[HH] Update: Neonaziaktivitäten in Hamburg Nord-Ost

Kunst mit Nazimüll

Nachdem wir bereits im Dezember über Aktivitäten der Neonazis in Hamburg Nord-Ost berichteten, halten wir es für notwendig über die Entwicklung der letzten Wochen und Monate zu informieren.

 

Frühere Berichte:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/128706

 

Outing vom Februar, in dem die lokalen Nazistrukturen beleuchtet werden:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/134863

Eine (unvollständige) Auflistung der rechten Aktivitäten in Hamburg Nord-Ost:

  • Am Rande der Diskussionsveranstaltung über eine geplante Erstaufnahmestelle für Geflüchtete in Berne (24.02) provozierten vier junge Neonazis und mussten unter Polizeischutz weggebracht werden. [1] Zuvor wurde von rechter Seite dorthin mobilisiert. [2]

  • Die NPD organisierte am 28.03. einen Infostand am Bahnhof Farmsen und verteilte Flyer an Passant_innen. Anwesend waren hier unter anderem André Pfitzner und andere junge Neonazis aus dem Stadtteil, die den Stand zusammen mit dem NPD-Kader Lennart Schwarzbach betreuten. [Siehe Fotos]

  • Die Gedenktafel des Vereins „Denk-Mal“, die an die Opfer der Wehrmachtsjustiz erinnert, wurde am 04./05.04 von Nazis zerstört. [3]

  • Bei der Abschlusskundgebung der „Demo gegen Faschismus“ am 20.04. in Bramfeld zeigten sich sieben Neonazis aus Farmsen auf dem Dach eines Kaufhauses und fotografierten Demonstrationsteilnehmer_innen. Auch vor dem Kaufhaus hielten sich zwei Nazis auf und beobachteten die Veranstaltung.

  • Bei Stadtteilspaziergängen in Farmsen und Berne berichteten Anwohner_innen, dass die Neonaziszene in letzter Zeit präsenter werden würde, etwa durch Aufkleber oder Sprühereien. Das stimmt mit unseren Beobachtungen überein, da wir in den letzten Wochen mehrere hundert Nazi-Aufkleber entfernt haben und mehrere gesprühte „NSU“-Schriftzüge und Hakenkreuze übermalen mussten. [Siehe Fotos]

Für uns ist klar, dass diese Aktivitäten nicht unbeantwortet bleiben können. Deshalb haben wir in letzter Zeit mehrere große und kleinere Stadtteilspaziergänge organisiert haben, um das Viertel sauber zu halten.[4] Außer uns waren auch weitere Anwohner_innen unterwegs, haben Nazipropaganda entfernt, antifaschistische Inhalte ins Straßenbild gebracht und über Naziaktivitäten informiert.[5]

Auch zu der Informationsveranstaltung in Berne haben wir mobilisiert, da mit einem Auftauchen der Neonazis bereits im Voraus zu rechnen war.[6] Darüber hinaus wurde das Kriegerdenkmal in Bramfeld, an dem sich die lokale Naziszene in den letzten Jahren immer wieder zu Hitlers Geburtstag getroffen hat, pünktlich zum 20.04. von uns verschönert.[7]

 

Wir werden auch in den kommenden Monaten über die Naziaktivitäten in Hamburg Nord-Ost berichten und uns in dieser Region antifaschistisch engagieren.

 

Den Widerstand in den Vierteln organisieren!

 

Antifa 309

 

Kontakt: antifa309@riseup.net

 

 

Quellenverzeichnis:

 

[1] : facebook.com/1557836074461029/photos/a.1559478584296778.1073741829.1557836074461029/1611468515764451/

[2] : facebook.com/1557836074461029/photos/a.1559478584296778.1073741829.1557836074461029/1607678059476830/

[3] : facebook.com/1557836074461029/photos/a.1559478584296778.1073741829.1557836074461029/1635382286706407/

[4] :

1.: facebook.com/media/set/?set=ms.c.eJwzNDM2MTU2NrQ0MDQyMTM10DOECJhYAClzS1MTmICpIViFoQUAAJUKEQ~-~-.bps.a.1634533156791320.1073741837.1557836074461029&type=1

2.: facebook.com/1557836074461029/photos/a.1559478584296778.1073741829.1557836074461029/1635765836668052/

3.: facebook.com/1557836074461029/photos/a.1559478584296778.1073741829.1557836074461029/1638625816382054/

4.: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.1631022093809093.1073741836.15...

