Läuft Nicht! – Aktionstag gegen die Naziaufmärsche am 03.10. in Jena

Nazis raus!

Die Versammlungsbehörde hat die drei Neonazi-Routen zu einem Aufmarsch örtlich zusammengelegt. Dort werden Zeitversetzt drei Blöcke von Neonazis (Thügida, Europäische Aktion & Die Rechte) marschieren und sich dann am Engelplatz treffen um eine gemeinsame Zwischenkundgebung abzuhalten. Danach soll der Aufmarsch gemeinsam vom Engelplatz zum Paradiesbahnhof zurück laufen. Der Zeitraum wurde auf die Zeit von 11.00-16.00 Uhr begrenrzt.

 

Die Aufmärsche wurden von Michel Fischer (Die Rechte), David Köckert (NPD Greiz, Thügida) und Ringo Köhler (Europäische Aktion) angemeldet. Gerade Fischer ist einigen GegendemonstrantInnen noch vom Aufmarsch am 27.06. in Jena bekannt. Dort griff er einen Journalisten an und wurde nach einem folgenden Angriff auf Polizisten mit seinem Vater zusammen festgenommen. Mittlerweile bewirbt die Partei “Die Rechte” ihren Aufmarsch unter dem Slogan “Rückeroberung oder Untergang”. Die antisemitische und rechtsextreme “Europäische Aktion” verschafft sich mit dieser Anmeldung einen festen Platz in der Thüringer Neonaziszene.


weitere Veranstaltungen:

Am 03.10.2015 feiert die Neue Deutsche Burschenschaft im Volksbad ihre 200 Jahrfeier. Die Neue Deutsche Burschenschaft (NeueDB) hat sich 1996 gegründet und ist u.a. wegen der Frage der Pflichtmensur und der Mitgliedschaft von Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft aus der Deutschen Burschenschaft (DB) abgespalten. Bis heute nimmt die NeueDB, im Burschenschaftlichen Verhältnis, eine Gegenposition zu den rechtsextremen und rechtspopulistischen Thesen der DB ein. Einen groben Überblick bietet Wikipedia. Wer sich genauer mit der Thematik der Burschenschaften beschäftigen will findet die kritische Broschüre “Elitär & Reaktionär seit 1815 – 200 Jahre Urburschenschaft in Jena” u.a. in der JG-Stadtmitte.

 

Aufruf

 

Läuft nicht! Am 03. Oktober gemeinsam gegen die Nazi-Aufmärsche in Jena

Am 03. Oktober 2015 wollen wir erneut verhindern, dass Neonazis in Jena aufmarschieren. Start der geplanten Neonazi-Demonstrationen ist um 11 Uhr am Paradiesbahnhof, von wo aus sie im Stadtzentrum über die Knebelstraße, Westbahnhofstraße, Schillerstraße zum Engelplatz demonstrieren wollen. Angemeldet wurden die drei Aufmärsche von bekannten Thüringer Neonazis und Neonazi-Organisationen.

Für die Dachorganisation “Europäische Aktion”, ein Zusammenschluss europäischer Holocaustleugner, meldete Ringo Köhler, der bereits am 27. Juni in Jena demonstrieren wollte einen Aufmarsch an. Köhler ist maßgeblich für die „Freiheit für Wolle“-Kampagne verantwortlich, mit der Geld für Ralf Wohlleben, mutmaßlicher NSU-Unterstützer, gesammelt wird. Wegen Neonazi-Symbolen und Körperverletzung an linken Jugendlichen wurde er jeweils zu einer Geldstrafe verurteilt.

Für “Thügida” – ein rassistisches Bündnis diverser neonazistischer Gruppierungen und Parteien zeichnet David Köckert, welcher NPD-Kreisvorsitzender in Greiz ist und zum Umfeld des mittlerweile verbotenen militanten Neonazi-Netzwerkes “Blood & Honour” gehörte, verantwortlich.

Der dritte Neonazi-Aufmarsch wurde von Michel Fischer für “DIE RECHTE Thüringen” angemeldet. Fischer wurde u.a. wegen eines gewalttätigen Übergriffes auf ein 13jähriges Kind verurteilt, welches er gemeinsam mit seinem Vater zusammenschlug.

Die rassistische Mobilmachung der Neonazis liegt auf der Hand: einerseits versuchen sie aufgrund der aktuellen Situation Stimmung gegen Menschen, welche nach Jena geflohen sind zu erzeugen und fungieren dabei nur allzugerne mindestens als geistige Brandstifter, andererseits wollen sie unter dem Motto “Rückeroberung oder Untergang” einen weiteren Anlauf starten, um zum wiederholten Male zu versuchen in Jena laufen zu können.

Wir – ein breites Bündnis aus diversen gesellschaftlichen Gruppen, Parteien, Kirche, Gewerkschaften und Einzelpersonen – sagen dazu erneut: „Läuft nicht!“. Stellen wir uns gemeinsam gegen Antisemitismus, Faschismus, Rassismus und neonazistische Hetze! Beteiligt euch an den Protesten gegen die Neonazi-Aufmärsche am Samstag, 03. Oktober in Jena!

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Seht mal zu das sich die Sachbeschädigungen bei Unbeteiligten in Grenzen hält. Dadurch wird immer viel Solidarität verspielt. Ich wohne in einer etwas spießigeren Ecke von Jena und muss jedes mal mit viel gutem zureden meine Nachbarn beruhigen weil ihnen die Hauswand angemalt wurde. 

 

Grüße und man sieht sich am 3ten