[P] PEGIDA in Potsdam? Lief nicht! - POGIDA steht und die Polizei dreht frei

Am 11. Januar 2016: PEGIDA in Potsdam? - Zieht euch warm an!

So hatte sich das Anmelder Christian Müller am Montagabend sicherlich nicht vorgestellt: Der erste "Abendspaziergang" in Potsdam fiel komplett ins Wasser. Der Potsdamer gehört zum aktiven Organisationsteam der wöchentlichen Bärgida-Aufmärsche in Berlin-Mitte und wollte zum einjährigen Bärgida-Geburtstag erstmals einen "Abendspaziergang gegen die Islamisierung" auch in Potsdam durchführen. Bereits vor einer Woche startete die Werbetour u.a. in Oranienburg, wo er auf dem lokalen "Abendspaziergang" seine Pläne für den heutigen Montag offenlegte und Unterstützung suchte. Auch Bärgida warb mit einer "Überraschungsroute" zum ersten Geburtstag und so war relativ schnell eindeutig, dass am Montagabend Teilnehmer_innen des Bärgida-Aufmarsches in Potsdam unterstützend tätig werden würden.

 

Bereits am Nachmittag begannen Ordnungskräfte sogenannte Hamburger-Gitter in den Seitenstraßen der Brandenburger Str. und entlang der Charlottenstr. aufzustellen. Diese sollten jedoch heute nicht mehr zum Einsatz kommen. Als gegen 19 Uhr am Berliner Hauptbahnhof rund 100 Neonazis von Bärgida die zwei bereitgestellten Reisebusse des Fahrdienstes Kortschlag aus Potsdam bestiegen, warteten bereits mehr als doppelt soviele Antirassist_innen am Bassinplatz. Fette Beats des HipHop-Jams verbreiteten gute Laune und halfen dabei, das schlechte Wetter zu vergessen. Auf dem Marktplatz sammelten sich derweil ein paar Dutzend Potsdamer_innen, um gegen die vermeintliche Islamisierung des Abendlandes zu demonstrieren. Immer wieder schafften es Gegendemonstrant_innen an sie heranzukommen, um ihnen die Meinung zu sagen. Als die zwei Busse aus Berlin versuchten den Auftaktort des "Abendspaziergangs" zu erreichen, wurden sie für längere Zeit erfolgreich blockiert. Dabei raste der Fahrer eines Busses fast in die Menge der Blockier_innen. Nur dank schneller Reaktion und umsichtigen Verhaltens seitens der Blockierenden kam es hier nicht zu schweren Verletzungen. Mittlerweile hatte sich die Zahl der Gegendemonstrant_innen auf über 1.500 erhöht. Nur durch massiven Pfefferspray- und Gewalteinsatz der Polizei konnten sich letztendlich die Busse ihren Weg bahnen.

Jetzt spitzte sich die Lage rund um den Bassinplatz zu - während die Rathausspitze um Jann Jakobs am Lustgarten für Pressefotos posierte, in sicherem Abstand zum geplanten Pogida-Aufmarsch. Antirassist_innen schafften es die Kreuzung Am Bassin/Gutenbergstr. zu blockieren. Damit war die angemeldete Route des "Abendspazierganges" dicht. Auch an den anderen Ecken des Bassinplatzes und rund um die eingezäunten "Asylkritiker_innen" versammelten sich hunderte Antirassist_innen, die jegliche Außenwirkung des rassistischen Pöbels im Keim erstickten. Augenscheinlich hatte die Polizei die Gegendemonstrant_innen am heutigen Abend unterschätzt und war trotz Gewaltanwendung nicht mehr in der Lage die vorgesehene Route abzusichern. Daher blieb es letztendlich bei einer stationären Kundgebung des Potsdamer PEGIDA-Ablegers. Doch selbst diese war nach kurzer Zeit auf Grund der ausgefallenen Soundanlage vorbei. Von da an hieß es für die Rassist_innen warten, warten, warten. Immer wieder waren auch kleinere und größere Neonazi-Hooligan-Gruppen in der Innenstadt unterwegs, die jedoch durch Antifaschistischen Selbstschutz in die Schranken gewiesen werden konnten.

Auch die Abreise gestaltete sich entsprechend schwierig, da Pogida nicht nur von Beamt_innen, sondern auch von Gegendemonstrant_innen eingekesselt war. So wurden die Teilnehmer_innen geschlossen von der Polizei zum Hauptbahnhof eskortiert. Auch hierbei traten die eingesetzten Hundertschaften der Polizei wieder sehr aggressiv auf und griffen wahllos Gegendemonstrant_innen an.

Wir schätzen den heutigen Abend als vollen Erfolg ein. Trotz überzogener Polizeigewalt ist es heute nicht gelungen eine rassistische Demonstration in Potsdam durchzuführen. Über 1.500 Menschen zeigten, dass Rassismus in Potsdam keinen Platz hat und überließen den Neonazis keinen Meter. Damit das auch in Zukunft so bleibt, werden wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, rassistischer Hetze Einhalt zu gebieten. Wir wissen jedoch auch, dass es Gegenden in Brandenburg gibt, in denen sich kaum noch Menschen trauen gegen Rassist_innen zu demonstrieren. Unseren heutigen Erfolg widmen wir deshalb jenen, die regelmäßig einer Überzahl Rassist_innen gegenüberstehen und dennoch den Neonazis nicht das Feld überlassen.

