Das ProstSchG im Kontext internationaler Hurenbewegungen - Die Bundesregierung möchte Sexarbeiterinnen wieder registrieren und zwangsweise in eine Gesundheitsberatung stecken. Sie verkauft das ganze als „Schutz“. Schutz vor Ausbeutung, Schutz vor falschen Entscheidungen und bösen Kunden. Trotz aller Kritiken und Warnungen, dass paternalistischer Zwang keinen Schutz bietet.
Die Solidarisierung seitens linker Bewegungen mit den Sexarbeiter_innen in Deutschland hält sich in Grenzen. Zu groß ist die Verunsicherung, wie die weißen, privilegierten Vertreter_innen für die gewiss allzu marginalisierten sprechen könnten. Lasst uns einen genauen Blick auf den Internationalen Kontext werfen. Welche Kämpfe fechten Sexarbeiter_innen in Indien, in afrikanischen Ländern oder in Brasilien aus? Wer sind die Hurenaktivistinnen global? Und um was geht es ihnen? Und was hat das mit dem ProstSchG zu tun?
Marleen ist Sexarbeiterin und Aktivistin aus Berlin.
Ort: Uni Freiburg, Kollegiengebäude I, HS 1140
Verkauf des eigenen Körpers ist Arbeit?
Ich werde nie verstehen, wie Menschen die sich für fortschrittlich halten, ein System wie die Prostitution, als normales Arbeitsgebiet deklarieren können.
Das vollkommene überlassen des eigenen Körpers an vollkommen fremde Männer kann man aus der Not vieler Frauen oder auch der Gewalt die ihnen angetan wird, durchaus verstehen, und diese Frauen sind auch nicht anzugreifen. Ganz anders ist es mit dem Menschenhändler-und Zuhälterpack inklusive seiner weiblichen Spielarten.
Dieses Frauen-und Menschenverachtende und durchaus von der herrschenden Klasse geförderte System, hat sehr viel mit Sklaverei zu tun, aber nichts mit Frauenemanzipation oder normaler Arbeit. Dies so zu bezeichnen ist noch eine Perversion oben drauf.
FU!
Halt deine sexistische Fresse! Einzig Frauen* haben das Recht zu entscheiden, was Frauen* tun wollen und wie für Frauen* Emanzipation aussieht und kein beschissener Mann* der hier zu jeder Kleinigkeit seinen Senf dazu geben muss.
By the way schon witzig sich selbst als Materialist bezeichnen, aber nichtmal checken, dass im Kapitalismus letztlich jede*r aus der Not bzw aus der Gewalt heraus arbeiten geht.
Im übrigen gibt es nicht nur weibliche Prostituierte und nicht nur männliche Freier und die Mehrheit der Prostituierten gehen der Prostitution freiwillig nach, jedenfalls insoweit freiwillig wie bei jeder anderen Lohnarbeit auch, insoweit wie es halt im Kapitalismus möglich ist. Wenn du nichtmal solche Banalitäten über Sexarbeit weißt, warum musst du dann jedem mit deinem Gesülze nerven. Prostitution per se als Menschenverachtend und Sklaverei zu bezeichnen zeigt im übrigen wie sehr du letztlich auf die Prostituierten spuckst und ihnen selbst jegliche Unabhängigkeit absprichst und deine verkommenen Sexualmoral a la 19. Jahrhundert ("Perversion") kannst du dir ebenfalls gediegen in den Arsch schieben.
Eine gewagte These,
die leider keiner Überprüfung standhält, "... und die Mehrheit der Prostituierten gehen der Prostitution freiwillig nach". Aber selbst wenn man deiner Theorie mal folgt, gibt es also doch Frauen die nicht "freiwillig" der Prostitution nachgehen.
Was findet denn mit solchen Frauen statt und wie sollten wir als Linke damit umgehen.
Mackerarsch
Du möchtest hier nicht ernst genommen werden, was? Geh auf das ein, was meine Vorrednerin zu deinem Materialismus sagt oder mach das, was sie sagt: Halt die Fresse!
Sehr widersprüchlich
Sowohl der Artikel, wie auch deine Vorkommentatorin und anscheinend auch du, zeichnen ein Bild der Prostitution das man nur als verharmlosend/ verklärend verstehen kann.
Gleichzeitig gibt deine Vorkommentatorin in einem Nebensatz aber zu, das es mit der Freiwilligkeit für (viele) Frauen in der Prostitution doch nicht so weit her ist.
Welche Haltung habt ihr als Linke zu solchen Frauen, welche durch Gewalt oder durch ihre soziale Notlage in die Prostitution gezwungen werden. Sollte eigentlich für Linke eine leicht zu beantwortende Frage sein, aber um die Beantwortung hast auch du dich leider herumgedrückt.
