Antifa-Aktionen in Magdeburg: 7 Nazis geoutet

Tino Steg

+++ Antifaspaziergang durch Alte Neustadt +++ NPD-Nazis in ihrer Nachbarschaft geoutet +++ Naziclique in Magdeburg Reform geoutet +++ Tino Steg bei der Arbeit besucht +++

In den letzten Wochen wurden verschiedene Aktionen gegen die Magdeburger Neonazisszene durchgeführt. Dies geschah im Rahmen der Antifa-Aktionstage BAM!. Das Ziel der Kampagne ist es, kontinuierliche Antifaarbeit in Magdeburg durchzuführen. Es reicht nicht aus, ständig nur auf Aufmärsche und Übergriffe zu reagieren. Wir wollen selbst in die Offensive gehen und die Nazis dort treffen, wo's weh tut: am Wohnort, in der Schule, am Arbeitsplatz.

 

Am 30. Januar gab es einen Kiezspaziergang durch die Alte Neustadt, bei welchem drei NPD Kandidaten der vergangenen Stadtratswahl in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft durch Flyer geoutet wurden: Thomas Bartsch (Sieverstorstraße 55b), Sascha Braumann (Altmärker Privatstraße 12) und Tino Steg (Altmärker Privatstraße 4).

Die Alte Neustadt gilt als Homezone der organisierten Neonazis. Hier wurde letzten Sommer für mehrere Wochen ein Naziclub in einem leer stehenden Bürogebäude in der Sieverstorstraße betrieben – zuerst legal angemietet durch Tino Steg und den Tarnverein „Sport und Freizeitgestaltung e.V.“, nach der Kündigung dann illegal weiter betrieben. Letztendlich räumten die Bullen den Club, wobei es zu Auseinandersetztungen mit dutzenden Nazis kam.

 

Am 31. Januar wurden in Reform mehrere jugendliche Neonazis geoutet. In der Plattenbausiedlung Refom gab es in den letzten Monaten massive Nazisprühereien sowie mindestens zwei Angriffe auf Ladengeschäfte von MigrantInnen, bei welchen Scheiben zu Bruch gingen und Hakenkreuze an die Fassaden geschmiert wurden. In diesem Stadtteil ist eine Clique jugendlicher Neonazis aktiv, welcher diese Aktionen zugeordnet werden. Es handelt sich u.a. um Markus Hohmann (18 Jahre alt, wohnhaft bei seinen Eltern im Quittenweg) und seine Freunde Maik, Steffan und Pattrick. Die bisher unbekannten Neonazis wurden durch Flugblätter in der Nachbarschaft des Quittenwegs sowie durch Plakate an den Bushaltestellen in Reform geoutet. Ihnen wurden persönliche Konsequenzen für mögliche weitere Naziaktivitäten in Reform angekündigt.

 

Eine dritte Outingaktion galt Tino Steg persönlich. Steg ist seit Jahren einer der aktivsten Neonazis in Magdeburg: Mitglied der ehemaligen Kameradschaft „Festungsstadt Magdeburg“, NPD Kandidat bei der letzten Stadtratswahl, Mitglied der neonazistischen Kampforganisation „Selbstschutz Sachsen-Anhalt SSSA“, zeitweiliger Türsteher des Thor Steinar Ladens „Narvik“... die Liste seiner Naziaktivitäten ist lang und widerlich. Steg war zudem an mehren Übergriffen auf AntifaschistInnen beteiligt, zuletzt am 7. November 2009 bei einem JN Aufmarsch in Halle. Dort trat er einem Nazigegner gezielt ins Gesicht – der Angriff ist auf infothek.wordpress.com dokumentiert.

Tino Steg ist aber nicht nur Musterbeispiel eines ostdeutschen Neonazis, sondern auch stellvertretender Geschäftsführer des „Espresso Kartells“, einem beliebten Café im Magdeburger Kneipenviertel am Hasselbachplatz. Seine politische Arbeit ist der Geschäftsführerin Janine Fischer schon lange bekannt, ohne dass diese ein Problem darin sieht. Deswegen wurden am vergangenen Wochenende im „Espresso Kartell“ und etlichen weiteren Kneipen und Cafés am Hasselbachplatz Aufkleber verklebt, welche über Steg's Naziarbeit informieren. Die Fassade des „Espresso Kartells“ wurde zudem mit blauer Farbe und einem Stencil Graffiti „Nazi friendly location“ versehen. Per Email wurde Janine Fischer nochmals nahe gelegt, die menschenverachtende Politik und die gewaltsamen Ausbrüche ihres stellvertretenden Geschäftsführers nicht weiter zu ignorieren.

 

BAM! hat es sich zum Ziel gesetzt, organisierte Neonazis zu outen und so effektiv wie möglich an ihren Naziaktivitäten zu hindern. Die Kampagne ist eine DIY Kampagne und kann von allen AntifaschistInnen fortgeführt werden.

 

Nazis auf allen Ebene bekämpfen – vor allem da, wo's weh tut.

 

 

Blue Antifa Magdeburg

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Angeblich ist Tino Steg schon seit Monaten garnicht mehr im Espresso-Kartell beschaeftigt.

 

Hier wuerde ich mir kuenftig sauberere Recherche wuenschen!

statt sinnloser ANONYMER Reaktionen wäre es schlauer gewesen, mal mit uns zu reden!

 

vielleicht haben die BAM menschen ja mal den arsch in der hose, einfach mal auf ein gespräch vorbei zu kommen. kaffee statt farbbeutel.

 

wir sind, waren und werden ausschließlich ein kaffee sein. keine politische plattform für irgendwen.

 

grüße aus dem kartell.

Wenn ihr gerne wissen wollt wo Tino Steg im moment arbeitet dann schaut doch mal ins KAVALIERSHAUS  in Pietzpuhl, bei Burg .Den dort wird seine ''ARBEIT'' sehr geschätzt und gefördert!!!.....mfg

Steg ist schon lange nicht mehr im Espresso Kartell beschäftigt, weder als Barkraft, noch küche, geschäftsführer oder sonst was!
Könnte das jemand in dem Artikel mal richtig stellen? Der Laden hat mit diesem Typen nichts mehr zu tun, außerdem gibt es eine neue Geschäftsleitung, und die ist sauber!

Es gab ein YouTube-Video bzgl. Tino Steg/Espresso-Kartell. Es wurde geloescht, ist inzwischen aber im Internet-Archiv archive.org aufgetaucht:

http://www.archive.org/details/DerNaziTinoS.UndDasEspresso-kartellMagdeburg_576

Arbeitet der Nazi dort und/oder ist er weiterhin geschäftsführend tätig bzw. Teilhaber? JA

Alles andere steht nicht zur Debatte.