Solidarische Grüße möchten wir nach Strausberg, Berlin, München und in alle anderen Städte schicken, in denen sich Antirassist_innen PEGIDA und den jeweiligen Derivaten in den Weg gestellt haben, vor allem aber auch nach Leipzig - dort haben heute über 200 Neonazi-Hooligans in Connewitz randaliert.

Falls ihr von Repression betroffen seid meldet euch beim bei der Potsdamer Ortsgruppe der Roten Hilfe.


Kein Mensch ist illegal!
Antirassismus ist auch Handarbeit!

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Fazit: Der Abend war gut. Wir haben den Nazis und den Rassisten gezeigt, was sie in Potsdam zu erwarten haben.

Dennoch war nicht alles rosig. Am Anfang konnten die Pegida-Leute und Nazis teilweise ungestört auch in der Nähe der Gegenkundgebung langlaufen. Schon da hätte man intensiver Widerstand zeigen können. Auch die Koordinierung war teilweise ausbaufähig. Während ein Großteil der Gegendemonstranten den zweiten Bus blockiert, fährt der erste in seelenruhe eine Runde durch die Stadt und lädt die leute in der Nähe des Bassinplatzes aus. Fast eine Stunde lang waren am direkten Veranstaltungsort der Pegida-Leute und Nazis kaum Gegendemonstranten. Wäre es blöd gekommen, dann hätten sie schnell loslaufen können und wohl erstmal nicht viel Widerstand erwarten können. Auch stand der Lauti minutenlang auf der Seite der Gegendkundgebung, ohne dass viel passiert ist. Sonst hatte man heute Glück, dass Witterung und Dunkelheit eine gute Vermummung zuließen. Der Rest wird sicher intern geklärt werden müssen, um nächstes Mal entschlossener Handeln zu können.

Im Fall von Repression wendet euch an die Rote Hilfe Potsdam!

Wir sehen uns in den nächsten Tagen!

Hier gibt's das Video von einer nicht rechten, werbefreien Quelle. Verlinkt besser das: https://www.youtube.com/watch?v=9TBf0KW3Mvg

dafür ist dein link offenbar von facebook kopiert und leitet den besucher deshalb über facebook um.

 

außerdem ist er tod.

 

alternative hier:

https://uploadly.com/yuugec0n

Wir haben die Facebook-Umleitung entfernt

Ein paar Perlen von den Bärgida-Seiten auf Facebook:

uploadly.com/n2aqhcwj

Echt abgefahren, wie die Ereignisse hier dargestellt werden. Keine Spur von Selbstkritik. Es ist toll, dass die Gegendemonstrantion den Pogidas ihren "Abendspaziergang" verdorben hat. Überhaupt nicht toll dagegen war, dass Steine, Eis und Böller auf Menschen geworfen wurden. Und von "umsichtigem Verhalten" der Bus-Blockierer zu sprechen ist geradezu lächerlich. Schade, dass gewaltbereite Personen mit ihrem Fehlverhalten die ganze Gegendemonstration in Verruf zu bringen in Kauf nehmen.

Ich habe mir zwischen den Kreischenden überlegt, was die besorgten Bürger und Kapuzenträger mit Bierwaffe machen, wenn ihnen tatsächlich einmal etwas gegenübersteht, was diese akustische und motorische Folter einfach nicht ertägt.Was kostet die Abgabenpflichtigen eigentlich ein derartiges Spektakel?

 

Mir fiel auch die bierselige Heiterkeit vieler Besorgter auf(das bei so einem ernsten Thema?) und die Einsatzfreude der Polizei, die durch ihre dynamische Bewegungsmotorik und den exorbitanten Fuhrpark die aufwallende Hysterie der Besorgten geradezu zu einer wahrhaften Kampfeshandlung hochstilisierten.

 

Ein Besorgter informierte mich, daß die-wohl eigentlich Protagonisten der Veranstaltung-Pogida heißen und "Menschen töten wollen".

 

Nein, sie sagen das nicht, aber das wollen sie.So steht es doch in der Presse.

 

Leider war es mir unmöglich das ultimative Böse zu sehen oder zu hören.

 

Das einzige, was man auf der Brücke über dem Polizeifuhrparkspalier erkennen konnte,war das kurzen Erscheinen zweier einsamer deutscher Fahnen begleitet von unartikulierten Schreien und begleitet von schauerlichen Schalmeien, die von einigen besonders musisch begabten Besorgten außerhalb der Fuhrparkbarrikade betätigt wurden.

 

Wirklich ganz enorm dieser Mut! der Besorgten Bürger : Eine Armada  hochbewaffneter Polizisten, hoffentlich doch alle besorgten Bürger aus nah und fern und 100 Menschen die zwei Fahnen dieses Landes tragen.

Kostenpunkt:.....?

 

Ein sehr! merkwürdiges Ereignis.

 

Aber ich glaube, daß darf man eigentlich nicht sagen.