Nachtrag zum 2. Aktionstag gegen Urantransporte über den Hamburger Hafen

I come like the furious tempest

Am 25.03. legten wir einen zeitverzögerten Brandsatz in einen Kabelschacht an der Transportstrecke Hamburg/Maschen ab, mit dem Ziel die Durchfahrt des Urantransportes zu behindern. Brand, Spurensicherung und Reparaturarbeiten führten zu kleineren Verzögerungen auf dem betroffenen Streckenabschnitt. Durch die außerplanmäßige Vorverlegung des Transportes, befand sich dieser zum Zeitpunkt der Sabotageaktion jedoch bereits in Maschen und wurde erst bei Buchholz durch eine Kletteraktion um mehrere erfreuliche Stunden verzögert.


Alle Menschen an der Transportstrecke, die vor dem Hintergrund unserer Aktion kurzfristig ins Visier von Repressionsorganen geraten sind, bitten wir um Entschuldigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten.


Wir werden grundsätzlich an der Praxis militanter Sabotage gegen die Atomindustrie und ihrer Transportwege festhalten, und wir werden an einem besseren Timing arbeiten!


Denn wir sind der Ueberzeugung, dass der sogenannte Atomausstieg nicht mal das Papier wert ist, das ihn besiegelt. Er befriedet vielleicht einen gesellschaftlich sichtbaren Konflikt um die Atomkraft, ändert aber nichts wesentlich an der weiterfunktionierenden Ausbeutung von Mensch und Natur aus Profitintressen.


Nicht zuletzt die plumpen Versuche aus Politik und Wirtschaft, die Interessen der Anti-Atombewegung gegen die Interessen der Anti-Kohlebewegung auszuspielen, zeigen uns wieder einmal mehr, dass es weder Klimagerechtigkeit noch eine wirkliche Energiewende unter kapitalistischen Vorzeichen geben kann.


Bemerkenswert finden wir in diesem Zusammenhang auch, dass es sich bereits um den 2. Kabelbrand an einem Aktionstag handelt, der von Bullen und Medien verschwiegen wurde. (Bereits zum 1. Aktionstag kam es im Raum Bremen zu Sabotageaktionen, die mutmaßlich zur Umleitung des Transportes auf eine Nebenstrecke führten.)


Offensichtlich passt das Fortbestehen eines zielgerichteten militanten Widerstandes gegen die Machenschaften der Atomindustrie nicht so recht in das Bild einer befriedeten Bewegung und eines vermeintlich beigelegten gesellschaftlichen Konfliktes.

Für die sozial-ökologische Revolte!
Für die Anarchie!

Autonome Gruppe

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Grundsätzlich finden Aktionen gegen die Atomkraft (militärisch und zivil) meine Unterstützung, sofern niemand zu körperlichen Schäden kommt und nicht die Natur beeinträchtigt/zerstört wird (Bäume fällen usw.)

 

Aber mal Hand aufs Hirn:

Bei welchem Stromlieferant kauft Ihr Eure Kilowattstunden?

 

Oder habt Ihr inzwischen eine eigene Erfindung (gemischt aus mehreren Konzepten) gemacht?

# aufziehbare Metallfedern mit Kurbel und Getriebe,

# Präzessions-Schwung-Räder mit reibungsarmen Drehlager,

# großer Bedini-Motor (Neodym-Magnetspulen, Induktion, ...)

# Solarmodule auf dem Dach,

# + LKW-Batterieblocks, Inverter Gleichrichter für Wechselstrom,im Keller.

# ...

 

... und 1x im Monat geht mensch in den Keller, kurbelt 5 minuten, zieht die Federn wieder auf, checkt die Messgeräte, ... und hat wieder Strom für 5 Wochen.

Du scheinst etwas kurz zu denken wenn dir der erfolgreiche Transport lieber ist als ein Baum auf den Gleisen. Auch nich aufgefallen zu sein scheint dir, dass verbrannte Kabel auch Schadstoffe freisetzen. Und nun? Na und!

