[ES] Deizisau- Bericht zu der antifaschistischen Aktionswoche

Infotisch

Am Samstag fand in Deizisau die letzte der drei Veranstaltungen des „Antifaschistischen Bündnisses Kreis Esslingen“ (ABKE) im Rahmen der Aktionswoche mit dem Motto: „Gegen Rassismus und Faschismus- eine Woche voller Engagement“ statt. Zum dritten Mal versammelten sich Antifaschistinnen und Antifaschisten innerhalb einer Woche in Deizisau. Im Folgenden ein Überblick über die Aktivitäten der Woche:

 

Samstag, 20.06.

Mit ca. 15 Personen veranstalteten wir als Auftakt eine Kundgebung mit Infotisch auf dem Deizisauer Marktplatz. Zuvor wurden viele Deizisauer Haushalte bereits mit Flyern informiert worden.

Die Polizei war von Beginn an mit einem großen Aufgebot vor Ort und versuchte, die TeilnehmerInnen immer wieder zu schikanieren.

Nach einem erfolgreichen Kundgebungsvormittag beschlossen die anwesenden AktivistInnen, Infoflyer in die Briefkästen der verbleibenden Haushalte einzuwerfen.

Dabei wurden sie weiterhin von der völlig unkoordinierten, aber dennoch nicht weniger aggressiven und übermäßig präsenten Polizei verfolgt und schließlich gekesselt und in Gewarhsam genommen.

Trotz aller Schikanen sehen wir den Tag als Erfolg, an dem es gelang, Kontakt zur Bevölkerung auszunehmen und im Ort präsent zu sein.

Ausführlicherer Bericht zu Samstag

 

Zusätzlich zu den Kriminalisierungsversuchen am Samstag erhielten 12 Personen im Laufe des Mittwochvormittags Post vom Bürgermeisteramt der Gemeinde Deizisau. In den Briefen wurde den AtivistInnen mitgeteilt, dass ihnen verboten würde, an den kommenden angemeldeten Infoveranstaltungen des Bündnisses teilzunehmen. Außerdem wurde ein dreitätiges Aufenthaltsverbot für das angrenzende Wohngebiet erteilt.

Gemeinsam mit einer Anwältin gingen die betroffenen Personen dagegen vor und stellten klar, dass die Teilnahme an den Veranstaltungen völlig rechtmäßig ist.

 

Donnerstag, 25.06.

Bei strahlendem Sonnenschein besuchten am Donnerstag ca. 50 Personen die Informationsveranstaltung mit Lucius Teidelbaum auf dem Deizisauer Marktplatz.

Noch während des Aufbaus versuchten bekannte Nazis aus einem Auto heraus, die AntifaschistInnen zu filmen.

Im weiteren Verlauf konnte die Veranstaltung störungsfrei durchgeführt werden.

Lucius Teidelbaum referierte zu Strukturen der extremen Rechten in Baden Württemberg. Anschließend redete eine Aktivistin der Antifaschitischen Aktion Esslingen speziell zu den örtlichen Nazistrukturen, vor allem zu den „Freien Nationalisten Esslingen“.

Wie schon am Samstag zuvor war die Polizei massiv vor Ort und versuchte, die Veranstaltung abzuschirmen, was ihr hinsichtlich der BesucherInnenzahl jedoch nicht gelang.

 

Samstag, 27.06.

Mit einer Kundgebung mit Infotisch und Redebeiträgen rundeten wir die Aktionswoche ab.

Auch heute versammelten sich ca. 30 Antifaschistinnen und Antifaschisten im Ortskern.

Ein Vertreter des ABKE sprach über die Aktivitäten des Bündnisses und die Notwendigkeit eines breit gefächerten und kontinuierlichen Antifaschismus.

Die Antifaschistische Aktion Esslingen berichtete über die örtlichen Nazistrukturen und die Vorfälle der verganenen zwei Jahre.

Abschließend sprach ein Sprecher des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Stuttgart und Region über den gesellschaftlichen Rechtsruck und Möglichkeiten, sich gegen rechte Umtriebe zu organisieren.

Die anwesenden Deizisauerinnen und Deizisauer wurden auch heute wieder mit Flyern informiert.

Nach Ende der Kundgebung kam es erneut zu Kriminalisierungsversuchen durch die Polizei, als diese einen PKW von AntifaschistInnen erst verfolgten und anschließend durchsuchten.

 

Fazit:

Für uns steht fest, dass antifaschistische Arbeit in Deizisau notwendig ist und die Kampagne erfolgreich war.

An allen Veranstaltungen gelang es, Kontakt zu den BürgerInnen herzustellen und mit diesen ins Gespräch zu kommen.

Trotz erschwerter Bedingungen durch die Kriminalisierungsversuche der Polizei und das Verleugnen und Verharmlosen des örtlichen Naziproblems durch den Bürgermeister, ist die Aktionswoche ein voller Erfolg.

Durch antifaschistische Präsenz im Ort rückt das Thema der rechten Gewalt zunehmend in die Öffentlichkeit.

Das Ende der Kampagnenwoche bedeutet für uns nicht das Ende der antifaschistischen Arbeit in Deizisau.

Überall dort, wo Nazis offen auftreten, gilt es für uns, sich ihnen konsequent entgegenzustellen.

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ansonsten natürlich gute aktion - auch wenn der bürgermeista natürlich behauptet es gäbe gar keine nazis in deizisau.