Statement der Initiative „Zwangsräumungen verhindern! Freiburg“ zu der Kündigung einer Mieterin in Eschbach (Markgräflerland)

Stop Zwangsräumungen

Gemeinde Eschbach kündigt Mieterin, um Flüchtlinge unterzubringen“ (Badische Zeitung), „Baden-Württemberg: Gemeinde kündigt Mieterin, um Flüchtlinge unterzubringen“ (Spiegel Online), „Mieterin wegen Flüchtlingen gekündigt“ (FAZ), „Mieterin soll nach 23 Jahren Flüchtlingen Platz machen“ (Die Welt)

Der Fall der Kündigung einer Mieterin einer gemeindeeigenen Wohnung in Eschbach im Markgräflerland sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Die Gemeinde will in der Wohnung Flüchtlinge unterbringen und hat deswegen mit der Begründung „Eigenbedarf“ ihrer - seit 23 Jahren dort lebenden - Mieterin im März die Kündigung auf Ende des Jahres ausgesprochen. Der Gemeinderat betonte die Rechtmäßigkeit der Kündigung, da die nur 2400 EinwohnerInnen umfassenden Gemeinde Eschbach ihrer Pflicht zur Unterbringung von Wohnungslosen und Flüchtlingen nachkommen müsse und daher die Wohnung benötige. Ihr Spielraum sei begrenzt, es ständen keine anderen Wohnungen oder Grundstücke zur Verfügung und es sei der Mieterin auch Hilfe bei der Suche nach einer neuen Wohnung zugesagt worden. Diese hat inzwischen formal Widerspruch gegen die Kündigung eingelegt. Ein Rechtsstreit mit einer möglichen Zwangsräumung steht nun im Raum.

 

Für rechte und extrem rechte Gruppen wie der AfD oder NPD ist der Fall ein gefundenes Fressen. Sie benutzen ihn für ihre flüchtlingsfeindliche und rassistische Propaganda und empören sich darüber, dass angeblich Flüchtlinge gegenüber Deutschen bevorzugt behandelt würden. Für sie liegt das Problem in der deutschen Flüchtlingspolitik und als Lösung fordern sie die Schließung der Grenzen und die Abschiebung der Geflüchteten.

 

Wir als Initiative „Zwangsräumungen verhindern! Freiburg“ widersprechen solch einer Interpretation.

 

Vorgeschoben noch eine kurze Bemerkung zur Medienberichterstattung über den Fall in Eschbach: Letztes Jahr waren alleine in Freiburg 136 Zwangsräumungen angesetzt, von denen schlussendlich 102 durchgeführt wurden. Betroffen waren insgesamt 282 Personen. Ein großer Anteil davon Wohnungen der Freiburger Stadtbau. In den meisten Fällen dürfte der Grund der Zwangsräumungen nicht bezahlte Mieten, sprich die akute Armut der BewohnerInnen sein. Armut als Kündigungsgrund ist der Presse jedoch keine Meldung wert!

 

Auch im Fall Eschbach scheint völlig unterzugehen, dass die gekündigte Mieterin sich nicht grundsätzlich weigert umzuziehen, falls sie eine passende Wohnung – also eine Wohnung mit genug Raum und einer bezahlbaren Miete – finden würde. Hier wird klar: Das Problem sind nicht die Geflüchteten, sondern der Mangel an bezahlbarem Wohnraum im Markgräflerland, wie auch in Freiburg! Dies wiederum ist ein politisches Problem, welches sich über sozialen Wohnungsbau (d.h. Wohnungen dem Immobilienmarkt zu entziehen) und eine konsequente Nutzung des bestehenden Leerstandes abfedern lässt.

 

Noch grundsätzlicher ist das Problem das Wohnraum in unserer kapitalistischen Gesellschaft zur Ware wird. Wohnungen dienen also nicht in erster Linie der Befriedigung von Bedürfnissen (also ein Dach über dem Kopf zu haben), sondern sie werden vermietet um damit Geld zu verdienen und Gewinne zu maximieren. Anstatt uns als Nicht-BesitzerInnen von Wohnraum - egal ob mit deutschem Pass oder ohne - gegeneinander ausspielen zu lassen, sollten wir zusammen mit dieser kapitalistischen Logik brechen!

 

Ob Geflüchtet oder Nicht-Geflüchtet: Wohnraum für alle!

 

Initative Zwangsräumungen verhindern! Freiburg Oktober 2015

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Wohnraum? Wie wäre es mit dem seit einen Jahr leer stehenden Haus ihrer verstorbenen Schwiegermutter der zweiten Bürgermeistervertreterin ?

http://www.badische-zeitung.de/videos/p1873832531/l1704115733/t4520798731001/Neueste/Eschbachs_Buergermeister_Mieterin_hat_zwei_Wohnungen_abgelehnt

Die Dame lehnte laut Bürgermeister zwei geeignete Wohung ab, die Wohnung war auf drei Personen (die zwei erwachsenen Kinder der Dame sind inzwischen ausgezogen) ausgelegt

Mit geeignetem Wohnraum für Flüchtlinge, ist das seit einen Jahr leer stehende Haus der verstorbenen Schwiegermutter der zweiten Bürgermeisterstellvertreterin gemeint. Somit könnte Mieterin die seit 23 Jahren in der Gemeindewohnung lebt bleiben.

Es könnte somit auch ein Zeichen der Willkommenskultur seitens der Gemeinde und der zweiten Bürgermeisterstellvertreterin gezeigt werden.

Refugees welcome in Eschbach.

Denke auch wollen alle gegeneinander ausspielen, war bei Der DeGeWo hier in Berlin wegen Wohnungssuche meinten mussten alle leeren Wohnungen an die LaGeSo bis 420€ kalt abgeben und so id s auch erstmal bleiben. hab das gefühl wollen bezwecken das man denkt das Boot ist voll dabei ist im Osten von Deutschland mit ausnahme von Berlin und Potsdam so viel frei.

Frag mich warum sie nicht einfach 100.000 Minimum nach Dresden bringen haben dort doch unmengen Platz und wäre schnell Nazi Frei hatte in schöneweide auch so in schnellster zeit funktioniert jetzt sind alle Nazis weg und es sind Menschen da aller Nationen.