Immer diese Widersprüche - Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus und die radikale Linke in Deutschland

In der letzten Zeit hat sich Antisemitismus in allen Formen gezeigt: Von Parolen auf Montagsmahnwachen und auf Gaza-Demonstrationen über Naziangriffe auf Friedhöfe und Synagogen und Übergriffe auf Menschen mit Kippa bis hin zu den Attentaten von Paris und Kopenhagen. Gleichzeitig sehen wir Anschläge auf die Moscheen in Oldenburg, Mölln und Berlin-Kreuzberg, die Pegida-Demonstrationen in ganz Deutschland, das Erstarken der AfD und als Spitze des Eisbergs die Mordserie des NSU, die alle einen tief in der weißen deutschen Gesellschaft verankerten antimuslimischen Rassismus sichtbar machen.

 

Und wie reagieren weiße linke Gruppen darauf? Leider oft sprachlos und handlungsunfähig. Alte Konfliktlinien zwischen Anti-Deutschen und Anti-Imperialist*innen scheinen noch vorhanden, die Spaltung zwischen Antifa- und Antira-Politik nur zögerlich überwunden. Es bestehen unterschiedliche Schwerpunkte auf der Kritik von Antisemitismus oder (antimuslimischem) Rassismus. Die Auseinandersetzung darüber wirkt nicht selten entsolidarisierend. Beide Herrschaftsverhältnisse werden so aufrecht erhalten und nicht gemeinsam bekämpft.

 

Beispielhaft hierfür kann die Auseinandersetzung um die Gaza-Demonstrationen 2014 gesehen werden. Hier kam es nicht selten zu offen antisemitischen Slogans. In der Kritik daran wurde in den Medien meist ein homogenes „muslimisches“ „nicht-deutsches“ Kollektiv geschaffen. Die weiße deutsche Mehrheitsgesellschaft wurde von Antisemitismus frei gesprochen, obwohl die allermeisten antisemitischen Straftaten aus dem Nazi-Milieu kamen. Diesen antimuslimisch-rassistischen Diskurs wollen wir nicht bedienen. Die Frage ist also, wie neben anderen antisemitischen Ereignissen auch antisemitische Äußerungen auf den Gaza-Demonstrationen kritisiert werden können, ohne den hegemonialen antimuslimisch-rassistischen Diskurs zu reproduzieren, der „den Muslim*innen“ zuschreibt, antisemitisch zu sein?

 

In den letzten Monaten haben wir hierzu einen Text verfasst (siehe Anhang). Dieser gibt keine einfachen Lösungen, sondern ist vielmehr ein Versuch, ins Gespräch zu kommen. Dafür definieren wir zunächst, was wir unter Antisemitismus verstehen und zeigen auf, wie dieser auch in linken und antirassistischen Kontexten wiedergefunden werden kann. Anschließend stellen wir unser Verständnis von antimuslimischem Rassismus dar, um dann zu analysieren, wie eine Kritik an Antisemitismus zu antimuslimischem Rassismus führen kann. Daraufhin wollen wir uns Argumentationen anschauen, die von einem spezifischen muslimischen Antisemitismus ausgehen und unsere Ablehnung des Begriffs begründen. Abschließend fassen wir unsere Schlüsse für eine linksradikale Kritik zusammen.

 

Uns als weiße Linksradikale, die sich selbst weder als jüdisch noch als muslimisch verorten, stellt sich diese Frage, um Möglichkeiten zu finden, wie sich der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus verbinden lässt – gerade für unsere Position, die von keinem der beiden Machtverhältnisse negativ beeinträchtigt ist und sie doch beide abschaffen will.

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einer der schlechtesten Texte ever. Szeneweisheiten ohne jeden Gedanken aneinandergereiht. Besonder super ist nicht nur die Selbstwidersprüchlichkeit dieses Dings (heißt es deshalb "Widersprüche"?), sondern auch, dass der Autor offenbar nicht in der Lage ist, seine eigenen "Gedanken" (wenn man das Aneinanderreihen in Szenekneipen aufgeschnappter Weisheiten so nennen will) zu Ende zu denken. Kleine Hilfe:

 

Wir lernen zunächst: Man darf Israel nicht als Staat ablehnen, also nicht de-legitimieren.Und man darf keine "doppelten Standards" anwenden.

