Ulm, Dresden und die Nazihools...

Nazihooligans von Dynamo Dresden beschmierten einen Bus der "Eintracht Braunschweig".

Wenn am 30. April der 1. FC Heidenheim 1846 gegen Dynamo Dresden antritt, bleibt abzuwarten, inwieweit die nunmehr üblichen faschistischen Entgleisungen von Ultras und Hooligans erneut den braunen Senf dazu beitragen, Provokationen am Rande einer Fußballbegegnung ins Unerträgliche und Abartige zu steigern.

Die Frage, warum Antifaschismus sich nur am Rande mit Nazis beim Fußball beschäftigt, soll an anderer Stelle gestellt werden. Fakt ist, dass auch hinter dieser Begegnung eine große Brisanz steckt...

Am 30. April treffen die Fußballvereine Dynamo Dresden und der 1. FC Heidenheim 1846 in der Rückrunde der 3. Liga aufeinander. In der Geschichte des DFB traten die Mannschaften bisher nur ein einziges mal gegeneinander an. Wie es scheint, ein Fußballspiel mit einem völlig gewöhnlichen Charakter. Doch in Wirklichkeit verbirgt sich hinter dieser Begegnung eine ungewöhnliche Brisanz – traditionell kann man zwar von keiner besonderen Rivalität ausgehen, inoffiziell steht jedoch längst fest, dass ein „Anliegen“ rechtsgerichteter Hooligans aus Dresden darin besteht, die Fußballszene in Heidenheim gezielt zu attackieren. Hintergrund des Vorhabens ist die Konstellation aus freundschaftlichen Verbindungen zwischen ortsansässigen Fanclubs von Dynamo Dresden, mit denen des SSV Ulms,  (deren Mitglieder teilweise durch eine entsprechende Doppelanhängerschaft in Erscheinung treten), und der unverhohlenen Sympathie bzw. Mitgliedschaft in der Neonaziszene.

Dem SSV Ulm kann – ebenso wie Dynamo Dresden -  eine starke Hooliganszene bescheinigt werden, dessen Anhänger in der Vergangenheit bereits mit eindeutig rechtsextremistischen Delikten und ihren guten Verbindungen zu den Freien Kameradschaften in der Umgebung aufgefallen sind. Eine Allianz aus gewaltbereiten Neonazis und Hooligans zwischen Dresden und Ulm ist sehr wahrscheinlich, wie auch die Ereignisse nach dem Aufstiegsspiel von Heidenheim in die Dritte Liga am 6. Juni 2009 zeigten: Im Anschluss an die Feierlichkeiten kam es zunächst  an verschiedenen Stellen in Heidenheim zu Ausschreitungen zwischen Sicherheitskräften der Security-Firma EOS und Fans des 1. FC Heidenheims. Im Verlauf des Abends veränderte sich aber plötzlich das Geschehen, als sich Fans von „Dynamo Dresden“ (die damals noch zu keiner Zeit in Heidenheim gespielt hatten) plötzlich in der Stadt auftauchten und mit Nazi-Parolen in Erscheinung traten. Eine große Gruppe von vermummten Personen (z.T. in Dynamo Dresden und SSV-Ulm Outfits) skandierten Nazi-Parolen und attackierten eine Gruppe Jugendlicher aus der linken Szene.  Heidenheim, wie es in den Augen der Ulmer und Dresdener Hooligans fälschlicherweise erscheinen mochte, hätte offenbar ein großes linkes Potential in seinen Fanreihen, weshalb es nun, aufbauend auf eine bereits vorhandene Rivalität zwischen Ulm und Heidenheim, erst recht zu einem potentiellen Opfer rechter Angriffslust geworden ist. Hintergrund dieser Annahme ist wiederum die Tatsache, dass sich Jugendliche aus Heidenheim (eben nicht im Zusammenhang mit einer Sympathie zu Fußball) im Jahr 2007 einer Horde von ca. 50 Ulmer Hooligans in den Weg stellen wollten, weil diese mit den Sprechchören „Heidenheim Judenstadt“ und „Frei Sozial National“ zum Stadion marschiert waren.  Irrtümlicherweise galt die linke Szene in Heidenheim seitdem als fußballinteressiert, was zum damaligen Zeitpunkt eher verneint werden musste.  

Nun ist es jedoch so, dass sowohl der braune Mob aus Ulm und deren fragwürdiges Zusammenspiel mit Dresdener Nazihooligans, als auch die Szene der Nazi-Kameradschaften in der Region uns Anlass zur Sorge bereiten, so dass wir uns zum Handeln verpflichtet fühlen.

