14.11.09 Freiburg – Kann es so weitergehen? Ein erster Diskussionsbeitrag

Mobile Wache in Freiburg am 14.11.2009

Kann es so weitergehen? Wir denken Nein! Im Folgenden ein Diskussionsbeitrag(!) zur Polizei als Verhandlungspartner und ein Vorschlag zum weiteren Vorgehen.

 

I. Die Freiburger Polizei kann nach den gestrigen Ereignissen kein Ansprechpartner mehr sein:

 

Wer vermummte, behelmte, bewaffnete und völlig entmenschlichte Schlägertrupps direkt befehligt und in eine Versammlung wegen ein paar Pappmasken und ein paar Böllern hetzt, kann nicht der Gesprächspartner eines emanzipatorischen Projekts sein.


Ganz konkret hat der Einsatzleiter gestern (auf BZ-Videos klar zu sehen) den Befehl gegeben und ist damit direkt verantwortlich für physisch verletzte und psychisch traumatisierte Demonstrierende – viele sogar noch minderjährig! Er hat den Hebel umgelegt, die behelmten Schläger kamen galoppiert und haben mit Freude ihren freiwillig gewählten Beruf ausgeübt!  Diese Menschen würden schießen, wenn man es ihnen befiehlt (erlaubt?). Schon heute haben sie keine Skrupel mit Knüppeln und Reizgas auf Menschen loszugehen, die Pappmasken tragen, Sylvesterknaller zünden und von ihrem Recht auf Meinungsäußerung und Versammlung Gebrauch machen. Jeder einzelne Polizist trägt die volle Verantwortung dafür, was sie/er tut.

Die Polizei kann kein Dialog-Partner der Freiburger Linken mehr sein. Sie sind die Verkörperung dessen, was jeder nach Emanzipation strebende Mensch von tiefstem Herzen ablehnen sollte!

Das ist aber kein Aufruf die Deeskalations-Bemühungen seitens der KTS etc. einzustellen. Nur kann nicht weiter gesagt werden: Mit den Schlägern sprechen wir, mit der Stadtverwaltung aber nicht. Wenn pragmatisch deeskaliert werden soll, dann muss jetzt eben mit der Stadt etc. gesprochen werden und ruhig auch dieser klar gemacht werden, dass man sich fortan weigern wird, mit den Freiburger Polizei-Einsatzleitern zu kommunizieren (im Ergebnis muss die Kommunikation dann eben von der Stadt geführt werden, die vielleicht eher in der Lage ist, eine engere Leine zu verordnen?).

Dies führt uns zu II., einem Vorschlag zum Vorgehen bei den nächsten Demos:

Der Stadt sollte zunächst die Rechnung des Unmöglichmachens von Demos in der Form von Kundgebungen anstelle von Demos präsentiert werden. Unter Umständen wird sie dann selbst einsehen, dass ein paar geordnete Demos (selbst mit Pappmaske) eher in ihrem Interesse sind, als linke Kundgebungen in der Innenstadt:

Offensichtlich hat sich das Konzept Demo bis aufs weitere in eine Sackgasse verlaufen. Entweder konnte oder wollte man nicht auf die zu erwartende Situation mit flexiblen Konzepten reagieren, die die Demo nicht nur zum Spielball eines Polizeikessels (wandernd oder stehend) degradieren. Da offensichtlich Demos zurzeit nicht machbar sind, sollten auch keine mehr angekündigt werden: Wer auch immer die nächsten Demos organisiert (hierfür vielen Dank!): Kündigt doch Kundgebungen an. Am 12.12. auf dem Weihnachtsmarkt. Keine Demo – denn wer will schon aus der Stadt raus laufen, um da schikaniert zu werden? Wir treffen uns auf dem Weihnachtsmarkt und dort verteilen wir unsere Flugblätter, skandieren unsere Parolen, hören unsere Musik, halten unsere Reden und bleiben mitten im Herzen der Stadt und direkt vor dem Rathaus. Nach 2-3h gehen wir wieder! Ein paar Wochen später die nächste Kundgebung (vielleicht gegen Polizeigewalt) am Bertbrunnen – auch hier wieder das gleiche Spiel: Warum eine Demo ankündigen und auf Erlaubnis warten, wenn man auch gleich eine Kundgebung ankündigen kann?? Und dann auf einer zentralen Brücke; und dann am HBF…

Die Stadt wird (nicht zuletzt aufgrund der erbosten Geschäftsinteressen) unter Umständen froh sein, sich wieder auf mehr Deeskalation einzulassen (die ja immer angeboten wurde) und froh sein, wenn wir mit den friedlichen Kundgebungen aufhören und mit ein paar Pappmasken unsere friedlichen Runden drehen und dann auch wieder weg sind. 