Dann hat der kleine Torben aber auch noch aufgeschnappt: "Israel ist jedoch ein Staat wie jeder andere auch."

Problem: Als radikale Linke lehnen wir bürgerliche Staaten ab. Alle, nicht nur Israel, aber eben auch Israel. 

Das geht aber nicht, weil das wär ja nach der Auffassung des kleinen Torben "antisemitisch".

Weil er jetzt aber keine "doppelten Standards" anlegen darf, macht ers einfach umgekehrt: Er affirmiert alle Staaten. Kritik am Regierungshandeln ist ok, aber wer wird denn einen Staat grundsätzlich ablehnen. "Eine Kritik an spezifischer Regierungspolitik würde nicht den ganzen Staat als solchen betreffen."

 

Supi klug. Wer gegen bürgerliche Staaten ist, ist Antisemit.

 

Dutzende andere Passagen sind so dumm, die muss man gar nicht kommentieren. Etwa der Hans-Wurst-Gedanke, dass der Vergleich Israels mit dem "Kolonialismus" per se antisemitisch sei. Den Vergleich kannste richtig oder falsch finden,  er ist aber nicht antisemitisch (kleiner Tip: ein "Vergleich" nennt Gemeinsamkeiten und Unterschiede; wenn wir in der Griechenlanddebatte Beiträge haben, die Griechenland mit einer Kolonie gleichsetzen, ist auch nicht gemeint, dass da deutsche Truppen Griechen beim Abbau von Bodenschätzen mit der Pickelhaube pieksen).

 

Naja, was solls. Hilft eh nichts.

Toll ist wenn die Reflektion solche Wege nimmt, das schon die eigene Definition als radikale Gruppe über das Label "Uns als weiße Linksradikale..."

 

Komme mir vor wie im 19. Jahrhundert.

Nur das sich die radikale Linke nunmal oft leider eher über ihren Lifestyle definiert, als über gemeinsame Theoriebildung. Die wenigsten schwarz gekleideten habe Lust sich mit diesen Themen auseinander zu setzten. Lieber zum Konzert, Drogen nehmen, vegan shoppen gehen oder auf dem nächsten Refugee - Welcome Event die neue Northface Jacke präsentieren.

 

Auf Thesen wie die euren hätten sich Leute, die sich linksradikal nennen schon kommen können bevor sie sich kloppen und hassen.

weil der Islam beim besten Willen keine Ethnie begründet. Es gibt schließlich auch keinen antichristlichen Rassismus. Auch dann nicht, wenn in Nigeria gezielt Christen als Christen verfolgt werden. Genausowenig wie einen antikommunistischen Rassismus.

Wenn Ihr die Existenz eines antimuslimischen Rassismus behauptet, dann spielt Ihr das Spiel der Rassisten: Ihr erklärt damit sämtliche Menschen, die nach türkischer oder arabischer Herkunft aussehen, zu einer einheitlichen Gruppe. Eine türkische Frau mit wehenden Haaren wird aber nicht als Muslimin angegriffen. Denn selbst der letzte Nazi weiß, dass Muslima für gewöhnlich ein Kopftuch tragen. Sie wird als Migrantin rassistisch angegriffen. 

Das von Euch behauptete Beispiel, der NSU habe aus antimuslimischem Rassismus heraus gehandelt, macht das deutlich: Es hat die Täter nicht interessiert, ob sie einen muslimischen Türken oder einen christlichen Griechen umbringen. Für sie waren es einfach Kanaken.

1. gibt es Rassismus, aber keine Rassen. Von daher ist die Erklärung, dass Muslime keine Rasse sind kein Argument, dass es keinen antimuslimischen Rassismus geben könne.

2. ist der antiislamistische Rassismus ein kulturalistischer Rassismus, was er mit den meisten aktuellen Rassismen gemeinsam hat. Von daher ist die Erklärung, dass Muslime keine Rasse sind kein Argument, dass es keinen antimuslimischen Rassismus geben könne.

3. Gibst es antiziganistischen Rassimus und Roma sicher keine Rasse. Von daher ist die Erklärung, dass Muslime keine Rasse sind kein Argument, dass es keinen antimuslimischen Rassismus geben könne.

