Warum gibt es den Schulstreik gegen Rassismus?
Was uns Schüler_Innen, Lehrer_Innen und Angestellte der SfE Sorgen bereitet, ist die massiv zunehmende rechte Gewalt, die sich aus einer bundesweiten Bewegung entwickelt hat. Der mehr und mehr Zuspruch findende, als "berechtigt" etikettierte Rassismus zeigt sich immer offener: "Balkanflüchtlinge haben keinen Fluchtgrund", "Flüchtlinge gefährden unseren Sozialstaat" oder "Die sollen zuhause bleiben und ihr Land wieder aufbauen". In Reinform schafft es dieser als Pegida und ihren Ablegern mit bis zu 20000 Rassist_Innen auf die Straße. Auch wenn in einigen Städten die Pegida-Demonstrationen kleiner werden, so hat sich die rechte Gewalt im Gegensatz zu den vorherigen Jahren fast verdoppelt (es gab laut BKA 2014 über 199 , im April 2016 schon mindestens 268 Attacken gegen Geflüchteten Unterkünfte). Des weiteren haben sich die Rassist_Innen in Form von AFD ein parlamentarisches Sprachrohr verschafft.
Aber auch die etablierten Parteien bedienen sich gerne rassistischer Asylgesetzverschärfungen und weigern sich, nicht erst seit gestern Geflüchteten gleiche Rechte zuzugestehen. Momentan zeigt die Regierung enorme Bestrebungen, die Menschen erst gar nicht in die EU kommen zu lassen. Nicht zuletzt aufgrund dessen, zeigte sich die BRD dem wichtigen Waffenabnehmer Türkei unter Erdoğans AKP- Regierung kritiklos. Die Repression gegen die Zivilbevölkerung, das Abschieben syrischer Flüchtlinge zurück nach Syrien und die Gefängnislager für Geflüchtete spielen keine Rolle bei dem EU-Türkei-Abkommen.
Europa und die Türkei konnten sich vor allem auf Eines wunderbar einigen: gesicherte Grenzen.
Menschenwürde lässt sich nicht relativieren!
Abschottung und Abschiebung, sowie das jetzige Asylgesetz sind menschenunwürdig!
Wir müssen dem Rassismus von staatlicher und rechter Seite etwas entgegensetzten!
Wir denken, dass „Jugend Gegen Rassismus“ mit dem Azubi- Uni & Schulstreik am 27.4 ein guter Anfang ist um uns weiter zu Vernetzen und zu organisieren.
„Jugend gegen Rassismus“ ist eine Jugendinitiative aus Bündnissen, Jugendorganisationen und Aktivist_Innen gegen Krieg, Rassismus und die Asylgesetzverschärfungen und hat zum Ziel eine starke linke Jugendbewegung aufzubauen.
Die SfE ist eine selbstverwaltete, basisdemokratische Schule, die Selbstbeteiligung, -einschätzung und Mitbestimmung im Inhaltlichem sowie Strukturellem, dem Prinzip des staatlichen Bildungssystem entgegensetzt, in dem nur Leistungszwang, Konkurrenz, Bewertung und Verwertung maßgeblich sind.
Nur du selbst weißt, was für dich bereicherndes Lernen bedeutet; keine Autorität kann uns das abnehmen! So lernen wir ohne Noten und fremdbestimmten Zeitdruck.
Die SfE lehnt Diskriminierung jeglicher Art ab und positioniert sich gegen Rassismus, Homo-,Transphobie, Sexismus, Antisemitismus sowie antimuslimischen-Rassismus.
Wir wissen, dass Bildung entscheidend ist, für den Zustand der gesamten Gesellschaft. Was wir im Kleinen tun, streben wir auch im Großen an. Wir wollen eine gleichberechtigte, selbstbestimmte Bildung für Alle!
Wir wollen eine Gesellschaft, die auf Solidarität und Respekt basiert, statt auf Ausgrenzung und Unterdrückung.
Wir Schüler_Innen, Lehrer_Innen und Angestellten der SfE solidarisieren uns mit Geflüchteten und fordern die absolute Gleichstellung: Bleiberecht, dezentrales Wohnen, annehmbare Arbeit, kostenlose Bildung sowie Krankenversicherung.
Rassistischer und rechter Gewalt entgegen, sei es verbal oder in der Tat, auf der Straße oder vom Staat.
Antirassistische Bewegung aufbauen und verteidigen!
Kein Mensch ist illegal, Bleiberecht überall!
Schule wehrt sich gegen Realität
"des staatlichen Bildungssystem entgegensetzt, in dem nur Leistungszwang, Konkurrenz, Bewertung und Verwertung maßgeblich sind"
Jup. Die Schule ist eben näher an der Realität in der Gesellschaft, als Teile der Gesellschaft selbst.