Bei einer Kundgebung von Rechtsextremen und einer linken Gegendemo in Plauen wurden Polizisten angegriffen. Die Polizei spricht von einem «massiven Gewaltausbruch». Auch in Bochum kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Auch in Berlin gab es die dort schon notorischen Ausschreitungen zum 1. Mai.
Bei Demonstrationen von Rechtsextremen und Linken in Plauen in Sachsen haben sich am Sonntag Teilnehmer gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Die Polizei sprach in einem Tweet von einem «massiven Gewaltausbruch».
Sowohl von Linken wie auch von Rechten habe es Angriffe gegen Polizisten gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Wasserwerfer und Tränengas wurden eingesetzt. Mehrere Menschen wurden verletzt. Eine Zahl konnte die Polizei noch nicht nennen, so die dpa.
Zuvor waren gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen nach Polizeiangaben etwa 1000 linke Demonstranten auf die Straße gegangen. Viele der schwarz gekleideten Teilnehmer waren vermummt. Immer wieder versuchten manche von ihnen, Polizei-Absperrungen zu durchbrechen. Der mit mehreren Hundertschaften angetretenen Polizei gelang es, beide Seiten getrennt zu halten.
Daneben versammelten sich etwa 500 Neonazis, auch von ihnen war ein Teil vermummt. Bereits seit Wochen war auf einschlägigen Internetseiten bundesweit für den 1. Mai in Plauen mobilisiert worden – sowohl von Linksautonomen wie auch von Rechten.
Die Polizei löste die linke Kundgebung auf. Die rechte Demonstration war zuvor bereits von den Organisatoren beendet worden. Angemeldet wurde der Aufzug von der Vereinigung «Der III. Weg». Sie gilt als rechtsextremistisch und wird vom Verfassungsschutz beobachtet.
Auch der «Runde Tisch für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit» hatte aufgerufen, den Rechten nicht die Straße zu überlassen. Er organisierte eine Gegendemonstration für die Bürger, an der etwa 400 Menschen teilnahmen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte am Vormittag im Zentrum seine traditionelle Mai-Kundgebung abgehalten.
Wiederholt haben Neonazis aus ganz Deutschland die vogtländische Stadt am Tag der Arbeit zum Ziel auserkoren. Bereits vor zwei Jahren waren hunderte Rechte durch Plauen marschiert.
Bei einer Demonstration der rechtsextremen NPD in Bochum ist es am Sonntag ebenfalls zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit linken Gegendemonstranten gekommen. Gegen den Aufmarsch von rund 180 Rechtsextremen demonstrierten 2400 Menschen, wie die Polizei mitteilte. Aus einer Gruppe von 500 gewaltbereiten Gegendemonstranten heraus wurden Feuerwerkskörper abgebrannt. Außerdem wurden Steine, Flaschen und Rauchtöpfe auf die Einsatzkräfte geschmissen. Das berichtet die AFP.
Drei Polizeibeamte wurden bei den Ausschreitungen verletzt. Der NPD-Aufmarsch wurde am späten Nachmittag beendet, die Anhänger der linken Szene verließen „zögerlich“ die Innenstadt, wie es bei der Polizei hieß.
Bei der sogenannten Revolutionären 1.-Mai-Demonstration durch Berlin-Kreuzberg ist es am Sonntagabend nach einem weitgehend friedlichen Verlauf zu Gewaltausbrüchen gekommen. Schwarz gekleidete Demonstranten schleuderten Flaschen und vereinzelt Steine gegen Polizisten. Sanitäter behandelten Verletzte mit blutenden Wunden. Die Polizei stürmte in die Menge und griff einzelne Randalierer heraus. Die Demonstration war unmittelbar davor nach einer verkürzten Route am Lausitzer Platz zu Ende gegangen.