4. gibt es ja auch Antisemitismus, obwohl Juden ... Stop! Die Diskussion ob Juden eine Religionsgemeinschaft, eine Schicksalsgemeinschaft oder ein Volk sind überlasse ich lieber anderen. Aber wie dem auch sei: Antisemitismus gibt es!

Rassismus ist nicht einfach die Ablehnung einer beliebigen sozialen Gruppe, sondern die Ablehnung aufgrund von biologischen Unterschieden. Anhänger von Ideologien oder Weltanschauungen fallen nicht darunter. Sonst könnte mit den gleichen Argumenten auch ein Anti-Nazi-Rassismus begründet werden und man würde sich vollends lächerlich machen.

Was es gibt, ist Rassismus gegen arabisch-/türkischstämmige Menschen. Der betrifft aber unterschiedslos alle, mit dieser Herkunft, beispielsweise auch aramäische Christen. Dazu gibt es eine spezifische Ablehnung von Muslimen; teilweise aus guten, religionskritischen, Gründen, teilweise als einfacher Vorwand für den rassistischen Hass auf alles Fremde. Dann ist aber die Ablehung des Islams nur vorgeschoben.

Weil die Autoren diese Ebenen nicht auseinanderhalten, identifizieren sie beim Anblick von Rassisten, die gegen Muslime hetzen, einen "antimuslimischen Rassismus", wobei es einfach ordinäre Rassisten sind, die sich ein paar Gründe gesucht haben. 

Die Ablehnung des Islams, die für radikale Linke selbstverständlich ist, mit Rassismus kurzzuschließen, liegt im Interesse aller Islamverbände, von liberalen Kreuzberger Muslimen bis hin zu Al-quaida. Der Rassismusbegriff ist nützlich, zur Delegitimierung jeglicher Religionskritik. Dass sich jetzt auch die Nachwuchs-Grünen von aze vor deren Karren spannen lassen, ist nicht weiter überraschend. Überraschend ist aber schon mit welcher Selbstverständlichkeit das rechtsliberale Religionsschützertum bei denen Anklang findet, die sich selber für krass linksradikal halten.

"sondern die Ablehnung aufgrund von biologischen Unterschieden"

Da hat einer Jahrzehnte soziologischen Diskurses verschlafen oder schlichtweg nicht verstanden. Tippe auf letzteres

Man muss es ja nicht so überheblich sagen, wie andere Kommentare hier, aber tatsächlich solltest Du in Deiner Argumentation aufpassen:

 

Rassismus beruht nicht auf biologischen Unterschieden, denen er Zuschreibungen macht, sondern im Gegenteil, Rassismus behauptet biologische Unterschiede, wo keine sind, um Herrschaft bzw. Ausgrenzung zu legitimieren.

 

Menschen (Gruppen), die von Rassismus betroffen sind waren immer zuerst in der sozial schwachen Position, die dann von den Rassist_innen mit biologischen Falschheiten versucht wurde zu begründen. Rassismus ist die biologisierung bzw. naturalisierung sozialer Ungleicheit und Herrschaft. Nachdem die Nazis in Deutschland mal konsequent rassistisch waren, sind dann die Rassist_innen, die von all dem nichts wissen wollen in Erklärungsnot gekommen. Gelöst wurde das Problem damit, dass eben nicht mehr von Rasse gesprochen wurde, sondern von Kultur. Das "die sind so" bezieht sich jetzt nicht mehr auf vermeintlich  Veranlagung, sondern vermeintliche Kultur. Die Inhalte sind jedoch identisch. Wenn es daher heißt, "Die Muslime haben einfach eine andere Kultur (bezogen auf Demokratieverständnis, Gewaltbereitschaft, Geschlechterbilder...)" dann wird den Menschen unterstellt so zu sein, sie zu einer homogenen Masse zusammengeschmissen und als nicht zugehörig zu "unserer" Kultur dem Abschuss freigegeben. Damit sind dann schuldige für Missstände gefunden, die eigene soziale Position aufgewertet und Konkurrenten im individuellen Aufstieg ausgeschaltet

 

Vielleicht hier mal schnell noch den Disclaimer, den jede_r von sich geben muss, wer was auf sich hält: Natürlich alles totaaaal verkürzt.

