Türkischer Verein von radikalen Türken angegriffen?

Das UETD-Büro an der Manforter Straße
Erstveröffentlicht: 
02.02.2016

Leverkusen. Wie hoch der Schaden an den eingeworfenen Scheiben ist, kann Suleyman Celik noch nicht sagen. "Es ist schon das zweite Mal, dass die Fenster unseres Büros mit Steinen zerstört wurden", berichtet der Vorsitzende der Union Europäisch Türkischer Demokraten (UETD).

 

Der Verein wurde 2004 in Köln gegründet. In Leverkusen gibt es ihn seit 2,5 Jahren. Das Büro befindet sich an der Manforter Straße. "Wir vertreten die Interessen der türkischen Migranten in Europa und bemühen uns um Integration und Partizipation", erklärt Celik.

Wer etwas gegen diese Prinzipien habe und dies mit den Sachbeschädigungen vor einer Woche und im Juli 2014 verdeutlichen wolle, sei nicht bekannt. "Die Polizei hat keine Erkenntnisse zu den Tätern." Auch das erste Mal sei niemand geschnappt worden. "Diesmal haben Zeugen allerdings angegeben, drei Personen vor unserem Büro gesehen zu haben."

50 bis 100 Mitglieder habe der Verein in Leverkusen, schätzt Celik. "Es gibt Befürchtungen, dass die PKK hinter den Steinwürfen steckt", sagt er. Beweisen lasse sich dies aber nicht. Die UETD sei auch nicht die einzige türkische Einrichtung, deren Räume Ziel von Randalierern sei.

"Seitdem die Terrororganisationen in der Türkei zu Anschlägen und Aktionen gegen verschiedene Einrichtungen aufgerufen haben, gab es zahlreiche Angriffe gegen islamische Kulturvereine wie Ditib und Milli Görüs." Angst habe man deshalb nicht. "Wir leben in einem sehr sicheren, demokratischen Land", betont Suleyman Celik. "Seit 55 Jahren wohnen Türken hier, werden geschätzt und gut angenommen. Wir gehen davon aus, dass es so bleiben wird."

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