21.03.2015: Neonaziaufmarsch in Hildesheim

Hildesheim, 21.03.2015

Rund 80 Neonazis zogen am vergangenen Samstag durch die Altstadt im niedersächsischen Hildesheim. Ursprünglich waren etwa 100 Neonazis in Hildesheim zusammengekommen. Nachdem die Veranstalter*Innen daraufg hinwiesen mögliche Gewaltakte und Vermumung zu unterlassen verließ ein Teil der Teilneher*Innen kurzerhand im Streit die Veranstaltung.

 

Die Demonstration der Partei "Die Rechte" und ihres Kreisverbandes Hildesheim offenbarte erneut massive Mobilisierungs- und Organisierungsschwierigkeiten der niedersächsischen Neonaziszene, insbesondere der Partei "Die Rechte". Bereits vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung musste ein teilweiser Ausfall des Lautsprecherfahrzeuges beklagt werden, so das lediglich Redebeitäge über die Anlage verbreitet werden konnten, Musikstücke verkraftete die Lautsprecheranlage nicht mehr.

 

Doch nicht nur technische Probleme begleiteten den Neonaziaufmarsch. Auffällig war die nur geringe Anzahl an Teilnehmer*Innen. Auch die angekündigten Redner wie beispielsweise Phillip Hasselbach aus dem Raum München konnten am derzeitig desolaten Mobilisierungspotential der niedersächsischen Neonaziszene nur wenig ändern. Der Kreisvorstand der Partei "Die Rechte Hildesheim" musste sich noch mit anderen problemen herumschlagen. So wurde bereits vor Beginn der Veranstaltung Alkohol konsumiert, Demonstrationsteilnehmer*Innen weigerten sich gegenüber Veranstalter und Ordenern ihre Vermumung abzunehmen.

 

Nachdem eine Personengruppe aus den Strukturen der HoGeSa-Abspaltung "Gemeinsam-Stark e.V." versuchten einen Gegendemonstranten zu attackieren, dabei einen Zaun umtraten um auf das Bahnhofsgelände zu gelangen eskalierte der interne Streit. Nach einem Redebeitrag der Versammlungsleitung um Christian Worch verließen etwa 20 Neonazis laut schimpfend die Demonstration.

 

Der eigentliche Aufmarsch konnte dann auch erst mit zeitlicher Verzuögerung beginnen. Antifaschistische Proteste verhinderten den Beginn. Auch auf der Demonstrationsstrecke wurden die Neonazis von lautstarken Protest begleitet.

 

Eine Fotostrecke dazu findet sich hier: http://recherche-nord.com/gallery/2015.03.21.html

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Apropos Redner:

 

Bild 37 der Recherche-Nord-Seite, ist doch Alexander Kurth aus Leipzig, oder?

 

Gibt es noch mehr Infos zu den RednerInnen?

Ist Marcel Brunner zu sehen. Macht Gemeinsam stark jetzt mit der Die Rechte zusammen ? Marcel kommt übrigens aus Gross Denke 

Marcel Brunner ist schon länger in gutem Kontakt mit Leuten von "Die Rechte" , wie z.B. Michael und Tatjana Berner aus Braunschweig. So war er unter anderem Mitorganisator der von Berner angemeldeten Versammlung am 22.11.2014 in Hannover gegen "linke Gewalt".  Marcel Brunner war, ebenso wie das Ehepaar Berner, bei mehreren Märschen des Braunschweiger PEGIDA-Ablegers mit dabei.

ist Brunner?

Links im Bild mit Kapuze über einer Wollmütze ... http://recherche-nord.com/gallery/img/gallery/2015.03.21/028.jpg

waren eh alles Männer, in der Reihenfole

Christian Worch Die Rechte Bundesvorstand

Alexander Kurth Die Rechte Sachsen

Johannes Welge Die Rechte Hildesheim

Phillip Hasselbach Die Rechte München

Christoph "Heroinauge" Drewer Die Rechte Dortmund sowie der angebliche "freie Aktivist" aus Hildesheim Patrick Schreiber, der aber bei der "Rechten Hildesheim" mitmischt

Der Aufmarsch hat erneut den desolaten Zustand der organisierten rechten Szene in der Region gezeigt. Ob man bei diesen versprengten Gestalten überhaupt noch von einer Szene sprechen kann, ist allerdings fraglich. Aus der Region Hildesheim waren kaum eine handvoll Neonazis da. Aus Braunschweig und dem Landkreis Gifhorn auch nur ein paar versprengte von "Die Rechte" und der JN. Die moblisieren nicht mal mehr ihr direktes Umfeld. Bei facebook hatten an die 150 gefällt mir geklickt, gekommen sind nur an die 100. Ohne die aus anderen Bundesländern (u.a. NRW, Sachsen-Anhalt, ...) angereisten Unterstützer wären mehr Pressevertreter vor Ort gewesen als Neonazis. Und die weit angereisten Neonazis waren dann auch eher genervt und gelangweilt, als begeistert von dem "Aufmarsch". 2010, beim letzten Neonaziaufmarsch in Hildesheim, waren es noch an die 750 Teilnehmer. Über all das können auch die ständige Selbstbeweihräucherung und Erfolgsmeldungen der diversen lokalen Gruppen von "Die Rechte" nicht mehr hinwegtäuschen