 

Jedenfalls gibt es die von Rassismus betroffenen Gruppen normalerweise nicht vor dem Rassismus sondern erst durch den Rassismus. Das wir in diesen denken, ist nur ein Zeichen dafür, wie tief das sitzt. Aber ob Kultur, Religion oder "Rasse" als Hebel angewendet wird ist eher zweitrangig.

 

Zu empfehlen als gutes Buch zum Einstieg wäre "Rassismus" von Wulf D. Hund

Man soll sich nicht von dem Gelaber in Genderseminaren dumm machen lassen.

 

Rassismus beruht nicht auf biologischen Unterschieden, denen er Zuschreibungen macht, sondern im Gegenteil, Rassismus behauptet biologische Unterschiede, wo keine sind, um Herrschaft bzw. Ausgrenzung zu legitimieren.

Blind sind sie auch noch, diese deutschen Rassisten, die bei dem Senegalesen einen biologischen Unterschied ausmachen, wo doch überhaupt keiner zu erkennen ist. Und der Syrer dort: Sieht aus wie ein geborener Ostfriese. Und diese Rassisten meinen, der sähe irgendwie anders aus. Sind die dämlich.

 

Leute, ihr habt so eine Halbbildung, die schlimmer ist als Dummheit. Denn sie tarnt sich mit Überheblichkeit und glaubt daran, Bildung zu sein. Diese aufgeschnappten Phrasen aus dummen Theorien, die nicht einmal richtig verstanden wurden, sind unerträglich.

Besorgt Euch irgendwoher eine Prise gesunden Menschenverstand und kommt mal aus Eurem Film raus. 

Hascht Angscht vor Gott, was?

Bevor ein weiterer so unrefklektierender und einseitiger Text über Reflexion und falsche Parteilichkeit geschrieben wird, erbete ich folgenden praktischen Test:

Einmal mit einem "Israel-Shirt" oder einem großen, gut sichtbaren Davidsstern und einer Kippa 2 Stunden durch

a) Neukölln (Hermannstraße/Sonnenalle/Karl-Marx-Straße) und Kreuzberg (Kottbusser Tor/Görlitzer Park) und

b) Charlottenburg/Mitte/Steglitz/Mitte/Spandau/Reinickendorf/Pankow/Friedrichshain/Prenzlauer Berg

laufen.

 

von den Nazi-Vierteln irgendwo in Lichtenberg oder Hellersdorf muss jetzt auch niemand anfangen. Dort gibts zwar ein paar Rostwurstfresser die aus "Tante Erikas Imbiss" und ähnlichen Lokalitäten heraus bestimmt keine Komplimente fliegen lassen, aber von solch massiver Bedrängung, Bedrohung und Gewalt seitens so gut wie allen Menschen die den Davidsstern wahrnehmen lässt sich nun wirklich nicht sprechen. Blicke, ja durchaus, aber wer diese mit dem alltäglichen Problem gleichsetzen will, dass Juden sich nicht mehr in Neukölln mit Kippa auf die Straße trauen und komischerweise das jüdische Museum und Synagogen die einzigen Gebäude in Berlin sind an denen 24/7 Polizeischutz steht, das sollte man verdammt nochmal zur Kenntnis nehmen.

erstens gab es den test mal, dass jemand mit kippa stundenlang durch neukolln und kreuzberg spazieren ist ohne ein einziges mal attackiert zu werden. deine Schilderung dagegen ist ein reines Hirngespinst genauso unhaltbar wie die behauptung es gäbe in berlin mur jüdische Einrichtungen, die 24h Polizeischutz haben. Überhaupt,  was sagt das aus über die tatsächliche Bedrohung dieser Gebäude in berlin? Die meisten antisemitischen straftaten werden von den bullen auxh auf seiten von  neonaazis gezählt und mun troll dich du hetzer.

Nur ein Beispiel von vielen:

facebook.com/AntisemitismusRechercheBerlin

1. Kenne ich dieses Video und sagte bewusst dazu: Mit gut sichtbarem Davisstern oder der israelischen Flagge. Eine Kippa wird nämlich nur von wenigen überhaupt als solche erkannt.

