[Wien] Kameras für den Unicampus wegen linker Feste?

Ethno Festival

Nachruf aufs Ethnofestival: Was haben wir uns da nicht vorgenommen! Ethnofestival! Wir hatten die Vision: Sonne, spannende Diskussionen, gute Musik, glückliche Menschen, leckeres Essen! Richtige Festivalstimmung für einen Tag im Campus. Was letztes Jahr so top geklappt hat, sollte heuer nochmal getopt werden! Leider lief das nicht so, wie gedacht.

Zuerst regnete es den ganzen Nachmittag, sodass wir die Bühnentechnik nicht aufbauen konnten, dann kamen die Uni Securitys und verboten uns, die Bühne mit unserem Generator zu betreiben und mit Gas im Campus zu kochen, um Kochkurse zu geben. Der letzte Platzregen erwischte dann die sich mittlerweile im Aufbau befindende Anlage im Hof 8 - was für ein Pech! Richtig zum Laufen gebracht haben wir sie dann nicht mehr. Jetzt müssen wir schauen, ob sie einen Schaden genommen hat.

 

Die Polizei stand um 5 vor 10 da, es sei zu laut, um halb 11 kamen sie nochmal, mit Magistratsbeamten. Diese haben das gesamte Gespräch mitgeschrieben. Wir haben es trotzdem geführt, damit die Party weiter gehen konnte. Warum kommen Magistratsbeamte mit der Polizei zu Einsätzen? Danach, nachdem die Baustelle Hof 8 abgebrochen wurde, lief es eigentlich. Danke an euch alle, die ihr trotz Kälte und Regen gekommen seid! Es war dann noch eine richtig nette Party, die Letzten gingen um halb Sieben! Wir bitten Frustrations und The Rocksteady Conspiracy vielmals um Entschuldigung, dass ihr nicht spielen konntet und hoffen das in Zukunft mit einem besser organisierten Auftritt wieder ausgleichen zu können. Danke an SeM VeRgoNha für den spontanen Auftritt auf der Bühne in Hof 7 und Bedroom Chocolates für die improvisierte aber voll gemütliche Akustiksession. Danke an Drahthaus für den Aufbau von Bühne und Anlage vom Hoppala Kollektiv in Hof 7. Einen riesengroßen Dank an Nora, Geri und Back2Human für die Technik in Hof 7 und 8! Und großes Sorry an Shalamanda HiFi wegen dem Stress um die Lautstärke. Hätten uns denken sollen, dass die Anwohner*Innen das nicht lange mitmachen. Um euch ausgelastet zu sehen, freuen wir uns aufs Donau Dubbing!

 

Alle Bands spielen deutlich deutlich unter Wert! Sie bekommen von uns die Fahrtkosten und Aufwandsentschädigung. Professionelle Musiker*innen begeben sich damit in Abhängigkeit zu anderer Lohnarbeit. Wir hoffen irgendwann auch dazu beitragen zu können, dass sie mit Musik leben können.

Danke an alle Helfer*Innen, Techniker*Innen, Infostandbetreuer*Innen, danke an Kama, für das Verständnis, die Hilfe und dafür, dass es dann doch noch Essen gab. Was wir gelernt haben: Ethnofestival in dieser Form, mit so wenig Menschen im Orga-Team und so wenigen Helfer*Innen bei Aufbau, Abbau, Aufräumen wird es nicht mehr geben. Ob wir den Campus als Location noch mal hernehmen, ist auch stark anzuzweifeln. Wir sehen uns dann alle beim Winter-Ethnofest, da ist uns das Wetter dann wieder egal und wir können uns auf das Feiern konzentrieren!

 

Wir haben mit den Menschen von „schauhin“ gesprochen und werden im Herbst eine Diskussion zum Thema Dreads als Kulturelle Aneignung organisieren.

Leider wird es in den Räumlichkeiten und auf dem Gelände der Universität immer schwieriger für Studierende Feiern zu veranstalten. Am Tag der Veranstaltung mussten wir noch mit Hausverwaltung, Securitymanagment, den Portiers und dem Sicherheitspersonal vor Ort sprechen und sie milde stimmen. Auch mit der Polizei hatten wir zweimal Kontakt, wobei noch nicht feststeht, ob wir eine Anzeige wegen Lärmbelästigung am Hals haben (wieder weniger Geld zum Spenden! „frown“-Emoticon ). Auch, dass das Magistrat Beamte mit zu Polizeieinsätzen schicken kann, sind neue, für uns problemtische Zustände. Im Laufe dieser ganzen Gespräche wurde uns mitgeteilt, dass Daten von „politischen“, explizit so bezeichneten „anarchistischen“ und „antifaschistischen“ Studierenden der Hausverwaltung der Uni Wien bekannt sind und an die Polizei weitergegeben werden. Außerdem werden auf dem gesamten Campus AAKH Kameras installiert, um „politische“ Feste und Randale zu vermeiden. Diese Missstände werden wir an die ÖH weiterleiten. Solch ein Umgang mit den persönlichen Daten von (politisch engagierten) Studierenden und verdachtsunabhängige Überwachung auf dem Gelände der Uni darf es nicht geben!

 

Nichtsdestotrotz
Großes Danke an die Feiergemeinschaft


Eure Ethnofest-Orga

 

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Ist die nicht dafür gedacht, dass Professionelle Musiker*innen sich nicht in Abhängigkeit zu anderer Lohnarbeit begeben müssen. Di kann doch dazu beitragen, dass sie durch Musik leben können

 

Abgesehen davon fehlen wirklich Freiräume für Veranstaltungen von Studierenden. Abgesehen davon frage ich mich auch, ob Kameras rechtlich überhaupt okay sind. Das scheint mir zweifelhaft.