Riot-Porn, Werbung & Motivation

riot-police

In diesen Tagen liest man wieder viel über Polizeigewalt, Stimmungsmache gegen Geflüchtete und einer angeblich schwachen Radikalen Linken in Deutschland. Daher wurde ein Video erstellt, um Gefühle der Ohnmacht gegenüber der Staatsgewalt besser verarbeiten zu können. Ich meine, was gibt´s da besseres als nen Riot-Porn? ;) (mal abgesehen, von Riots selber)

 

Dazu soll das Video hoffnungslose, in dem System gefangene Leute motivieren, und Hoffnung schenken, dass man sich auch gegen staatliche Autorität, Bullen und Rassismus wehren kann. In dem Video sehen die Personen, wie man dies u.a. machen kann.

In der Praxis zeigt sich, dass zu meist junge Leute zwischen 16 und 25 Jahren von Dingen wie Gewaltfilme/Spiele, aggressiver Musik, Fußball-Hooligans/Ultras oder Kraftsport fasziniert sind. Da wird vielen bestimmt auch ein solches Riot-Video der "Antifa/linksradikalen" gefallen, wo die Zuschauer/innen sehen, dass man sich gegen den traurigen Alltag in Deutschland wehren kann. Viele Jugendliche werden bereits schlechte Erfahrungen mit den Bullen gemacht haben, daher gefällt Ihnen ein solches Video bestimmt.

Evtl. kann man den/die ein oder andere(n) ja mit einem solchen Video für linksradikale Politik begeistern.

 

Auch soll das Video anderen linksradikalen Gruppen, anderer Länder Kraft geben. Sie sollen sehen, dass sich auch in Deutschland Menschen wehren, um gegen Rassismus, Ausbeutung, Verdrängung und Kapitalismus zu kämpfen.

 

Vielleicht kann man ja auch was aus den Bildausschnitten lernen.

 

Was+Wie auch immer ... vielleicht kann wer was mit dem Teil anfangen, und wenn es auch nur die gute Punk-Rock Mukke ist ;)

 

https://www.youtube.com/watch?v=HIhVInIsVp8

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ich frage mich oft, ob es niemandem auffällt, dass es im IT Zeitalter dem Kapital darum geht, das man partezipiert. Teilnimmt am Schwachsinn. Und ob ich das nun über soziale Medien tue, oder eben ein zum hundertsten Mal aufgewärmtes Riot Video tue, ist relativ egal. Teilnehmen tut man immer. Und ein Zusammenstoss zwischen Staatsmacht und radikalen Gruppen gehen subversive Aktivitäten, Handlungen, Diskussionen, Texte voraus, die durch ein solches Video nicht stimuliert werden. Stimuliert dabei wird nur der Klick zum nächsten Video. Die Langeweile nimmt zu anstatt ab. Das Spektakel ist überall und du konsumierst es und glaubst es inspiriert dich. Stattdessen wirst du noch dümmer als vorher. Ich hatte irgendwann mal selbst die Illusion Indymedia könnte einen Zweck erfüllen, aber dem ist nicht so. Die Technologie, die wir mal glaubten in unseren Händen zu halten, hat sich gegen uns gerichtet. Und uns fällt es nicht mehr auf, weil wir zu sehr vom Spektakel vereinahmt sind, zu sehr blendet es uns. Ich möchte hier darauf hinweisen, dass dieses Video sogar auf die Mittelspalte gekommen ist. Warum nicht auch den nächsten Fast and Furious Streifen auf Indymedia ankündigen?! Spektakel ist beides, aus diesem Grund gäbe es keine Probleme mit den Mod kriterien. Wer wagt es die radikale Linke zu kritisieren? Wer wagt es Kritik an der allgemeinen Dummheit zu formulieren, die uns vielleicht wirklich mal aus der Logik in der wir zu denken gezwungen wurden katapultiert? Wer kann mir das beantworten?

man kann die sozialen medien durchaus bestens als propaganda-mittel einsetzen u da gehört auch mal etwas riotporn dazu..

Du sprichst mir aus dem Herzen.Danke !

Videos sind schon nicht schlecht, besser aber auch mit Worten mischen damit Leute wissen worum es geht. Check mal dies: http://urbanresistance.noblogs.org/gedanken-dokus-strategien/strategie-und-taktik/

.....geil,...fühle mich fast wieder jung. 

 

Früher war allet besser...;-)

Habe das Video noch nicht angesehen, aber schon jetzt finde ich deinen/eueren Ansatz sehr gut und wichtig!

Auch ich habe bei derlei zuerst immer den Reflex Plattheit und Ähnliches daran zu kritisieren zu wollen.

'Die Regierung und Nazis sind doof, komm zum Black Block, dort ist es gut...'

 

Die Praxis zeigt aber tatsächlich, was du/ihr sehr gut beobachtet hast/habt:

Die radikale Linke wird nicht einflussreicher, wenn sie nur für Menschen mit 20-seitigem, intellektuell-tiefgreifendem Motivationsschreiben offen steht.

Ich glaube, dass wirklich fast alle Menschen in diesem System verspüren, dass u.a. ihr Einfluss auf ihre eigenen Leben nur noch marginal ist.

Viele könnten dafür gewonnen werden diese Gefühle (Ohmacht, Wut...) nicht durch noch mehr Anpassung, Konkurrenz, Drogen und Nach-unten-Treten zu verarbeiten oder in den schlimmsten Fällen am Ende Hool, Nazi oder Bulle zu werden [wobei letztere immer auch das erste und zweite sind]), sondern durch gemeinsames Kämpfen gegen die Ursachen.