2. Welche Gebäude denn bitte? Alle jüdischen Einrichtungen unterliegen diesem Schutz. Und die meisten Angriffe gingen nicht von Neonazis aus. In der Tat gab es auch schon oft genug linke Anschlagsversuche. Ich erinnere an Tupamaros-West-Berlin.

3. Ja die Polizei führt Hakenkreuz-Malereien und Antijüdische Grafittis aber in der Regel unter rechtsextrem ohne genau zu überprüfen woher die kommen. Nicht nur der letzte Sommer zeigte nun aber deutlich, dass die "Heil Hitler" und "Tod den Juden"-Rufe auch von muslimischen Gruppen ausgehen. Wenn du mir das nicht glaubst schau dir die aufgezeichneten Free Gaza-Demonstrationen an.Und dann wären wir auch schon bei einem nicht unwesentlichen Punkt. Die meiste antijüdische Gewalt in Berlin und da kannst du bei der jüdischen Gemeinde gerne nachfragen, wird antiozionistisch begründet und dann auch von der Polizei nicht als "antisemitische Gewalttat" aufgeführt. Auch der derzeitige "Exberliner" hat sich stark damit auseinandergesetzt. Diese Taten werden hauptsächlich eben nicht von Neonazis oder "weißen Deutschen" begangen.

Es gibt einen spezifischen muslimischen Antisemitismus und das ist ein großes Problem in Berlin. Was dazu kommt ist, dass jüdische Menschen von der Gesellschaft und großen Teilen der Linken aber nicht gehört werden, wenn sie auf dieses Problem aufmerksam machen. Es ist einfach absurd zu behaupten man könne mit der Flagge Israels oder einem Davidsstern unbehelligt durch Neukölln laufen. Und von "Kleinigkeiten" wie dem permanenten Abreißen der Mesusas, mit dem viele leben müssen will ich auch erst gar nicht anfangen. Niemand sagt, spezifisch deutscher Antisemitismus wäre kein Problem. Aber wer vom muslimischen nichts hören will, der bedient sich einem Kulturrelativismus und misst mit zweierlei Maß. Das ist dummes Opfer-Täter, Schwarz-Weiß denken, welches jüdisches Leben in Europa weiter und immer wieder unmöglich macht.

Ob und in wieweit dort genannte Personen überhaupt Mitglied waren, sei mal dahin gestellt, Fritz Teufel bekämpfte derartige Konstrukte als "B-Libi", weil sein Alibi selbst auf der Flucht war und der versuchte Anschlag gegen die jüdische Gemeinde in Berlin geht auf das Konto von Peter Urbach, vom Verfassungsschutz BRD-Berlin und gab es überhaupt Verurteilungen?
"Kulturrelativismus" ist Azteken als Kannibalen zu bezeichnen, wenn sie Knochenpulver Verstorbener im Leichenschmaus hatten und zusätzlich als "Quellen" für egal welchen Kannibalismus weltweit nur Berichte von Missionaren anführt.

Also erstens ging der versuchte Anschlag von Albert Fischer aus. Dieser hatte wohlgemerkt am Jahrestag der Reichspogromnacht im jüdischen Gemeindehaus eine Bombe platziert, die während der Gedenkveranstaltung explodieren sollte.

Zweitens ist das nicht der einzige antijüdische Terrorismus seitens der deutschen Linken. Ich erinnere an die Flugzeugentführungen der Revolutionären Zellen (Entebbe) oder der hier ebenfalls bejubelte von Leila Chaled. Oder der widerliche Beifall zum schwarzen September.

Vielleicht mal als Hintergundinformation(die Einzelfälle kann man leicht nachrecherchieren):

 

http://www.taz.de/!5193915/

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/der-vergessene-antisemitismus-...

 

Ansonsten könnte man stundenlang über das Antisemitismusproblem der Linken reden. (Und ja da gibts ein großes.)

Auch gegenwärtige Einzelfälle könnte man zahlreich aufzählen. Und glaub mir, da muss man noch nicht mal den Nahostkonflikt auspacken und von israelbezogenen Antisemitismus reden, das ist teilweise blanker Judenhass.

 

Als Grundstein für die Entwicklung seit den 68´ern ist aber das hier interessant.