Nur ein erster Diskussionsbeitrag von ein paar Demonstrierenden – denn es kann nicht so weitergehen wie bisher!

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Ja, - dazu noch 2 Anmerkungen.

erstens:

es war schon sehr verwunderlich, wo die kommende Auflösung derDemo quasi schon angekündigt war, und schon über einen Abmarsch ins Grün ("traditionell") beratschlagt wurde .. wie es dann noch so eskaliert, das von Richtung Bertoldsbrunnen im Eiltempo mind. 5 Einheiten a etwa 30 Mann in schwerer Einsatzmontur mit Helm gezogenen Knüppeln losrennt Richtung Schwabentor (werde alleine den Sound nicht vergessen den es da gab) is mehr als Unverständlich. Das die Wägen, die mobilen Büros und was weis ich auch alles da waren ist auch sehr sehr verwunderlich.

Es sieht nach einer bewussten Eskalation aus, da man entweder keine Kleingruppen in der Stadt wollte, oder keine friedlich aufgelöste Demo .. denn damit lässt sich  der Polizeiaufwand nie und nimmer "rechtfertigen". Evtl. sollten andere auch Gedächtnisprotokolle zusammen tragen um das ganze noch klarer auszuwerten.

zweitens:

steht das out of Control Konzept auch noch zur verfügung. Bisher immer doch irgendwie an oder in eine Demo integriert kann aber aber auch alleine Stehen, dann kommt es mehr auf gute und reichhaltige Infovorbereitung an .. so dass möglichst viele kleingruppen kreativ sich einbringen,

das ganze dann mit einigen parallel laufenden Kundgebungsbühnen ... wo man gleich auch noch über das out of control konzept informiert

Es wäre schon die Chance dagewesen, dass die Demo läuft, aber ohne Vermummte. Die Bullen haben bei der G8 Demo recht lässig darauf reagiert, daraufhin gabs Pseudorandale. Dass sie diesmal dagegen vorgehen war klar.

Vielleicht sollten sich mal die Organisatorinnen fragen, welches Spiel sie da treiben und wie sie Leute verheizen, die auf den ganzen Verbalradikalismus im Vorfeld reinfallen (zum wiederholten Mal). Entweder will ich die Demo laufen lassen, dann sind Kompromisse manchmal unausweichlich z.B. "unangemeldet, aber halt nicht vermummt..." Wenn man aber beides will, braucht man auch Konzepte, wie mann die Demo schützt oder einen Plan B,C und D. Dann hätte man die Leute rechtzeitig vor einer Kesselung bewahren können und mit der Wahl von effektiven Aktionsformen den Bullen klar machen können, dass die Demo (auch vermummt) dass kleinere Übel ist. Stattdessen wird wieder im Kreis getanzt und "Pöse,Pöse Polizei" geschrien und vor allem die nächste Demo angekündigt.Will man denn wirklich wie die Lemminge immer weiter auf die Schlucht zu rennen? Es sollten sich endlich mal ein paar kluge Köpfe in Freiburg zusammensetzen und überlegen, wie der Scherbenhaufen wieder zusammengekehrt werden kann, den einige Inititiativen/Gruppen des letzten Jahres angerichtet haben.

Der "Plan B" bestand wohl auch zum einen darin die Demo dann halt aufzulösen. Das wäre das adäquate Zeichen gewesen. Es fanden schon Verhandlungen über einen Abzug ins Quartier Grün statt. (etabliertes Ende vieler Demos, ausserhalb der Innenstadt).

So wie sich die Ereignisse dann abspielten liegt die Vermutung sehr nahe das man keinen gefallena n einer Auflösung gehabt haben dürfte. Es waren mobile Büros, Zelte, Einsatzhundertschaften sofort da. (es sind mind 5 verschiedene Trupps a 20-30 Mann von Richtung Bertoldsbrunnen im Eilmarsch rangestürmt - nicht weils eine Massenschlägerei oder Randale gab).