 

Diese Leute wird man aber nicht gewinnen, wenn man nur auf's Neue – nach Tagen voll Schule/Lehre/Job – einsame Theorie-Arbeit von ihnen erwartet und noch härter als manche Lehrer*in mit Kritik nach ihnen wirft, wenn sie als junge und/oder neue Leute in der Szene etwas Unreflektiertes äussern, von 'böse' Marken konsumieren oder nicht szene-gerecht sprechen.

 

Das alles darf keine Rechtfertigung für theorielosen pseudo-linken Hooliganismus oder dumme Sprüche in Szene-Treffs sein;

doch offene Orte, Gruppen, Riot-Videos oder linke Sportgruppen können elementare Einstiegs- und Bezugspunkte sein,

von denen aus neue Leute an linkes Denken und reflektiertes Handeln herangeführt werden können.

also ich finds gut. musik hat die eigenschaft direkt das emtionale gehirn anzusprechen und wirkt dadurch besonders stark.

 

Das Grundproblem der radikalen Linken ist doch nicht die Staatsgewalt oder die Riots - das ist alles nur Straßensport mit Leuchteffekten. Das Grundproblem der radikalen Linken ist, daß es die Staatsgewalt gibt, und diese so handelt, weil >90% der anderen Menschen so wollen. Die Aufgabe wäre also weniger das Anzünden vpn Altpapier-Kippern denn das Gewinnen der Köpfe und Herzen der Menschen. Und ob solche Aktionen dazu taugen...?

"weil >90% der anderen Menschen so wollen"

Wie kommst denn auf den Scheiß? Bei der letzten Bundestagswahl haben gerade mal ca. 50% der Wahlberechtigten die etablierten Parteien gewählt, Nichtwähler und ungültige Stimmen hatten zusammen mehr als die CDU.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahl_2013#Ergebnis_unter_Ber.C3.BCcksichtigung_der_Nichtw.C3.A4hler

 

Und da sind noch nichtmal die nicht wahlberechtigten Teile der Bevölkerung (Flüchtlinge, Straftäter nach §64StpO, Minderjährige etc.) berücksichtigt.

"weil >90% der anderen Menschen so wollen"

Wie kommst denn auf den Scheiß?

Weil keine 10% was anderes wählen. Wenn denn so viele Menschen für einen echten Wechsel wären, warum ergreifen sie dann nicht Partei? Von Links bis Rechts gibt es Auswahl, aber offensichtlich begeistern die auch nur wenige Prozent. Zudem, siehe die "Liste der vetrauenswürdigen Berufe", Bullen weit oben dabei mit über 80%:

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/vertrauensvolle-berufe-die-mei...

die größtenteils zustimmenden Kommentare oder der Umstand, dass der "Artikel" tatsächlich in die Mittelspalte gehoben wurde.

 

Da muss man sich wirklich fragen, was beim Moderatorenteam schief geht. Soll Indy zu einer linksradikalen Bildzeitung verkommen? Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht?

 

Gab's schon mal in den 70ern und hieß Konkret.

 

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Zum Autor des "Artikels" fällt mir nicht mehr viel ein...

 

"In der Praxis zeigt sich, dass zu meist junge Leute zwischen 16 und 25 Jahren von Dingen wie Gewaltfilme/Spiele, aggressiver Musik, Fußball-Hooligans/Ultras oder Kraftsport fasziniert sind."

 

Soso, viele junge Männer finden also Gewalt geil und suchen immer wieder die Gelegenheit, sie an (primär) Schwächeren auszuleben. Da sollte man sie natürlich motivieren, sich der radikalen Linken anzuschließen. Machismus, Gewaltgeilheit und testosterongeschwängerten Schwachsinn gibt es nämlich noch nicht genug in der Szene. Das sollte man unbedingt forcieren, um den vernünftigen Menschen das Leben noch schwerer zu machen und im Übrigen nach außen wie eine Horde Schwachmaten aufzutreten.

 

Wir können uns ja mal fragen, warum die realexistierende deutsche Linke primär aus 16-25-jährigen männlichen Möchtegern-Militanten besteht...Wo sind die vernünftigen Menschen? Warum haben die Männer und Frauen über 30 - die im Leben stehen, Kinder haben, arbeiten gehen, die wirklich verstehen, warum Kapitalismus und Ausbeutung Scheiße sind - keinen Bock auf euch?

 

Stattdessen besoffene Möchtegern-Hooligans, die ständig nur Ärger machen und noch dazu meistens umknicken, wie die Äste im Wind, wenn es darum geht, diesem Staat oder den Nazis die Stirn zu bieten....

 

Leute, wie Du zeigen, dass ein maßgeblicher Teil der radikalen Linken nicht Lösung sondern Teil des Problems ist.

 

Warum verschwinden Du und deinesgleichen nicht in Richtung Ultrà- oder Oi-Szene und lassen die vernünftigen Leute Politik machen?

Danke, hatte gerade keine Zeit auf diesen Stuss umfangreich und ohne allzu viel Schaum vorm Mund zu antworten. Und ausserdem ist es ja auch nur indymedia, das liest ausser uns und dem Staatsschutz ja eh niemand mehr. Insofern gibt es auch gerade genug wichtigeres.  Sprichst mir jedenfalls aus der Seele...