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Am Sonntag dem 04.10.2015 trafen sich zum bereits 3. Mal die besorgten Bürger_Innen der Initiative „Wir sind Deutschland – Nur gemeinsam sind wir stark“ auf dem Plauener Altmarkt. Wie in der Vorwoche konnten sie die Teilnehmer_innenzahl verdoppeln. Anfangs (20.09.2015) waren es 400, eine Woche darauf (27.09.2015) ca. 1000-1200 und dieses Wochenende (04.10.2015) knapp 2500 Teilnehmer_innen.

Es war nur eine Frage der Zeit bis es auch im Vogtland bzw. in Plauen einmal soweit ist, dass sogenannte “besorgte Bürger_innen” auf die Straße gehen. Die oberflächliche Abgrenzung von “Extremismus und Gewalt” kann nicht über die zur Schau gestellte widerliche rassistische Hetze in den Redebeiträgen der Initiative hinwegtäuschen. Ganz zu Schweigen davon, dass sich von Beginn an Neonazis sämtlicher Strömungen an den Kundgebungen beteiligten. Nazis von der Kleinpartei “Der III. Weg” ließen sich als Gäste blicken, während die Schlägertrupps von der “Plauener Härte” (ex-Gremium/Jungsturm Plauen) ganz offiziell Ordnerdienste in Thor-Steinar-Kleidung wahrnehmen dürfen.

Nationalismus schon im Motto der Initiative, eine widerliche Querfront-Mentalität dazu, rassistische Forderungen auf der Bühne und als Moderator turnt der angeblich “parteilose” örtliche Liebling der AfD-Fraktion, Gunnar Gemeinhardt, über die Bühne. Die mit erfundenen Informationen gespickte Hetzrede der Auerbacher Nazisympathisantin Conny Arnold findet Gemeinhardt natürlich “mutig”. Und die AfD ruft in der Zeitung dazu auf, die Kundgebungen zu besuchen. Die beiden lokalen Wurstblätter “Freie Presse” und “Vogtland Anzeiger” überschlagen sich vor Jubel und biegen sich die Kundgebungen so zurecht, dass natürlich auf keinen Fall irgendwie “rechtes” Gedankengut geäußert wird.

Egal ob die NPD, die AfD oder der III. Weg. Alle schmeißen ein paar Zutaten dazu und bekommen dann ein Stück vom Kuchen ab, ein sehr großes Stück. Belohnt werden sie mit tosendem Applaus der anwesenden Wutbürger_Innen. Und was tun die “Großen” der Stadt? Sie spielen dem Mob in die Karten wie der Oberbürgemeister Ralf Oberdorfer, der selbst am nächsten Sonntag (11.10.2015) der Veranstaltung beiwohnen möchte, um gegen eine “maßlose” Asylpolitik zu protestieren. Selbst die etablierten Parteien wie SPD und Grünen wollen es sich mit dem rechten Wählerklientel nicht zu offensichtlich verderben – zwar gibt es einiges zu kritisieren, doch immerhin „begrüßen“ sie die freie Meinungsäußerung, da die Sorgen der Bürger ernst genommen werden müssen. Die freie Meinungsäußerung gilt jedoch nicht für Kritiker_Innen: Diese werden öffentlich diffamiert (siehe Gemeinhardts unverhohlene Drohung am Ende der letzten Kundgebung) oder per Gewaltandrohung zum Schweigen aufgefordert.

Ohne Frage: Es war viel zu lange ruhig in diesem doch dunklen und kalten Hinterland. Doch wie soll damit umgegangen werden und wann kann diese „Mitte“ mit Widerstand rechnen?
Was hat es mit diesem PEGIDA-Verschnitt auf sich, wer steckt dahinter, was wollen sie und wie wollen sie das erreichen? Viele Fragen die es zu beantworten gilt!

Weitere Infos folgen!