Dieses Flugblatt wurde in einer anarchistisch-libertären Zeitschrift namens Agit 883 veröffentlicht:

 


"Am 31. Jahrestag der faschistischen Kristallnacht wurden in Westberlin mehrere jüdische Mahnmale mit "Shalom und Napalm" und "El Fath" beschmiert. Im Jüdischen Gemeindehaus wurde eine Brandbombe deponiert. Beide Aktionen sind nicht mehr als rechtsradikale Auswüchse zu diffamieren, sondern sie sind ein entscheidendes Bindeglied internationaler sozialistischer Solidarität. Das bisherige Verharren der Linken in theoretischer Lähmung bei der Bearbeitung des Nahostkonflikte ist Produkt des deutschen Schuldbewußtseins: "Wir haben eben Juden vergast und müssen die Juden vor einem neuen Völkermord bewahren." Die neurotisch-historizistisch e Aufarbeitung der geschichtlichen Nichtberechtigung eines israelischen Staates überwindet nioht diesen hilflosen Antifaschismus. Der wahre Antifaschismus ist die klare und einfache Solidarisierung mit den kämpfenden Feddayln. Unsere Solidarität wird sich nicht mehr mit verbalabstrakten Aufklärungemethoden a la Vietnam zufriedengeben, sondern die enge Verflechtung des zionistischen lsrael mit der faschistischen BRD durch konkrete Aktionen schonungslos bekämpfen. Jede Feierstunde in Westberlin und In der BRD unterschlägt, daß die Kristallnacht von 1938 heute tagtäglich von den Zionisten in den besetzten Gebieten, in den Flüchtlingslagern und in den israelischen Gefängnissen wiederholt wird. Aus vom Faschismus vertriebenen Juden sind selbst Faschisten geworden, die in Kollaboration mit dem amerikanischen Kapital das palästinensische Volk ausradieren wollen. Zerschlagen wir die direkte Unterstützung Israels durch die deutsche Industrie und die Bundesregierung, so bereiten wir den Sieg der palästinensischen Revolution vor und forcieren die erneute Niederlage des Weltimperialismus. Glelchzeitig erweitern wir unseren Kampf gegen die Faschisten im demokratischen Mantel und beginnen eine revolutionäre Befreiungsfront in den Metropolen aufzubauen. Tragt den Kampf aus den Dörfern In die Städte.
Alle politische Macht kommt aus den Gewehrläufen."

Und zum Attentat des Schwarzen Septembers:

"Die Aktion des Schwarzen September in München hat das Wesen imperialistischer Herrschaft und des antiimperialistischen Kampfes auf eine Weise durchschaubar und erkennbar gemacht wie noch keine revolutionäre Aktion in Westdeutschland und Westberlin. Sie war gleichzeitig antiimperialistisch, antifaschistisch und internationalistisch. Sie hat eine Sensibilität für historische und politische Zusammenhänge dokumentiert, die immer nur das Volk hat - das sind die, denen die Profite ausgesaugt werden, die - frei von Komplizenschaft mit dem System - keinen Grund haben, an die Masken ihrer Ausbeuter zu glauben, die Geschichte ihrer Ausbeuter zu beschönigen, auf deren Ansichten was zu geben. - Sie hat einen Mut und eine Kraft dokumentiert, die die Revolutionäre nur aus ihrer Verbundenheit mit dem palästinensischen Volk haben können, ein Klassenbewußtsein, das sich seiner historischen Mission, Avantgarde zu sein, klar bewußt ist - eine Menschlichkeit, die vom Bewußtsein bestimmt ist, gegen dasjenige Herrschaftssystem zu kämpfen, das als das historisch letzte System von Klassenherrschaft gleichzeitig das blutrünstigste und abgefeimteste ist, das es je gab: gegen den seinem Wesen und seiner Tendenz nach durch und durch faschistischen Imperialismus - in welcher Charaktermaske auch immer er sich selbst am besten repräsentiert findet: Nixon und Brandt, Moshe Dayan oder Genscher, Golda Meir oder McGovern 1.
Die westdeutsche Linke könnte an ihr ihre eigene politische Identität wiederfinden - Antifaschismus - antiautoritäres Lager - antiimperialistische Aktion -, wenn sie noch nicht ganz der Springerpresse und dem Opportunismus verfallen ist, wenn Auschwitz, Vietnam und Abstumpfung der Massen hier durch das System sie noch was angeht.
Die Strategie des schwarzen September ist die revolutionäre Strategie des antiimperialistischen Kampfes in der Dritten Welt und in den Metropolen unter den Bedingungen des entfalteten Imperialismus der multinationalen Konzerne."