"gewagt"
Selbstverständlich gibt es auch Zwangsprostitution, das hat doch noch nie jemand negiert. Nur ist die Existenz von Zwangsprostitution kein Argument gegen Sexarbeit per se.Wie damit umzugehen ist, ist eine schwierige Frage, klar wird es abgelehnt, aber etwas dagegen tun, kann die Linke im Moment nur wenig, denn erstens fehlen dazu konkret umsetzbare Ideen und zweitens müsste man ja auch Wissen wo es konkrete Zwangsprostituion gibt, und in welcher Form sie sich äußert.
Was man tun kann und sollte, ist für mehr Rechte aller Sexarbeiter*innen einzutreten, aber die direkte Bekämpfung von Zwangsprostitution muss man vorerst wohl, schon auch aufgrund fehlender Ressourcen, dem Staat und und darauf spezialiisierte Beratungs- und Hilfeeinrichtungen überlassen. Ein generelles Prostitutionsverbot bringt nichts, gerade auch was die Bekämpfung von Zwangsprostitution anbelangt, nur das dann die vermeintlichen oder tatsächlichen Opfer mit wenig bis keinen Rechen dastehen und teilweise selbst diskriminiert werden. Und auch ein sogenanntes Sexkaufverbot ist totaler Blödsinn, wird dadurch ja gerade ein Bild von Freier*innen bedient, das in der Realität nur selten vorkommt ("der böse gewalttätige Mann, der gegen Geld eine schutzlose Frau missbrauchen würde"). In den allermeisten Fällen sind Freier*innen Leute die ungezwungen ein wenig Spass wollen, oder Leute die mit ihrem Sexualleben unzufrieden sind, oder aufgrund gesellschaftlicher Normen sich nicht trauen ihr Sexualleben offen auszuleben, oder Leute, die es generell schwer haben Sexpartner*innen zu finden, weil sie nicht den herrschenden Schönheitsideal entsprechen oder ein Handycap haben, oder Leute, die Geborgenheit und Zärtlichkeit suchen, weil die von der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft versprochene Freiheit durch Individualismus für viele Menschen nur zu Vereinsamung führt, etc.
Danke für den erhellenden Kommentar
Zwangsprostitution interessiert dich und wahrscheinlich auch andere Propagandisten von sogenannter Sex-Arbeit nicht wirklich. Die Verantwortung an den Staatsapparat weiter zu schieben, von dem jeder halbwegs informierte Mensch weiss, wie sehr dieser die Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen in der Prostitution befördert und beschützt, ist schon eine sehr merkwürdige Herangehensweise für einen Menschen der sich der Linken zuordnet.
Wenn dieser Staat dann tatsächlich auf Druck der Bevölkerung etwas unternimmt, was dann insbesondere Menschenhändler, Zuhälter, Puffmütter und Puffväter bei ihren Geschäften stört, fühlt ihr euch plötzlich spezialisiert und ressourcenreich genug, um dagegen auf die Barrikaden zu gehen, eine bedenkliche Herangehensweise.
Etwas Grundsätzliches zum Geschlechterverhältnis:
Für mich, der ich mich als Linker begreife, ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau eine praktizierte Selbstverständlichkeit. Ist für mich auch für die Gesellschaft anzustrebende künftige Selbstverständlichkeit. Die sexuelle Harmonie in den Beziehungen, unbelastet von bürgerlichen Moralvorstellungen und eine sexuelle Befriedigung, die sich nur an Liebe oder zumindest an der gegenseitigen Lust orientiert, halte ich für unbedingt anstrebenswert.
Dazu passt keine bezahlte sogenannte sexuelle Dienstleistung, die letzten Endes immer eine Benutzung des Frauenkörpers ist, auch wenn sie angeblich oder tatsächlich freiwillig stattfindet. Als Menschen, die künftige, über der kapitalistischen Gesellschaftsordnung stehende, menschliche und soziale Verhältnisse schaffen wollen, können wir doch nicht für den Missbrauch von Frauen in dieser Form sein.
Sicher werden diese Verhältnisse der Prostitution noch eine Weile bestehen, aber das kann doch kein Grund für einen Linken sein, diese Verhältnisse sogar noch zu propagieren, diese müssen bekämpft werden.
Emanzipation ?
Also den Zusammenhang zwischen Emanzipation und Prostitution hätte ich jetzt doch ganz gerne mal erklärt.
...und die vielen Zwangsprostituierten sicher auch.
"By the way" ist deine Beleidigung "beschissener Mann" äußerst sexistisch, ob nun mit oder ohne * !
Interessant in diesem Zusammenhang
https://linksunten.indymedia.org/de/node/179118