Ob es nicht gewollt war das dieser Tag friedlich ausgeht, oder das die Polizei "umsomst" so ein Brimborium macht, ob sie die vielen sehr jungen Einheiten mal mit einer neuen Taktik (!) vertraut machen wollten, oder ob einsatzleiter oder Polizeichef einfach gerne mal überreagieren kann ich nicht sagen. Vielleicht ist es auch eine "Rache" auf die letzte friedliche Demo welche sich im Grün auflöste. (danach gab es kleinere Sachbeschädigungen in der Innenstadt).

Das ganze Muffelt also alles ziemlich faulig.

und wie und ob die nächste Demo abläuft, darüber kann man nun sinnieren,

die Weihnachtszeit mit der vollen dunklen Innenstadt bietet da vielerlei kreativen Anlass .. zumal sich da noch andere Ereignisse mit hereinschleichen werden.

der ursprüngliche grund für die demo war doch die zunehmende gefahr die in der region von faschos ausgeht,oder?ich kann mich noch daran erinnern,dass vor ein paar jahren die npd hier versucht hat zu demonstrieren.ein paar tausend gegendemonstranten waren da.es wären gestern sicherlich mehr leute gekommen wenn es nicht mal wieder "nur "um die kts gegangen wäre.aber so wird mal wieder ein ernstes thema dazu genutzt um sich selbst zu profilieren.die aufrufe zur demo im netz waren allesamt militant und provokativ.ich für meinen teil kann es mir nicht erlauben eine anzeige zu kriegen und bin deshalb nicht hin.weil genau das abzusehen war,was passiert ist.

ich für meinen teil habe auch keine lust mich zu vermummen.sollen die doch ruhig wissen wer ich bin ,und wofür ich stehe.ich finde es einfach grössenwahnsinnig solch einen aufruf in freiburg zu starten.wer rückhalt, will sollte vielleicht auch mal einen schritt auf die leute zugehen die potenziell antifaschistisch denken,anstatt diesen leuten immer den zeigefinger unter die nase zu halten,und von "ismusen" zu reden.das die meisten bullen gewaltbereit,dumm und brutal sind und nicht gerne diskutieren ist auch nicht erst seit gestern mittag so.den vorschlag sich an die stadt zu wenden finde ich auch richtig.

es braucht nur niemand zu denken das sich der durchschnittsbürger beim schwarzen block einreiht,weil ihm so viel am recht auf vermummung liegt.

amann ist ein arschloch und gehört abgesetzt aber der schuss ging nach hinten los.

bei der letzten demo wo ich war,(im sommer)wurden völlig sinnlos scheiben eingeschmissen.wohlgemerkt,ohne vorherige bullenprovo,sondern einfach weil man das als "black block" ja so macht.

ist es dann verwunderlich das die bullen diesesmal wieder härter trauf waren?

ich bin nicht mal generell gegen randale sollange diese ein bestimmtes ziel verfolgen,oder aber völlig sinnlos sind und die leute dazu stehen,das es nur darum geht dem staat den mittelfinger zu zeigen.

aber dem ganzen, so einen pseudopolitischen/moralistischen anstrich zu geben,ist kontraproduktiv.

"ich habe bei telekom ein schaufenster eingeschmissen,weil kapitalismus scheisse ist"na toll....

 

Dem schließe ich mich an.

 

Ich wollte eigentlich garnicht auf die Demo

Als Straßenkünstler hätte ich Infos weitergeben können!

Dann hat es erst angefangen zu regnen mir ist aufgefallen das es kein Infotelefon gibt

und dann bin ich auch noch so bescheuert, mich auf eine Demo zu begeben, an der Trottel teilnehmen die

meinen sie könnten ne Demo Starten indem sie 3 Böller werfen und Genossen mit Flaschen verletzen.

Leute lernt werfen und lernt euch einzuschätzen. Mich kotzt dieses pseudoradikale, pseudoautonome  Schwarzblockgetue nur noch an.Das führt bei mir im Moment zu blankem Hass!!

Wenn wir uns mit dem Banner AUTONOM schmücken wollen, sollten wir glaube ich mal wieder klären was Radikalität und Autonomie bedeuten.

Autonom leben heißt für mich, sich von niemandem was vorschreiben lassen und das bezieht sich auf das gesamte Leben und Denken.

