Mo 04.07.2016 | 19:30 | Abendschau
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und sein Innensenator Frank Henkel (CDU) sind sich offenbar uneinig darüber, wie mit der linksextremistischen Szene in der Rigaer Straße in Friedrichshain umgegangen werden soll.
- http://media-stream-pmd.rbb-online.de/content/dd9c3948-c8d2-4acf-9009-78ddfdb6447b_0cd36ab3-c1ae-4e3f-905f-cd0e3ec8dc07.mp4Gewalt in Rigaer Straße - Henkel und Müller streiten über Deeskalation
Seitdem die Polizei die Teilräumung eines Autonomentreffs in der Rigaer Straße schützte, rächen sich Extremisten mit Brandanschlägen. Innensenator Henkel solle nun das Gespräch mit den Linksautonomen suchen, fordert der Regierende Bürgermeister Müller. Henkel weist das in der rbb-Abendschau vehement zurück.
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Berlins Regierender Bürgermeister Michael
Müller (SPD) fordert von seinem Innensenator Gespräche zur
Deeskalation. Er nannte die Übergriffe durch sogenannte Autonome in
Friedrichshain inakzeptabel und verteidigte auch polizeiliche Maßnahmen,
forderte jedoch von Henkel indirekt auch ein Deeskalationskonzept.
Innensenator Frank Henkel dagegen lehnte am Montag jedoch Gespräche mit
Vertretern der linksautonomen Szene strikt ab. Damit reagierte er auch
auf Forderungen der oppositionellen Piratenpartei, die Situation in der
Rigaer Straße durch Verhandlungen zu entschärfen.
Nach einem Großeinsatz der Polizei in der Rigaer Straße 94 werden fast
jede Nacht Brandanschläge verübt. Die Serie setzte sich auch in der
Nacht zu Montag fort. In der Schulzestraße in Pankow wurde ein
Baustellenfahrzeug angezündet und erheblich beschädigt, bevor die
Feuerwehr die Flammen löschen konnte.
Die Polizei steht seit zwei Wochen mit einigen Dutzend Leuten vor dem
Haus in der Rigaer Straße, um zu verhindern, dass die geräumte
Autonomen-Kneipe im Erdgeschoss und andere Räume wieder besetzt werden.
Für Samstagabend ist eine erneute große Protestdemonstration der
linksradikalen Szene in Friedrichshain geplant.
Schon an diesem Dienstag ist ein Eilverfahren am Landgericht in der
Littenstraße angesetzt, mit dem die Bewohner der Rigaer Straße 94 die
Umbauarbeiten in einigen Räumen des Hauses durch den Besitzer stoppen
wollen.
Beitrag von Norbert Siegmund
Studiogast: Frank Henkel (CDU), Innensenator Berlin