Zum Anschlag auf das Europa-Hauptquartier der US-Armee in Heidelberg am 24. Mai 1972 heißt es:

»Die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland unterstützten die Sicherungskräfte bei der Fahndung nach den Bombenattentätern nicht, weil sie mit den Verbrechen des amerikanischen Imperialismus und ihrer Billigung durch die herrschende Klasse hier nichts zu tun haben wollen; weil sie Auschwitz, Dresden und Hamburg nicht vergessen haben; weil sie wissen, dass gegen die Massenmörder von Vietnam Bombenanschläge gerechtfertigt sind; weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass Demonstrationen und Worte gegen die Verbrecher des Imperialismus nichts nützen. «

 

 

 

Ach und BTW: Kulturrelativismus hast du nicht ganz verstanden. Das ist eine Form von Rassismus. Nämlich wenn ich bspw. Muslime nicht als eigenständige politische Subjekte mit Fehlern und Schwächen wahrnehme und sie "aufgrund ihrer Kultur" anders behandele. Z.b. wenn ich die Situation im Iran nicht kritisiere oder wenn ich abstreite, dass es muslimischen Antisemitismus gibt oder das Muslime rassistisch sein können. Diese Probleme werden dann nur dem Weste zugesprochen und Muslime paternalistisch und rassistisch behandelt.

Es gibt da auch noch nähere Definitionen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturrelativismus


 

SO und da ich befürchte, dass diese Diskussion sowieso nie enden wird und man früher oder später beim " kolonialistischen Apartheidsstaat Israel" angelangt sein wird beende ich für meinen Teil jetzt leider die Diskussion. Ich finde die Linksunten Kommentarspalte jetzt wirklich nicht so attraktiv.

verdammt, gegen diese tupamaros westberlin muss man dringend etwas unternehmen.  die sind die speerspitze des linken Antisemitismus,  auch der schwarze september und layla sind die beweise... oh, warte mal, diese dinge sind 40 jahre her? Bist du in den 70ern hängen geblieben? Die unentschuldbarkeit diverser aktionen jener zeit haben rz/raf/ und co schon vor rund zwanzig jahren in herausgestellt. Liess mal Gert albertus ist tot oder das projektil sind wir von karl heinz dellwo, da hast du deinen vermeintlichen linken Antisemitismus.Solche nun schon asbach uralten diskursschritte verpasst man wohl (mitwillig?)l wenn man sich als quellen die taz und den spiegel herauspickt und die Geschichte damit fälscht, indem man so tut als seien diese hand voll Aktionen nicht schon damals umstritten und heftig kritisch worddn

 

. Für mich bleibst du ein hetzer, auch wenn du verblendet bist.

Ja genau, er/sie hetzt nämlich gegen die armen Linken, die seit 40 Jahren so krasse Diskurse führen und nun gar nicht mehr antisemitisch sind. Das gibts jetzt nämlich alles gar nicht mehr. Auch wenn die paar Juden das behaupten. Vor allem nicht in Deutschland. Der Holocaust ist ja schließlich auch schon fast 80 Jahre her. Irgendwann muss auch mal Schluss sein! Wir haben doch nun endlich alle aus unserer Geschichte gelernt!

Auf Wikipedia steht auch, daß Griechenland die Türkei überfallen hätte und kein Wort vom Völkerbundmandat und Referendum für anatolische Griechen oder daß die Nazis 100.000 Roma vergast hätten, dabei waren es 500.000

Und nun? Das macht anderes aber nicht automatisch falsch. Wenn auf Wikipedia die Relativitätstheorie korrekt erklärt wird, wird diese doch dadurch nicht falsch weil in einem anderen Artikel Fehlangaben sind. Übrigens: Du kannst die Fehler gerne selbst berichtigen. So ist Wikipedia als selbstverwaltetes Konzept ja auch gedacht. Du kannst dich auch aktiv engagieren und moderieren. Wikipedia legt aber Wert darauf Änderungen und Angaben nachweisen zu können. Das heißt man muss sich auf korrekte wissentschaftliche Arbeiten und Quellen stützen. Diese lieferst du in diesem Fall ja auch nicht. Das heißt nicht dass du Unrecht hast, aber dafür sind doch historische Diskussion notwendig und sinnvoll. Sich gegenseitig anplärren und einfach nur behaupten hilft ja schließlich niemandem.