Wer meint er wäre ein Autonomer weil er in seinen Schwarzen H&M Pulli alle halbjahr auspackt um auf demo den Bollo zu machen und seinem Vordermenschen  ne Flasche auf den Kopf zu werfen, der oder die gehört für mich,sofern Mensch einen hat, am Sack an die Decke genagelt.

Entschuldigt meine Ausdrucksweise aber diese Trottel sind einfach nur Gift für uns.Immer wieder liefern Menschen die sich  oder die Situation falsch einschätzen und solche die nur auf Demo gehen um den Macker zu spielen den Bullen Gründe für solche Orgien wie am Sa in Freiburg.

Das ist unser Problem.Mit ein paar Guten Ideen kann man die Bullen,die Stadt und den Staat richtig ärgern!

Demonstrieren kann richtig spaß machen.

Aber seit jede Teilnahme an einer Demo  bei mir zu Einkesselung Ingewahrsamnahme und ED-Behandlung führt  obwohl die Kreativität der Demos wie ich finde im Moment auf einem Tiefpunkt ist.

Das Verhalten der Bullen kommt in diesem Kommentar viel zu Kurz aber ich denke auch ,dass wir unser Verhalten eher Reflektieren sollten als das der Bullen.Die Müssen sich auf uns einstellen und nicht andersrum.

Unsere Vorschlag:

Lernt das richtige Verhalten auf Demos!!!!

Es gibt einige Punkte die Wirklich jeder kennen sollte.Wenn ihr glaubt diese zu kennen dann Organisiert Demotrainigs in denen ihr Konzepte ausprobieren könnt und euch auf Situationen vorbereiten könnt.

Lernt euch kennen!!

Geht mit Leuten auf Demo bei denen ihr wisst was sie wo wann und wie tun.

Und legt diese Fixierung auf autonomen Style und Mackergehabe ab.

Ich könnte ewig so weiterschreiben aber dann würde aus diesem Kommentar ein Roman.

 

Es grüßt

Die (heute) Heulende Hedonistische Aktion 14112009/47.994828 (wer die Zahl versteht darf mitspielen!)

 

kann man nur sagen,

Selbstkritik ja, Polizeikritik begrenzt, Demotrainings ja, kennenlernen ja, Bezugsgruppen ja, Kreativität jaaaaaa, mal anders machen jaaa

ABER,

Verallgemeinerung, Schuldzuweisungen und Spalterei durch Fachidioten (Böller/Flaschenwerfer) die diesen Polizeieinsatz quasi legitimieren NEIN

 

Seit wachsam

Bin nicht mehr auf Eure Demos gegangen, weil Eure Demos so ober selbstherrlich geworden sind. Immer schön inner Reihe rummwackeln, von der Welt nix mehr sehen als wie das Transpi hinter dem ihr mich versteckt und von Kollegas angefickt werden ,weil wir auch mal zum Einsatzleiter sind und so rein aus Reflex Händchen mit ihm gehalten, glorreich Eure Verachtung für alle die mit dem Schweinesystem und so...

Die Diskussion und Reflexion über vergangenen Samstag in FR ist nur dann eine Diskussion und Reflexion wenn Ihr Euch gegenseitig Eure eigenen Positionen erlaubt.

Liebes Augsburg ich glaube wirklich nicht, dass Kollega HeHeDa den Polizeieinsatz quasi legitimieren wollte, is auch nich nötig das machen die Kolleginnen und Kollegen vonner Popolizei schon selba! Deine Interpretation der Legitimierung in die Aussagen Deiner Kollegas wirkt hier bestenfalls als Totschlagargument, dass Aufarbeitung und kritische Reflexion zumindest erschwert, wenn nicht unmöglich macht. Warum soll den nicht gesagt, geschreibt werden dürfen wie blöd es iss auf´ner Demo mit schon Wanderkessel anzufangen mit Flaschen und Böller werfen. Oder finnste das supa, auch gut, dann schreibs halt hier so hin- aber erzähl mir bitte nix von quasi legitimiert- denke ganz gerne selber!

In diesem Sinne...

Ich wollte zu keiner Zeit diesen Einsatz legitimieren.Ich kann nur keine Leute mehr ertragen die ihr verhalten nicht einschätzen können und so imer wieder genossen und unbeteiligte verletzen.Wer Bullen angreifen will auf welche weise auch immer sollte dafür sorgen das es auch Bullen erwischt und keine eigenen Leute!

