofern wir irgendwie an Infos kommen).

Macht weiter so!

VG

Hallo Leute,

gleich mal zu mir: Ich wohne selber im Ort und bin bereits seit einiger Zeit aktiv in der Aufklärung und gerade etwas verwundert dass hier davon ausgegangen wird das vor Ort noch niemand über das Treiben unseres Nachbarn Bescheid wüsste.

Was mir an den bei uns im  Ort laufenden Aktionen leider fehlt und was auch dafür sorgen wird dass ihr euch nicht so ganz viele Freunde macht, sind fehlende Ansprechpartner. Nur als Anonymous aufzutreten und die Nachbarn die eh schon Angst vor den "Kumpels" von Hr. W. haben nach den Aktionen dann mit diesen alleine zu lassen ist wenig hilfreich.

Ich bin gerade dabei ein entsprechendes Selbstvertrauen bei den Leuten aufzubauen dass mehr Leute deutlich ihre Meinung sagen. Das wird nicht weiter funktionieren wenn sich dort wieder wie nach der saudämlichen Abfackelaktion abends die Beschützertrupps rumtreiben.

Im Ort wissen die meisten längst über W. Bescheid, auch wenn hier keine Publicity-Trächtigen Aktionen laufen.

Also wenn weiter Aktionen laufen sollen, dann müsst ihr auch über anonyme Flyer hinaus ansprechbar sein.

Ich stehe hier auch gerne als Ansprechpartner zur Verfügung, offener Kontakt ist auch über Facebook in der Gruppe Friedlandbleibtbunt möglich.

Gruss

Peter Bockel-Blötz