Zwischenzeitlich gibt es tatsächlich vermehrt eine antifaschistische Fankultur in der Heidenheimer Fanszene; dies kann man wohl u.a. als natürliche Reaktion auf wiederholte Angriffe von Nazis aus Ulm (wie zuletzt am 9. 10. 2009 nach dem Pokalspiel zwischen Ulm und Heidenheim) betrachten. Nicht zum ersten Mal wurden friedliche Zuschauer von Heidenheim (darunter viele Frauen und Kinder) mit Flaschen und Steinen beworfen und der Versuch unternommen, den Fanbus der Gäste aus Heidenheim mit bengalischen Feuern zu entzünden.

Wiederholt sind auch ortsansässige Dresden-Fans die Ursache für Provokationen in den Stadien. Die dreiste Behauptung mancher Dynamo-Anhänger, sie seien mitunter auch Fans des 1. FC Heidenheims, entspricht keineswegs der Wahrheit, sondern ist ein plumper Versuch die Fanszene zu infiltrieren, um selbst im Fan-Bus noch friedliche Zuschauer provozieren und angreifen zu können. 

Die rechtsextreme Hooliganszene in Dresden ist weiterhin auch permanenter Bestandteil der Nachrichten. Ein paar Neonazis aus der Hooliganszene konnten zwar in den letzten Monaten ermittelt werden, weil sie während der vergangenen Fußball-EM nach dem Spiel „Deutschland“ gegen die „Türkei“ Dönerläden angegriffen hatten und Jagd auf türkische Mitbürger machten. Dabei entstand hoher Sachschaden, mehrere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Aber auch wenn in der Presse mittlerweile davon gesprochen wird, dass die „Dresdener Hooligan-Mafia“ kürzlich zerschlagen worden sei, kann von Entwarnung nicht einmal ansatzweise die Rede sein. Knapp 20 erstattete Anzeigen sind mit Sicherheit kein Indiz für das Zerschlagen einer Hooligan-Gruppierung diesen Ausmaßes. Die Gruppierungen arbeiten meistens nur bedingt untereinander, große Netzwerksverflechtungen sind unwahrscheinlich, lediglich ein kleiner Bestandteil der Gruppe „Hooligans Elbflorenz“ ist den Ermittlern bisher tatsächlich ins Netz gegangen. 

 Das Datum des 30. Aprils erscheint uns als angemessen, um in Heidenheim ein Zeichen gegen die wachsende Problematik durch faschistische Fußballhools zu setzen. Wir fordern alle dazu auf, an diesem Tag konsequent gegen provokante Naziparolen vorzugehen und den Faschos zu zeigen, dass wir Ihnen kein Raum und kein Fußbreit gewähren, auch nicht in den Stadien!

Kommt alle am 30. April nach Heidenheim! Achtet auf weitere Ankündigungen. Farbe bekennen gegen Rechts.

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Möchte mal auf folgenden Kleber aus Heidenheim hinweisen.

 

http://img704.imageshack.us/i/20090327hzspor1.jpg/

 

Wenn es in Heidenheim ernstzunehmende Strömungen gegen Rechte in Stadien geben sollte, gehen diese m.E. (leider) nicht von einer Fussballszene aus.

 

Das Problem des Rechtsextremismus in Stadien ist grundsätzlich in zwei Bereiche zu teilen: Zum einen der Rechtsextremismus der Hooligans. Die durch Hooliganismus vermittelten Werte wie "bedingungslose Loyalität" (auf Deutsch strikte Befelhstrukturen) oder Gewalt als zentralem Identifikationspunkt und vor allem eine durch den Spruch ("noone likes us, we don´t care") entweder imaginär oder tatsächlich vorhandene versinnbildlichte Isolation ist eine deutliche Ähnlichkeit zu rechten Gruppierungen außerhalb des Stadions erahnen. Außerdem hat die Hooliganbewegung ihren Höhepunkt in den frühen 90iger Jahren gehabt, wo beaknntlihc auch radikaler Nationalismus außerhalb des Stadions sehr verbreitet war und diese sich angepasst haben und mehr oder weniger in der damaligen Zeit "hängen geblieben" sind.

 