Und falls das andere ernst gemeint ist: Erwartest du wirklich eine Antwort? Wer will kann aus diversen Stroftarifen ohne Atomstrom wählen, und wer nicht will kann der Meinung sein mit seinem Kaufverhalten nichts zu verändern und sich anderweitig engargieren. Z.B. durch Bäume fällen oder wie oben.

Bäume fällen (um Schienen-Transportwege zu blockieren) und das Anzünden langer Signalkabelstrecken halte ich NICHT für wirklich gut.

Mutmaßlich liegen bereits Pläne in den Schubladen der Kraftwerksbetreiber - zur Umstellung auf LKW-Speditionen (Europaletten) um, oder Versand des Atom-Schei? in Paketen 25--40 Kg mit GLS.

 

Menschenketten, Sitzblockaden persönliches Engagement vor Ort (ohne daß irgendwas verbrannt wird oder Bäume sterben) und vor Allem breitgefächerte Überzeugungskraft bei den Menschen (die ihre bunten Wahlscheine das ganze Jahr im Geldbeutel rumtragen) - finde auch ich besser.

 

Gegen viele Formen der großindustriellen Stromerzeugung gibt es (z.T.) berechtigten Widerstand:

 

# Kernkraft (Gegen-argumente sind Dutzende bekannt, brauchen wir nicht nochmals erläutern)

# Braun- und Steinkohle (Naturvernichtung durch Tagebau + Transportstrecken und Verbrennung/Raub von existenziellen Sauerstoff, sowie Ruß und Schadstoffe...)

# Gas (sofern das durch grundwasserverseuchendes Fracking erzeugt wurde) und auch wieder Verbrennung,

# Windkraft (da meckern die Vögelschützer, und Anwohner beschweren sich über Lärm),

#Wasser-Talsperren (beim Bau wird oftmals viel Waldfläche vernichtet, siehe Brasilien),

# Kraft-Wärme-Kopplung (auch dabei wird Gas + Sauerstoff verbrannt),

# Solar-Module auf Ackerflächen (... und wo kommt stattdessen unser Gemüse her ?!)

# ...

 

Daher ist die autharke Selbstversorgung auf WIRKLICH alternative Art (Kombination aus Mechanik, Muskelkraft, Sonnenenergie, Elektromagnetismus, Speicherung durch Schwungmasse + elektro-chemisch/physikalisch) und die Ersetzung der riesigen Überland-Leitungen mit Millionen Tonnen superdicker Kabel auf massiven Gerüsten durchaus erstrebenswert.


Doch-doch, dieser Textabschnitt erscheint durchaus ernstgemeint, auch wenn es vielleicht Deine technische Vorstellungskraft (oder die Bequemlichkeit) übersteigt.

--> Schau mal in irgendein Fitness-Studio, wieviel Energie dort verschwendet wird :-))

 

 

Andererseits ist bekannt, daß es am vielen Orten der Welt extrem riesige NATÜRLICHE Gasvorkommen gibt.

Da müssen nicht erst Millionen Tonnen extrem giftige Chemikalien + Unmengen Wasser ins Tiefengestein gepresst werden, damit dann dort aus Schiefer Gas erzeugt wird, sondern anderswo (z.B. im Bereich Tausender grichischer Inseln) blubbert das Erdgas quasi von alleine aus dem Meeresboden an die Oberfläche.

Schlussfolgerung:

Wenn Erdgas, dann von dort wo es sowieso schon rausblubbert, anstelle Fracking (wo es erst duch viel Chemie erzeugt wird).

 

Also wenn autharke Selbstversorgung (z.B. so wie oben beschrieben) hier abgelehnt werden würde, dann kämen wirklich Zweifel über unsere Ideale (und das konsequente Weiter-Denken) auf ...