Was soll dieses Video denn überhaupt beweisen?

Das ist doch lächerlich. Ich nehme an wenn eine schwarze Person den gleichen Test macht, passiert ebenfalls nichts.

Soll das heißen, dass es in Deutschland dann keinen Rassismus mehr gibt oder was?

Oder in diesem Fall, dass das ach so tolerante Berlin natürlich viel moderner und aufgeklärter ist als das böse Paris?

So ein Unsinn.

Den Antisemitismus/Rassismus den tausende Menschen täglich in Berlin erfahren, kann man nicht in 5 Minuten VICE Video wegreden.

Das ist noch schlimmer als die Behauptung in Italien leidet niemand, weil alle Strassencafés voll sind, dabei wird leicht übersehen, daß selbst, wenn alle Lokalitäten voll wären, dort weit unter einem Prozent der Bevölkerung Platz hätte.

aber in Zeiten, wo Timothy Snyder Hitler für einen Anarchisten hält und der israelische Ministerpräsident zwanghaft nach einem muslimischen Erfinder der Massenvernichtung sucht... Sorry, zu früh, zu spät, aber gerade geht rationaler Umgang mit Antisemitismus nicht. Wenn wir die Pegida-Sache gestemmt haben, sehen wir weiter.

Findse nicht gut? Hier nen Trost, der muss reichen für Dich wie mich:

https://www.youtube.com/watch?v=xRoo3hsqXWA

Wie sollte es auch anders sein? Wenn man, einen nur halbwegs ernstzunehmenden emanzipatorischen Anspruch vorausgesetzt, davon ausgeht, dass Religion das ekelhafte Krebsgeschwür ist, dass Menschen seit Anbeginn verdummt und versklavt, gleichzeitig aber so tun muss, als ob Christentum, Islam, Judentum, und ja auch die anderen 1000 Schwachsinnskulte aus irgendwelchen Grunden schutzwürdig seien, ist das eben als wenn zwei riesige Zahnräder in einer Maschine ineinanderkrachen. Stillstand als kleinster gemeinsamer Nenner.

Meist handelt es sich ursprünglich nur um eine nachträgliche Rechtfertigung, wenn man Tiere, die als Familienmitglieder gelebt hatten, hatten fressen "müssen".
Nebenbei sind alle Religionen in griechischen und römischen Heldensagen nachzulesen, aber dort mußte noch Männlein UND Weiblein das Haupt bedecken, wenn es vor Hera oder Zeus erschien.
Eins ist mal sicher: Religion sollte nicht jugendfrei sein

Christentum, Judentum und der fromme Islam, Salafismus richtet sich nur gegen Ketzer, nicht gegen Christen und Juden.

Existenzrecht Israels gibt es im Gegensatz zu Deutschland, das seins mit dem 2. Weltkrieg verwirkt hat, nur auf deutschen Boden. Es gibt aber auch kein Existenzrecht für überhaupt einen Staat in Palästina, denn dort gab es nie einen Staat, weil Staaten eh der letzte Dreck sind, erst recht welche mit irgendwelche spinnerten Berechtigungen aus 6000 Jahre alten Märchen.

Es vergeht praktisch kein Tag an dem nicht Leute in der U-Bahn, an der Kasse, in der Bank und sogar mitten auf der Straße widerlich angepöbelt werden, weil sie ein Handy benutzen: "Rassistisches Massenmörderpack" "Betriebssystem Blut von Millionen" sind dabei noch die harmlosesten Diffamierungen.
Mit "Handydiebstahl gegen Völkermord" und "Genau, Legalisierung von Abziehen" machte neulich eine Truppe in der Bahn Angst.
Was kommt denn demnächst, Autoraub legalisieren, weil Fahrraddiebstahl nicht ernst genommen wird?