Wenn man sieht wie einzelne Bullen mit dem Tonfa gezielt auf die Teilnehmer ganz Vorne einprügeln Frage ich mich ob Flaschenwürfe aus der Menge viel Sinn machen und ob sie von besonderem Mut Zeugen.

 

Es ist fetzustellen, dass die Versammlung am Samstag eine Niederlage für die Szene darstellt. Nicht nur wurde sie brutal und perfekt von enormen Polizeikräften unterdrückt und verhindert, auch gab es zahlreiche, teils schwere Verletzungen, seitens der Demoteilnehmer_innen. Mit der Einschüchterung der Versammlung, durch eine Show wie sie mittlerweile überall üblich ist, haben die Polizist_innen tatsächlich nur der kleinen Freiburger-Provinz Szene gezeigt was 'ne Harke ist. Der Haupterfolg der Staatsgewalt liegt in hunderten Personalienfeststellungen und psychischer wie physischer Schäden, mit denen Regierende ihre Untertan_innen nunmal bestrafen. So sind die Verhältnisse; dass ist die Rolle der Exekutive; die Justiz macht den Rest; und wo bleibt der Widerstand?

Zur Aufstellung der Demonstration ist zu sagen, dass sie bis auf die Transparente und was den Sound betrifft weitgehend unorganisiert erschien. Ein Fakt ist: Es gibt keine Black-Bloc-Kultur in Freiburg. Und die Frage lautet: Wollen wir diese tatsächlich erreichen?

Es wäre auf jeden Fall besser mehr organisierte Autonome zu haben, als dass unorganisierte betrunkene Freaks den eigenen Leuten Flaschen an die Köppe schmeissen. Obwohl es Verhandlungen gab, flogen nach keinen hundert Metern Böller. Mehr Wachsamkeit muss her, es kann nicht sein das sich Demonstrant_innen im Suff auf die Straße begeben und andere Genoss_innen durch ihr Verhalten gefährden.

Zum Thema: Verhandlungspartner_in Bullenschwein.

Natürlich ist es ein brutaler Kompromiss mit Cops zu reden. Das hat diverse Gründe, auch wenn sich das Ende der Dialogbereitschaft unsererseits flächendeckend durchsezen sollte. Eigentlich gibt es auch ständigen "Dialog" zwischen Szene und "Politik" in Freiburg. Wichtig ist dabei aber, dass es nach unseren Bedingungen läuft. Die radikale Zeit ist perdu, wo sich Autonome ohne jegliche Absprachen irgendwo versammelten --- was natürlich auch eine Diskussion um den Begriff  "Autonomie" anstossen könnte.

Mit der Exekutive bei einer Demo Vorort zu verhandeln halte ich für sinnvoll. Sie haben die Waffen. Leute aus der Politik zubezirzen, die sowieso Partei, oder Stuttgart (wie die Cops auch) gehorchen müssen, ist ein schwieriges Unterfangen. Klar stellen einige die Lobby dar, andrerseits haben weder die SPD noch die Grünen diesen Fleck Erde ins Glück geführt, da Parteien dafür natürlich nicht geeignet sind. Wahrscheinlich ist die Zeit des Dialogs sowieso kurz vor dem Ende, sollte sich das Klima des unbehelligten demonstrierens  weiter verschlechtern.

Zum Vorschlag: Auch eine Kundgebung kann von den Bullen verhindert werden. Oder zu einem Kessel werden. Richtig ist, dass das Demokonzept, was hier erneut fast ein Jahr lang erfolgreich aus der Truhe geholt wurde (danke KTS!), mal wieder durch cooles, kreatives, dezentrales abgelöst werden muss.

Schön ist zuguterletzt, dass es keinen Riot gab. Wohl verteidigten sich die Leute durch einhaken und ein paar Böller, aber das war ja kein Widerstand; was die Öffentlichkeit den Sympathisant_innen der KTS zugunste halten wird. Statt die Brutalität der Bullen zu erwiedern, tanzten die gekesselten fröhlich und energisch, als blieb nichts anderes übrig. Vermutlich die einzige schöne Episode an diesem Tag.

Für die nächsten Aktionen bei den Studistreiks, sowie Antirademo am 5.12. und Antirepressionsdemo am 12.12. sollten sich einige den Arsch hochkriegen, um eine Katastrophe wie die vom 14.11. zu verhindern. Zumindest im Hass gegen die Bullen und die Politik müsste sich die gespaltene Linke hierzulande ja wohl einig sein.