[5] :

1.: facebook.com/1557836074461029/photos/ms.c.eJw9ysENwDAIA8CNKmzAhP0Xq0QbvqeD3AyK9rZW~_oMfOCBbgGXJeRaiGOzGhayB2pEYOHFB~;g2~_gUgXuA~-~-.bps.a.1630016400576329.1073741835.1557836074461029/1630016493909653/?type=1

2.: facebook.com/1557836074461029/photos/a.1559478584296778.1073741829.1557836074461029/1633813920196577/

[6] : https://linksunten.indymedia.org/de/node/135364

[7] : facebook.com/1557836074461029/photos/a.1559478584296778.1073741829.1557836074461029/1641018156142820/

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Traurig das Antifa 309 quasi nur auf facebook unterwegs ist

 

http://www.nadir.org/news/Pl%C3%B6tzlich_plappern_Anna_und_Arthur.html

Geh doch zurück in deine Höhle.

dann heult nicht rum wenn die nazis sich ein paar leute raussuchen und jagen. ist die logische konsequenz aus facebook.

ahja weil die nazis facebook kontrollieren oder was? Weil sie an ips kommen und dann die Adresse raus finden? Ach lass mal du kannst anscheinend das Internet nicht bedienen.

die infos gebt ihr doch alle freiwillig bei facebook an.

les doch mal den oben verlinkten Artikel von nadir zu facebook.. da wird dir eigtl alles erklärt und musst nicht mit so peinlichen argumenten kommen, man könnte adressen nur über die ips oder die kontrolle von fb bekommen..

 

mal davon abgesehen dass die bullen an eure ips bekommen und den nazis reicht schon zu gucken wer eure fans sind oder wer eure beiträge mit gefällt mir markiert..

Phase 2: Ihr habt im Oktober 2012 den Text Plötzlich plappern Anna und Arthur veröffentlicht. Darin beklagt Ihr den leichtsinnigen Umgang von Linken mit dem Internet, besonders in sozialen Netzen. Was sind Eure Hauptkritikpunkte?

nadir: Der Hauptkritikpunkt ist, dass Linke in sozialen Netzen (Facebook ist da nur ein Beispiel) ihre Strukturen offenlegen und zwar in einem größeren Umfang, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Sie gefährden damit nicht nur sich selbst, sondern auch andere, selbst solche, die Facebook gar nicht nutzen, und das ganz ohne Not. Des Weiteren gibt es die falsche Annahme, es gäbe einen »korrekten« Umgang mit Facebook. Viele, gerade jüngere, Antifas und andere Aktive glauben, das Risiko sei handhabbar, solange sie ihren Filter einschalten und ein Pseudonym verwenden. Das Problem ist aber, dass die Inhalte nur ein Teil der Daten sind, die analysiert werden. Mindestens ebenso wichtig sind die sogenannten Metadaten und deren Verknüpfungen. Die Analyse von Social Media als Datenhaufen auf den Servern der Anbieter ist eines der produktivsten Felder unterschiedlicher AkteurInnen, Werbeschaltende und Behörden sind nur zwei Beispiele. Die APIs, also die Application Programming Interfaces, die den Zugang zum Backend der Datenbanken von beispielsweise Facebook erlauben, lassen einfach eine ganz andere Sicht auf die Dinge zu. Hier wird Wissen regelrecht produziert, das in dieser Art bisher nicht vorhanden war.

 

Phase 2: Inwiefern machen denn Linke ihre Strukturen öffentlich?

nadir: Sie legen offen, wer wen kennt, wofür sich Leute (zu welchem Zeitpunkt) interessieren, wer MultiplikatorIn ist oder »MeinungsmacherIn«, wer die »wichtigen« Leute in der Kommunikation sind etc. Gleichzeitig werden private Informationen reingemixt - Hobbys, Musikgeschmack, Katzenbilder usw. Orte, Zeiten, IP-Adressen, welcher Browser, das ist alles gar nicht rauszuhalten und wird mit gespeichert. Das ergibt ein Bild, das in dieser Detailtreue für Behörden nur unter großem Aufwand zu recherchieren wäre. Ein Wort zu dem Begriff »öffentlich« in diesem Kontext. Es geht immer um eine doppelte Sicht: einerseits tatsächlich das, was andere »normale« BenutzerInnen von Facebook auch einsehen können, z. B. mit wem sie befreundet sind. Aber als öffentlich muss man in diesem Kontext auch die produzierten Daten insgesamt ansehen. Das Konzept der Öffentlichkeit ist im Kontext von sozialen Netzen ein Kampffeld und wird durch die gegenwärtigen Praxen neu hervorgebracht. Es geht nicht mehr so sehr um die bürgerliche, binäre Teilung von privat/öffentlich, wenn wir von algorithmischer Öffentlichkeit reden. Hier geht es vielmehr um die Ebenen Frontend/Backend, also um die Ebenen auf Seiten der NutzerInnen und auf Seiten der anbietenden Firmen.

 

http://www.nadir.org/news/interview.html

Dann kommt doch bitte nett auf uns zu, unsere E-Mail Adresse ist ja angegeben und wir dirkutieren auserhalb von Indymedia über diese ganzen Sachen.

Können wir gerne machen wir hören uns sehr gerne Kritik an und nehmen auch konstruktive Vorschläge an.

 

Solidarische Grüße

 

Antifa 309