Zweitens wird hier ein Rechtsextremismus von Ultras angesprochen und dazu hab ich ein paar Anmerkungen zu machen. Ultrá ist eine originär italienische Fanbewegung, die in den späten 60iger Jahren ein ernsthafter Teil der Fankultur wurde. Damals wurden bedingt durch die gesamtgesellschaftlichen Umbrüche aus Tifosi, das was als ein typischer fussballfan angesehen wird, zu Ultras, die sich von Anfang an als Subkultur definierten, deren Werte und Normen sich von denen der bürgerlichen Gesellschaft unterscheiden. Dadurch wurden Ultras mit Repressionen der Staatsmacht konfrontiert, woraus eine allgemeine  Gesellschaftskritik und ein Streben nach Autonomie wurde. Heutzutge hat sich die Situation in Itlaien dahingehend entwickelt, dass vor allem die großen, bekannten Gruppen durch mafiöse Strukturen geprägt sind (z.B.  hat Irriducibili Lazio einen Jahresumsatz im siebenstelligen Bereich) und auch oftmals offen als Rechte Gruppen auftreten und daher einen Verrat an den eigenen Idealen begehen. In Deutschland hat sich Ultra entwickelt, wo die Kurven durch Rechte Hools geprägt wurden. Daher traten in der Anfangszeit auch Ultras dementsprechend auf. Mittlerweile hat sich die Situation gewandelt; Ultras verstehen sich immer mehr als "linksorientierte" Subkultur, die versucht Jugendliche vor den Zwängen und Einschränkungen der bürgerlichen Gesellschaft zu "retten"und ihnen eine Alternative zu retten, die es ihnen erlaubt ihr Leben ihr sinnvoll abseits von Kunsumzwang, Massenmedien etc. zu gestalten. Allerdings herrscht bei den meisten Gruppen, die Auffassung, dass man sich durch linkspolitsche Statements zu sehr gegenüber Leuten, die nur zum Fussball gehen und nichts von Politik wissen wollen, zu sehr verschliesst. aus diesem Grund wird auch mit rechten Hooligans nicht komplett gebrochen, da die Kurve nach dieser Auffassung ein Ort ist, in der Jeder, der will, willkommen ist. Rechte Ultragruppen entstammen zu 99% der Propaganda der Medien. Die einzige Gruppen in Deutschland, die sich selbst als Rechts bezeichnet, ist die New Society Chemnitz. Solche Ausrutscher sind darauf zurückzuführen, dass oft auf eine stereotyp Rechts anghauchte Landjugend hier am werk ist, die ihren Club toll finden, im Internet paar Videos aus Italien sehen, und das was sie sehen (z.B. rechte Sympolik) plumb kopieren. Das ist aber definitv nicht repräsentativ.

 

Noch ne kurze Anmerkung zu mir: Ich bin in sehr jungen Jahren zu einer Ultragruppe gekommen, wo ich ehrlich gesagt mir nicht viel Gedanken um Politik gemacht hab. Wenn man dann das erste Mal von nem Bullen auf die Fresse kriegt, das erste Mal verhaftet wird oder das erste Mal vor einem Richter steht, nur weil man sich als Ultra bezeichnet, beginnt man über die Gesellschaft, in der sowas möglich ist, nachzudenken. Bedingt durch das hat bei mir eine Art Linke Sozialisation eingesetzt, die über Jahre angedauert hat und dazu führte, das ich mich heute primär als Ultra bezeichne, aber auch politsche Arbeit bei mir eine große Wichtigkeit hat. Deshalb: Pauschalisiert keine Ultras!

FC Heidenheim "Ultras" sind rechts!

 

Angefagen von der bauerntrotteligen Böhse Onkelz Symbolik bishin zum " Kraft durch Freude - Aufkleber" durch die selbsternannten "Ultras".

 

Generell kann man diesen Verein und seine Fanszene nicht ernst nehmen. Vor 10 Jahren spielten sie noch vor 200 Zuschauern und keine alte Sau hat sich für den Heidenheimer SB interessiert.

Durch extremen Kommerz und nur durch Freikartenaktionen wurde das Stadion ( Nein, es ist ja die VOITH-Arena!) immer voller und auch der Namenswandel vom Heidenheimer SB zum FC Heidenheim wurde stillschweigend hingenommen.

 

Ein Phänomen der Dorftrottel!

 

Wer ja zum FC Heidenheim sagt, mag auch

- Böhse Onkelz

- Autonome Nationalisten Ostalb

- Großraumdisco

- schlechte Musik a la freiwild

- Kommerz 

- Die Arena!

wer die heidenheimer genauer betrachtet und im internet recherchiert sieht, dass die ultras sich dafür eingesetzt haben dass am stadion überall schilder angebracht haben welche nazi symboliken NICHT getragen werden dürfen. desweiteren gibt es diverse choreos die dagegensprechen (all colors are beautiful, fanatico boys gegen rassismus) etc. etc.

 

überall ums stadion sind sticker GEGEN homophobie zu entdecken. das soziale projekt der fanatico boys sei ebenfalls zu erwähnen.

 

das einzige was in heidenheim (möglicherweise) rechtes gedankengut besitzen könnte wären teile der hellenstein supporter

 

desweiteren kommt das angespannte verhältnis zu ulm und vfr aalen. jeder weiß was für rechtes gesindel sich in den reihen der ulmern und aalener sammelt. warum sind dann die beiden genannten ultragruppierungen gegen die heidenheimer?

 

vielleicht selber mal besser recherchieren, bevor man voreilige aussagen macht die nicht stimmen.