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Heute befand sich ein gut frequentierter Infostand der rassistischen Partei „Alternative für Deutschland“ in der Gießener Innenstadt. Eine Partei, die es sich offenkundig zur Aufgabe gemacht hat, das gesellschaftliche Klima in der BRD mehr und mehr zu vergiften,  findet auch hier in Gießen große Sympathie. Und dass, obwohl sich hier jede Menge Widerstand zeigen sollte.

Die Stadt Gießen ist aufgrund hoher Zahlen von MigrantInnen, insbesondere durch die Aufnahme vieler Flüchtlinge von einer besonderen kulturellen Diversität geprägt. In Gießen befindet sich mit knapp 10000 Flüchtlingen die größte Erstaufnahmestelle Deutschlands. Viele Projekte für Flüchtlinge, sowie ein großes Engagement seitens der BürgerInnen zeugen von ernst gemeinten Integrations- und Assimilierungszielen  der Stadt. Und dennoch fehlt das Engagement in besonderen Situationen den notwendigen Protest gegen RassistInnen zu zeigen. Das Gros der Menschen in Deutschland ist über die AfD informiert, zumindest soweit, dass die populistische Stimmungsmache in Form rassistischer Hetze und die ideologische Nähe zum rechten Spektrum bekannt sein sollte. Vor allen sollten StudentInnen der hiesigen Universität darüber in Kenntnis sein. Auch hier zeigen Zahlen eine gewisse Besonderheit in Gießen. Mit über 28000 Studentinnen, kann sich die Stadt mit Fug und Recht als Universitätsstadt bezeichnen. Dass jedoch die Majorität nur eine Horde von angepassten, konsumfreudigen, nach Party und materieller Befriedigung frönenden Menschen ist, scheint den meisten egal zu sein. Denn unter Studierenden in Gießen gilt: Erst kommt das Fressen, dann die Moral (Bertold Brecht).

Trotz dieser traurigen Tatsachen, sollte hier noch einmal auf den 4. Dezember aufmerksam gemacht werden. Dann nämlich wird der Rassist Björn Höcke, der Vorsitzende der AfD Thüringen in Gießen auftreten und seine  Hetze öffentlich verbreiten. Zudem wird es eine  besonders große Präsenz der AfD geben. Zeigen auch wir präsenz und stören den Auftritt dieser RassistInnen!